Appell gegen Prostitution - zum Unterschreiben

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  • Wir scheinen von komplett unterschiedlichen Realitäten auszugehen. #weissnicht für welche Frauen stimmt denn die Kohle? Für die, die erstmal drei Freier bedienen müssen, um ihren eintritt ins Großbordell wieder raus zu haben? Für die, deren Menschenhändler sie mir horrenden Schulden erpresst? seit 2003 ist Deutschland zum Eldorado für Leute geworden, die an Prostitution verdienen. #flop


    Das Fettgestrichene ist doch genau das Problem. Es geht hier doch nicht um Zwangsprostitution...

    • Offizieller Beitrag

    Kiwi, in irgendeiner anderen Diskussion wurden ein paar Titel genannt, die eben nicht die "arme Prostituierte, die gerade noch so knapp entkommen ist" portraitieren, sondern Bücher, die von der Befürworterseite hochgelobt als "realistisch und ehrlich" wurden.
    Mein löchriges Siebhirn will nur gerade um keinen Preis einen dieser Titel ausspucken...
    (Ich fand aber viele der Berichte nun so gar nicht toll und positiv, sondern teilweise extrem erschreckend, wie stark die Selbsttäuschung da zuschlug)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bin komplett gegen Prostitution. Wieso soll es normal sein einen Körper zu kaufen? Wieso wird es von Frauen und Männern als normal angesehen, dass Männer so etwas "brauchen"? Was steckt da für ein Menschenbild hinter? Grauenvoll! Und ihr glaubt doch nicht, dass Gesetze irgendwie die Illegalität und diverse Praktiken verändern werden? Aber erst wenn eine Gesellschaft so tut als ob das alles "normal" sei und ein "Bedürfnis" ist, kann das Bild entstehen, dass Frauen so etwas freiwillig machen und es auch noch "toll"finden.


    Fast alle Prostituierten sind früher schon Opfer gewesen - sonst könnten sie kaum so über ihre Grenzen gehen. Sie sind somit traumatisiert. Und da stellen wir uns nicht schützend vor sie und sagen, das so etwas gar nicht geht? Und jetzt kommt mir nicht wieder mit der Freiwilligkeit... Sicherlich gibt es auch mal Frauen, die das einfach so machen und nicht psychisch eingeschränkt sind, aber der Großteil der Frauen wird es nicht sein.


    Und ganz ehrlich, wenn ich hier die Kommentare lese, dass ihr euch lieber prostituieren würdet als putzen zu gehen - das finde ich zynisch. Ihr könnt sicherlich beurteilen, wie es ist zu putzen, aber sich zu prostituieren? Zum Beispiel 7x am Tag mit irgendeinem Typen zu vögeln nur um die Miete für das Zimmer im Bordell reinzukriegen?


    Und Kiwi - wieso hast du denn nicht einfach mal die Beine breit gemacht, wenn es denn so easy ist? Stattdessen hast du da in diesem Labor gearbeitet. Wie dämlich von dir, dabei hättest du doch sooo einfach Geld verdienen können. Und hast du deine Kommilitonin denn mal gefragt, ob sie als Kind missbraucht wurde? Jedes 3.-4. Mädchen wird sexuell missbraucht - die Wahrscheinlichkeit ist also riesig, dass diese Mädchen sich in der Prostitution wiedersehen.


    Ich finde es einfach schlimm, wie Mütter und gestandene Frauen ein Bild von der Prostitution aufrechterhalten, dass durch eine patriarchale Gesellschaft aufgebaut wurde. Wacht doch bitte mal auf und schüttelt diesen Quatsch von euch ab.

  • Was passiert, wenn Prostitution ab jetzt verboten ist? Ginge es den dann illegalen Prostituierten besser? Würden sich die Drogenabhängigen einen anderen Job suchen? Oder wäre einfach alles wie vorher, nur wenn die Frau dann zur Polizei geht und sagt, ein Kunde habe sie zusammengeschlagen, dann würde die sagen: Pech gehabt, hat etwas Illegale gemacht, selbst schuld und tschüß...


