Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich denke diese, ich nenne es mal "Extreme" sind nur in einzelfällen das Problem, es geht vorrangig nicht um Jungs die sich mit rosa Kleid und Glitzerspängchen sehen lassen oder um Mädchen die verzweifelt "männlich" wirken wollen, sondern um die Kleinigkeiten die schon als problematisch wahr genommen werden...
    In frühem alter oft schwerer für die Jungs, die gerne mal nen rosa Pulli tragen würden, die haare lang haben, mit Ponyhof spielen wollen etc...lecht versetzt später die Mädchen denen suggeriert wird, dass best. Dinge unweiblich sind, sie bestimmte Dinge nicht können....die vielen klitzekleinen Kleinigkeiten die sich zu einem großen ganzen aufsummieren....


    Kiwi

  • ich glaube, ich habe etwas ein bisschen missverständlich ausgedrückt. natürlich würde auch ich IMMER hinter meinem kind stehen, zu ihm halten, ihm den rücken stärken...


    aber ich würde auch versuchen, regulierend einzuwirken und würde wahrscheinlich erklären, warum ein kleidchen nicht unbedingt das passende kleidungsstück für die schule ist (als junge).
    meine mädchen lasse ich auch nicht im kleid in den kiga, wenn es zu kalt ist - das erkläre ich ihnen ja auch, warum das nicht passend ist.

  • Und da ich eben schon mehrfach sehr klar diese
    Thematik angesprochen und mir verbeten habe, dass das weiterhin
    thematisiert wird und sich einfach nichts geändert hat, sehe ich für
    mich derzeit nur den Weg bei Zusammenkünften mit meinen Geschwistern
    möglichst wenig Anlass zu solchen Gehirnfürzen seitens meiner
    Geschwister zu geben


    Ich würde da wohl mit meinen Geschwistern ähnlich verfahren, wie ich es mit meiner Tochter tu: Wenn Worte nicht helfen, folgen Taten. Das heißt, wenn sowas gesagt wird, dann nehme ich sofort meine Sachen und verlasse das Treffen. Und wenn das nach einigen Malen nicht hilft, dann komm ich nicht mehr oder gestalte die Treffen um. (Einzeln sind die ja vielleicht erträglicher?)


    aber ich würde auch versuchen, regulierend einzuwirken und würde wahrscheinlich erklären, warum ein kleidchen nicht unbedingt das passende kleidungsstück für die schule ist (als junge).


    Das fände ich vorauseilenden Gehorsam. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich ein Schulkind möglicherweise darauf vorbereite, dass einige auf ein Kleid komisch reagieren werden, weil das halt nicht üblich ist für einen Jungen. Zumindest heute nicht mehr (vor 100 Jahren sah das anders aus). Ich würde aber auch gar keinen Fall ein genderuntypisches Kleidungsstück mit witterungsunangemessener Kleidung gleichsetzen. Es ist einfach nicht das Gleiche.

  • stimmt, es ist nicht das gleiche...
    bei falscher kleidung bzgl. des wetters wird ein kind nicht zum außenseiter, wird nicht ausgelacht und gemobbt.
    und davor will ich mein kind beschützen, da "die anderen" nun mal nicht tolerant und weitsichtig sind.
    wir leben nun mal jetzt, 2013, und nicht mehr vor hundert jahren.

  • Makaba, Du mobbst grad selbst, merkst Du das? Wenn Du wirklich so denkst, solltest Du zu Deinem Konformismus stehen, uns aber nicht vorwerfen, wir seien verantwortungslos.
    Du stellst etwas als unausweichlich hin, was es nicht ist (nämlich Mobbing bei geschlechtsuntypischer Kleidung) und Du tust auch so, als würde ein Tag mal blöde Bemerkungen das gleiche sein wie Mobbing und nachhaltige Schäden hinterlassen. Es ist nicht das Gleiche und es schadet nicht. Und es ist auch kein Naturgesetz. Es ist tatsächlich möglich, dass weniger Kommentare kommen als gedacht und es ist auch möglich, dass ein Kind und seine Eltern damit gut umgehen kann. Dein Weltbild scheint voller intoleranter Menschen - meins ist das nicht. Wenn ich Deine Argumente lese bekomme ich den Eindruck, dass es Dir selbst an Toleranz mangelt und Du davon auf andere schließt.

