Man läuft halt Gefahr die Menschen gleich vorab in Schubladen zu sortieren. Aber vielleicht ist das in Deutschland doch nicht wichtiger
Gender-Kacke in Schule und Alltag 2.0
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Ich finde es ziemlich daneben, nach den Berufen der Eltern zu fragen und rege mich auch jedesmal drüber auf. Bei uns ging es immer um ADS- und Autismus-Fragebögen.
Man kann aus dem Beruf allein nicht unbedingt lesen, ob jemand Schicht arbeitet oder wie die finanzielle Situation zuhause ist. Nur weil jemand einen hochtrabenen Beruf wie ITler hat, muss das Familienkonto nicht unbedingt rosig aussehen. Man kann anhand vom der Beruf der Eltern nicht mal auf deren Ausbildungsstand schließen. Ich habe als Informatikerin mit Diplom jahrelang als Küchenhilfe gearbeitet.
Meiner Meinung nach ist die Abfrage nach dem Beruf der Eltern einfach nur fürs Schubladendenken da. Schublade auf, Kind/Familie rein.
Man merkt wohl, dass ich wütend bin. Ich habe mich mit meinem Kind jahrelang mit einem KJP abgemüht, wo wir in solch einer Schublade gelandet sind. Aufgrund dessen, dass ich nur die Mutter und eben nicht der Vater war und dummerweise meine aktuelle Tätigkeit nannte statt meines Diploms. Trotz direkt sichtbaren Auffälligkeiten des Kindes nahm der Mann mich nicht ernst.
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und dummerweise meine aktuelle Tätigkeit nannte statt meines Diploms.
Das regt mich auch auf. Und ich schäme mich da oft auch, dass ich da seit ich in Deutschland bin meinen Doktortitel angebe, weil ich dann ernster genommen werde.
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Aber gerade bei ADHS ist es doch recht häufig so, dass es "unerkannt" die (Erwerbs)Biographie negativ beeinflussen kann - und da kann es dann schon ein Indiz sein, wenn beide Elternteile holprige Wege hatten...
Ich weiss nicht, ich habe wohl zu lange mt Soziolog.innen zusammen gewohnt, um das für irrelevant zu halten.
Um nur eine klitzekleine Seite des Themas zu nennen: sucht mal nach "Arbeiterkind". Doch, Elternberufe beeinflussen noch immer sehr.
Und, mit Verlaub: wenn jemand dazu neigt, zu schubladisieren, ist es schnuppe, was da imFeld steht, die Person wird das sowieso tun. Für eine andere Person kann es hingegen eben einfach nur ein Puzzlestein sein.
Liebe Grüsse
Talpa
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Und, mit Verlaub: wenn jemand dazu neigt, zu schubladisieren, ist es schnuppe, was da imFeld steht, die Person wird das sowieso tun.
Das stimmt auch wieder.
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Aber gerade bei ADHS ist es doch recht häufig so, dass es "unerkannt" die (Erwerbs)Biographie negativ beeinflussen kann - und da kann es dann schon ein Indiz sein, wenn beide Elternteile holprige Wege hatten...
Ich weiss nicht, ich habe wohl zu lange mt Soziolog.innen zusammen gewohnt, um das für irrelevant zu halten.Um nur eine klitzekleine Seite des Themas zu nennen: sucht mal nach "Arbeiterkind". Doch, Elternberufe beeinflussen noch immer sehr.
Ja, an sowas denke ich auch. Es gibt ja schon alle möglichen soziologischen Studien dazu, wie das beeinflusst. Und natürlich kann das im Einzelfall abweichen, aber es ist eben ein Aspekt.
Zumindest bei solchen Diagnosen sehe ich das so. Wo ich mich auch immer gewundert habe, ist wenn der Kindergarten das wissen will. Manchmal hab ich da auch das Gefühl, da wird einfach eine Vorlage genommen und man fragt Sachen ab, die später keinen mehr interessieren. Ich glaube nicht, dass die Erzieherinnen meines Kindes wissen, wo ich arbeite.
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Bei uns ist das relativ üblich, dass es abgefragt wird - und offenbar auch sehr üblich, dass es gar nicht in die Wahrnehmung übergeht (anders sind gewisse Äusserungen der LP meiner Tochter schlicht nicht zu verstehen...).
