Auch eine Impffrage zu versch. Impfpräperaten und Einwilligungserklärung

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  • Hallo,


    ich möchte gerne meine Kinder impfen lassen und brauche hierfür die Einwilligung des Vaters. Nach langem hin und her bekomme ich sie wohl auch. Nun frage ich mich: wie gestaltet man das am besten aus? Eine generelle Einwilligung zu Impfungen? Oder müssen konkrete Impfungen aufgeführt werden? Und wenn ja: auch die Präparate?


    Ich möchte die Kinder gerne gegen Polio, Tetanus und Diphterie impfen lassen. Bei der Großen bietet sich die Revaxis-Impfung ja an. Der Kleine ist ja noch zu jung dafür und angesichts der schwierigen Situation mit dem Vater und einer bevorstehenden Verhandlung vor dem Familiengericht möchte ich auch keine Impfung vornehmen lassen, die für sien Alter keine Zulassung in D hat.


    Außerdem möchte ich gerne gegen Masern impfen lassen. Nur: wie? Als MMR-Kombi? Das würde sich ja anbieten und die Wahrscheinlichkeit, dass die Große auf natürlichem Weg Röteln bekommt, geht ja eher gegen null. Also kann man das auch vor der Pubertät impfen lassen und muss nicht mit einem Einzelimpfstoff arbeiten und später ggf. den Rest als Kombination nachschieben.


    Revaxis ist ja ab fünf Jahren zugelassen. D.h. ich könnte den Kleinen jetzt gegen MMR impfen lassen und Revaxis dann nach dem 5. Geburtstag. Spricht da etwas dagegen? Macht es Sinn, das bei der Großen genauso zu handhaben oder ist eine Impfung gegen Tetanus dringender?


    Falls noch jemand eine Idee für eine Einverständniserklärung (gerne schon bis heute Abend, dann kann ich es den Kindern morgen gleich mitgeben) hat: ich wäre sehr dankbar!


    Danke!


    funky

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
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  • ohne ueber den Hintergrund bei euch Bescheid zu wissen wuerde ich sagen, dass fuer jede einzelne Impfung zeitnah zur Impfung eine Einwilligung erfolgen muss.

  • Ich denke auch, ein generelles Abnicken von allen Impfungen wäre da nicht sinnvoll. Also: Jede Impfung einzeln bestätigen lassen bzw. auch mit dem KV beraten.


    Zu der Impfentscheidung an sich kann ich nicht wirklich was beitragen. Wenn Du Angst hast, dass es vor Gericht Schwierigkeiten gibt, würde ich persönlich wohl zur 5-fach Impfung neigen. Wie alt ist das jüngste Kind?

  • Ich habe jetzt mal ihm die Aufgabe übertragen, eine Einwilligungserklärung zu schreiben. Er behauptet ja, mit der Impfthematik keinerlei Probelem zu haben. Insofern kann er mir auch gerne einen Freibrief ausstellen.


    Der Jüngste ist jetzt vier. Dreifach impfen ginge also in einem Jahr. Bis dahin könnte man ja MMR abschließen. Oder habe ich da einen denkfehler? #gruebel

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
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  • Wenn Du es wasserdicht haben willst, würde ich angesichts der speziellen Situation die einzelnen Impfungen aufführen und schriftlich von ihm bestätigen lassen. Oder er überträgt dir die Entscheidung komplett.


    Grundsätzlich ist aber fürs Impfen kein schriftliches Einverständnis erforderlich, es wird einfach nur der Elternteil mündlich aufgeklärt, der beim Arzt anwesend ist. Im Bezug auf das Kindeswohl und das Gericht wäre meiner Einschätzung nach eher derjenige angreifbar, der von der STIKO empfohlene Impfungen unterläßt, als der, der impfen läßt.
    Das aus ärztlicher, nicht aus juristischer Sicht.

  • Wenn Du es wasserdicht haben willst, würde ich angesichts der speziellen Situation die einzelnen Impfungen aufführen und schriftlich von ihm bestätigen lassen. Oder er überträgt dir die Entscheidung komplett.


    Grundsätzlich ist aber fürs Impfen kein schriftliches Einverständnis erforderlich, es wird einfach nur der Elternteil mündlich aufgeklärt, der beim Arzt anwesend ist. Im Bezug auf das Kindeswohl und das Gericht wäre meiner Einschätzung nach eher derjenige angreifbar, der von der STIKO empfohlene Impfungen unterläßt, als der, der impfen läßt.
    Das aus ärztlicher, nicht aus juristischer Sicht.

    Danke für deine Einschätzung!


    In meinem Interesse wäre es, mir die Entscheidung komplett zu übertragen, da ich sowieso diejenige bin, die sich informiert und mit den Kindern zum Arzt geht. Letztendlich möchte ich von ihm einfach auch schriftlich haben, dass er Impfungen nicht komplett ablehnt (wie noch vor wenigen Wochen der Fall).


    Spannend ist deine Einschätzung bezüglich der Angreifbarkeit. Meines Wissens nach (aber ich bin da auch absolut nicht auf dem neusten Stand) galten Impfungen ohne Einwilligung eines sorgeberechtigten Elternteils (sofern sich denn dann dieses Elternteil beschwerte) als Körperverletzung. Oder ist das nur in den ganzen impfkritischen Büchern so aufgeführt und entspricht gar nicht der gängigen Praxis?

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
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  • Zitat

    Grundsätzlich ist aber fürs Impfen kein schriftliches Einverständnis
    erforderlich, es wird einfach nur der Elternteil mündlich aufgeklärt,
    der beim Arzt anwesend ist. Im Bezug auf das Kindeswohl und das Gericht
    wäre meiner Einschätzung nach eher derjenige angreifbar, der von der
    STIKO empfohlene Impfungen unterläßt, als der, der impfen läßt.


