Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich bin tatsächlich nur 1,53 und bin ziemlich zufrieden mit mir. Was aber stimmt: manche Sachen sind einfach für größere Menschen gebaut - Autos, nicht größenverstellbare Stühle, Bänke, etc. Aber wer ist schon Max Mustermann und daher der Durchschnittsmensch für den alles gebaut wurde...

  • Du haderst nicht, viele mir bekannte schon - ich kenne in der Tat keine großen Frauen die mit ihrer Größe hadern; auch die mag es geben. Kann halt nicht vom Einzelfall auf die Mehrheit schließen.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Du haderst nicht, viele mir bekannte schon - ich kenne in der Tat keine großen Frauen die mit ihrer Größe hadern; auch die mag es geben. Kann halt nicht vom Einzelfall auf die Mehrheit schließen.

    Spannend, ich kenne auch keine kleinen Frauen, die damit hadern (mich eingeschlossen), von grossen Frauen kenne ich das mehr. Aber ja, vor allem als Klamottenproblem.


    Warum ich sonst mit meiner Grösse hadern sollte, weiss ich gar nicht? Wie begründen Deine Bekannten das denn?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Talpa idR fühlen sie sich einfach "klein" im Vergleich zu anderen - teilweise fehlt auch etwas "physische Präsenz" bzw. frau muss sich mehr anstrengen ernst genommen zu werden.


    Teilweise ist es auch ein praktisches Problem - Werkstätten usw. sind auf eine größere Normgröße ausgelegt.


    Und bei Veranstaltungen / Konzerten ist Größe von Vorteil, frau sieht dann besser

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich bin gerade 1,60 m und ja, doch, es gibt immer mal wieder Situationen, in denen ich damit hadere, vor allem beruflich, aber auch im Supermarkt, Kino, Festival, Klamotten... fragt mich nicht nach Schuhen und Hosen und Pullovern, Blazern, die Ärmel sind grundsätzlich zu lang, auch bei Gr. 34.


    Es gibt zusätzlich glücklicherweise auch Situationen, in denen ich meine geringe Größe gut finde.


    edit: sehe gerade, dass Kerstin_Pfalz nur 2 Minuten vorher das gleiche schrieb, sorry für das Wiederholen dessen, ich habe ihr Posting erst später gesehen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ok, das ist jetzt alles etwas, was mich nerven kann, aber nicht so sehr, dass es mich belastet.

    Ersteres ist übrigens oft viel mehr eine Frage der Haltung/Stimme als wirklich der Grösse: ich hatte mal eine 15 cm grössere Kollegin, die regelmässig von Anderen "die kleine X" genannt wurde. Etwas was mir mit meinen 1,60 eigentlich nie passiert...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ersteres ist übrigens oft viel mehr eine Frage der Haltung/Stimme als wirklich der Grösse: ich hatte mal eine 15 cm grössere Kollegin, die regelmässig von Anderen "die kleine X" genannt wurde. Etwas was mir mit meinen 1,60 eigentlich nie passiert...

    Tja und ich werde gern als Wadenbeißer und auch als Bulldozer bezeichnet, weil ich offenbar kein rechtes Maß kenne, meine geringe Größe angemessen zu kompensieren.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich war als junge Frau (Studentin etc.) super glücklich mit meiner Größe (163 cm) - alles im Durchschnitt, Schuhgröße, BH-Größe, Kleidungsgröße, nur Hosen musste ich kürzen, aber da ging auch Umkrempeln.


    Dann wurde ich Mutter und immer mehr einfach Mensch, der im Alltag funktionieren musste, mit Beruf und Haus und Auto. Und ja, ich hadere. Ein bisschen.

    Wenn ich eine Tasse aus dem oberen Regal brauche, klettere ich auf einen Stuhl oder - riskanter - auf den Küchentresen.

    Das Familienauto passt für meinen Mann (190 cm) super, für mich ist das ein LKW.

