Arm aber glücklich?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • asmvc: lustig, hab mich grad heut mit einer deutschen freundin unterhalten, die gemeint hat, in berlin (wo sie studiert hat) hatte sie zwar kein geld, konnte aber wirklich gut leben. hier in der schweiz hat sie etwas geld, aber kann nicht so gut leben, wie sie es in berlin könnte #weissnicht
    ich kann das nicht beurteilen, ich hab nie in berlin gelebt.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Mhmhm, ich kenne beide Eindrücke - ich denke, es kommt massiv auf den eigenen Lebensstil an, den man vergleicht: in meinen Studentenzeiten fand ich mich auch nicht arm - aber mit ähnlichem Einkommen und einem Kind (mit Krankenkasse, nötigen Anschaffungen etc)... dann zeitweise schon. So lange man die Fixkosten niedrig halten kann, gehts, aber grössere Wohnung und was noch so dranhängt, fand ich schon bedrückender.

    Müssten wir zum Beispiel auf dem freien Markt eine Wohnung suchen, könnten wir uns so manche Annehmlichkeit nicht mehr leisten.

    Liebe Grüsse

    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Aber ich denke mit der gefühlten Ungleichheit hast Du schon recht.

    An was das genau liegt, kann ich auch nicht festmachen. Ein Beispiel finde ich aber Arbeitslosigkeit: selbst "ausgesteuert", was wohl etwa Hartz4 entsprechen dürfte, wird man nicht so aus der Gesellschaft "rauskapituliert". Sozialwohnungen liegen in völlig normalen Quartieren, die Kinder gehen in dieselben Schulen wie andere... (klar gibt es"bessere" und weniger bessere Gegenden - aber ASMVC in Potsdam und mich in Neu-Koelln zu positionieren würde nicht passen - obwohl es ungefähr dieser "Kiez-Groove" ist)

    Und eben, Dinge wie freies Schulmaterial, billiger ÖV ( wir zahlen 15 Euro für Klein-Talpos Jahreskarte, wenn er mit einem von uns fährt - im ganzen Land)... entschärfen die Ungleichheit schon. Zumindest empfinde ich es so.

    Prinzipiell würde ich aber sagen, es ist viel in den Köpfen
    "Arm" zu sein oder aus armem Elternhaus zu kommen, ist in vielen Kreisen irrelevant - z.B. an der Uni.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • ich führ das morgen nochmal aus. aber kurz: für viele deutsche würde sich das schweizer modell wie die perfektion der ludwig erhardschen sozialen marktwirtschaft anfühlen. beinahe sozialistisch (nach innen zumindest).
    allein das rentensystem...

    ich muss nochmal sammeln, warum sich das so *anders* anfühlt.

  • Also so rein zahlenmäßig ist die Einkommensungleichheit in Deutschland und der Schweiz ungefähr gleich. Die OECD errechnet für beide einen Gini-Index von 30 (bei 0 hat jeder gleich viel, bei 100 besitzt einer alles), was in der OECD Rang 15 (Deutschland) und 17 (Schweiz) entspricht. (Die Weltbank errechnet einen Gini von 28.3 für Deutschland und 33.7 für die Schweiz).

    Ein Einkommen nahe der Schweizer Armutsgrenze ist natürlich insgesamt höher als eines nahe der deutschen Armutsgrenze weil die Armutsgrenze relativ zum Durchschnittseinkommen definiert wird, was in der Schweiz einfach höher ist. Dazu hat man als Deutscher sicher auch mehr eine deutsche Vergleichsgruppe im Kopf, zumindest anfangs, was die Situation auch schönt. (Also wenn ich mir von meinem Schweizer Gehalt einen Urlaub ungefähr so teuer oder sogar so teurer als meine deutschen Freunde und Familie leisten kann, bin ich ganz zufrieden; unabhängig davon was sich meine Schweizer Mitmenschen leisten können. Das verschiebt sich natürlich zusehends je integrierter man vor Ort ist.)

