Mit Platzwunde in der Notaufnahme

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    • Offizieller Beitrag

    An der Lippe hätte man meinen Sohn vor 10 Jahren nur in Vollnarkose genäht - sie meinten, das würden sie bei Kleinkindern immer so machen.

    Wir sind da verwöhnt, die beiden Platzwunden, die wir bis anhin hatten, waren einmal völlig ohne Wartezeit und einmal waren wir etwa eine Stunde gesamt im KH.

    Gute Besserung!

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Ja, wenn das immer so einfach wäre... Ich war ziemlich gut darin, das Kind von seinen Schmerzen abzulenken. Alles andere hat mich ehrlich gesagt überfordert. Ich bin solche Situationen nicht gewohnt, das war die erste Platzwunde, die ich in meinem Leben gesehen habe... Ich würde erwarten, dass das Fachpersonal sowas von selbst macht. Woher soll ich wissen, was es für Standards bzw. Möglichkeiten gibt? Hinterher fällt mir sowas dann ein, klar.
    )

    das sollte kein vorwurf sein. Das ist einfach nur aus meiner lebenserfahrung gewachsen. Ruhig sein, sich brav an regeln halten und kuschen, bringt nicht viel. Aber wir alle haben das als lebensregeln gelernt, immer mit dem hinweis, das die profis schon wissen, was sie da tun. In extremsituationen mag das ja so sein, bzw hat man dann keine wahl. Aber bei allen graustufen dazwischen, sollte man sich einfach überlegen, was man zum erfolg beitragen kann. Erst recht, wenn die profis das nicht im blick haben oder haben können oder die ganze situation systembedingt schrecklich ist.

    Das könnte in der notaufnahme eben kleinere hilfsmittel für die weitere notfallversorgung sein und die mentale vorbereitung auf behandlungsmöglichkeiten. Man kann auch zu dritt in die notfallaufnahme kommen und einer geht dann mit handy und kind durch die gänge oder draußen sich die zeit vertreiben, statt nur rumzusitzen. Ich hatte meinem grundschulkind zb gesagt, es soll sich überlegen selbst die pflaster abzuziehen und dem arzt auch mit einem "nein, das mach ich selbst" davon abzuhalten. Der arzt war überrascht, aber fands gut und mein kind war nicht schon durch die pflasterschmerzen vom arzt eingeschüchtert.

  • Erstmal gute Besserung. #knuddel

    Ich habe immer eine kleine 5 ml Tube Emla dabei. Immer. Und ich habe gelernt, beim Warten wirklich aktiv nachzufragen ("Darf ich Emla schmieren oder gibt das Probleme nacher beim Untersuchen/Behandeln?" "Können wir hier irgendwo was zum Kühlen bekommen?").
    Und beim Untersuchen vorher deutlich machen was man möchte ("ich möchte bitte vorher wissen was gemacht wird und ob das schmerzhaft ist, damit ich mein Kind darauf vorbereiten kann"). So richtige Fans macht man sich da allerdings nicht beim medizinischen Personal.

    Als wir zwischen Weihnachten und Silvester mit unserem dehydrierten 6-Jährigen in der Kinderklinik warem habe ich mir nach 20 Minuten warten (wir waren bis dato noch nicht mal aufgenommen worden) die eine Schwester geschnappt und ihr ganz klar gesagt, dass ich glaube dass es bei uns schon auf Zeit ankommt und ich mir nicht sicher bin, ob unser Sohn noch bei Bewusstsein ist (das war etwas übertrieben, er war ansprechbar aber nicht mehr wirklich gut). Wir sind dann auch an allen Platzwunden und auch an winzigen Babys mit Schnupfen vorbeigeleitet worden. Für die Eltern und Kinder war das sicher auch blöd.

  • Meine Schwägerin arbeitet ja als Kinderkrankenschwester, die erzählt das ja bisschen anders. Kommt also wirklich auf die Notaufnahme drauf an.

    Ich bin aber auch immer so unsicher, man ist ja auf den Arzt angewiesen und braucht eine gute Kommunikation. Und grad am WE haben die beschissene Arbeitszeiten. Trotzdem ... mzss man eigentlich zu zweit sein. Einer fürs Kind, einer für den Arzt #motz ... dumm... geht halt nicht,mwenn man noch ein Kind hat.

  • Was ich mich frage, ob es sich nicht lohnen könnte, weiter weg zur notaufnahme zu fahren?

    Wenn du im RTW als Notfall gefahren wirst, hast du da normalerweise nicht viel Auswahl, meiner Erfshrung nach.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Die Wahl hat man ja nicht, wenn man mit dem Krankenwagen gefahren wird :/ (War halt ein Schulunfall und die haben den Krankenwagen gerufen)

    Doch, wir hatten da mal Glück. Als mein kleiner Sohn einen Fieberkrampf hatte, wollten die Sanitäter uns ins selbe Krankenhaus fahren, in dem ich mit dem Großen bei seinem Fieberkrampf war (eine durchaus renommierte Kinderklinik, sehr nah bei uns). Da wollte ich aber unter gar keinen Umständen nochmal hin und habe konkret gefragt, ob sie mich nicht in eine andere Klinik fahren könnten, die einige Kilometer weiter entfernt liegt. Haben sie gemacht.
    Aber wenn man gar nicht weiß, wie es im betreffenden Krankenhaus so ist, dann kann man ja auch nicht sagen, dass man dahin nicht möchte. So bin ich eben beim ersten Mal in dieser fürchterlichen Klinik gelandet.

  • @Sunniva, ich hatte ja schon geschrieben, dass eine lokale Betäubung in subkutanes Gewebe eigentlich sofort wirkt.

    *Achtung Trigger*


    Durch SVV musste ich früher sehr häufig genäht werden. Ich war sozusagen Dauergast in der Notaufnahme. Das wirkt wirklich sofort.
    Auch mein Kleiner (2 Jahre) der vor ca. einem halben Jahr eine Platzwunde am Kopf hatte, wurde sofort nach der Spritze genäht. Er ist zwar hart im nehmen, aber ich bin mir sicher, dass er sich massiv gewehrt hätte, wenn er dabei noch was gespürt hätte.
    Auf die Frage, ob im Mundraum ein anderes Lokalanästhetikum zum Einsatz käme... Ich kann es nicht sicher sagen, aber da es bzw. Spuren davon ja teilweise auch oral eingenommen werden, kann ich mir gut vorstellen, dass das ein anderes ist. Bei Geburtsverletzungen kann ich es mir auch gut vorstellen, sind ja schließlich Schleimhäute. Aber wie gesagt, das weiß ich nicht, wäre für mich aber plausibel.

    • Offizieller Beitrag

    und fing sofort (!) an zu nähen. Das Kind hat wie am Spieß geschrien Kommentar des Arztes: "Das tut nicht weh, da ist eine Betäubung drin!"

    Besonders der letzte Punkt ist für mich so... ich weiß nicht. Wirkt so eine Betäubung sofort? Also, wirklich SOFORT? Muss man da nicht wenigstens ein, zwei, drei Minuten warten? Ich habe nämlich das Gefühl, dass der Arzt einfach schnell-schnell gemacht hat und einfach keinen Bock hatte zu warten, bis die Betäubung wirkt.

    Ich weiß nicht, ob dir das ein Trost ist, aber hier war die Situation mit dem Mittelkind identisch: Betäubung, die hatten sogar ein bisschen gewartet, genährt und Kasimir hat geschrieen wie am Spieß - bei jedem einzelnen, gottverdammten Stich (und es waren 6 Stiche). Und ich musste ihn festhalten und beruhigen.
    Als ich den Faden gezogen habe, fragte ich ihn (er war damals schon fünf gewesen), ob es so weh wie beim Nähen getan habe - "Nee Mami, das Nähen hat überhaupt nicht wehgetan."

    Keine Ahnung - vielleicht "vergessen" sie den Schmerz durch die Betäubung und sie weinen eher weil sie die Nadel sehen? Aber er kann sich echt nicht an Schmerzen erinnern. Mir war das ein ziemlicher Trost, denn das schreiende Kind zu halten während die Ärzte nähen :/ es gab echt Momente in jenem Urlaub, die ich in positiverer Erinnerung habe. Ich halte es also durchaus für möglich, dass deine Tochter keine Schmerzen hatte/sich nicht daran erinnert.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • https://www.dr-gumpert.de/html/lidocain.html

    Hier steht, dass lidocain oft als betäubungsmittel eingesetzt wird und sehr schnell wirkt. Zahnarzt, spinalanästesie!, lokale betäubung, auf der haut, unter der haut, als lutschtabletten und penisgel, einfach überall.

    Und das die wirkung nach 3!!!!! Minuten vollendet eingesetzt hat.

