essen Im Kiga

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  • Hallo,


    Aber wenn es im Kindergarten immer wieder da steht ist das doch ein Angebot. Warum sollte man das Kind dann noch jedes mal zum Kosten überreden?


    MICH würde das gewaltig nerven und bei mir eine Abneigung vermutlich eher vertiefen. Bei meinen Kindern war es auch so. So wie ich meine Kinder kenne, hätte jeder Versuch, sie zu bedrängen von
    vornherein mit einem verstärkten "Nein, das WILL ich nicht!" geendet. Wenn dagegen etwas kommentarlos auf dem Tisch stand und keiner sie zu irgendwas gedrängt hat, griffen sie fast immer irgendwann (wenn auch nicht unbedignt beim ersten oder dritten Mal) doch zu und haben es mal für gut befunden, mal nicht.
    Ich wäre ziemlich sauer gewesen, wenn ein Kindergarten da mit irgendwelchen Kosten sollen Aktionen da etwas kaputt gemacht hätte!


    Daß Dinge im Zusammenhang anders schmecken als einzeln ist klar. Aber spätestens wenn einer aber nachfragt, was drin ist, sollte man ihm die Wahrheit sagen und denjenigen selber entscheiden lassen. Ich fände es auch nicht nett, wenn jemand versuchen würde, mich "hintenrum" auf den Geschmack eines ungeliebten Lebensmittels zu bringen.

    • Offizieller Beitrag

    Trin, da haben wir vielleicht wieder unterschiedliche Bilder im Kopf - ich sehe natürlich die Gruppe meiner Tochter vor mir: 4 Monate bis 2 Jahre. Da finde ich es komplett selbstverständlich, dass bei JEDER Mahlzeit gefragt wird, was möchtest du auf deinem Teller.


    Kinder, die sich selber schöpfen würde ich auch eher "gelegentlich" mal drauf hin weisen, dass sie diese Zubereitungsart vielleicht nicht kennen und probieren könnten.



    edit: da fällt mir eine Szene letzthin ein. Ich hole Talpita ab, eine Erzieherin ruft ihr und fragt, ob sie noch ein Obststück möchte für den Weg. Sie nimmt sich Banane, kommt in die Garderobe, findet kurz darauf "nana" und düst wieder in den Gruppenraum - kurz darauf herzliches Gelächter. Die Erzieherin hat ihr offenbar ein Stück Birne hingehalten, Tochter probiert, geht zum Papierkorb, schmeisst die Birne rein und streckt ihre Hand wieder aus "nana".
    (Also, gezwungen wird niemand.. ;) .)



    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bei meinem Großen im Kiga sehen sie das locker. Natürlich versuchen sie die Kinder zum Probieren zu animieren, aber keines wird gezwungen. Da würd ich auch auf die Barrikaden gehen, habe selbst so einige Abneigungen, die auf dem Zwang zum Probieren bzw. Aufessen basieren.


    Zu Hause und auch mit den Tageskindern gilt bei mir die Regel: es kommt von allem etwas auf den Teller (bei ungern gegessenen Sachen halt nur ein kleines Löffelchen voll) und ich achte dann aber auch darauf, dass sich nix vermischt. Wenn dann was liegen bleibt, auch kein Thema. Hab es aber schon oft erlebt, dass die Kinder irgendwann dann doch mal probiert haben, von ganz allein, ohne dass da von mir irgendwelche Aufforderungen nötig waren. Und wenn irgendein Essen mal gar nicht geht (ein Tageskind mag z.B. keine Pizza und keine Eintöpfe), dann gibt es immer noch ne Schnitte Brot als Alternative. Hungrif schick ich hier kein Kind aus dem Haus

    • Offizieller Beitrag

    Das "Probiererlein" bei uns zuhause - auf das ich bestehe, also im Sinne von "ich hätte gerne, dass du probierst" - kommt immer auf ein Extratellerchen.
    Das lässt den Widerwillen schon etwas weniger stark werden.