    Und nein, ich glaube nicht, dass dieses "Gewerbe" einfach so weg ist, nur weil man es verbietet. In jedem Land dieser Welt, zu jeder Zeit gab und gibt es Prostitution. Das ist kein Argument, sondern Fakt. Klar kann man dagegen ankämpfen, aber ob es etwas bringt und ob es den Frauen wirklich hilft, halte ich für zweifelhaft... Ja, Hilfe wäre wichtig, Hilfe ohne moralische Keule, ohne Vorverurteilung, ohne Belehrung.

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Nein, natürlich wird es die Prostitution noch geben. Und die Prostituierten sollen ja auch geschützt werden - es soll nur der Freier verurteilt werden. Nix hilft den Frauen - das ist Fakt. Es ist ein scheiß Job mit einem scheiß Menschenbild. Fakt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich lebe ja im europäischen Freierparadies - viel freierfreundlicher kann die Gesetzgebung nicht mehr werden...
    Und nein, es geht den Prostituierten um keinen Deut besser, es gibt immer noch (und immer mehr) Zwangsprostitution und in der Legalität können sich die Gewinner der "Halblegalität" wunderbar mitschleichen und profitieren.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Diese Diskussion liest sich für mich wie Hohn, ehrlich.
    Ich bin ehemaliges Missbrauchsopfer, das hat sich durch meine ganze Kindheit und einen Großteil meiner Jugend gezogen.
    Und dann kommt jemand daher und sagt mir, dass ich manche Entscheidungen treffe, weil ich immer noch Opfer bin. Nee, echt?
    Bei der Vorstellung schüttelt es mich.
    Natürlich beeinflusst das Erlebte die Entscheidungen von jedem und jeder, weil es eben Teil der eigenen Identität ist. Aber es hat sich niemand vor mich hinzustellen und mir zu sagen, dass ich eine Entscheidung nur treffe, weil mein Onkel mir mal auf den Hintern geklopft hat. (Um eine betont flapsige Umschreibung zu nehmen.) Das ist so furchtbar herablassend und demütigend.
    Es war verdammt noch mal entwürdigend und verletzend genug, dass er das getan und mir das Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen hat. Da brauche ich es nicht, dass das Jahre später noch irgendwer sonst tut, so edel die Motive auch sein mögen.


    Apropos Motive - worum geht es denn hier wirklich? Wieso ist es nicht okay seinen Körper zu verkaufen, aber ich kann als Missbrauchsopfer in die Disko gehen und einen Typen nach dem anderen flachlegen, oder mich in eine missbräuchliche Beziehung stürzen?
    Oder mich selbst verletzen, mich krankhungern, Drogen nehmen, verdrängen bis kaum noch etwas von mir übrig ist?
    Geht es da nicht doch mehr um das persönliche Moralempfinden, oder würdet ihr auch jedes andere selbstschädigende Verhalten unter Strafe stellen?
    Oder dann doch nur bei Frauen die missbraucht wurden? Wieso dürfen wir keine Fehler machen, wieso müssen wir sorgsamer mit uns und unseren Körpern umgehen als andere Frauen und Männer? Klar, ich wünsche es jedem Menschen, und denen die gelitten haben ganz besonders, das sie die Kraft finden sich gut und liebevoll um sich selbst zu kümmern.
    Aber die Gesellschaft hat mir nicht die Pflicht dazu aufzuerlegen, weil sie mich nicht hat schützen können.


    Im übrigen will ich noch gesagt haben, dass Vieles von dem was ich persönlich getan habe, und das mir sicherlich nicht gut getan hat, auch Teil des Verarbeitens war. Es war vermutlich irgendwie nötig mich in schädigende Beziehungen zu stürzen und mich daraus zu befreien, und vielleicht hätte es auch zu meiner Gesundung beitragen können meinen Körper zu verkaufen, und über dieses Extrem die Selbstbestimmung über ihn wieder zurückzuerlangen.
    Keine Ahnung. Und ja, in der Realität ist es nicht so easy sich wieder zu befreien bzw. selbstschädigendes Verhalten wieder abzulegen, aber es ist verdammt noch mal MEINE ENTSCHEIDUNG.


    Das musste ich dringend loswerden.


