Appell gegen Prostitution - zum Unterschreiben

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  • Die Emma hat mit 90 erstunterzeichnenden Prominenten einen Appell gegen Prostitution veröffentlicht. Vor allem geht es um eine Änderung der deutschen Gesetzeslage. Mitzeichnen könnt Ihr hier: KLICK


    Schöne Grüße
    Meritaton

  • Hm, da kann ich leider nicht so einfach unterschreiben. Bin mir da gar nicht klar, was ich für richtig halte. Schwierig. Muss erst drüber nachdenken.
    Liebe Grüße
    Manu
    PS: Ich bin halt der Meinung, dass immer wenn man was verbietet, ein noch viel größerer illegaler Markt entsteht.

  • PS: Ich bin halt der Meinung, dass immer wenn man was verbietet, ein noch viel größerer illegaler Markt entsteht.


    Die Erfahrungen in Schweden mit dem Verbot zeigen das nicht. Klar, die Prostitution ist auch dort jetzt nicht ausgerottet, aber was den illegalen Markt befördert hat, ist im Gegenteil die Lockerung Prostitutionsgesetzes in Deutschland.

  • Was fordern die genau? Menschenhandel und zwangsprostitition sind natürlich hart zu verurteilen, aber freiwillige prostitution? Soll die (bzw die inanspruchnahme der dienstleistung) auch strafbar werden? So liest sich der kurze abschnitt jedenfalls. Sowas kann ich nicht unterzeichnen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bioschnitte ()

  • Nach Ansicht der Emma-Redakteurinnen, ist freiwillige Prostitution so eine Sache. Anscheinend hat die Mehrheit der Frauen, die sich freiwillig prostituiert, sexuelle Gewalterfahrungen, also bereits ein Trauma. Und bei denen, die es anfangs freiwillig tun (was auch immer darunter zu verstehen ist, die Erfahrungsberichte, die ich bisher gelesen habe, hatten immer Geldnöte als Grund) hat die Prostitution und alles, was damit zusammenhängt, negative Folgen für ihren Selbstrespekt, ihr Männerbild etc.


    Es heißt, dass Deutschland mittlerweile das europäische Land ist, das als "Umschlagsplatz" für Prostitution und Menschenhandel gilt.


    Schweden scheint da ein sehr positives Beispiel zu sein. Nicht die Prostituierten werden kriminalisiert, sondern die Freier. Dass mittlerweile Schweden nach Deutschland fahren, wenn sie bezahlten Sex wollen, ist zwar traurig, aber spricht meines Erachtens noch nicht unbedingt dafür, dass ein Verbot der Prostitution einen größeren illegalen Markt schafft (immerhin fahren ja auch genug Deutsche nach Thailand...).


    In der aktuellen Emma ist ein Bericht über sogenannte "Verrichtungsboxen". Damit wollte man den Straßenstrich weniger sichtbar machen. Ich finde das Wort absolut übel. Ich finde, das hört sich an wie aufs Klo gehen.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ich finde es tatsächlich ganz schwierig, dass damit Prostitution und Menschenhandel quasie gleich gesetzt wird...Bin ja ansich großer EMMA-fan, aber hier kann ich sooo nicht unterschreiben, ich bin auch nicht sicher ob es sinnvoll ist jegliche Prostitution in die Illegalität abzudrängen, ich fürchte das macht die Bedingungen für diejenigen die KEINE Chance haben, sprich all die Frauen die zur Prostitution gezwungen werde, nur noch schlimmer...ich bin irgendwie nicht überzeugt.


    In Schweden gibt es übrigens große Diskussionen darum, es wird kritisiert, dass zwar die neiderschwellige Strassenprostitution rückläufig ist aber niemand wirklich wisse was hinter verschlossenen Türen vor sich geht...und die freier mit "besonderen Bedürfnissen" keinerlei Einbußen bezüglich der Befriedigung ihrer oft perversen Bedürfnisse haben, da sie diese sowie unter dem Mantel der Illegalität ausgelebt haben.


    Es scheint das die in Schweden veröffentlichten Statistiken zum Rückgang des Menschenhandels durchaus kritikwürdig seien...


    Genaues weiß ich auch nicht, habe aber ein komisches Gefühl dabei...


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Nach Ansicht der Emma-Redakteurinnen, ist freiwillige Prostitution so eine Sache. Anscheinend hat die Mehrheit der Frauen, die sich freiwillig prostituiert, sexuelle Gewalterfahrungen, also bereits ein Trauma. Und bei denen, die es anfangs freiwillig tun (was auch immer darunter zu verstehen ist, die Erfahrungsberichte, die ich bisher gelesen habe, hatten immer Geldnöte als Grund) hat die Prostitution und alles, was damit zusammenhängt, negative Folgen für ihren Selbstrespekt, ihr Männerbild etc.

    genauso ist es!
    ich bin absolut dafür, das kaufen von menschen strafbar zu machen.


    kiwi, inwiefern schlimmer meinst du?

