Dialekt in der KiTa

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    • Offizieller Beitrag

    Nun, so ein Fuss hat ja Zehen, Span, Sohlen, Knöchel, Waden, Knie, Schenkel, Flanken und Schinken... Ich muss zugeben, das Fuss-Problem war mir bis eben nicht bewusst.

    #freu

    Also meinem Orthopäden habe ich das so erklärt: "Ich ha do weh am Fuass, so oba am Rischt, abr meh so inna, i würd säga, am obera Thalusglenk"

    Wir habens gefunden!

  • Also zusammenfassend kann man sagen: "Wir Fuß-Dialektler sehen das Problem nicht." :P

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Dass mein Mann Fliegen hartnäckig Muggen nennt macht mich auch rasend. Das mit den Teppich habe ich ihm wenigstens abgewöhnen können. Ist ja ein Kolter.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • rosarot: Mein Mann sagt auch "Teppich", von meiner Mutter habe ich "Kolter" gelernt :). Wahnsinnig macht er mich aber mit Gsälz, Brosamen und dass er immer, wenn ich Linsensuppe koche, fragt, wo die Spatzen sind :D.

  • Ich habe den Test gemacht und er liegt ja Komplett daneben#lool


    Die 5 wahrscheinlichsten Orte:

    1. Salzgitter
    2. Helmstedt
    3. Lingen
    4. Cloppenburg
    5. Laar

    Ich komme da nicht mal ansatzweis her:D

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)

  • Ich selbst halte es nicht für notwendig daß irgendeine Mutter Hochdeutsch spricht. Der Vater könnte Platt reden, die Mutter Schwäbisch und trotzdem wird das Kind auch Hochdeutsch lernen.

    Von wem genau?

    Die Lehrer hier sprechen genauso Dialekt wie die Erzieherinnen im Kindergarten.

    Die Nachbarskinder (5 und 7) sprechen furchtbaren Dialekt. Die versteh ich oft nicht, wenn sie mir was erzählen wollen.


    Zum Bein-Fuß-Thema: Ich bin Fränkin und bei mir endet der Fuß am Knöchel, dann kommt das Bein. Ich verbitte mir die Behauptung, das wäre eine fränkische Eigenart. :P


    Mal ein Ratespiel, vielleicht auch für Ludowica ?


    Neulich am Elternabend fragte eine Mutter, ob ihre Tochter zwingend geschlossene Hausschuhe tragen müsse oder ob sie auch "Klapperla" tragen könne.


    Auf Festen darf Julia auch mal ein "Kracherl" trinken.

    Der Papa trinkt meist "Gwasch", das ist noch nix für die Kleine.


    Na? Anyone ideas? ;)

  • @Pamela wie stark sprechen denn die Lehrer und Erzieher Dialekt?

    Stell dir vor, sie würden In eine landesweite Fernsehsendung gehen, gäbe es da Probleme, weil die Fernsehzuschauer nicht verstünden?

    Wenn nicht, ist doch alles In Butter....


    Unsere Schriftsprache ist doch Hochdeutsch! Wenn ich texte lese oder vorgelesen bekomme, ist's doch in Hochdeutsch. Fernsehen und Radio ist Hochdeutsch.

    Ich verstehe zwar deine Befürchtung, ich glaube aber nicht, dass heute Dialekte zu Isolation führen.


    Und wenn mich deine Julia nach'm kracherl fragen würde, könnte sie mir sicher erklären was das ist.... Das ist doch kein Problem, lernen wir beide was: ich eRweitere meinen Wortschatz und Julia lernt, dass unsere Sprache vielfältig ist, und es für ein Ding taUsend Worte gibt

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"


  • Stell dir vor, sie würden In eine landesweite Fernsehsendung gehen, gäbe es da Probleme, weil die Fernsehzuschauer nicht verstünden?

    Also meine Erfahrung mit Oberpfälzern ist ... ja?


    Also, ich bin in Bayern aufgewachsen und verstehe die meisten bayrischen Dialekte ohne größere Probleme aber bei meinen Verwandten aus der Oberpfalz muss ich mich schon echt konzentrieren. Mein Mann (aus dem Norden) dagegen versteht sie nicht, selbst wenn sie schon total deutliches Hochdeutsch sprechen! Das finde ich immer recht witzig. Da sprechen sie schon total klares, deutliches Hochdeutsch und ich sehe an seinen Augen, dass er KEIN WORT verstanden hat. Das ist echt ein anderes Kaliber als so ein bisschen Münchner* Einschlag. Und da sind auch mehrere Lehrkräfte darunter...