    Ansonsten hängt das Gefühl wirklich auch viel von Stadtplanung ab und Investitionen in öffentliche Infrastruktur ab, denke ich, und da gibt es sicher Unterschiede. Vielleicht ist das auch in kleinen Städten einfacher eine Ghettoisierung zu verhindern? Da hätte die Schweiz einfach auch einen Vorteil - aber ob das wirklich leichter ist, weiß ich nicht, das ist nur ein diffuses Gefühl.

  • ja, infrastruktur ist ein wichtiges thema. und funktionierende, schnelle, bürgerfreundliche behörden. das ist so angenehm in der schweiz. die verstehen sich da als bürgernahe dienstleister. ich kann gar nicht in worte fassen, wie sehr sich das unterscheidet.

    ich glaube auch den obigen zahlen nicht recht. das müsste man wohl nochmal regional aufschlüsseln. in freiburg (bw) sieht das anders aus als in greifswald (mv), die steuerbelastung ist sehr viel niedriger in der schweiz etc.

    hier in berlin bietet sich mir immer mehr folgendes bild: bettelnde rentner, 80-jährige und auch ganz junge leute, die in mülltonnen wühlen (das ist wirklich viel schlimmer geworden) - gleichzeitig pärchen-luxustownhouses für 4 millionen euro in berlin mitte, überall immobilienhaie, investoren...

    auch das rentensystem sollte man mit berücksichtigen. 50% der deutschen rentner haben heute schon weniger als 700 euro rente pro monat.
    im schweizer rentensystem kann man bei renteneintritt, z.t. auch schon vorher, frei über die gesamte eingezahlte summe verfügen, inklusive arbeitgeberanteil. in deutschland unvorstellbar.

    unten mal ein link mit gehaltsauflistung für die schweiz. da kann sich jeder deutsche ein eigenes bild zu seinem beruf machen. hinzu kommt eine grandios niedrige arbeitslosigkeit, niedrigere hypothekarzinsen als in deutschland, lebensmittelketten, die in genossenschaftshand sind usw.
    unser tägliches leben war in der schweiz - bis auf restaurantbesuche - nicht teurer als hier in berlin, einiges sogar billiger (hauskredit, schule, lohnsteuer, mehrwertsteuer). wenn ich mir vorstelle, wir müssten von einem typischen berliner gehalt (oder gar rente) leben. #yoga

    http://www.lohncomputer.ch/de/loehne.html

    • Offizieller Beitrag

    Was für Wenigverdiener in der Schweiz auch hilfreich ist: man kann wenn man in Deutschland einkauft, teilweise massiv Geld sparen.
    Zeitschriften, Kosmetikprodukte (identische Produkte) sind teilweise in der Schweiz 2-3x so teuer wie in Deutschland.

    Als wir finanziell aus dem letzten Loch gepfiffen haben hat uns geholfen: Wir bekommen Krankenkassenprämienvergünstigung. Und as ist eine recht unkomplizierte Sache, bei der man bei uns noch nie das Gefühl bekommen hat als Bittsteller aufzutreten. Die Schule für die Kinder kostet nichts, selbst Stifte und Hefte bekommen sie dort. Wir konnten günstig in D einkaufen. Steuern haben wir keine mehr bezahlen müssen. Es hat ein dichtes Netz an gemeinützig betriebenen Secondhandläden, wo man von KLeider, bis Möbel, Spielsachen, Bücher alles kaufen kann und das gilt keineswegs als "assi" sondern in Zeiten von Vintage und Chabby Chic durchaus als cool.

    Wir haben ein eigenes Haus, dass aber dank den rekordtiefen Zinsen uns günstiger kommt als eine Mietwohnung (wir bezahlen unter 1000.- /Monat)

    Haare schneide ich uns immer selber. Geschenke für Freunde bestehen halt oft aus Eiern von unseren Hühnern, Blumen aus dem Garten, selbstgeräuchter Mozerella, usw.