Ich spreche doch zum Beispiel mit Fachkolleg.innen anders als mit anderen Menschen. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, ich weiss dass die Eltern des Kindes Lehrpersonen sind, dann würde ich wohl meine Sprache entsprechend anpassen (und nicht jeden Fachbegriff erklären, zum Beispiel).
Das heisst natürlich nicht, dass ich nicht erwarte, dass jedem Menschen offen begegnet wird.
Aber ich muss halt auch zugeben, dass ich wenn dann fast nur die positive soziale Diskriminierung selbst erlebt habe. Ich kann mir denken, dass es sich ganz anders anfühlen würde, wenn das nicht so wäre.
Liebe Grüsse
Talpa
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Wo
Aber gerade bei ADHS ist es doch recht häufig so, dass es "unerkannt" die (Erwerbs)Biographie negativ beeinflussen kann - und da kann es dann schon ein Indiz sein, wenn beide Elternteile holprige Wege hatten...
Ich weiss nicht, ich habe wohl zu lange mt Soziolog.innen zusammen gewohnt, um das für irrelevant zu halten.
Um nur eine klitzekleine Seite des Themas zu nennen: sucht mal nach "Arbeiterkind". Doch, Elternberufe beeinflussen noch immer sehr.
Und, mit Verlaub: wenn jemand dazu neigt, zu schubladisieren, ist es schnuppe, was da imFeld steht, die Person wird das sowieso tun. Für eine andere Person kann es hingegen eben einfach nur ein Puzzlestein sein.
Liebe Grüsse
Talpa
Wie liest du denn über die Angaben über den erlernten/ausgeübten Beruf wie holprig die Erwerbsbiographie der Eltern war ? dafür würde es dann eher einen kompletten Lebenslauf bedürfen. Die reine Angabe von erlernten oder ausgeübten Berufen seitens der Eltern dient ausschliesslich der Schublatitierung denn sie sagt allzu oft nichts über die Lebenrealität aus. Sondern bedient nur Klischees. Ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass der Lebensweg der Eltern uns beeinflusst, allerdings kann ich den Einfluss nicht aus dem KOmmentar zu der Frage : Beruf der Eltern - herleiten. Außer ich habe hellseherische Fähigkeiten.
Und um „Teil einer statistischen Erhebung“ zu werden müsste ich dazu bitte zuvor gefragt werden, ob ich das denn möchte. Da gibt es keinen Automatismus die Statistiken bedienen zu müssen( denen ich aus genau diesen Gründen äußerst skeptisch gegenüber stehe)
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Bei uns ist das relativ üblich, dass es abgefragt wird - und offenbar auch sehr üblich, dass es gar nicht in die Wahrnehmung übergeht (anders sind gewisse Äusserungen der LP meiner Tochter schlicht nicht zu verstehen...).
Ich spreche doch zum Beispiel mit Fachkolleg.innen anders als mit anderen Menschen. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, ich weiss dass die Eltern des Kindes Lehrpersonen sind, dann würde ich wohl meine Sprache entsprechend anpassen (und nicht jeden Fachbegriff erklären, zum Beispiel).
Das heisst natürlich nicht, dass ich nicht erwarte, dass jedem Menschen offen begegnet wird.
Aber ich muss halt auch zugeben, dass ich wenn dann fast nur die positive soziale Diskriminierung selbst erlebt habe. Ich kann mir denken, dass es sich ganz anders anfühlen würde, wenn das nicht so wäre.
Liebe Grüsse
Talpa
Exakt
Anzunehmen, dass man der Hausfrau oder dem Handwerker in einfacherer Sprache begegnen muss als einer Lehrkrat finde ich schon echt diskriminierend und würde mich sehr ärgern, ehrlich gesagt.
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Ich verstehe, dass es Dich ärgert - allerdings scheint mir, dass wir da unterschiedliche Dinge meinen. Du vermutest offenbar, dass ich mit einem Handwerker "von oben herab" reden würde und mit der Professorin hingegen "unterwürfig", mal überspitzt gesagt.
Das ist aber nicht so. Sagen wir mal: Zielgruppengerechte Sprache ist eine Kompetenz, die ich in meinem Berufsalltag sehr häufig nutzen muss. Daher, doch, ich informiere mich recht häufig, was für einen Beruf mein Gegenüber hat - mit Diskriminierung hat das nichts zu tun, sondern gehört in dem Zusammenhang zur Kundenorientiertheit.