    *Jaahaa, es gibt auch noch ungefähr zwei echte alte Sendlinger, die dann auch kein Mensch versteht, weiß ich schon.

  • @Pamela wie stark sprechen denn die Lehrer und Erzieher Dialekt?

    Stell dir vor, sie würden In eine landesweite Fernsehsendung gehen, gäbe es da Probleme, weil die Fernsehzuschauer nicht verstünden?

    Wenn nicht, ist doch alles In Butter....

    Bestimmte Wörter sind hier so verwurzelt, die werden auch benutzt, wenn die Person meint, Hochdeutsch zu sprechen.

    "Wir essen jetzt das Eis gar fertig und danach gehn wir wieder aussa"

    "Komm, wir gehen in die grüne Gruppe und stellen dort die Stühle oba"

    Sorry, mir rollen dich da die Fußnägel hoch.


    Das würden sie auch bei gleicher Verwendung meines Heimatdialekts, und den mag ich gern ;)


    Ich bleib einfach dabei, dass ich daheim weiterhin hochdeutsch mit Julia rede. So ist sichergestellt, dass sie es irgendwann kann. Im KiGa sag ich mal noch nix, wenns mir in der Schule zu bunt wird, werd ich wohl was sagen.

  • Und ich sage: "yalla! Wir gehen zum Späthort!"

    In Berlin Mitte und kein arabischer Mensch weit und breit.....

    :D

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"



  • Mein Mann (aus dem Norden) dagegen versteht sie nicht, selbst wenn sie schon total deutliches Hochdeutsch sprechen! Das finde ich immer recht witzig. Da sprechen sie schon total klares, deutliches Hochdeutsch und ich sehe an seinen Augen, dass er KEIN WORT verstanden hat.

    Erstmal sorry, das Zitat ist von Peppersweet ! Es ist nur beim Text Löschen zu Leslie gerutscht.


    Ich komme ja weitgehend aus dem Hannoveraner Raum, sprach verhältnismäßig nahe am Tagesschau-Niveau. Wir hatten ein Kobangebot im tiefsten Bayern: da hätte ich in meinem Beruf schlicht keine Chance gehabt, weil ich die Menschen nicht verstanden hätte.

    Nun bin ich in SH gelandet, und wenn da einer vor mir steht und Platt schnackt, ist das kein Problem, das hab ich sofort ausreichend verstehen können. Ich spreche auch nach über 20 Jahren immer noch kein Platt, aber natürlich hat sich die Sprachfärbung eingeschlichen und viele, viele Vokabeln habe ich sehr lieb gewonnen. Sogar manche grammatikalische Besonderheit hat es trotz allen Widerstandes in meine Gehirnwindungen geschafft (falsche Benutzung von als und wie).

  • Und ich sage: "yalla! Wir gehen zum Späthort!"

    In Berlin Mitte und kein arabischer Mensch weit und breit.....

    :D

    Das ist auch kein Dialekt, sondern Versuch, zwei Sprachen miteinander zu verwursteln, oder?

    Welches Berlin Mitte meinst Du? Das Wedding-"Mitte"? ?


    Ich glaube, die Schweiz und Deutschland kann man nicht miteinander vergleichen.


    In meinem beruflichen akademischen Umfeld wird Hochdeutsch vorausgesetzt und es gilt als unfein, Dialekt zu sprechen.


    Berlinerisch wird hier tatsächlich als etwas proletenhaft empfunden, gibt ja auch kaum echte Berliner. Sächsisch finden die meisten Mensch außerhalb Sachsens dümmlich, und schwäbisch ist in die Sprache der Gentrifizierer.


    Das schlimmste für mich ist dieser arabische/türkische Ghetto-Slang, da könnte ich tatsächlich kotzen.

  • Bestimmte Wörter sind hier so verwurzelt, die werden auch benutzt, wenn die Person meint, Hochdeutsch zu sprechen.