    Das aus ärztlicher, nicht aus juristischer Sicht.

    würde ich auch so einschätzen - eine Freundin von mir musste (übrigens auch in Berlin) vor ca 2 Jahren vor Gericht, weil sie ihr Kind nicht impfen lassen wollte. Sie hatte gemeinsames Sorgerecht, war glaub ich zu dem Zeitpunkt schon geschieden bzw. der Vorgang war in Bearbeitung.
    Der Kindsvater hat die Impfungen durchgesetzt, die Richter orientieren sich da an den allgemeinen Impfempfehlungen, zumindest war es bei ihr so. Also denke ich nicht, dass du da besondere Vorsicht walten lassen musst und die deswegen extra die Gesundheitsfürsorge(bin nicht sicher, ob das komplett abgetrennt überhaupt übertragbar ist) übertragen lassen musst... zumal er dir ja eine Vollmacht ausfüllen will...

  • Mein Kleiner wurde mit einem Jahr Diphterie / Tetanus geimpft. Ist zwar in der Schweiz, aber es sollte demnach einen Impfstoff geben der fuer Kinder unter 5 Jahre indiziert ist.
    Polio werden wir dann spaeter nachimpfen. Da gibt es sicher einen Einzelimpfstoff.
    Wir haben nur Masern geimpft und werden dann wohl bei der Auffrischung MMR impfen. Die ist aber natuerlich bei unseren Kindern 'schon' mit elf Jahren (nach 10 Jahren oder?) bei euch waeres eher so 15-16, die Frage ist ob du dann zum passenden Zeitpunkt halt die MMR frueher machst als die Auffrischung 'noetig' ist.
    Rechtlich wuerde ich mich Millie und hanna anschliessen, dass das Gericht impfen als 'besser' ansieht als nichtimpfen.

  • Der Kinderarzt hier weigert sich auch ohne die schriftliche Einwilligung vom Vater zu impfen, denn er befürchtet verklagt zu werden. Generell brauch man bei gemeinsamem Sorgerecht die Einwilligung beider Elternteile.
      funky: Ich kämpf gerade mit dem gleichen Thema, den gleichen Impfungen und dem KV, dass er mir endlich mal die lange zugesagte Einwilligung schickt. grrr...

    Ring the bells that still can ring
    Forget your perfect offering
    There is a crack in everything
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    -Leonard Cohen-

  • Hm, ich bin von meinem KiA (und nach der Trennung auch so vom Jugendamt) so beraten worden, dass ich entscheide was-wann-wie geimpft wird. Zwar haben wir auch noch gemeinsames Sorgerecht, aber ich habe alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht und somit auch die Gesundheitsfürsorge hauptsächlich.
    Der Vater meiner Kinder möchte noch andere Impfungen haben, die ich aber nicht für notwendig erachte, da kann er sich auf den Kopf stellen, die werden hier nicht gemacht. (wir wohnen nun mal nicht in einem FSME-Gebiet zB.)
    Gemeinsam müssen wir aber unterschreiben, wenn meine Tochter Ohrringe bekommen würde, da sind wir uns aber einig.


    Funky, ruf doch beim Jugendamt an und frage ob es da so eine Art Vorlage gibt, damit Du eine Rückversicherung hast das Richtige zu tun.
    Kannst Du mit Deinen JA-Menschen sprechen?

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Der Kinderarzt hier weigert sich auch ohne die schriftliche Einwilligung vom Vater zu impfen, denn er befürchtet verklagt zu werden. Generell brauch man bei gemeinsamem Sorgerecht die Einwilligung beider Elternteile.

    Das war auch mein Stand...


    Spannend, wie unterschiedlich das offenbar gehandhabt wird... Die zuständige Dame vom JA ist schwer erreichbar. Mal schauen, ob ich das noch vor der Verhandlung schaffe. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist übrigens geteilt. Die Ärztin weiß, dass der Vater das Impfen (bisher #freu ) ablehnt und möchte sich natürlich absichern.

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
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  • wie anstregend, Funky :(
    (Machtspielchen sind sooo nervig, mein Mitgefühl!)
    Ansonsten schreib heute schnell noch einen Brief an die JA-Mitarbeiterin, dann hat sie den am Montag auf dem Schreibtisch und kann Dich vllt. zurück rufen?

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    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Der Kinderarzt hier weigert sich auch ohne die schriftliche Einwilligung vom Vater zu impfen, denn er befürchtet verklagt zu werden.


    Ist das so?



    M.E. trifft das nur für den zufälligen Fall zu, dass der Arzt Bescheid weiß, wie das Sorgerecht für das Kind geregelt ist. Das dürfte er kaum für alle seine Patienten wissen, woher auch, wenn es die Eltern nicht sagen. In der Regel kommen ja auch Kinder verheirateter Eltern nur mit einem Elternteil in die Praxis.
    Bei großen OPs mag es anders sein.


    Beim Impfen ist allenfalls der getrennt lebende Erwachsene haftbar zu machen, nicht aber der Arzt.
    Liest einer der Juristinnen mit? Würde mich echt mal interessieren, ob ich mich täusche. Ich behandle nur selten Kinder und wenn dann nur Bagatellsachen, aber z.B. für meine Kinder hab ich immer alleine eingewilligt, ob OP oder sonstwas, mein Mann war noch nie mit beim Arzt und ich wurde auch noch nie gefragt ob ich ae bin oder was der Vater vom Impfen hält.