    In meinem Beruf sitze ich viel am Schreibtisch. Ich habe einen extra niedrigen, damit ich auch mit Tastatur noch aufrecht sitzen kann, dafür komme ich nie mit den Füßen gut auf den Boden. Ich arbeite fast nur im Schneidersitz, auch in der Bahn muss ich früher oder später meine Beine irgendwie hochbringen, weil ich sie nicht bis ganz auf den Boden bekomme.

    Gestern wollte ich in der Drogerie die letzte Packung Taschentücher aus dem Regal nehmen. Ich musste hüpfen, weil mein Arm nicht lang genug war.

    Und es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich begriffen habe, warum Klamotten an mir immer irgendwie "witzig" aussehen und nie elegant - die Models sind meistens etwa 20 cm größer als ich.

    Es war außerdem ein Aha-Erlebnis, als ich mal beim Streiten mit meinem Mann oberhalb von ihm stand. Der hat permanent eine Perspektive, wie ich sie bei meiner Tochter (9 Jahre) habe. Das macht schon was in einer Beziehung, da bin ich sicher (und stelle mich daher inzwischen manchmal beim Streiten aufs Sofa).

    Ich liebe große Hunde, aber einer, der mehr wiegt als ich, ist keine gute Idee, daher haben wir einen kleinen.

    Küchentresen sind grundsätzlich die paar Zentimeter zu hoch für einen guten Schneide- oder Teigknet-Winkel.

    Der Durchschnittsmensch wird in der Forschung mit 170 cm angegeben. Viele Medikamente sind zu hoch dosiert für mich, Sicherheitsgurte sitzen ganz schlecht, jede Art von Sicherun. Usw.


    Alles kein echtes Hadern, es geht nicht um viel, aber doch: klein ist auch nicht das Nonplusultra.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Ist das auch regional etwas unterschiedlich?


    Wadenbeisser höre ich selten, kann aber damit leben :D klein, babyblaue Augen... da brauchte es manchmal schon etwas mehr "standing", bis ich auf dem Bau ernst genommen wurde - aber das ging meiner blonden 1,80 Kollegin ganz ähnlich, trotz der Grösse. Ich fürchte, das lag mehr am Problemkomplex "Frau" #rolleyes


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • dafür komme ich nie mit den Füßen gut auf den Boden. Ich arbeite fast nur im Schneidersitz, auch in der Bahn muss ich früher oder später meine Beine irgendwie hochbringen, weil ich sie nicht bis ganz auf den Boden bekomme.

    Sehr guter Punkt!

    Beim Sitzen nicht mit den Füßen auf den Boden zu kommen, weil die Stühle/Sitze zu hoch sind, macht etwas mit meinen Beinen und meiner Durchblutung. Ich habe IMMER das Bedürfnis, meine Beine irgendwo hochzulegen, auf den Couchtisch, einen anderen Stuhl, im Schneidesitz auf dem Sofa, etc. Macht sich nicht so gut, wenn man bei flüchtigen Bekannten irgendwo eingeladen ist oder man stundenlang irgendwo warten muss...

    Ich hasse es, mehr als 10 Minuten meine Beine nur baumeln zu lassen oder nur mit den den Zehenspitzen den Fußboden berühren zu können. "Geerdet" bin ich so jedenfalls nicht.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Lustig, ich mag gar nicht mit Füssen auf dem Boden sitzen - ich sitze fast immer im Schneidersitz, gerne auf Tischen.... (Bekannte nennen es: Ziegenverhalten, immer den Überblick behalten)


    Das hatte ich noch gar nie auf meine Grösse geschoben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wadenbeisser höre ich selten, kann aber damit leben :D klein, babyblaue Augen.

    Ich sagte auch ich nicht damit leben könnte, zumal ich auch blaue Augen habe, blond bin und allgemein eher zierlich von der Statur her.


    Und wenn ich mir von meiner 1,80 m großen Chefin anhören muss, ich würde in Meetings wohl meine geringe Körpergröße etwas überkompensieren, dann schüttle ich das nicht nicht einfach locker ab.


    Schön, wenn Dir das nicht passiert, es freut mich aufrichtig für Dich.