  • Ich danke dir für diesen Post, voodoo. da kann ich komplett unterschreiben. Ich empfinde Prostitution auch absolut nicht als normalen Beruf - ich finde es nicht "normal", dass Männer sich Frauen für Sex kaufen können. Ich finde es sogar ziemlich rückschrittlich, wenn diese (Pseudo-) Normalisierung als toll und modern und vielleicht sogar noch emanzipiert angesehen wird.


    Dazu kommt, dass durch das Prostitutionsgesetz von 2003 ist die Lage der Prostituierten ja eher verschlimmert als verbessert worden.
    Ich habe einen Artikel im Cicero dazu gefunden. Hier ein kleiner Auszug:


    "Ein Argument der Befürworter des Prostitutionsgesetzes lautet: Würde man
    Prostitution verbieten, triebe man die Frauen in die Illegalität, wo
    man sie nicht mehr kontrollieren könne. Fakt aber ist: Prostitution
    findet in Deutschland heute größtenteils unter kriminellen Bedingungen
    statt – unter den Augen der hilflosen Polizei, der die Hände gebunden
    sind. Da Prostitution nun ein normales Geschäft ist, darf sie die
    Bordelle nur noch bei einem konkreten Anfangsverdacht betreten. Und
    selbst wenn sie das tut, braucht sie die Aussage der Frau gegen ihren
    Zuhälter. Die bekommt sie in den seltensten Fällen."


    Der ganze Artikel ist hier zu finden: http://www.cicero.de/berliner-…-abschaffen/53766/seite/2


    Ich bin auch der Meinung, dass ein Verbot der Prostitution nicht die Prostitution als solche abschafft, aber ich denke es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung von Seiten der Gesellschaft.

  • Vodoo, ich habe den Laborjob gemacht weil Prostitution eben kein Job ist wie jeder andere, das wirst Du von mir auch nicht lesen, ich finde dieses Milieu extrem problembehaftet, finde nur den hier angestrebten Lösungsweg falsch und hänge , ja, das ist so durchaus dem Mythos der Freiwilligkeit an. Und möchte ähnlich wie Lemony noch mal betonen, dass ich duesbezügluch NICHT von Zwangsprostitution spreche.
    Ich finde das auch nicht patriarchalisch geprägt sondern gestehe es den Frauen zu selbstständig zu entscheiden und das auch wenn sie mal missbraucht wurden, wie ich oben schonmal schrieb Missbrauch kann doch nicht dazu führen Frauen als unmündig zu erklären und sie mundtot zu machen, so ala "Du kannst das nicht entscheiden weil Du mal missbraucht wurdest. Das ist auch missbrauch in meinen Augen.
    Und dennoch finde ich es nicht "normal".
    Ich finde wiederliche Sex zu kaufen und zu verkaufen, ein Puffbesuch vom Kiwikerl wäre def. Ein Scheidungsgrund, dennoch finde ich ein Abschieben jeglicher Prostitution in die Illegalutät nicht zielführend die damit verbundenen Probleme zu lösen...im Gegenteil.


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Nein, natürlich wird es die Prostitution noch geben. Und die Prostituierten sollen ja auch geschützt werden - es soll nur der Freier verurteilt werden. Nix hilft den Frauen - das ist Fakt. Es ist ein scheiß Job mit einem scheiß Menschenbild. Fakt.


    Ja, sie sollen geschützt werden. So wie sich das bei Talpa liest, ist dieses "Schützen" wohl ins Gegenteil geschlagen. Daher denke ich auch, da muss nachgearbeitet werden und es müssen vermutlich auch mehr Gelder für die Bekämpfung von Zwangsprostitution freigestellt werden (haha, und das im schwindenden Sozialstaat, naja, anderes Thema). Eben weil einfach Verbieten nichts bringt außer dasselbe/noch mehr (?) Leid.