    Regionale Varianten gibt es aber fast überall, glaube ich. Mein Mann glaubt auch Feudel, Klackermatsch, Federkasten, Ausdrücke wie "was nach haben" und die Trennung von da-Wörtern (as in: "da kann ich nichts für") wären allgemein gebräuchlich. :D

    Das merkt man dann ja recht schnell, wenn man mal woanders wohnt, das dem nicht so ist.

    • Offizieller Beitrag

    Die Lehrpersonen sprechen auch im Unterricht Dialekt? Das fände ich jetzt befremdlich.

    Wir sprechen selbstverständlich mit den Lehrern unserer Kinder Dialekt: auf Schulfesten, in Besprechungen etc - und sie sprechen in den Pausen etc Dialekt mit den Kindern. Unterrichtssprache ist aber Standardsprache (schweizerdeutsches Hochdeutsch), ebenso selbstverständlich.


    Wenn ich mit Kindern arbeite, antworten sie mir sehr häufig hochdeutsch, weil es für sie schulischer Kontext ist.


    Leslie: ich rufe meinen Kindern auch: "Aide, gehen wir" (kein Wort passt so perfekt, weshalb ich das einfach adoptiert habe, das gehört jetzt auch in meine Sprache).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bin im Dialekt aufgewachsen. In der Verwandtschaft ausschließlich dialekt sprechende. Kiga und Schule Hochdeutsch. Mein Bruder die gleichen Voraussetzungen. Ich spreche Hochdeutsch und erzeuge Verwunderung, wenn ich sage woher ich komme. Mein Bruder spricht Hochdeutsch mit deutlichem Einschlag.


    Grammatikalisch habe ich immer noch teilweise Probleme, die aus dem Dialekt kommen (mein Bruder NICHT).


    Freunde aus meiner Gegend sind teils bewusst Hochdeutsch erzogen worden, machten aber die gleichen grammatikalischen Fehler, nur eben in Hochdeutsch. Es schleicht sich der Dialekt halt in die Hochsprache ein.


    Meine Kinder wachsen leider ohne Dialekt auf, da andere Gegend. Hier spricht quasi niemand Dialekt. Einzelne Wörter nur, was ich sehr schade finde.

  • @Pamela Ich habe auch gerade Lust zu raten :D.


    Klapperla = Latschen (wobei das jetzt auch norddeutsch ist, oder #confused?)


    Kracherl = irgendetwas Fanta-artiges?


    Gwasch = Radler ?


    Aber das finde ich jetzt echt völlig undramatisch, hier heißt ein Radler auch Alsterwasser, das konnten meine Eltern vor 1000 Jahren im ersten Urlaub in Bayern ratzfatz rausfinden, dass es dort Radler heißt.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • An einzelne Worte und Formulierungen würde ich mich wohl schnell gewöhnen aber ich bin z.B. richtig schlecht darin Akzente und Dialekte zu verstehen, wenn die Aussprache leidet. Da brauche ich dann doppelt so lange, um das zu verarbeiten oder muss drei mal nachfragen, weil ich gar nichts verstehe. Das wäre für mich echt eine Qual. Wenn ich in so eine Gegend ziehen würde, bräuchte ich für alle Begegnungen Untertitel.


    Wobei ich auch so immer mal wieder Verwendungen finde, wo sich mir die Fußnägel hochstellen, da bin ich ganz bei Pamela. Kind gucke z.B. gerne ein Video wo die Kinder die "Suppe fertig machen" aka aufessen. Weiß nicht, welcher Dialekt das ist, ich glaube Österreich, aber das finde ich auch echt schlimm.


    P.S. Naja, und Getränke sind eh so ne Sache. Zu Hause heißt Cola-Alt Krefelder, 2 Städte weiter bekomme ich plötzlich Alt-Malzbier. <X

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


    2 Mal editiert, zuletzt von Sakuko ()

    • Offizieller Beitrag

    Das ist kein Dialekt, sondern süddeutsches Hochdeutsch... und, um nochmal Romulus zu zitieren: in meinem Hause bestimme ich, was klassisches Latein ist - und als solches genauso richtig oder falsch wie die norddeutsche Hochdeutschvariante.


    Ich würde niemals sagen, dass ich es schlimm finde, wenn Karli am Ufer gesessen hat - auch wenn das in meinen Ohren fast klingelt vor falsch #zwinker

    Sprache wäre ja unglaublich langweilig, wenn es keine Varianten gäbe....


    Liebe Grüsse


    Talpa