    Dennoch hätte ich gern anerkannt, dass es für andere Menschen, die vielleicht nicht Deinen Biss oder Dein dickes Fell haben, durchaus ein Problem sein kann.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • ich sitze fast immer im Schneidersitz, gerne auf Tischen....

    Kommt sicher gut in Meetings, vor allen mit externen Geschäftspartnern ;)


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Du haderst nicht, viele mir bekannte schon - ich kenne in der Tat keine großen Frauen die mit ihrer Größe hadern; auch die mag es geben. Kann halt nicht vom Einzelfall auf die Mehrheit schließen.

    Ich habe tatsächlich auf gar nichts geschlossen, ich habe einfach gefragt, womit man da hadert.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Und wenn ich mir von meiner 1,80 m großen Chefin anhören muss, ich würde in Meetings wohl meine geringe Körpergröße etwas überkompensieren, dann schüttle ich das nicht nicht einfach locker ab.

    Das ist aber auch frech, das würde ich mir ganz klar verbitten. :stupid:


    Ich wäre gern kleiner. Ich reite gern Ponys, aber für die meisten bin ich zu groß. (Luxusproblem, ich weiß.)

    Mein Erstling liebt es, klein zu sein. Sie liebt es, immer erst mal unterschätzt zu werden, weil das bei den meisten Leuten zu einem großen Aha-Moment kommt, nach dem man sie dann deutlich nachhaltiger respektiert. Und sie liebt es, dass ihre bevorzugten Schuhe als Kindermodell immer viel weniger kosten.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Das ist jetzt echt Zufall dass es dich erwischt hat Silke1978 und ich will dir da auch gar nichts aufs Brot schmieren.


    Ich empfinde es nur als recht typischen Verlauf einer Diskussion - A sagt "viele Pfefferminzbonbons haben ein Problem mit...", B antwortet "ich bin ein Pfefferminzbonbon und habe kein Problem", und dann wird abgewogen welche Pfefferminzbonbons wohl warum das Problem haben könnten - liegt es an der Tüte, sind sie zu scharf,... Und schon ist das Problem aufs Schönste individualisiert.




    Ich glaube ich gehe besser den Garten umgraben; vielleicht kann ich mich danach besser ausdrücken.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich glaube, Du interpretierst da gerade mehr in meine Worte, als da ist.

    Ich erzähle, wie es mir mit meiner Grösse geht und verneine dabei in keiner Weise, wie es Dir geht.

    Offenbar hast Du da echt überfriffige Menschen erlebt (die Chefin :stupid: ).


    Tatsächlich können meine Geschäftspartner recht gut mit dieser Macke von mir umgehen - wobei ich mich im Normalfall schon für eine Sitzung zusammen reissen kann.


    Ach ja, ein Ex-Arbeitskollege meinte auf seine Fehleinschätzung meiner Grösse lapidar, das müsse an meinem übersteigerten Selbstwertgefühl liegen, das ich grösser wirke #lol


    Grosse Kolleginnen von mir hören dann gerne mal "Walküre"... ich vermute wie gesagt, dass da mehr Frauenkritik reinspielt als die Grösse selbst und die einfach als Aufhänger dient, wenn frau sich "falsch" verhält.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • . Und schon ist das Problem aufs Schönste individualisiert.

    Wenn Du nachher Zeit/Lust hast darauf zu antworten: ist das "Problem" denn kein individuelles?

    Das frage ich mich ernsthaft. Da würde mich Eure Sicht interessieren.


    Bzw. ist es der Themenkomplex: "Wie hat frau zu sein" (und da entspreche ich klein ja viel besser dem gesellschaftlichen Ideal). Oder seht Ihr das genereller?


    Ich verstehe den Bereich der "Normgrösse" im Design von Alltagsgegenständen - da werden aber immerhin kleine und grosse Menschen gleichermassen benachteiligt.

    Im Bereich "persönlicher Umgang" sehe ich meine Grösse oft sogar als Vorteil an (jetzt ich persönlich).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das ist aber auch frech, das würde ich mir ganz klar verbitten. :stupid:

    Offenbar hast Du da echt überfriffige Menschen erlebt (die Chefin :stupid: ).