Ich sehe aber, dass es auch anders genutzt werden kann. Aber der Schluss, dass alle Menschen, die meinen Beruf wissen wollen, das nur aus Schubladendenken heraus machen, finde ich nicht korrekt.
Liebe Grüsse
Talpa
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Bei uns ist das relativ üblich, dass es abgefragt wird - und offenbar auch sehr üblich, dass es gar nicht in die Wahrnehmung übergeht (anders sind gewisse Äusserungen der LP meiner Tochter schlicht nicht zu verstehen...).
Ich spreche doch zum Beispiel mit Fachkolleg.innen anders als mit anderen Menschen. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, ich weiss dass die Eltern des Kindes Lehrpersonen sind, dann würde ich wohl meine Sprache entsprechend anpassen (und nicht jeden Fachbegriff erklären, zum Beispiel).
Das heisst natürlich nicht, dass ich nicht erwarte, dass jedem Menschen offen begegnet wird.
Aber ich muss halt auch zugeben, dass ich wenn dann fast nur die positive soziale Diskriminierung selbst erlebt habe. Ich kann mir denken, dass es sich ganz anders anfühlen würde, wenn das nicht so wäre.
Liebe Grüsse
Talpa
Exakt
Anzunehmen, dass man der Hausfrau oder dem Handwerker in einfacherer Sprache begegnen muss als einer Lehrkrat finde ich schon echt diskriminierend und würde mich sehr ärgern, ehrlich gesagt.
So war das mit Sicherheit nicht gemeint.
Wenn ich medizinisches Personal betreue verwende ich auch andere Ausdrücke als bei nicht medizinischem Personal. Und da ist es egal ob das eine Professorin, eine Verkäuferin, eine ingenieurin, ungelernt oder sonst was ist.
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Ja, so wie JooBoo hatte ich es gemeint.
Mich piekst es zugegebermassen etwas an, dass einem da implizit Überheblichkeit, Klassismus oder was auch immer unterstellt wird.
Liebe Grüsse
Talpa
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Bei uns ist das relativ üblich, dass es abgefragt wird - und offenbar auch sehr üblich, dass es gar nicht in die Wahrnehmung übergeht (anders sind gewisse Äusserungen der LP meiner Tochter schlicht nicht zu verstehen...).
Ich spreche doch zum Beispiel mit Fachkolleg.innen anders als mit anderen Menschen. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, ich weiss dass die Eltern des Kindes Lehrpersonen sind, dann würde ich wohl meine Sprache entsprechend anpassen (und nicht jeden Fachbegriff erklären, zum Beispiel).
Das heisst natürlich nicht, dass ich nicht erwarte, dass jedem Menschen offen begegnet wird.
Aber ich muss halt auch zugeben, dass ich wenn dann fast nur die positive soziale Diskriminierung selbst erlebt habe. Ich kann mir denken, dass es sich ganz anders anfühlen würde, wenn das nicht so wäre.
Liebe Grüsse
Talpa
Exakt
Anzunehmen, dass man der Hausfrau oder dem Handwerker in einfacherer Sprache begegnen muss als einer Lehrkrat finde ich schon echt diskriminierend und würde mich sehr ärgern, ehrlich gesagt.
Wieso? Ganz ehrlich gefragt.
Hausfrau sagt nichts klar. Bildungsniveau und Spezialwissen doch schon, im Schnitt. Klar passt man die Sprache an, je nachdem wie das Gespräch verläuft. Aber als Ausgangspunkt?
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Welches Spezialwissen setze ich denn voraus wenn ich die Information „Lehrkraft“ ( die hier ja als Beispiel genannt wurde) im Vergleich zum Schreiner zB als Ausgangspunkt voraus ?
Vielleicht fehlt mir da ja auch die Idee zur praktischen Relevanz
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Ja, so wie JooBoo hatte ich es gemeint.
Mich piekst es zugegebermassen etwas an, dass einem da implizit Überheblichkeit, Klassismus oder was auch immer unterstellt wird.
