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  • Es gibt keine Studiengebühren mehr, es gab aber ne lange Zeit welche (das haben die SPD-regierten Länder tatsächlich gut gemacht, die wieder abzuschaffen). Als ich studiert habe, hat mich das in der Uniwahl wirklich eingeschränkt und so hab ich in SH studiert und nicht in Hamburg oder Tübingen, wie vorher gedacht... Ich hab noch auf Magister studiert und nebenher hatten wir die neuen Bachelorstudenten in den Kursen, die waren wirklich sehr beschäftigt, ständig mussten sie irgendwelche Sachen abgeben oder Prüfungen schreiben, wie wild am Punkte sammeln (hab das System auch nicht so ganz verstanden, kam mir immer vor wie bei den Ferrerosammelpunkten, wie die am Schachern waren... gg).


    Das Studentenwohnheim in Kiel, was ich mir angeschaut hatte, kostete genausoviel wie eine 2 1/2 Zimmer-Wohnung, aber für ein winziges Zimmer. Bus und Bahn mussten auch bezahlt werden, für Busse war es günstiger über Asta, Bahn war nicht mit drin! Ist aber pro Bundesland unterschiedlich.


    An Arbeit oder nicht hängt alles. Daher haben die Leute ja auch hier alle ihre Niedriglohnjobs (1.000 EUR ist gut verdienend hier in der Ecke, eine 3-Zimmerwohnung kostet 600 EUR).


  • Irene: Dass Armut vererbt wird heisst nicht dass es auschlieslich so ist, natürlich kann man aus anderen Ursachen arm sein- nicht umsonst heisst es dass Kinder ein "Armutsrisiko" sind. aber es ist in Deutschland schwer aus armen Verhältnissen zu einem komfortablen Leben zu kommen.


    Das Problem ist aber weniger die Armut. Migrationshintergrund wird z.B. auch gerne genannt. Dabei gibt es Ausländergruppen, die sehr wenig Geld verdienen (in einfachen Jobs) und deren Kinder trotzdem überproportional häufig (gegenüber Deutschen) Abitur machen.


    Das heißt, Förderung muss hier an anderer Stelle ansetzen als schlicht mehr Geld auszuzahlen.

  • Es wird aber im Gegenteil von der Politik versucht, noch hier und da Kosten einzusparen. Die KK jammern auch rum, obwohl sie Überschüsse haben (und nicht ausbezahlen, danke, liebe Barmer). Es werden auch angeblich hier in MV zuviele Medikamente ausgegeben für die Menschen (Kunststück, hier leben viele Ältere im Vergleich zu anderen Bundesländern).


    Soziale Marktwirtschaft gab es wohl nur in Zeiten eines Gegenmodells, des Kommunismus, nach dem Motto: wir können auch sozial sein, ohne das Kapital abzuschaffen. So hat das jedenfalls der Prof in Geschichte mal ganz zynisch angemerkt. Fand ich aber sehr passend.

  • Es gibt keine Als ich studiert habe, hat mich das in der Uniwahl wirklich eingeschränkt und so hab ich in SH studiert und nicht in Hamburg oder Tübingen, wie vorher gedacht...


    Ich habe bei der Uniwahl auch nach den Lebenshaltungskosten in den jeweiligen Städten geschaut. Aber das finde ich nun nicht wirklich dramatisch. #weissnicht Zumal die Betreuung an den kleinen Unis oft besser ist als an den Massenunis in den Großstädten.

  • naja, die Vorurteile gegenüber verschiedenen Migrantengruppen sind ja auch unterschiedlich. Den einen schreibt man zu, besonders fleißig und strebsam zu sein, den anderen schreibt man genau das Gegenteil zu.


  • Soziale Marktwirtschaft gab es wohl nur in Zeiten eines Gegenmodells, des Kommunismus, nach dem Motto: wir können auch sozial sein, ohne das Kapital abzuschaffen. So hat das jedenfalls der Prof in Geschichte mal ganz zynisch angemerkt. Fand ich aber sehr passend.


    Da ist sicher was dran.

  • Das heißt, Förderung muss hier an anderer Stelle ansetzen als schlicht mehr Geld auszuzahlen.


    Ja, man muss z.B. Stadtplanung so betreiben, dass keine Ghettos entstehen (ganz spannendes Thema) und es bezahlbaren Wohnraum, Mobilität und Kultur gibt. Man muss Schulen genug Geld zur Verfügung stellen und interkulturelle Kompetenzen an das Lehrpersonal vermitteln. Die Integration muss aktiv vorangebracht werden und nicht nur von der Gegenseite eingefordert werden. Flüchtlingen muss ein menschenwürdiges Leben möglich sein.

  • Durchaus Katrin.
    Ich weiss allerdings nicht wie diese Förderung aussehen soll.
    Ich möchte auch dass jeder eine Chance hat das zu lernen was er möchte. Wenn du privilegiert aufwächst ( Bildungsnah und ausreichend Einkommen) schützt dich noch nichteinmal Blödheit vor dem Abitur- da hat man es dann echt leichter. Das kann man aber vermutlich nicht ändern Wichtig wäre es dass schlaue Kinder mit ungebildeten Eltern selbstverständlich Abi machen können.


    Lenony, da haben wir ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich habe in zwei verschiedenen Städten studiert ( damals gab es noch keine Studien gebühren), ein Wohnheimzimmer war deutlich günstiger als ein WG Zimmer ( Nebenkosten mitgerechnet). Es gab ein Studententicket mit dem man ein grosses ÖPNV Netz nutzen konnte. Mein Mann ( damals Freund) und ich haben beide gejobbt und konnten uns jedes Jahr Urlaub leisten. OK, Nebensaison und Zelt aber immerhin. Geldfresser woie Auto hatten wir einfach nicht.Am Ende vom Monat hatten wir zwar keine Geldreserven aber das war auch kein Problem- Wir wussten ja dass wir irgendwann Jobs haben werden die auch anständig bezahlt werden.
    schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Naja, aber was hat die SPD unter Schröder gemacht? Die waren auch nicht besser. Daher sehe ich diese beiden großen Parteien sehr kritisch. Und wie es scheint, ziehen die kleineren Parteien, sobald an der Macht, mit (oder haben keine andere Wahl, als mitzuziehen?). Und da wäre die Linke garantiert auch so drauf, darauf würde ich wetten... Leider.


    Das ging unter der Roten-Grün los. Gleichzeitg wurden Aktiengewinne u.ä. niedriger besteuert. Und auf einmal hatten wir nur noch eine "Marktwirtschaft". In der Schule habe ich noch was von einer "SOZIALEN Marktwirtschaft" gelernt. #confused


    (Inwieweit das der Zeitgeist war und wie es unter einer anderen Regierung gelaufen wäre, kann man erstmal nur spekulieren.)


    habe ich nicht bestritten. meine argumentation schließt diese parteien definitiv mit ein. daher habe ich ja explizit die linke als ausnahme genannt.
    aber, das schrieb ich ja, ist kein grund, konservative politik zu befürworten. dafür fällt mir inzwischen überhaupt kein grund mehr ein.

  • Soziale Marktwirtschaft gab es wohl nur in Zeiten eines Gegenmodells, des Kommunismus, nach dem Motto: wir können auch sozial sein, ohne das Kapital abzuschaffen.


    genau das ist es. das schaufenster für den ostblock.
    seitdem es kein politisches konkurrenzsystem mehr in europa gibt, wird der soziale part einfach nicht mehr benötigt.
    jetzt zeigt sich die fratze ganz ungeschminkt.


  • Anja, kannst du erzählen, wie das Sozialsystem von den Abgaben her in den Niederlanden geregelt ist?


    Ähm ich weiss nicht-
    was willst du denn genau wissen? Je konkreter desto einfacher für mich zu beantworten glaub ich.

  • Zum Thema Studieren: Ich kann mich an einen Kommilitonen erinnern, der aus einer Geringverdienerfamilie stammte. Er bekam den Bafög-Höchstsatz und dazu noch das Kindergeld und ging für Geld Blutspenden. Außerdem hatte er "einen Pakt mit dem Teufel geschlossen" ;) , sprich er war in eine Studentenverbindung eingetreten und kam so an ein extremst günstiges Zimmer im Verbindungswohnheim heran. Auf diese Weise hat er das Studium in der Regelstudienzeit nicht nur gewuppt, sondern sogar als Jahrgangsbester mit 1er Schnitt abgeschlossen. Also, es geht schon, wenns sein muss. Ich selber hatte keinen Bafög Anspruch, da meine Eltern zu reich sind. Da ich denen aber nicht auf der Tasche liegen wollte, habe ich zunächst eine Pflegeausbildung gemacht, und mir das Studium dann mit einer 50% Stelle als Nachtwache im Altenheim finanziert. Das bedeutete zwar, dass ich manchmal nach dem Nachtdienst um 8 Uhr früh in der Uni sein musste für eine Pflichtveranstaltung, aber ich war jung und hart im Nehmen. Verdient hab ich dank steuerfreier Nachtzulage mit der halben Stelle immerhin 1000 Euro netto, und konnte durch sparsamen Lebensstil mir 1x im Jahr mit meinem Partner zusammen sogar eine Urlaubsreise leisten.


    Letztens gesehen, chinesische Pflegekräfte in D, die sind halt billiger.


    Nö, das ist nicht der Grund. Keine deutsche Krankenschwester verliert ihren Job, weil eine Chinesin ihn für weniger Geld macht. Die Chinesinnen (und andere Migrantinnen) werden in der Pflege einfach deshalb dringend gebraucht, weil es gar nicht genug deutsche Pflegekräfte gibt. Und dass kaum ein Deutscher in der Pflege arbeiten will, das kann ich supergut verstehen, ich will da nämlich auch nicht mehr arbeiten. Nicht weil mir der Lohn zu gering wäre (den finde ich vergleichsweise gar nicht mal *so* schlecht), sondern wegen der unterirdischen Arbeitsbedingungen und schlechter Familienvereinbarkeit.


    Edit: RSF

    Einmal editiert, zuletzt von Schwertlilie ()

  • Mich würde interessieren, ob die niederländischen Sozialsysteme über Steuern oder Beiträge finanziert werden und ob es da ein (Basis-)System gibt, in das alle prozentual gleich einzahlen (also eine Art Bürgerversicherung o. ä. im Gegensatz zu den deutschen 2-Klassen-Systemen bei Rente und Krankenversicherung).


    Ich weiß nicht genau ob ich deine Frage verstehe, aber ich glaube das ist vergleichbar mit dem deutschen System. Arbeitslosigkeits- und Rentenversicherung werden bei Angestellten gleich abgeführt, aber es gibt auch private Versicherungen. Meinst du das mit 2-Klassen-System...? #gruebel


    Krankenversicherung wird übrigens nicht über den AG abgeführt sondern muss man selbst regeln, also vom Nettogehalt zahlen. Ist auch nicht einkommensabhängig, sondern jeder zahlt das gleiche.


    Insgesamt subventioniert der Staat anders.


    Die KFZ-Steuer ist zB etwa dreimal so hoch wie in D, dafür kann man alle zwei Jahre ein neues Fahrrad komplett von der Steuer absetzen, wenn man damit zur Arbeit fährt.


    Kindergärten werden kaum subventioniert (oder gar nicht?), dementsprechend sind die Preise, weil Mitarbeiter und Mieten etc durch die Eltern finanziert wird. Jeder zahlt das gleiche, allerdings bekommt man je nach Einkommen und je nach Umfang seiner Anstellung dann einen Zuschuss vom Staat.

  • Vielen Dank.


    Mit zwei-Klassen-System meinte ich, dass man sich mit niedrigem Angestellten-Einkommen gesetzlich versichern muss. Ab einem bestimmten Einkommen ist es freiwillig, und es gibt einige "spezialisierte" Versicherer, die nur vergleichsweise attraktive Gruppen versichern, dann eben zu recht günstigen Konditionen.


    Außerdem gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze in den gesetzlichen Sozialversicherungen. Die Beiträge werden relativ zum Einkommen berechnet, aber ab einem bestimmten Einkommen steigt der Beitrag nicht weiter.

  • ich bin tatsächlich unschlüssig. Gründe: die gestapelten No Gos die sich eigentlich überall für mich auftürmen. Dazu haben zwar manche Parteien Grundgedanken die sich mir annähern aber überall da finden sich in den Wahlwerbungen/wahlprogrammen einfach zuwenig Fakten. Mal davon ab das dass was da drin steht ja eh nicht stimmen muss/umgesetzt werden muss. Später in den Koalitionen und in der Realität sieht es dann eh wieder ganz anders aus. Eigentlich wähle ich ja nur damit keine PArtei wie die NDP chancen bekommt die Macht zu ergreifen. Aber ansonsten, egal was ist nur die Wahl zwischen dem einen oder anderen Übel #tuppern #tuppern

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Mit ist heute aufgefallen, dass die FDP ihre Wahlplakate vermehrt in den Neubau-Plattenbauvierteln und in den Neureichen-Neubaugebieten hängen hat.


    Mit dem Wahlspruch: Eine starke Mitte- für ein starkes Land - und dazu der Spruch: Keine Steuererhöhungen


    Ein Schelm wer böses dabei denkt.