    Nun, es ist schon so, dass das Gesagte genau das ausdrückt, was ich eigentlich selbst schon immer dachte.

    Und bis die Chefin mir das sagte, hat das noch niemand thematisiert, es war immer nur in meinem Kopf, dass ich mir aufgrund meiner geringen Präsenz (inkl. Größe, aber nicht nur), noch einmal extra dafür sorgen muss, dass man mich wahrnimmt und respektiert.

    Letztlich bin ich auch respektiert, so ist es nicht, aber ihre Bemerkung hat mich angepiekt, weil sie damit genau das aussprach, was mich all die Jahre in meinem Kopf begleitet hat.


    Davon ab, mag ich es auch, erst einmal unterschätzt zu werden, und dann loszulegen. Aber das ist ein ganz anderes Thema ;)


    Ich glaube, Du interpretierst da gerade mehr in meine Worte, als da ist.

    Ich erzähle, wie es mir mit meiner Grösse geht und verneine dabei in keiner Weise, wie es Dir geht.

    Vielleicht ist es so, wie Du sagst, ich würde es nicht völlig ausschließen wollen. Für mich schwang im Subtext der folgenden zwei Zitate etwas anderes mit:

    Ersteres ist übrigens oft viel mehr eine Frage der Haltung/Stimme als wirklich der Grösse:

    Für mich klang das wie ein Statement im Sinne von "Das Problem hast Du nicht, wenn Du an Deiner Haltung und Deiner Stimme arbeitest".

    ich hatte mal eine 15 cm grössere Kollegin, die regelmässig von Anderen "die kleine X" genannt wurde. Etwas was mir mit meinen 1,60 eigentlich nie passiert...

    Und dies ging in die ähnliche Richtung: "mir passiert es nicht, weil ich mir auf dem Bau Respekt verschafft habe".


    Ich finde mich da sehr bei Kerstin_Pfalz wieder:

    Ich empfinde es nur als recht typischen Verlauf einer Diskussion - A sagt "viele Pfefferminzbonbons haben ein Problem mit...", B antwortet "ich bin ein Pfefferminzbonbon und habe kein Problem", und dann wird abgewogen welche Pfefferminzbonbons wohl warum das Problem haben könnten - liegt es an der Tüte, sind sie zu scharf,... Und schon ist das Problem aufs Schönste individualisiert.

    Mir fehlt da das "ich habe dieses Problem zwar nicht, aber verstehe Deines und sehe, wie blöd das für Dich ist".

    Oder auch (sofern relevant): "Das Problem habe ich zwar nicht, aber mich nervt meine geringe Größe im Supermarkt/am Skilift/wherever".

    Auf mich wirken Deine Postings so, dass Du nicht nur a) niemals ein Problem in Deinem Alltag mit Deiner geringen Körpergröße hattest und b) Dich auch nicht darin einfühlen kannst.

    Kann sein, dass es wirklich so ist und ich wirklich zu viel hinein interpretiere, aber wie gesagt, ich finde mich da total bei Kerstin_Pfalz wieder.


    Edit: Und um auf Deine Frage zu antworten:

    Bzw. ist es der Themenkomplex: "Wie hat frau zu sein" (und da entspreche ich klein ja viel besser dem gesellschaftlichen Ideal). Oder seht Ihr das genereller?

    "Wie hat frau zu sein", hat für mich null damit zu tun. Manchmal nützt es mir, kleiner zu sein als der Durchschnitt, und manchmal ist es lästig. Wenn man dann gefragt wird "inwiefern ist es denn lästig?" und man zählt Beispiele auf, kann man die auch einfach so stehen lassen, finde ich. So als Erkenntnis "Aha, darauf wäre ich nicht gekommen, da es mir anders geht, aber ich verstehe jetzt, was Du meinst."

    Das hätte mir völlig gereicht.

    Ich habe mich einzig an Deiner Attitüde gestoßen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe