Nachbarin 'überzeugen'

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  • Hallo ihr lieben Raben,


    Hab eine Nachbarin mit einem 2 Monate alten süßem Baby :-). Die Kleine ist so 'Brav'!!! Schläft viel, kommt nachts nur zweimal, guckt auch mal alleine liegend rum etc. Die Nachbarin selbst hab ich als total nett eingestuft. Sehr sehr sympathisch.


    Nun ist es so dass sie in tagsüber schreien lässt in seinem bettchen. Sie macht eh extra die Fenster zu damit sich keiner gestört fühlt und versteht nicht warum das Baby Mädchen dass nicht versteht und so ausdauernd schreit.


    Sie ist ja nicht doof das Baby dauernd rumzutragen. Freunde wollen ihr helfen und daneben sitzen um sie zu bestärken stark zu bleiben weil es sie soooo zermürbt dass das Baby schreit. Aber sie muss dass jetzt ja lernen.


    _Ich kann seit Tagen nicht mehr schlafen _ mit ist so schlecht... Was kann ich tun?

  • Wenn Du glaubst, dass sie zugänglich ist könntest Du ihr ein passendes Buch schenken ("in Liebe wachsen", z.B.).
    Sonst fällt mir nur ein, dass Fu dem Baby hilfst indem Du einen täglichen Spaziergang (mit Mutter oder nur Dir) vorschlägst, falls Du Zeit hast. Viele Babys schlafen ja im Kinderwagen ein, oder Du trägst das Kleine und Dein Kind fährt im Buggy oder so.


    Puh, ich kann verstehen, dass das für Dich schwer erträglich ist.

  • Ich hab drei Kinder und sie sind begeistert von unseren dreien. Finden sie total unkompliziert. Vor allem unser Baby .... Ich muss mal gucken ob ich die Bücher im Keller finde. Der Tenor ihrer Freunde ist halt, sie muss es lernen. Ein Kind schafft dass nicht alleine... Scheisse wir kann man seinem Kind beim schreien zuhören!!!!! Viele haben Mitleid weil das Baby so störrisch ist und es seiner Mama so schwer macht :-(. Ich könnt kotzen :-(.


    Edit: ich würde das Baby auch den ganzen Tag nehmen!!!!

  • Du Arme. Das könnte ich auch ganz schlecht aushalten, bzw. ist es mir schon zu viel, dass der Kleine der Nachbarin oft den halben Tag stundenlang vor sich hinjammert und die Eltern kümmern sich nicht.
    Leider fällt mir da in deiner Lage auch nicht mehr ein, als eben Lektüre und Entlastung anzubieten :( Viele Eltern sehen das halt so und haben ihre erzieherischen Rechte. Ich bin in der Hinsicht total froh, dass wir erst spät hierhergezogen sind. Meine Lieblingsnachbarin hat ihre Kinder früher auch selbstverständlich von Anfang an geferbert. Da steht sie auch heute noch voll hinter. Hätten wir uns da schon gekannt, wäre das schwierig geworden, denn ich hätte es dann wohl doch nicht geschafft immer den Mund zu halten.
    Letztlich: auch das Baby wird groß werden, selbst wenn sie nicht auf dich hört. Meine beiden Nachbarskinder von oben z.B. sind ganz tolle, fröhliche Kinder, weil der Rest der Erziehung dann doch okay war. Will heißen: auf der einen Seite ist es ganz sicher nicht egal! Auf der anderen Seite machen alle Eltern Fehler und letztlich wird die Kleine das kompensieren.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Hm, das ist echt schwierig.
    Ist halt die Frage, ob die Nachbarin selbst überzeugt von der Methode ist (dann wirst Du das nicht ändern können) oder ob sie innerlich eigentlich was ganz anderes machen möchte, es sich aber nicht traut, weil ihre Ratgeber das anders sehen.
    In letzterem Fall wäre es vielleicht gut, ihr wirklich mal einen gemeinsamen Spaziergang vorzuschlagen, wo Ihr Euch in Ruhe unterhalten könnt. Dann kannst Du ja mal ganz unverbindlich davon erzählen, wie Du es machst und warum Du damit zufrieden bist. Und sie vielleicht auch mal vorsichtig fragen, ob sie Interesse an Literatur wie z.B. Schlafen und Wachen hat.


    Ich habe übrigens auch eine Nachbarin, die ihre Babies z.B. fast ausschließlich mit dem Gesicht nach vorn im BB trägt. Ich habe sie auch vorsichtig darauf angesprochen (sowohl auf den BB, als auch auf das Vorwärtstragen). Sie ist aber überzeugt, dass das so gut für sie und die Kinder ist und das die Aussagen, dass das nicht gut für das Kind ist, ja nur Propaganda ist und da sie eh nur wenig trägt, das keine Rolle spielt. Da kann man nix machen #weissnicht . Sie ist eben in einigen Punkten ganz anderer Meinung wie ich. Da kann man halt drüber ins Gespräch kommen, aber Überzeugungsarbeit leisten zu wollen, stört da nur das nachbarliche Verhältnis.

