Der bedürfnisorientierte Weg kann verdammt steinig sein... zum Dranhängen

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  • Naja, bedürfnissorientiert sollte ja nun auch die eigenen Bedürfnisse nicht einfach wegwischen. Ich gehe nicht über meine Grenzen hinaus.... also in den meisten Fällen. Wobei es mir wie Molly schrieb bei unserer Nummer intuitiv sehr viel leichter fällt auch meine Grenzen eher zu wahren als bei der Größen, da haben wir es schlicht ab und zu übertrieben!


    Kiwi

    • Offizieller Beitrag

    Das allerallerallerschlimmste fand ich wenn sich Kind nachts im Schlaf aufrichtete um sich dann gleich wieder fallen zu lassen, mit dem Kopf mitten auf meine Nase...da treten mir noch Jahre später Tränen in die Augen wenn ich daran denke ;)

  • Oh ja, ich finde mich sehr gut in Bioschnittes Schilderungen wieder, meine Tochter ist ja auch gerade 15 Monate!
    Bis auf das Tragen, hier wird der Kiwa vom Kind vorgezogen.
    Also, solidarische Grüße! :)

    Gruß von Claudia mit dem Footballer(2/05) und Lotta aus der Krachmacherstraße (5/12)


  • Doch, Kiwi, irgendwie schon. Wenn da ein Mini-Baby auf die Welt kommt, dann gehen SEINE Bedürfnisse über MEINE Bedürfnisse, und dann gehe ich auch über meine Grenzen. Das muss dann nicht 5 Jahre so bleiben, aber ich finde schon, dass die Bedürfnisse des Kindes wichtiger zu nehmen sind als meine (zumindest eben für die ja doch eher begrenzte Mini-Baby-Zeit). Zu sagen, "nee, da ist jetzt meine Grenze überschritten, ich mag nicht mehr", wenn das Kind aber nun mal grade ein wichtiges Bedürfnis HAT, und dann dieses Bedürfnis nicht zu erfüllen....hm, ja, das find ich grenzwertig.


    Hat ja wie gesagt auch niemand gesagt, dass das mit kleinem Baby einfach wird ;)

  • Doch, Kiwi, irgendwie schon. Wenn da ein Mini-Baby auf die Welt kommt, dann gehen SEINE Bedürfnisse über MEINE Bedürfnisse, und dann gehe ich auch über meine Grenzen.


    Das denke ich auch. Ebenso bei einem kranken Kind. Da müssen meine Bedürfnisse dann hinten dran stehen.


    Nochmal anders ist es bei einem chronisch beeinträchtigtem Kind. Das braucht mehr- aber ich kann auf Dauer nicht zwangsläufig soviel mehr geben. Da muss man einfach immer wieder neu abschätzen, was nun der richtige Weg ist.


    Und dann wächst und reift man selbst ja auch weiter. Was früher mal meine Grenzen waren, kann sich durchaus stark erweitern. Muss es auch manchmal....

  • Die berabten Kinder werden dafür ganz entzückend und liebevoll und denken immerzu an deine Bedürfnisse und umsorgen dich Tag und Nacht.
    So Söhnchen heute früh (das Kind ist immerhin 6...) Viertel nach 6, rüttelt mich liebevoll aus dem Schlaf: Mama? Mamaaaa? Ich geh mal aufs Klo. Ich sag nur Bescheid, damit du nicht von der Klospülung aufwachst, ja?


    Ach, was sind sie entzückend!

    • Offizieller Beitrag

    Die berabten Kinder werden dafür ganz entzückend und liebevoll und denken immerzu an deine Bedürfnisse und umsorgen dich Tag und Nacht.
    So Söhnchen heute früh (das Kind ist immerhin 6...) Viertel nach 6, rüttelt mich liebevoll aus dem Schlaf: Mama? Mamaaaa? Ich geh mal aufs Klo. Ich sag nur Bescheid, damit du nicht von der Klospülung aufwachst, ja?


    Ach, was sind sie entzückend!