  • mein ton war etwas schroff, das wollte ich nicht.


    aber ich bin ganz bestimmt nicht intolerant! nur selbst lehrerin und ich sehe, was in der schule abgeht - täglich.


    wobei ich zugeben muss, dass ich auch probleme hätte, wenn mein sohn den wunsch hätte in "mädchenklamotten" rumzulaufen, das gebe ich gerne zu.

  • Ich finde es völlig okay, wenn Du für Dich sagst "Ich habe Angst vor blöden Kommentaren und traue mir nicht zu, mein Kind zu unterstützen, damit umzugehen. Deshalb lautet mein Erziehungsmotto: Bloß nicht auffallen!" Ich finde es nur nicht in Ordnung, daraus abzuleiten, dass das für alle so sein müsse. Ich glaube, dass ein Kind nach den ersten Reaktion durchaus entscheiden kann, ob es ein zweites Mal ein Kleid tragen will oder nicht. Und ich weiß auch, dass es Umfelder gibt, wo die Kinder sich dann einfach gewöhnen - ohne dass jemand zum Außenseiter wird. Andererseits werden Kinder zum Außenseiter ohne irgendwie erkennbar anders zu sein.


    Ob Du intolerant bist oder nicht, weiß ich nicht. Ich kenne Dich ja nicht. Aber die Aussage "ein untypisch gekleidetes Kind wird zum Außenseiter" klang für mich ein bissel so. Ich jedenfalls bin intolerant - gegenüber Mobbing zum Beispiel. :D ;)

  • Ob Du intolerant bist oder nicht, weiß ich nicht. Ich kenne Dich ja nicht. Aber die Aussage "ein untypisch gekleidetes Kind wird zum Außenseiter" klang für mich ein bissel so. Ich jedenfalls bin intolerant - gegenüber Mobbing zum Beispiel. :D ;)


    eine gemeinsamkeit haben wir anscheinend ;) #freu

  • ich glaube, ich habe etwas ein bisschen missverständlich ausgedrückt. natürlich würde auch ich IMMER hinter meinem kind stehen, zu ihm halten, ihm den rücken stärken...


    aber ich würde auch versuchen, regulierend einzuwirken und würde wahrscheinlich erklären, warum ein kleidchen nicht unbedingt das passende kleidungsstück für die schule ist (als junge).
    meine mädchen lasse ich auch nicht im kleid in den kiga, wenn es zu kalt ist - das erkläre ich ihnen ja auch, warum das nicht passend ist.



    Gut, jetzt erklärst du das und dein Kind möchte immer noch ein Kleid anziehen. Lässt sich eventuell darauf ein andere Klamotten mit zu nehmen. Zwingst du es dann sich um zu ziehen?


    Oftmals gibt es am Ende einen Kompromiss, vielleicht ist es dann nur die pinke Haarspange - wenn Kinder mobben wollen finden sie schon einen Grund.


    Es wird sich nichts ändern wenn wir uns alle verstecken und verstellen, nur damit der intolerante Teil der Gesellschaft so weiterleben kann....

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • stimmt, es ist nicht das gleiche...
    bei falscher kleidung bzgl. des wetters wird ein kind nicht zum außenseiter, wird nicht ausgelacht und gemobbt.
    und davor will ich mein kind beschützen, da "die anderen" nun mal nicht tolerant und weitsichtig sind.
    wir leben nun mal jetzt, 2013, und nicht mehr vor hundert jahren.


    Hmmm, ich war so ein Kind/Teenager, der als "anders" auffiel, auch wegen meiner Kleidung.
    Und ich finde: falsch ist/verhält sich nicht, wer ungewöhnliche Kleidung trägt, sondern wer deshalb ausgrenzt.


    Ich würde sicherlich nicht wollen, dass mein Kind ausgegrenzt wird, weil ICH verlange, dass es bestimmte Sachen trägt. Und ich würde versuchen, genau das auch zu vermeiden. Aber ich würde einen Teufel tun mich in die Reihe der Kritikerinnen einzuordnen und damit meinem Kind quasi in den Rücken zu fallen.


    Einen Hinweis "das und das kommt mglw. aus denundden Gründen komisch an" finde ich fair. Aber "zieh das nicht an, sonst wirst du ausgelacht, weil das Mädchenkleidung ist" finde ich schon zu eingrenzend. Wenn sich alle so verhalten, änder sich ja nie etwas. #confused

  • da hast du schon recht, Shakes.
    aber bist du der meinung, DASS sich das wirklich ändern wird? #confused


    ich denke/befürchte, dass gewisse vorstellungen immer in den köpfen bleiben werden.
    und nicht alles ist auch unbedingt schlecht.


    ich wünsche mir einfach für meine kinder, dass sie möglichst problemlos ein glückliches leben führen können - und da wir nicht auf einer einsamen insel leben gehört eine gewisse anpassung an das gesellschaftliche umfeld auch dazu.


    ein bankangestellter darf auch nicht anziehen, was er will... versteht ihr, was ich meine?

  • Doch, Mode ändert sich, und Toleranz für verschiedene Stile ändert sich auch. Und das Verhalten gegenüber Leuten, die "anders" aussehen, hängt mMn auch wesentlich vom Klassenklima ab, das wiederum Veränderungen unterliegt, und zwar welchen, die "von selbst" kommen und welchen, die z.B. von den Lehrpersonen gezielt gefördert werden.


    Bankangestellte haben sich ihren Job in Kenntnis auch der Bekleidungsgepflogenheiten ausgesucht; das ist ein wesentlicher Unterschied zu dem "besonderen Gewaltverhältnis", in dem sich Schülerinnen und Schüler befinden.


    Dass wir nicht auf einer einsamen Insel leben, bedeutet für mich erstmal, dass man Rücksicht nehmen sollte, wo man andere beeinträchtigt. Ausgefallenere Kleidung dürfte da in der Regel nicht drunterfallen.
    Und es bedeutet auch, dass andere keinen Anspruch haben, nur auf ihrer Insel der Gleichförmigkeit zu leben, in der sich alle nach der aktuellen Mode kleiden, wie sie von Hasimausi&Co vorgegeben wird. Im Gegenteil finde ich eine gewisse Konfrontation mit der Vielfalt der Gesellschaft sehr gesund.


    Wer allen Problemen durch Anpassung aus dem Weg geht, lernt nicht, dass sich Konflikte auch anders als durch Unterordnung lösen lassen. ;) Und solche Äußerlichkeiten sind doch eigentlich ein gutes Übungsfeld, weil es nicht um soooo wahnsinnig viel geht.

  • Ich seh das genauso wie shakes.


    Wichtig ist, dass ein Kind nicht deshalb auffaellt, weil die Eltern ihm ein bestimmtes Aussehen/Verhalten aufdraengen oder verbieten. Was aber auch nicht heissen muss, dass man sich allen Trends unterwerfen sollte und dem Kind Markenklamotten o.ae. kaufen muss nur weil das In ist.


    Aber ich wuerde auch eher meinem Kind den Ruecken staerken und versuchen mit ihm Loesungen/Wege zu finden. Bis zu einem bestimmten Punkt muss man sich ans gesellschaftliche Umfeld natuerlich anpassen .. wenn mein Kind im Badeanzug in die Schule gehen will, wird das vermutlich zu Problemen fuehren (egal ob es nun ein Maedchen oder Junge ist). Manche Regeln muessen befolgt werden .. das ist nunmal so. Und bei manchen Dingen kann man sein Kind sicherlich beraten, aber die Entscheidung muss doch beim Kind bleiben.


    Ich glaube nicht, dass Kinder gluecklich werden, wenn sie von frueh an lernen, sich ueber ihre eigenen Wuensche hinweg anzupassen. Glueck heisst nicht den einfachsten Weg ohne je anzustossen zu gehen. Dauerhaftes Glueck gibt es in der Hinsicht sowieso nicht. Viel wichtiger finde ich es, dass mein Kind mit sich selbst im Reinen ist und lernt, dass man eben nicht ueberall reinpasst. Dass es viel wichtiger ist, zu sich selbst zu stehen und herauszufinden wer man ist, als sich den Meinungen anderer anzupassen.


    Ich habe letztens mich mal ein wenig informiert was sichtbare Tattoos betrifft und da ist es mittlerweile wohl auch schon so, dass das nur noch bei ganz wenigen Berufen/Positionen wirklich ein Problem darstellt. Was vor 10-20 Jahren teils noch undenkbar war. Ich sehe also nicht, dass es eine unveraenderliche Regel ist, dass Bankangestellte so oder so auszusehen haben. Auch das kann und wird sich hoffentlich aendern .. an manchen Orten schneller als an anderen. Aber genau deshalb ist es wichtig, dass Kinder von Anfang an erfahren, dass es in Ordnung ist anders zu sein und wichtig ist zu den eigenen Beduerfnissen zu stehen .. auch wenn das nicht immer leicht ist.