    Ich rede da aber ganz klar nur von "das mag ich glaube ich nicht sooooo wahnsinnig" - nicht von Essen, vor dem sich das Kind offensichtlich ekelt. Wenn beim Anschauen und Riechen klar ist, dass sich das Kind ekelt, kommt es natürlich NICHT in die Nähe vom Kind.
    (Mein Grosser ist aber das Modell "ich esse nur Lieblingsspeisen" - wir haben deshalb die Kategorie "essbar" einführen müssen. "Essbares" sollte probiert werden)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,

    Zitat

    Trin,
    da haben wir vielleicht wieder unterschiedliche Bilder im Kopf - ich
    sehe natürlich die Gruppe meiner Tochter vor mir: 4 Monate bis 2 Jahre.
    Da finde ich es komplett selbstverständlich, dass bei JEDER Mahlzeit
    gefragt wird, was möchtest du auf deinem Teller.

    Ja, so ist das doch völlig OK. Ich hatte eher die Sachen "Immer von allem nehmen müssen" bzw. "Jedes Mal wenn es XY gibt, zum Kosten animiert werden" vor Augen.


    Abgesehen davon, daß ich es schade finde, wenn Sachen weggekippt werden, die ein anderes Kind vielleicht gerne noch gegessen hätte, hätte bei meinen Kindern ähnlich wie bei mir ständiges Druck machen (und so empfinde ich das) wie geschrieben das Gegenteil von Interesse und Offenheit bewirkt.


    Zumal sich mir sowieso nicht erschließt, warum ein Kind möglichst alles mögen muss oder zumindest immer und immer wieder "kosten" soll und Abneigungen nicht einfach respektiert werden können. Machen wir Erwachsnen doch auch, oder fordert ihr eure Gäste oder eure Partner bei einer bekannten Abneigung jedes Mal wieder auf XY "zu kosten oder doch wenigstens ein bisschen davon auf denTeller zu tun"? (Ich stelle mir vor ich würde jedes Mal, wenn hier jemand rote Beete isst, aufgefordert mir welche zu nehmen - oder auch nur jedes Mal gefragt... )


    OK, bei Kindern mit einer Esstörung mögen andere Regeln gelten, aber das ist ja im normalen Kindergartenalltag eher nicht der Fall.


    Ich weiß noch, wie stolz meine Schwiegermutter immer war, wenn sie einemmeiner Kdienr ein Stück ungeliebtes Essen untergejubelt hat. ICH konnte nciht verstehen, warum das für sie ein Grund zum freuen war und SIE konnte nicht verstehen, daß ich mich NICHT mit ihr freute...

    • Offizieller Beitrag

    Ungeliebtes unterjubeln geht gar nicht - hier ist man immer ehrlich!


    Ich empfinde es schon durchaus als "Erziehungsziel", einen gewissen Grad an Ess-Interesse zu wecken. Sei es für komplett Unbekanntes, sei es für Dinge, die man durchaus schon kennt (Rote Beete ist ein tolles Beispiel: ich musste 30 werden, um zu merken, dass ich die mag, sogar richtig GERNE - ich mag sie nur nicht so, wie ich sie als Kind immer bekam).


    Ich fände es für mich sehr schrecklich, wenn ich irgendwo eingeladen bin und ich mäkele am Essen rum - ich leide genug, dass ich ab und an mal was ablehnen muss, wegen Allergien. Ich empfinde mich dann als "lästig", das mag ich nicht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mein Großer macht sich da einen Spaß draus, seine Schwester in regelmäßigen Abständen zu fragen, ob sie nicht den leckeren Senf kosten möchte. Obwohl er genau weiß, dass sie keinen Senf mag. Und dann wird das Thema immer wieder groß diskutiert. "Aber Du isst doch auch Senfsoße, das ist doch das gleiche ... bla, bla, blubb." Das geht mir gehörig auf den Senkel, das kann ich gar nicht leiden.


    Es steht alles auf dem Tisch. Wer probieren mag, kann sich etwas nehmen. Wenn nicht, halt nicht #weissnicht . Da geht es mir wie Dir, Trin, das ich nicht verstehen kann, warum es so wichtig sein soll xy zu essen. Zumindest wenn das Kind allgemein sehr einen sehr vielfältigen Speiseplan hat.


    Ich esse übrigens auch keinen Senf zur Wurst, aber Senfsoße schon.

  • @adriella, die Erzieherin meinte, dass sie was dazu essen sollte.... Der Bratling besteht glaub ich aus Gemüse und Körnern... LG


    Also das versteh ich nicht.
    Ich habe noch Verständnis dafür, daß zu einer Wurst eben auch Kartoffeln, Gemüse, Salat oder... gehört. Aber ein Bratling, der aus Körnern und Gemüse besteht, das ist doch ein vollwertiges Essen #gruebel .