  • und das krasse ist: ich konnte - als in der schweiz lebender - mir für alle einkäufe in dt. die deutsche mehrwertsteuer zurückgeben lassen.

    das bedeutet: für alle gekauften produkte einen garantierten rabatt von 20% gegenüber dem nomalen deutschen, der bei dm, rossmann, aldi, markengeschäft einkauft. das finde ich schon regelrecht unverschämt, aber wir haben es auch genutzt.

    da die schweiz so klein ist, ist europäisches ausland fast immer in reichweite für die ganzen lebensmittel- und sonstigen einkäufe.

    Einmal editiert, zuletzt von ASMVC (14. Juni 2013 um 11:03)

  • Ich frage mich aber schon, wie viel von dem "Schweizer Modell" auf Deutschland übertragen werden kann. Bei Regelungen zur KK/KV und Rente ginge das wahrscheinlich; da ist unsere Zwei-Klassen-Gesellschaft aber auch echt schlecht. Mehr Lernmaterial von der Schule aus ginge auch. Ich war ja völlig entsetzt, als ich erfuhr, dass es nicht in allen Bundesländern Lernmittelfreiheit gibt. An meiner Schule (Hessen) bekam man wenigstens die Bücher gestellt, das macht ja schon was aus.

    Aber eine Grenze zu einem günstigeren Land, wo man billig einkaufen kann UND dann noch die USt erstattet bekommt, gibt es in Deutschland z.B. nicht. ;)

    Woher kommt das ganze Geld in der Schweiz eigentlich?
    Was würde passieren, wenn die Schweiz strukturschwache Gegenden mitversorgen müsste?


  • Woher kommt das ganze Geld in der Schweiz eigentlich?

    Die Frage meinst DU aber nicht ernst? Lasst uns mal raten: Von den schönen Berge kommt es nicht... . #pfeif


    Zitat

    Was würde passieren, wenn die Schweiz strukturschwache Gegenden mitversorgen müsste?


    Was würde passieren, wenn die Wohlhabenden Europas sich keine Steueroasen in Reichweite mehr leisten würden?

  • susan: jahaaa.. woher kommt wohl das geld? uuund... jaaa, warum tritt die schweiz wohl der eu nicht bei? #nägel

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    ...weil wir Schweizer etwas langweilig sind. Stabile Regierung, keine Putsche, keine Umstürze, keine Kriege, wir streiken extrem selten...dafür sind schon länger immer gute Fachkräfte in Schweiz gekommen. Die Uhrenindustrie haben wir den Hugenotten zu verdanken, viele Gründer grosser Konzerne sind eingewandert, Julius Maggi, Heinricht Nestlé, Nicols Hayek (Swatch), usw.

    In der Schweiz haben wir ganz grosse Unterschiede was strukturschwache Gegenden anbelangt. In der Bergregionen hat es keine Industrie, die Infrastruktur ist dafür aufwändig und teuer. Für das gibt es den Finanzausgleich.

  • so ist es wohl. zum teil ist der wohlstand der schweiz auf intelligenten entscheidungen (oft auch durch das volk selbst) gegründet. so hat sich die bevölkerung bei einer volksabstimmung erst kürzlich gegen mehr als die bisherigen 20 tage urlaub pro jahr ausgesprochen. es braucht dafür mündige bürger, die sinn für das gemeinwesen haben.

    auf der anderen seite profitiert das land massiv durch die steuergesetzgebung. das ist nicht wegzudiskutieren.
    es kann sich auch bald herausstellen, dass das modell so nicht mehr funktioniert. in bankkreisen sieht es jedenfalls inzwischen nicht mehr besonders rosig aus.

  • so ist es wohl. zum teil ist der wohlstand der schweiz auf intelligenten entscheidungen (oft auch durch das volk selbst) gegründet.

    auf der anderen seite profitiert das land massiv durch die steuergesetzgebung.

    Ich denke auch, dass es eine Mischung aus diesen beiden Dingen ist.