  • Frau Dechse, Du sprichst mir aus der Seele. Ich konnte nicht es einfach nicht greifen, was mir an der Sache nicht gefällt. Genau, wir Frauen, die wir ehemalige Missbrauchsopfer sind, werden dadurch eigentlich noch mehr diskriminiert. Genau so fühlt es sich an. Es mag ja sein, dass 100% der Prostituierten ehemalige Missbrauchsopfer sind, aber nicht 100% der Missbrauchsopfer sind Prostituierte. Und es kann - wie Frau Dechse schreibt - durchaus ein Prozess der Bewältigung sein, den Spieß mal umzudrehen. Denn nicht immer sind die Freier die Mächtigen, meist sind es sogar die Prostituierten während des Aktes. Sie hat das, was er braucht, und sie lässt ihn dafür bezahlen. Im Gegensatz zu früher, wo es einfach genommen wurde.
    Ich finde es arrogant, da so drüber zu urteilen. Das hat für mich den absoluten Sauberfrau-Touch.
    Danke Frau Dechse, Du hast meinen Knoten gelöst. Jetzt kann ich wieder was arbeiten. Mir ist das die ganze Zeit im Kopf herum gespukt und ich habe es nicht formuliert bekommen.
    Manu

    • Offizieller Beitrag

    Darum dass man für einen F....einfach wesentlich mehr Kohle bekommt als für zwei Stunden putzen, oder Haareschneiden.


    Das ist doch Blödsinn - hier war doch auch mal ein Thread zu einem Mann in der Abschleppbar. Was war der Preis? 20 Euro? Darin enthalten ist noch nicht, was die Prostituierte dem Laden zahlen muss. Keine schöne Rechnung.


    Hat jemand den Spiegelartikel "Bordell Deutschland" gelesen? Das was da über Flatrateabende in Bordells (und Kunden, die sich beschwert haben, dass die Frauen nach 6 Stunden durchgehender Arbeit nicht mehr "mitmachen" würden) hat mir das Frühstück rückwärts..... Und offenbar gibt es mit der aktuellen deutschen Rechtssprechungen gegen solche Auswüchse keine Handhabe - das Gesetz der rot-grünen Koalition, dass Prositution zu einem Job wie jeden anderen machen sollte, ist also voll nach hinten losgegangen. Ich sehe da mindestens den Bedarf nach einer neuen Diskussion.

  • Für mich geht es nicht darum ehemalige Missbrauchsopfer zu entmündigen. Es geht mir darum, dass eine Gesellschaft es nicht als normal empfinden darf Menschen zu kaufen. Insbesondere traumatisierte, die aufgrund ihrer Erfahrungen häufig nur zu diesen "Jobs" fähig sind. Und es geht somit auch damit los, dass ich die Männer und Frauen, die das schon den kleinen Kindern antun, verurteile. Und da erwarte ich, dass eine Gesellschaft solidarisch ist und nicht daraus einen blühenden Markt macht und alle kräftig daran verdienen.


    Mir ist es total egal, ob die einzelne Frau sich nun prostituiert oder nicht. Sie kann machen was sie will. Wird sie ja auch genau wie bei dem Thema Abtreibung. Es geht mir um den gesellschaftlichen Tenor und das Menschenbild, das dahinter steht. Es geht mir um die "Ware" Frau. Oder die "Ware" Kind, denn es sind ja auch durchaus Kinder davon betroffen. Und es geht mir um die perfiden Auswüchse wie zum Beispiel eine Sexflatrate, Gang Bang Parties etc. Das ist für mich menschenunwürdig. Und wenn es nur darum gehen würde, dass eine Frau in einem netten (eigenen) Zimmer ein bißchen Sex gegen Geld hat - so what? Da würde sich sicherlich keiner aufregen.


    Ich möchte mich darum ausdrücklich bei den Frauen hier entschuldigen, denen ich vielleicht auf die Füße getreten bin - das war nicht meine Absicht.

  • Wie gesagt, das, was hier beschrieben wird, würde ich auch komplett unter "Zwangsprostitution" zählen. Gang Bang Parties? *kotz*

  • Aber es scheint ja so zu sein, dass es wohl doch mehr Zwangsprostituierte gibt als freiwillige "Sexarbeiterinnen". Dann muss eben auch diese Minderheit in diesem Bereich mit den Veränderungen leben, damit all die anderen Prostituierten geschützt werden können. Eben auch solidarisch sein. Das finde ich nicht zu viel verlangt, wenn die Prostituierten tatsächlich durch eine Gesetztesveränderung geschützt würden. Auf jeden Fall werden sie zur Zeit nicht geschützt - wieso sollte man das dann so laufen lassen? Und alles was gut ist, kann ja auch beibehalten werden.