    #lol

  • Zu sagen, "nee, da ist jetzt meine Grenze überschritten, ich mag nicht mehr", wenn das Kind aber nun mal grade ein wichtiges Bedürfnis HAT, und dann dieses Bedürfnis nicht zu erfüllen....hm, ja, das find ich grenzwertig.


    ja, aber nicht alles ist bedürfnis. ein kind in innerer not, das vor schmerzen oder hunger oder aus angst wach wird, ist etwas anderes, als experimentierlaune mit tomatensoße. und auch letzteres hat auf jeden fall seine berechtigung, aber man muss gucken, wie weit man geht und in welchem alter man anfängt zu sagen, die hand muss nicht immer in die soße getunkt werden und die schwerkraft muss nicht mehr mit allem, was auf dem tisch steht, ausgetestet werden.


    dafür gibt's weder klare alterangaben noch konkrete regelkataloge. es hat aber sicher mit der aufnahmefähigkeit des kindes zu tun und mit seiner interaktion mit den mitmenschen, deren geduld und belastbarkeit. mit 8, 10, 12, 16 monaten ist da jeweils schon viel möglich. die kinder leben ja nicht in einem leeren raum, wo nur sie agieren und kein feedback bekommen.


    ich finde es aber immer etwas riskant, ALLES, was ein kind tut, gleichwertig als "bedürfnis" zu bezeichnen. weil man schnell zum "bedürfnisbefriediger" wird und damit sehr ausgelaugt wird. der satz "ich möchte das nicht" von elternseite ist in vielen situation völlig legitim und nicht gleichbedeutend mit dem ignorieren und übergehen von echten kinderbedürfnissen.


    (und: bei dieser diskussion muss ganz deutlich zwischen neugeborenen, babys und kleinkindern unterschieden werden!)

  • Ich habe aber jetzt nicht alles, was ein Kind tut, als Bedürfnis bezeichnet, molly. Das nimmst du jetzt nur an.


    Ich habe allerdings auf Kiwi geantwortet, die bei ihrer Antwort nicht unterschieden hat, und da wollte ich daher drauf antworten :)

  • ich erziehe natürlich bedürfnisorientiert orientiere mich aber auch an meinen bedürfnissen
    soll heissen
    wenn mein jähriger in der nacht ständig kommt weil er zahnweh hat bekommt er ein schmerzmittel
    wenn ich grad nicht mehr stillen mag (punktuell) dann muss er halt ein bischen warten
    und alle 10m die art und weise der fortbewegung wechseln geht auch nicht so gern ich auch den weg zum ziel mache, heisst: er darf laufen solange er will und dann kommt er ins tuch..


    es ist aber für die kinder auch wichtig als mutter den absprung zu schaffen zwischen baby welches wirklich eine optimale 24h betreuung und versorgung braucht zu einem kleinkind welchem, so finde ich, schon die eigenen grenzen aufgezeigt werden müssen.
    kinder müssen lernen unsere grenzen zu wahren denn sonst können sie ihre eigenen auch nicht verteidigen.


    liebe schnitte natürlich ist dieser weg hier bei uns soo schwierig, denn wir haben keine großfamilie hinter uns die mit tanten und onkeln und omas und opas uns unterstützen, es fehlt das dorf
    und deshalb ist es um sowichtiger gut auf sich selbst zuachten.


    und ich erlebe es immer wieder diese "mainstream" erzogenen kinder fallen in späteren jahren den eltern auf den kopf

  • und ich erlebe es immer wieder diese "mainstream" erzogenen kinder fallen in späteren jahren den eltern auf den kopf


    Zwar OT, aber wie würdest Du "mainstream" definieren? Wie schon oben geschrieben, haben wir kein Familienbett, da beide gerne in ihren Betten schlafen. Was nicht heißt, dass keiner bei Bedarf auch in unserem Bett schlafen darf. Und es gab/gibt im ersten Jahr klassisch Brei/Gläschen, weil sie es beide gerne mochten/mögen, was nicht heißt, dass es nicht auch mal Fingerfood gibt. Ich gehe also auf "mainstreamige" Art auf ihre Bedürfnisse ein. Grenzen gibt es hier auch, und zwar genau aus den beiden Gründen, die Du genannt hast (wenn unsere überschritten werden und damit sie lernen ihre eigenen zu verteidigen). Wo fängt denn Mainstream nun an und wer sind eigentlich die "Durchgreifeltern"? Den Begriff finde ich echt schwierig. Und ich finde es meist definitiv anstrengender, keine Grenzen zu setzen, weil ich bestimmte Dinge einfach schlecht "aushalten" kann.

  • ich definier das so das nicht auf die kinder geachtet wird, auf prinzipien rumgereitet wird und alles in allem kinder zwar sicher geliebt werden aber im vordergrund die funktion/das funktionieren steht.

  • Danke Odette, bei Deiner Beschreibung habe ich sofort eine Mutter im Kopf, der ich mal begegnet bin. Ihr Sohn war damals ca. 1 Jahr. Sie hat von ihm erwartet, dass er Gegenstände wieder zurückgibt ("sonst gehen wir nach hause") oder sich mit bestimmten Dingen beschäftigt und nicht z.B. mit dem Inhalt ihrer Wickeltasche usw. Dies brachte sie in einem so scharfen Ton und so "erzieherisch" rüber, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie das erst werden soll, wenn er mal 3 oder 5 oder 14 ist....abgesehen davon, dass er einfach nicht verstehen konnte, was sie da von ihm will...

  • Ja, Schnitte, so gehts mir ständig. ;)


    Zum Beispiel als meine 4jährige heute morgens um 8 Uhr im Wohnzimmer verliebt ihr neues Fahrrad betrachtete und im 20 Sekundentakt wiederholte, dass sie JETZT raus möchte, um damit zu fahren. Während ich gerade für den Kleinen frischen Obstbrei kochte, aber mich dabei keinen einzigen Schritt bewegen konnte, weil der kleine Mann uuunbedingt auf den Arm wollte, um dabei zugucken zu können, ich aber den Sling im Auto vergessen hatte, zum mixen mit dem Rührstab gerade beide Hände brauchte und Bärchen meine beiden Beine mit eisernem Griff festhielt bzw. sich daran festhielt und jeden Moment auf die Fliesen zu fallen drohte. Das alles begleitet von einem monotonen wääähäääähää, das ab und an in einem energischen hohem Ton gipfelte um dann wieder weiter monoton dem großen Unmut Ausdruck zu verleihen. Das ich bis dahin noch nicht mal Zeit gefunden hatte mir die Zähne zu putzen und die Haare zu kämmen, muss ich wohl nicht erwähnen. Und statt mir zu helfen, lehnt mein Mann entspannt an der Küchenzeile, beobachtet uns alle mit einem zufriedennen Lächeln und meint: "Unsere Kinder entwickeln sich so prächtig. Und das in erster Linie wegen Deinem tollen Einsatz und Deiner Fürsorge." Ja und während ich ihm gerade für das schöne Kompliment danken möchte, dreht er sich um und murmelt grinsend im weggehen: "Und wegen meiner erstklassigen Gene!"


    #yoga

    "Wer den Alltag meistert, ist ein Held." (Dostojewski)

  • Schnitte, Deinen Beitrag kann ich grad so gut nachfühlen, hier ist es Zahn Nr. 7....und ich finde das Dauer-Voll-Stillen, das Gematsche und Gewerfe am Esstisch und das andauernde Wachwerden und zum Teil lange Rumhopsen im Bett grad auch sehr anstrengend und ich hab nur ein Kind...Wenn man dann bedürfnisorientiert handeln will (und ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster, in dem ich Sage, mein Kind hat schon recht viele Bedürfnisse und in puncto Bedürfnisbefriedigung eine Null-Toleranz-Politik), dann kostet das eine Menge Kraft und wird zum Teil von außen noch kritisiert ("ihr wollt Euch doch nicht zum Sklaven Eures Kindes machen"...).


    Odette, Dein Beitrag hat mir gut gefallen, es liest sich, als ob ihr da einen für alle Seiten gesunden Ansatz habt. Ich diskutiere da momentan immer mit meinen Eltern drüber, wo die Altersgrenze ca. liegt bei der es von kleinem Baby mit auf jeden Fall 24h zu respektierenden Bedürfnissen in Richtung Kleinkind geht, dem man ehrlicherweise auch Grenzen setzen muss.


    Hast Du (oder auch die anderen: habt ihr:) da eine Meinung zu, ab welchem Alter sich das langsam drehen soll / kann?
    Hattest du die oben geschilderte Einstellung auch direkt schon beim ersten Kind oder hat sich das als Mehrfachmama dann so für Dich ergeben?


    Liebe Grüße

  • die einstellung hatte ich schon beim ersten kind :)


    das 24h bedürfnisbefriedigen wächst sich raus
    hier ist es so das sie wenn sie laufen und bei tisch mitessen auch gut ein zeiterl ohne mich können
    so schritt für schritt wird die intensität weniger
    während die ersten 6 bis 9monate für mich nicht verhandelbar sind

  • Also - ich hab gerade eine Fußmassage bekommen von meinem Töchterchen. #herzen


    Und die ist tatsächlich vergleichbar mit einer Fußmassage meiner ehemaligen Fußpflegerin.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich hab fuer mich so ungefaehr 1 1/2 jahre als grenze gesetzt, bis dahin gehen minis beduerfnisse vor. Klar kann er mal 5 min warten bis es essen gibt oder muss sich selbst beschaeftigen, wenn ich zu tun habe. Aber wenn er weint, wird er getroestet. Egal aus welchem grund er weint.
    Aber ich wollte echt keine beduerfnis-diskussion lostreten, sondern nur mit euch typische ap-situationen zum verzweifeln austauschen.