    Zitat

    endiese zeit kann in der notaufnahme zb überbrückt werden, indem der arzt anfängt protokoll zu schreiben.

    lg quark

    4 Mal editiert, zuletzt von quark (1. Juni 2016 um 07:34)

  • Danke, quark! 3 Minuten hat er definitiv nicht gewartet mit dem Nähen...

    Danke auch allen anderen für eure Erfahrungsberichte! Schlimm, was einige da schon mitgemacht haben...

    Wir waren heute nochmal in der Klinik zur Nachkontrolle. Diesmal war ein Kinderarzt da, der aber auch nur nochmal mit der Taschenlampe in die Augen geleuchtet hat und dann meinte, es sähe alles gut aus, aber wir sollten trotzdem zur Sicherheit noch zum Augenarzt. Und zum Fädenziehen dürfen wir übermorgen dann zu unserem Kinderarzt. Arztkontakt also <1min. Ach ja...

  • Meine Tochter wurde vor ca. 1,5 Jahren das erste mal am Knie genäht. Da war sie wohl 13. Ich hatte sie vorgewarnt, was die Betäubung angeht und auch, dass es trotz Betäubung weh tun könnte. Ein Ziehen halt.
    Und sie sagte hinterher, dass das Setzen der Betäubung am schlimmsten war. Eben mitten in die Wunde reinstechen und so. Das Nähen war trotzdem schmerzhaft, aber mehr als Ziehen. Aushaltbar, so weit es sie anging.

    Ich glaube, bei so kleinen Kindern spielt da eine Menge Angst mit rein. Insbesondere, wenn man es mit einem Arzt zu tun hat, der so wenig Empathie besitzt. Schade, muss nicht sein und ist auch kein großer Mehraufwand, etwas feinfühliger zu sein.

    Gute Besserung ans Kind!

  • Mich ärgert das gerade, ich möchte eigentlich weder wissen, wie solch ein mittel heißt, noch wie lange es dauert, bis es wirkt. Ich erwarte das schon vom arzt.

    Und dann ärgern sich ärzte/lehrer/handwerker/irgendwelche spezialisten eben über leute, die sich übers internet wissen anlesen und auch anwenden bzw sachen hinterfragen.

    Bei der suche bin ich auf eine umfrage gestoßen, sinngemäß stand da: die zufriedenheit der wartenden in der notaufnahme wird erhöht, wenn man ihnen ungefähre wartezeiten mitteilt , bzw informationen weitergibt. Und als gegenbeispiel dann ein bericht von einem handgeschriebenen zettel: bitte nehmen sie zu fragen bzgl der wartezeiten abstand.

  • Wir sind hier mal mit Platzwunde in eine Klinik gefahren; da wollte ein sehr mürrischer, sehr ätzender Arzt, der unser Kind nicht mal anguckte und sich auch nicht vorstellte gleich nähen und erklärte das mit "Deutsche Wertarbeit". Da das Nähen sehr schmerzhaft sein kann (trotz Betäubung), wollte ich wissen, ob Kleben keine Option wäre.
    Guckt der mich an und meint: Ach, da weiß es wieder eine besser.
    Ich habe ihm einen schönen guten Abend gewünscht, mein Kind eingepackt und bin in eine andere Klinik gefahren. Da war man dann sehr nett. Und es wurde geklebt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich denke schon, dass eine Wartezeit in dieser Sache einfach zumutbar ist bzw. sein muss. Habe ich auch alles genauso erlebt. Als sich meine Tochter eine schmerzhafte Schienbein-Spiral-Fraktur zuzog, hat der Notarzt noch nicht mal eine Schmerzmedikation durchgeführt, weil es für ihn nach einer Verstauchung aussah. (Mein Kind würde maßlos übertreiben mit dem Geheule) In der Klinik musste wir Stunden aufs Röntgenbild warten. Meine Tochter hat die ganze Zeit geweint. Erst danach gab es dann endlich ein Schmerzmittel. Und sie hat Einlieferung um 15.30h, Röntgen um 18h. Dann Gips, Röntgenkontrolle und Entlassung um 20.30h.

    Ich habe allerdings auch schon sehr aufmerksames Personal erlebt, als wir in der Notaufnahme zwei Mal sofort dran kamen, weil die Kinder jeweils bewusstlos waren. Das ging sofort vor. Da gab es keine Wartezeiten.

    Frau Carlina mit einigen Rabenkindern #rabe