  • Weißt Du was ich durchaus als problematisch empfinde, dieses "Menschen kaufen", nochmals ich spreche nicht von Menschenhandel oder Zwangsprostitution, sondern von "freiwilliger Prostitution" - Sex gegen Geld. Ich für meinen Téil besitze einen Menschen nicht nur weil ich mit ihm schlafe, und ich werde auch nicht besessen weil ich mit jemandem Schlafe.
    Was steckt den da für ein patriacharlisch geprägtes Bild hinter?
    Mann nimmt und Frau gibt sich hin?


    Vielleicht müssen wir in dieser Diskussion definieren wovon wir sprechen, ich habe das Gefühl wir gehen von völlig unterschiedlichen Grundgedanken aus.


    Kiwi


    Edit Voodoo, wenn Solidarität Dich die Existenzgrundlage kostet ist das vielleicht für viele Sexarbeiterinnen schwierig. Das aber die Gruppe der Zwangsprostituierten geschützt werden muss steht außer Frage, wir ( zumindest ich) streiten hier nur über das "wie".
    Sexueller Missbrauch von Kindern gehôrt hier nicht hin, das was Du eben beschriebst mit Frau verkauft ne Ründe Sex in ihrem Zimmer, Wohnmobil, Auto etc. Das ist das was ichunter "freiwilliger" Prostitution verstehe...

    2 Mal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Naja, genau da hat das Gesetz von 2003 ja hingeführt, auf dessen Revision der Appell zielt. Weil das blüht, wo nicht mehr kontrolliert werden kann.


    Statt das Gesetz zu revidieren, wäre eine Verbesserung sinnvoller. Sonst sind wir ja wieder bei dem Zustand früher, und der war ja auch nicht gut. Ich verstehe auch nicht, dass einfach ein Gesetz gemacht wird ala: "Macht mal, wie Ihr meint...". Das hat nichts mit Schutz zu tun, sondern damit, dass die Polizei sich dann um andere Dinge kümmern kann (Personal einsparen?).

  • Naja, aber das ist es doch eigentlich.


    Im Normalfall ist es ein Geben und Nehmen. Aber im gewerblichen Bereich #pinch kauft der Mann sich den Körper der Frau, bzw. mietet ihn, für eine gewisse Zeit, und sie muss geben, während er nur nimmt. Ich finde das einfach widerlich. Und ich unterstelle einem Mann, der sowas regelmäßig tut, sich einen Menschen wie ein Auto mieten, eine Charakterschwäche, um es freundlich auszudrücken.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht müssen wir in dieser Diskussion definieren wovon wir sprechen, ich habe das Gefühl wir gehen von völlig unterschiedlichen Grundgedanken aus.


    Ich glaub halt nur, dass das von dir gezeichnete Bild der freiwilligen Prostitution ein absolut minoritäres Phänomen ist. Und in dem Fall bin ich für utilitaristisches Denken - das Gesetz, das der Mehrheit Schutz verspricht, finde ich gut. Wenn es in Folge einigen, wenigen Prostituieren die Möglichkeit nehmen sollte, für sie unkompliziert viel Geld zu verdienen, finde ich es unter dem Strich in Ordnung. (Also - lieber viel Schutz für die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel und etwas weniger Selbstbestimmung). Das Problem ist - zumindest zur Zeit in Deutschland - dass diese Formen der Prostitution quasi nicht mehr zu ahnden sind, da es ja "freiwillige" Prostitution gibt. Und die Behörden beweisen müssen, dass der vorliegende Fall keine freiwillige Prostitution ist.


    Edit: Lemony: Das Problem ist - in dem Moment, in dem es legale Prostitution gibt, ist es quasi unmöglich, illegale nachzuweisen. Denn die Frauen stehen unter Druck (nicht die vom Exscort-Service, aber die in den Bordellen mit Sexflatrate) und werden behaupten, freiwillig da zu sein. Wo soll dann die Polizei überhaupt anfangen zu ermitteln?