Liebe Grüsse
Talpa
Das war nicht meine Absicht, also derartige Unterstellungen. Ich kenne ja nun deine Beiträge hier und würde da nichts dergleichen unterstellen. Das bezog sich rein auf die von Dir getätigte Äußerung ( also wie diese bei mir ankam)
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Welches Spezialwissen setze ich denn voraus wenn ich die Information „Lehrkraft“ ( die hier ja als Beispiel genannt wurde) im Vergleich zum Schreiner zB als Ausgangspunkt voraus ?
Vielleicht fehlt mir da ja auch die Idee zur praktischen Relevanz
Ergänzung - bei medizinischen Themen und ärztlicher Klientel ist das deutlich einfacher festzumachen.
der Automechaniker wird mit „seinesgleichen“ auch in eine Fachsprache verfallen und den „Akademiker mit null Technikverständnis“ ( um mal ein weiteres Klischee zu bedienen) in einfach Worten das Problem mit seinem Fahrzeug erklären.
Aber hier ging/geht es doch um etwas anderes - ich mache an irgendwelchen Berufsgruppenbezeichnungen etwas auch außerhalb des direkten Kernkompetenzbereichs dieser Berufsgruppe fest - DAS halte ich im Grundsatz für falsch
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Ging es um etwas Anderes?
Das wurde hinein interpretiert, finde ich.
Eine Lehrperson kennt einige Begriffe, die ich in meinem Beruf nutze, die eine Schreinerin nicht nutzt - und die Schreinerin kennt wieder andere Begriffe, die ich in meinem Beruf nutze, die wiederum der Lehrperson völlig fremd wären...
Und wenn es um die Besprechung/Anamnese mit/über ein Kind mit schulischen Problemen etc geht, wie es ja am Anfang ging, finde ich die Genderkacke weiterhin daneben - für die Erhebung der Elternberufe sehe ich weiterhin schlüssige Erklärungen.
Liebe Grüsse
Talpa
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Ging es um etwas Anderes?
Das wurde hinein interpretiert, finde ich.
Eine Lehrperson kennt einige Begriffe, die ich in meinem Beruf nutze, die eine Schreinerin nicht nutzt - und die Schreinerin kennt wieder andere Begriffe, die ich in meinem Beruf nutze, die wiederum der Lehrperson völlig fremd wären...
Und wenn es um die Besprechung/Anamnese mit/über ein Kind mit schulischen Problemen etc geht, wie es ja am Anfang ging, finde ich die Genderkacke weiterhin daneben - für die Erhebung der Elternberufe sehe ich weiterhin schlüssige Erklärungen.
Liebe Grüsse
Talpa
Ok, da kommen wir nicht überein, befürchte ich
Die Erhebung des Elternberufs hat für mich keine wirklich relevante Aussagekraft für die Anamnese eines Kindes, da bedarf es für mich Auskunft über konkrete Lebensumstände, ansonsten bediene ich eben mal mehr oder mal weniger passend Schubladen - mehr nicht.
Aber ich kann gut damit leben, dass man das auch anders bewertet
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Das ist aber nicht so. Sagen wir mal: Zielgruppengerechte Sprache ist eine Kompetenz, die ich in meinem Berufsalltag sehr häufig nutzen muss. Daher, doch, ich informiere mich recht häufig, was für einen Beruf mein Gegenüber hat - mit Diskriminierung hat das nichts zu tun, sondern gehört in dem Zusammenhang zur Kundenorientiertheit.
Ich finde das wirklich wichtig, eine Sprache zu verwenden, die das Gegenüber versteht und wo es sich aufgehoben fühlt.
Und je nach Zielgruppe muss die anders ausfallen.
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Welches Spezialwissen setze ich denn voraus wenn ich die Information „Lehrkraft“ ( die hier ja als Beispiel genannt wurde) im Vergleich zum Schreiner zB als Ausgangspunkt voraus ?
Vielleicht fehlt mir da ja auch die Idee zur praktischen Relevanz
Als Beispiel wurde hier das Elterngespräch in der Schule genannt. Wenn die Eltern selber Lehrer sind, würde ich dementsprechendes pädagogisches Grundwissen, Vokabular und grundlegendes Verständnis für die Abläufe in der Schule erwarten.
Ich als Migrantin hingegen, die das örtliche Schulsystem nicht kennt, bin froh, dass die Lehrkräfte, für andere offensichtliches, mir von vorneherein im Detail erklären bzw. nachfragen, ob mir die Abläufe schon bewusst sind.