    Ich bin eigentlich ganz optimistisch, dass wenn die aktuelle Rentnergeneration weg ist, sich unsere Gesellschaft auch ein wenig modernisieren wird. Gerade auch was die Integration von "anderen" in die Gesellschaft betrifft. Ich habe auch eigentlich das Gefuehl, dass z.B. Homosexualitaet in unserer Generation als vollkommen normal angesehen wird .. in der unserer Eltern meist eher noch nicht. (vielleicht liegt das auch daran, dass das hier so absolut normal ist, aber ich kann es mir nicht anders vorstellen). Ich jedenfalls weigere mich, mit zunehmendem Alter alt und konservativ zu werden und hoffe sehr, dass da nicht irgendwann ein magischer Punkt kommt an dem ich anfange, mir Wellchen in die Haare zu legen, Bluemchenblusen zu tragen und alles schrecklich zu finden, was ueber meinen Horizont hinaus geht.

  • Ganz ehrlich, ich kann schon ein bisschen nachvollziehen was Makaba meint.
    Nun habe ich Mädels und könnte mich beruhigt zurücklehnen, denn die würden somit rosa Kleid und Glitzerhaarspangen nicht weiter auffallen, aber ich glaube wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, würde ich schon versuchen einen Sohn dazu zu überreden vielleicht nur zu Hause die Klamotten zu tragen...Ich hätte schon Sorge das er gemobbt würde, würde er darauf bestehen, bitte, aber wirklich gerne sähe ich das ehrlicherweise nicht, ich hätte schlicht Schiss, das er im Kindergartenalter damit klarkomme, wenn die Kids ihm auslachen, denn ihr müsst Bedenken je mehr wir unseren Kindern zu Hause klar machen , dass es völlig ok ist genau so auszusehen wie man will, desto größer könnte der Schock über die Reaktion der anderen sein. Es wäre schön wenn die Gesellschaft sich ändern würde...aber leider klaffen da Wunsch und Realität weit auseinander.

  • Ich finde, man muss das mit dem eigenen Kind individuell besprechen. Wuerde ich meinen Erstklaessler zur Einschulung mit rosa Glitzereinhornpulli und Lila-herzchen-Jeans plus Haarklammern ohne mit Wimper zu zucken hinschicken? Ganz sicher nicht. Ich wuerde schon mit dem Kind reden und es darauf hinweisen, was passieren koennte. Und im Ende die Entscheidung beim Kind lassen. Ich glaube nicht, dass ein Kigakind fuers Leben gezeichnet wird, wenn es als Junge mal mit Kleid in den Kiga geht und dort vielleicht auch nicht ganz so schoene Kommentare erlebt. Das kann man mit dem Kind sicherlich zusammen verarbeiten und gemeinsam eine Loesung finden .. wie auch immer die aussieht.
    Und spaetestens in der Schule weiss ein Kind doch eigentlich schon ganz gut, was es bedeutet aufzufallen. Entweder es ist ihm dann so wichtig, dass es das in Kauf nimmt und ja, dann unterstuetze ich mein Kind aus ganzem Herzen .. oder es entscheidet sich selbst lieber dafuer, doch einen Kompromiss einzugehen und nur daheim oder sehr dezent den Glitzerdrang auszuleben. Aber entscheiden kann das Kind das denke ich schon. Ich finde nur, man darf es weder in die eine noch die andere Richtung unter Druck setzen oder manipulieren ... aber reden und soweit gewuenscht beraten .. warum nicht.


    Meine Mittlere laeuft oft sehr sehr eigenwillig herum. Bislang erklaert sie mir, wenn ich etwas dazu sage, meist, dass ich davon ja keine Ahnung haette und das so schoen sei. Womit sie wohl auch Recht hat. Vermutlich ist der Druck bei Jungs da aber wirklich groesser ... aber bei Maedchen kommt der dann spaeter. Und dann geht es nicht mal nur darum ueberhaupt Maedchensachen zu tragen, sondern welche. Ich denke, ich werde versuchen, meinen Kindern da zu vertrauen und eben aufzupassen, ob sie mit ihren Entscheidungen und den Konsequenzen daraus klar kommen oder nicht. ABer eben nicht einschreiten nur weil ich Konsequenzen befuerchte.