  • Die Frage meinst DU aber nicht ernst? Lasst uns mal raten: Von den schönen Berge kommt es nicht... . #pfeif

    Ich habe natürlich ein Vorurteil, nämlich dass das Geld zu einem Großteil von den Leuten kommt, die es woanders verdient haben und dann in der Schweiz günstig unterbringen. Ein Modell, das sich auf Deutschland jetzt nicht so gut übertragen ließe.
    Aber tatsächlich wissen tu ich das nicht, ich weiß nichtmal, ob die Schweiz eher exportiert oder importiert.

    Das hier finde ich ganz interessant:
    http://kurier.at/wirtschaft/mar…trab/15.719.197
    Wobei mir ein Anteil von 8% am BIP jetzt nicht direkt wenig vorkommt. #gruebel
    Und ich habe anderso auch andere Zahlen gelesen z.B.:

    Zitat

    In Deutschland ist der Anteil der Finanzbranche am BIP geringer als im europäischen
    Durchschnitt. Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2007 sank er sogar leicht
    unter 5 Prozent, etwas weniger als in Frankreich, Italien oder Österreich. In Irland hingegen
    macht der Finanzsektor mehr als 10 Prozent der Gesamtwirtschaft aus, in der Schweiz ist der
    Anteil mit 13 Prozent noch etwas höher.
    Quelle: Faz, 2008


    Siehe auch hier:
    http://www.swissworld.org/de/wirtschaft/finanzplatz_schweiz/

    AMSVC, du sprachst vorhin an, dass in Deutschlanf inzwischen 50% der Renter nicht mehr als 700 Euro im Monat an Rente bekämen. Ich nehme an, dass die meisten davon Renterinnen sind? Weißt du noch, woher du die Zahl hast? Und was genau sind das für Zahlen? Was geht davon noch ab, was kommt noch dazu? Und wie funktioniert das in der Schweiz, gibt es da auch alte, geschiedene Hausfrauen und wovon leben die?
    Ich habe gerade noch Google bemüht und das hier gefunden:
    http://www.welt.de/newsticker/dpa…r-700-Euro.html

    Zitat

    Berlin - Fast jede zweite Rente in Deutschland liegt unter 700 Euro - und bleibt damit unter dem Niveau der Grundsicherung. Bei den Neurentnern trifft dies sogar für knapp 55 Prozent zu, bestätigte die Deutsche Rentenversicherung Bund Berechnungen der «Bild»-Zeitung.

    Danach erhielten im vergangenen Jahr 48,2 Prozent aller Alters- und Erwerbsunfähigkeitsrentner weniger aus der Rentenkasse als jene Summe, die Senioren im Schnitt als Grundsicherung im Alter inklusive Miete und Heizung zusteht.

    Nach Darstellung von Bundesregierung und Rentenversicherung liefern die Zahlen keinen Hinweis auf einen Anstieg der Altersarmut in Deutschland. Nach wie vor seien lediglich zwei Prozent der Altersrentner über 65 Jahren neben ihrer Rente auf zusätzliche Grundsicherung im Alter angewiesen. «Die Rentenhöhe alleine kann keine Auskunft über die Einkommenslage von Rentnerhaushalten geben», stellte die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bund fest.

    So lag 2003 der Anteil der neuen Ruheständler, die eine gesetzliche Rente von weniger als 700 Euro erhielten, bei 56,9 Prozent - also deutlich über dem Wert von 2012. Dass so viele Renten unter 700 Euro liegen, führen die Fachleute der DRV hauptsächlich darauf zurück, dass Versicherte nur kurze Zeit in die Rentenkasse eingezahlt haben: etwa Selbstständige und Hausfrauen, aber auch Beamte, die ihr Berufsleben als Angestellte starteten.

    Laut dem Alterssicherungsbericht 2012 der Bundesregierung werden geringe Rentenbeträge «in der Regel» durch das Einkommen des Ehepartners oder aus anderen Sicherungssystemen ausgeglichen.

  • schonmal kurz zu den alten geschiedenen hausfrauen: das unterhaltsrecht in der schweiz ist sehr viel frauenfreundlicher als in deutschland. die erste ehefrau ist immer vorrangig und erhält einen guten anteil der rente. und unterhaltszahlungen bewegen sich auf einem ganz anderen niveau als in deutschland (klar, es sind ja auch die gehälter um einiges höher).