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

  • Hallo,


    Talpa


    und hast du die rote Beete tatsächlich gekostet, weildie bei jedem Mal,wenn es welche gab, jeman ein Stück auf den Teller gepackt oder/und dich dazu gedrängelt hat, zu kosten - oder weil DU aus welchem Grund auch immer beschlossen hast, die Beete in dieser (anderen) Form mal zu probieren?


    Ich möchte meinen Kindern auch eine große Bandbeite an Lebensmitteln anbieten, aber was ihnen davon schmeckt und was nicht, soll ihre Entscheidung sein. Ich glaube wie gsagt nicht, daß ich damit Druck bei ihenen positives erreichen könnte. Tochter mag keine Pilze und keinen mais, obwohl sie sonst Gemüse gerne isst. Alsomuss sie auch davon nichts essen. Ob sie sich nun tatsächlich davor massiv ekelt oder sie einfach nur "nicht mag", ist mir dabei egal.


    Das Thema "Ungeliebtes aus reiner Höflichkeit essen" hatten wir ja schon öfter mal. Zwischen mäkeln und klare Abneigungen sagen bzw.bestimmte Komponenten nicht essen ist ja ein großer Unterschied. Ich mag mäkeln auch nicht - dann nimmt man sich das entsprechende nicht und fertig.


    Mir ist es nach wie vor lieber, ein Gast sagt es mir, wenn er etwas wirklich nicht mag als daß er es sich "mir zuliebe" reinzwängt. Ich erinnere mich nochmit Grausen an die Sitaution wo meine auf Order ihrer Mutter "alles" essenden Nichten verzweifelt in Nudeln mit Pilzsoße stocherten... Wie gerne hätte ich etwas gekocht, was sie MÖGEN, wenn sie mir nur gesagt hätten, daß sie Pilze nicht gerne essen ...


    ICH fand es unschön, daß sie es mir nicht gesagt haben (sie trauten sich nicht, weil sie eben immer "alles" essen sollten) und es war für uns alle keine schöne Situation.


    Und in den Situationen, wo eine derartige Verständigung nicht möglich ist und mman deswegen jemanden komplett vor den Kopf stoßen könnte, kommen die Kinder ja vermutlich noch nicht so bald.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    Und in den Situationen, wo eine derartige Verständigung nicht möglich ist und mman deswegen jemanden komplett vor den Kopf stoßen könnte, kommen die Kinder ja vermutlich noch nicht so bald.



    Ja, das Thema hatten wir schon.
    Und ich finde halt, doch das kommt "bald" mal - aber das hängt halt mit meinen Erfahrungen zusammen, klar. Ich habe halt viele junge Erwachsene kennen gelernt, die das eben nicht konnten. Und die ihre Gastgeber extrem vor den Kopf gestossen haben (ich rede nicht von einer Einladung unter Freunden irgendwo in Deutschland - sondern wo vielleicht extra für diesen Besuch ein Huhn geschlachtet wurde. Und wo eine Ablehnung nicht "ach, der isst kein Fleisch" bedeutet, sondern wo eine Ablehnung die Menschen dort extrem vor den Kopf stösst).
    Aber eben, das hat ja eigentlich nix damit zu, wovon wir hier reden - es erklärt nur etwas, warum ich das eher "ermutige".


    Ich probiere fast alles regelmässig - einfach weil ich gelernt habe, dass sich mein Geschmack ändern kann. Und so vermittle ich es den Kindern: probieren kann Überraschungen bringen! Auch positive. (Und ein gewisses Aushalten von "das ist nicht mein Lieblingsessen, aber das Gemüse, das momentan wächst" kann meiner Meinung nach auch nicht schaden)


    edit: das hatten wir auch schon mal - mein "Kind, magst du das nicht mal probieren, heute habe ich es so und so gemacht" ist hoffentlich kein Drängeln - sondern ich möchte das als "Ermutigen" verstehen. (Und ja, mein Kind hat mich auch schon ermutigt, Gummibärchen zu probieren - schmeckt mir immer noch nicht ;) )