  • mal den gedanken weitergesponnen: machst du mit beim markenwahnsinn, weil dein kind sonst gemobbt wird? lässt du dein 13. jähriges kind bis in die puppen zu festen, weil "alle anderen" das auch dürfen und sonst über dein kind lachen?


    ich sag schon immer, was passieren könnte. den rest müssen wie eben gemeinsam aushalten.


    unser mittlerer ist auch so ein rosa-glitzer junge, der hat hellrosa crocs im kiga und freut sich riesig, wenn er eine rosa brotdose mitbekommt. er hat allerdings auch schon von allein kapiert, dass er wohl komisch angeschaut wird wenn er im kleid kommen würde (letztes jahr zur fasnacht ist er allerdings eine woche lang mit rosa tüllrock über der hose gegangen) irgendwann gewöhnen sich die leute auch dran. und es liegt natürlich auch an den betreuuern, was die dazu sagen. bei uns gab es mal als thema farben, da hat rosa nicht gefehlt. also wurden flamigos gefaltet, lachs gefuttert und an einem tag sollten die kinder sich auch entsprechend kleiden. unser großer hat mich also auf dem dachboden nach einem rosa outfit in seiner größe suchen lassen (und ist dann im rosa kleid mit rosa wickeljacke gegangen, war noch zu langhaarzeiten ;-)) (es gab natürlich auch noch andere farben-wochen!)

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Ja, bei den Mädchen kommt der Druck später und ich denke zu einem Zeitpunkt wo sie vielleicht psychisch weiter oder stärker sind. Bei mir kam das mit der Pubertät und ich bin gern aufgefallen...vielleicht muss/sollte man ganz individuell entscheiden, bei welchem Kind man wie und wieviel Einfluss nimmt...habe momentan das Gefühl es da mit meinen Mädels einfacher zu haben als so manche Jungsmutter in meiner Bekanntschaft...noch! Meine Größe kann wahlweise als Fee oder Ritter in der Kita erscheinen ohne das das jemand komisch findet ... Ich weiß das sich das noch ändern wird, aber dann ist sie älter und noch ein bißchen stärker als sie es jetzt schon ist.


    Und nein, verbieten würde ich nichts, aber bestimmte Dinge besorgt beobachten und gegebenfalls versuchen Einfluss zu nehmen.


    Gruß Kiwi


  • Nun habe ich Mädels und könnte mich beruhigt zurücklehnen, denn die würden somit rosa Kleid und Glitzerhaarspangen nicht weiter auffallen, aber ich glaube wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, würde ich schon versuchen einen Sohn dazu zu überreden vielleicht nur zu Hause die Klamotten zu tragen...Ich hätte schon Sorge das er gemobbt würde, würde er darauf bestehen, bitte, aber wirklich gerne sähe ich das ehrlicherweise nicht, ich hätte schlicht Schiss, das er im Kindergartenalter damit klarkomme, wenn die Kids ihm auslachen.


    Wir sind im öffentlichen Forums-Bereich, deshalb nur soviel.
    Ich kenne 2 Jungs, die nicht ausgelacht wurden.
    Die paar Kommentare, die kamen haben sie gut weggesteckt und sich nicht davon beirren lassen.




    Ich finde, man muss das mit dem eigenen Kind individuell besprechen. Wuerde ich meinen Erstklaessler zur Einschulung mit rosa Glitzereinhornpulli und Lila-herzchen-Jeans plus Haarklammern ohne mit Wimper zu zucken hinschicken? Ganz sicher nicht. Ich wuerde schon mit dem Kind reden und es darauf hinweisen, was passieren koennte. Und im Ende die Entscheidung beim Kind lassen. Ich glaube nicht, dass ein Kigakind fuers Leben gezeichnet wird, wenn es als Junge mal mit Kleid in den Kiga geht und dort vielleicht auch nicht ganz so schoene Kommentare erlebt. Das kann man mit dem Kind sicherlich zusammen verarbeiten und gemeinsam eine Loesung finden .. wie auch immer die aussieht.
    Und spaetestens in der Schule weiss ein Kind doch eigentlich schon ganz gut, was es bedeutet aufzufallen. Entweder es ist ihm dann so wichtig, dass es das in Kauf nimmt und ja, dann unterstuetze ich mein Kind aus ganzem Herzen .. oder es entscheidet sich selbst lieber dafuer, doch einen Kompromiss einzugehen und nur daheim oder sehr dezent den Glitzerdrang auszuleben. Aber entscheiden kann das Kind das denke ich schon.


    Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, ein Schulkind versteht schon viel mehr und kann die Konsequenzen (mit ein wenig Hilfe) besser erkennen und abschätzen.
    Um beim konkreten Beispiel zu bleiben, ich würde z.B. vorschlagen sich nicht an Einschulungstag so zu kleiden, sondern an einem anderen Tag.




    er hat allerdings auch schon von allein kapiert, dass er wohl komisch angeschaut wird wenn er im kleid kommen würde (letztes jahr zur fasnacht ist er allerdings eine woche lang mit rosa tüllrock über der hose gegangen) irgendwann gewöhnen sich die leute auch dran.


    und es liegt natürlich auch an den betreuuern, was die dazu sagen.


    Ja, die ErzieherInnen sind dabei ganz, ganz wichtig!


    Gewöhnung kann ich auch bestätigen, irgendwann interessiert es niemanden mehr, es wird Normalität... andere Kinder gewöhnen sich sogar erstaunlich schnell daran.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • ich glaube nicht, dass Mobbing tatsächlich auf die Kleidung als Auslöser schließen lässt. ich hab es selbst so erlebt, dass Mobbingopfer eher eine gewisse Persönlichkeit/Verletzlichkeit etc. aufweisen.


    Bei uns zB. gab es auch Mobbingopfer, allerdings hätten ohne Probleme einige coole Jungs in rosa Kleid auftauchen könne, ohne je gemobbt zu werden. Klar wäre drüber gesprochen worden oder auch mal gelacht, aber sicher nicht gemobbt. Einfach, weil sie nicht der Typ dazu waren...


    Und ich bin mir sicher, dass es genug Fälle gibt, in denen derjenige dann der Star in der Schule ist. ;)


    Rosa Glitzerkleidchen finde ich grundsätzlich nicht so prickelnd und ich gebe zu - ich würde darüber aufklären, was bei den anderen Menschen ankommen könnte, aber nicht nur beim Junge sondern auch beim Mädel.


    Würdet Ihr denn Eure Mädels in so nem Kleid rausgehen lassen ohne Aufklärung darüber, dass Erwachsene und andere Mitschüler sie dann für dumme Prinzessinnen und oberflächlich halten könnten?

  • Meine Kinder sind noch weit weg vom Schulalter, aber das Zitat von braten drückt sehr gut und knackig aus, was mir zu dem Mobbingthema durch den Kopf gegangen ist:


    Zitat

    ich sag schon immer, was passieren könnte. den rest müssen wie eben gemeinsam aushalten.


    So möchte ich es halten, wenn meine Kinder mal in so eine Situation kommen sollten. Das Thema besprechen, erklären, was möglicherweise passieren könnte und dann gemeinsam eine Lösung finden. Und wenn die nunmal sein sollte, daß mein Kind es trotzdem so machen möchte, dann ist es so, dann lasse ich es. Und stehe bereit, um es gegebenenfalls hinterher aufzufangen. Zu stärken, ohne wenn und aber und ohne "ich hab's dir ja gesagt".


    Was mir bei Diskussionen zu dem Mobbingthema aufgefallen ist, irgendwie geht es immer nur darum, was jemand falsch machen kann und wie derjenige dann zum Opfer werden könnte. Als wäre das ein unabänderliches Naturgesetz. Aber warum kann aus solchen Situationen Mobbing entstehen? Wer tut das, wie kommen Kinder und Jugendliche auf so eine Idee? Das sind doch nicht nur die vernachlässigten Kinder aus vielleicht gewaltvollen, zerütteten Familien, deren Eltern es nicht interessiert, was die Kinder machen (...so ein Kind war ich übrigens, gemobbt habe ich nicht, gemobbt wurde ich). Es sind doch auch Kinder aus "normalen" Elternhäusern, die mobben. Oder zumindest mitmachen, mitlaufen. Wieso tun sie das? Haben sie gelernt, daß es ok ist, anders zu sein, daß "Anderssein" nicht automatisch bedrohlich wirken muß, daß es im Gegenteil sogar sehr bereichernd sein kann, auch auf das Andere einzulassen? Oder haben sie gelernt, daß es einen richtigen Weg und viele falsche Wege gibt, daß man gegebenenfalls Teile seiner selbst verleugnen mußt, um nicht angegriffen zu werden und eben dadurch auch, daß es "normal" ist, etwas Andersartiges anzugreifen, derjenige verhält sich ja falsch, ist also seine eigene Schuld?