  • Das ist ihr erstes Kind, oder? Da haben viele Eltern noch die Vorstellung, dass Kinder so oder so funktionieren müssten und tun dann alles, um das zu gewährleisten. Diese Vorstellung ins Wanken zu bringen und die auf den Gedanken bringen, dass sie es auch anders machen kann und damit alle zufriedener sind, das könntest du versuchen. Manchmal klappt das, wenn die Eltern bis ins letzte Detail durchdenken müssen, was sie da grade machen und warum. Hast du ein Kind im "Warum??"-Frage-Alter? Das könntest du auf die Nachbarin ansetzen und ihr so mal von Kinderseite erklären lassen, dass ein Kind nun mal das Bedürfnis nach Nähe hat.
    Dezent, allerdings. Schließlich ist bei der Nachbarin auch die Geburt noch nicht so lang her und wer weiß, was sie dazu verarbeiten hat.

  • Ich würde hingehen und sie fragen, wer ihr so einen Mist eingeredet hat. Und ihr sagen, wie es richtig ist.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • genau! Kein Buch schenken, das pfeffern die Leute doch sowieso in die Ecke. Hingehen und ihr sagen, dass sie ihrem Kind schadet, weil es so das Urvertrauen verliert und gar nicht weiß, warum Mama nicht mehr da ist, obwohl sie 10 Monate lang ganz nah war.


    Die Mütter sind leider so oft verunsichert von dummen Geschwätz anderer, die selbst ihre Kinder so haben schreien lassen und als Selbstversicherung für ihr Tun nun auch noch andere überreden wollen, weil sie im Grunde unsicher sind, ob sie nicht einen großen Fehler gemacht haben.

  • Ich würde ihr auch den obigen Hinweis geben, und anbieten ihr ein Buch zu geben. Ich würde ihr "In Liebe wachsen" geben, mit dem Hinweis, dass das von einem Kinderarzt geschrieben worden ist, und dass der Studien zitiert etc. ;). Das dürfte ihr Vertrauen darauf vielleicht stärken, dass das von wem kommt, der "wirklich Ahnung hat".


    Im Übrigen mein Beileid. Ich könnte das auch echt nicht ertragen. :(


    Ich war mal im KH mit meinem Sohn, als der 4 Monate alt war (Harnwegsinfekt) und hab mir EINEINHALB Stundenlang das verzweifelte Brüllen eines Babys anhören müssen, dass im Nebenzimmer geschrien hat. Ich hab reingelugt (Es gibt ne Terasse vor dem Zimmer, die an allen anderen Zimmern und Behandlungszimmern langlief) und lauter Ärzte und Schwestern gesehen die drum rum standen, und das Kind festhielten. Am nächsten Tag hat mir die komplett fertige Mutter geschildert, dass die Ärzte bei dem Kind keine Vene gefunden haben. SO LANGE NICHT. Ich als Mutter hätte ja denen längst mein Kind entzogen, ich hätte das nicht mitansehen können. ;(


    Aber alleine das mitanhören zu müssen, hat mich körperlich und emotional damals so extrem mitgenommen.


    #knuddel

    "Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten."


    "Die Tragik der gut erzogenen Menschen besteht darin, daß sie als Erwachsene nicht merken können, was ihnen angetan wurde und was sie selber tun, wenn sie es als Kind nicht haben merken dürfen." - Alice Miller, Am Anfang war Erziehung

  • Also ich glaub nicht, dass man da so schnell helfen kann und sich in solchen Situationen nur langsam vortasten kann. vielleicht wirklich ab und an spazieren gehen oder sie einladen und dann vorsichtig erzählen, wird's es so gemacht hast und warum. ein Buch allein: mmh- da muss man schon erst mal sehr empfänglich für sein...

  • Ich würde da gar nicht lange abwarten, dem es gibt zwei Möglichkeiten.


    1. Die Frau ist sehr unsicher und will als richtig machen und macht es so, wie es ihr gesagt wurde.


    In diesem Fall wäre sie wahrscheinlich dankbar dafür, in ihrem Gefühl, dass das nicht richtig ist, bestärkt zu werden.


    2. Die Frau ist überzeugt von dem, was sie da tut. Dann will ich nix mit der zu tun haben und informiere vielleicht das Jugendamt oder ne Hebamme oder so was.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • @knallgrau
    Die Hebamme hat ihr empfohlen ja nur alle 3-4 Stunden zu stillen .... Aber ich habe beschlossen nächste Woche ins KH zu fahren und mich zu beschweren UND die Nachbarin zum Frühstück einzuladen.

  • Das mit der Beschwerde ans KH find ich ne super Idee. Das kann doch echt nicht angehen.


    Ansonsten glaube ich, dass man mit Knallgraus Haudraufmethode bei manchen Menschen was erreicht, andere brauchen eher die sanfte Ansprache. Du findest bestimmt den richtigen Ton!



  • Ich bin da ganz Deiner Meinung. Aber würde das JA da "schon" einschreiten?

  • Ich glaube nicht, dass das JA da großartig was macht, wenn sonst alles da klar geht. Essen, etc. Leider.:(

  • Naja - das Jugendamt würde wahrscheinlich um einen Termin bitten und sagen, dass sie einen anonymen Anruf bekommen haben, dass das Baby so oft und lange schreit.
    Dann würde im besten Fall die Mutter sagen, was sie auf Rat von x da macht und das Jugendamt wurde dann im besten Fall sagen, dass das Quatsch ist.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...