    • Offizieller Beitrag

    Finanzplatz Schweiz: ich denke auch mit dem Fall des Steuergeheimisses bleibt der Finanzplatz Schweiz attraktiv, da unsere Währung sehr stabil ist, keine politischen Strukturwechsel in Sicht sind und man relativ sicher sein kann, dass nicht plötzlich neue willkürliche Steuern eingeführt werden.

    Industrie: da gibt es einiges mehr als das Bankenwesen. In Basel sitzt z.B. die Phamaindustrie (Roche Novartis), Grossraum Zürich war/ hat viel Maschinenindustrie (ABB, Sulzer), Westschweiz/ Jura die Uhrenindustrie (SWATCH). Die Schweiz kann mit Masse und Billigpreisen nicht konkurrieren. Aber im Luxus- und Präzisionssegment, was dementsprechend auch Fachleute benötigt.

    In den Berggebieten ist Tourismus der wichtigste und oft auch einzige Wirtschaftszweig.

    Rente: das ist komplex. Da hat man ja die staatliche"Grundrente", dann Arbeitgeber (mit-) finanzierte Pensionskassenguthaben, und Private Renten (3. Säule) Bei Scheidungen werden die in den Ehejahren gesammelten Pesionkassen- und 3. Säulegelder aufgeteilt zwischen den Eheleuten. Bei zu kleiner Rente gibt es Ergänzungsleitungen.
    Es gibt schon "arme Rentner", aber es ist nicht wirklich ein grosses Thema. Wir sind selbständig, wir bezahlen die staatlichen AHV-Beiträge und privat können wir bis 20% vom Gewinn steuerfrei in die 3. Säule einzahlen.

  • ich finde übrigens das oben zitierte typisch springer-presse.
    da wird geschrieben, dass die statistischen werte keine aussagekraft haben. aber es wird nicht ernsthaft begründet, warum dies nicht so ist. und warum weniger als 700 euro pro person eigentlich doch ausreichend sein soll. natürlich gibt es rentnerpaare (die dann weniger als 1400 haben :)). aber dies als begründung finde ich vollkommen unzureichend.

    ich möchte davon nicht im alter leben müssen.

    Zitat

    Laut dem Alterssicherungsbericht 2012 der Bundesregierung werden geringe Rentenbeträge «in der Regel» durch das Einkommen des Ehepartners oder aus anderen Sicherungssystemen ausgeglichen.

    da kann ich echt nur lachen, es ist so schwammig, dass ich diese aussage nicht ernst nehmen kann. das müsste mal mit konkreten angaben (inkl. der rentenhöhe aus diesen ominösen anderen sicherungssystemen) hinterlegt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von ASMVC (14. Juni 2013 um 18:33)

  • ASMVC, sowohl Leute, die in berufsständischen Versorgungswerken rentenversichert sind als auch Beamte haben ganz am Anfang ihrer Berufstätigkeit mal kurz ein paar Jahre in die gesetzliche RV eingezahlt, diese Mini-Beiträge ziehen den Mittelwert runter, obwohl gerade diese Leute oft bestens versorgt sind. So ominös ist das nicht, das verfälscht die Statistik, denn gerade das sind ja eher besser verdienende Leute. Dazu kommen noch die Selbständigen ohne RV-Pflicht, die, wenn sie können, eher private Vorsorge treiben und die, die in der Lage sind, zusätzlich privat vorzusorgen.

    Von daher ist es schon aussagekräftiger, zu sehen, wie viele Rentner Grundsicherung beziehen. Hier gibt es allerdings reichlich Menschen, die aus Scham oder Unkenntnis ihrer Ansprüche keine Unterstützung beantragen, obwohl sie arm sind und berechtigt wären. Also alles nicht so einfach. Ich glaube allerdings, das die richtige Welle an Altersarmut erst kommen wird, wenn wir so weit sind. Die heutigen Rentner scheinen mir in der Regel noch recht gut versorgt.