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,
    Zum Thema Abneigungen... Meine Tochter hat Nahrungsmittel ja immer angeschaut und gleich entschieden, was sie möchte und was nicht.
    Sie mag auch einige sÜssigkeiten nicht.
    Mt einem Jahr dachte ich, ok, sie kann ja eigentlich alles mitessen, hab ihr einen kUchen zum Geburtstag gebacken. Sie hat den Kuchen nicht angerührt, ebensowenig alles andere, bei denen eIer enthalten waren.
    Muss dazu sagen, dass es in meiner Familie einige Fälle von Autoimmunerkrankungen gibt, mein Papa hat auf einige Nahrungsmittel mit Nesselausschlag reagiert.
    Habe deswegen hält nie sTress gemacht.
    Sie ist halt vor allem naturbelassene Nahrungsmittel, auch viel Gemüse, statt mIlch isst sie lieber Parmesankäse oder Ofenkäse... Ich geh hält davon aus, dass sie schon weiß, was sie verträgt.
    Sie lässt halt Zitrusfrüchte noch weg, isst aber sonst viel Obst und Gemüse.
    LG Katja

  • Wenn jemand extra für mich ein Huhn Schlachten würde, täte mir das sehr leid. Aber ich würde es trotzdem nicht essen, weil ich generell keine Tiere esse.


    Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die Leute, die Kinder zum Probieren zwingen ( nicht ermutigen!) selbst nicht alles essen. Das finde ich wirklich auffällig.


    Ich probiere auch öfter Sachen, die ich früher nicht möchte, zum Beispiel Broccoli. Aber es. Gibt Sachen, an die komme ich gar nicht ran. ( Spargel)

  • Bei uns im kiga gabs das auch mit dem probierpunkt / loeffel der probiert werden muss. Haben da sehr unterschiedliche standpunkte die erzieherin und ich. Da ich gerade keine kraft zum ausdiskutieren habe ubd der kleine eh mit mir zu hause isst, habe ich dir grosse vom essen abgemeldet. Auf dauer aber für keibe seite eine zufriedenstellende lösung. Für den moment aber ok.


    Wir zu hause handhaben das so : es gibt, was es gibt, also keine extrawürste. Es wird auch unterschieden zwischen subjektiv essbar und nicht. Nur nudeln ohne sauce gibts nicht wirklich im normalfall auch wenn sies noch lieber mag aber dinge die sie gar nicht mag muss sie nicht essen. Ich mag dass sie alles probiert. Sie weiss dass man Sachen bis zu zwanzig mal probieren muss ubd sie einem ggf erst am ende schmecken bzw sie immer anders schmeckrn können. Wir probieren eig. Auch alles. Müssen tut sie es aber nicht.


    Ich finde probieren müssen geht gar nicht. Und was ist schon nur ein kleines bisschen ? So ein esslöffel voll quark kann riesig sein wenn man ihn nicht mag und nicht alle kinder rebellieren. Ich habe im hort immer eine gute stunde vor den zwri ach so kleinen stückchen roter beete gesessen. Ich hätte nie rebelliert. Innerlich gelitten habe ich schon und hatte jahrelang einen ekrl.


    Ernährungswissendchaftler sind sich da einig : essen soll spass machen und nix mit zwang zu tun haben. Man hat als kind auch so phasen. Ich erinnere mich recht gut, dass ich erste gartgekochte eier eklig fand, dann jahrelang weiche zb. Heute bin ich recht pflegeleicht.

    "Es ist nur ein Phase, es geht vorbei, es ist nur eine Phase..." :)

  • Nur kurz zu der Probiermenge ... bei uns in der Kita kann das nach Auskunft der Erzieherinnen wirklich eine ganz winzige Menge sein, z.B. ein kleines Teilchen gehackte Petersilie oder einmal den Finger in die Soße getunkt (das meinte sie nur als Beispiel, ich glaube nicht, das jedes Kind den Fineger in die Soße stecken muss ;) ).


    Wie bereits geschrieben, habe ich bisher noch nihct erlebt, dass bei uns irgendein Kind Probleme mit der Probierregel hatte und ich weiß auch nicht, was genau passiert, wenn ein Kind malso gar nicht probieren mag. Aberich werde bei Gelegenheit mal nachfragen.

    Manches fängt klein an,
    manches beginnt groß,
    aber manchmal ist das Kleinste das Größte. #love