  • Es gab vor einer Weile eine Reportage im dänischen fernsehen, wo Susanne Dodillet von der Uni in Göteborg zu Wort kam, die hatte (soweit ich verstanden habe...) eine Studie über illegale Prostitution in Schweden erstellt die zeigte das zwar die Huren auf dem Göteborger Strassenstrich weniger gewordern sind aber die Geschäfte mit zwangsprostituierten und sehr bizarren sexuellen praktiken in Schweden regelrecht aufgeblüht sind. Desweiteren beschrieben sie einige "freiwillige" Huren auf die in der Öffentlichkeit eine regelrechte Hexenjagd gestartet wurde.


    Ich bin auch nicht Freund davon das Menschen gekauft werden können, muss aber gestehen, dass ich die debatte gerade von EMMA ziemlich verlogen finde, denn Feminismus bedeutet für mich auch entscheidungen von frauen zu akzeptieren, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann...provokant ausgedrückt, wenn mein Bauch mir gehört, dann gehört mir verdammt noch mal auch meine Vagina und wenn ich aus irgendwelchen gründen freiwillig entscheide die gegen Geld irgend einem Kerl zur Verfügung zu stellen, dann ist auch das zu akzeptieren.


    Zwangsprostitution und Menschenhandel steht auf einem ganz anderen Blatt, das gehört streng bestraft und abgeschafft, aber das der Weg dahin ist Uschi zu verbieten Sex gegen geld in ihrem Wohnmobil zu machen , halte ich für abwegig und das scheint sich auch in Schweden nicht wirklich bestätigt zu haben, wird zumindest dort auch in Frage gestellt...vielleicht kann sich ja nochmal eine der in Schweden lebenden Rabinnen dazu äussern...


    Kiwi


    Edit: Ana, ich kann mir nicht vorstellen dass alle "Freier" die in Schweden den Strassenstrich aufgesucht haben nun den "Schwanz einziehen" oder nach Deutschland fahren, dass heisst je weniger "freiwillig" Prostituierte es gibt desto eher werden die anderen aufgesucht werden...
    Ich weiß das EMMA (hier mal stellvertretend für gewisse Strömungen bei der Frauenbewegung) das Problem in der "Freiwilligkeit" sieht und ich glaube auch das das nicht ganz einfach ist aber ich finde das die Entscheidungen einer Erwachsenen Person zu akzeptieren ist, egal aus welchem Grund sie gefällt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Diesen Punkt finde ich sehr sinnvoll:

    Zitat


    Prävention in Deutschland und in den Herkunftsländern, sowie Hilfen zum Ausstieg für Frauen in der Prostitution. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie deren Aufenthaltsrecht.



    Die aktuellen Gesetze schützen die Menschenhändler, während die Frauen rechtlos sind.

  • Ich unterschreibe das auch nicht und finde es auch verlogen. Frauen sollen Wahlfreiheit haben und wenn sie ihre Vagina verkaufen und sie tun es freiwillig, dann ist das Sache der Frau.
    Zwangsprostitution und Menschenhandel gehören verboten bzw. mehr geächtet, denn verboten ist das doch schon.
    Aber es ist schon geschickt formuliert von der Zeitung. Auf den ersten Blick erkennt man nicht, dass sie die Prostitution gleich mit verbieten wollen.

  • Aber warum kann man nicht die legalen prostituierten staerken, indem es mehr kontrollen, sozialversicherungspflicht, berufsgenossenschaften etc gibt, statt die freier zu bestrafen, die sich dann mit illegalen oder gezwungenen damen ins stille kaemmerlein verziehen?


    Und was ist mit pornographie? Da werden auch menschen fuer den geschlechtsakt bezahlt. Soll das auch verboten werden?


    Ich sag es mal ganz offen und provokativ: waere ich in geldsorgen, wuerde ich eher fuer geld vö... als putzen. Ich hasse putzen. Finde es widerlich. Lappen... waaaah! Sex mit maennern find ich auch etwas unappetitlich, aber besser als putzen waer's trotzdem. Nur auf zuhaelter oder im auto erwuergt werden oder so haette ich keine lust, also scheidet diese karriere wohl aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Bioschnitte ()

  • Bioschnitte, hier kann ich unterschreibne...nur beim putzen...je nach Kerl würde ich glaube ich doch lieber putzen...


    Aber ich finde auch, dass es andere Möglichkeiten geben müsste, eben die von Dir beschriebenen.


    Kiwi

  • Ok, ok, wenn der bohlen kaeme, wuerd ich auch lieber den besen schwingen. ;)



    Der Bohlen?????? #kreischen man jetzt hab ich Kopfkino...der Tag ist gelaufen #hammer !


    Sorry: OT. dafür ist das Thema eigentlich zu ernst , ich weiß.


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

    • Offizieller Beitrag

    Wer bei EMMA nicht mitkann: Von Solwodi gibt es eine ähnliche Aktion (Lea Ackermann hat ja auch bei Emma unterschrieben): http://www.solwodi.de/931.0.html
    Da steht auch nochmal schön kompakt drin, was das unselige Prostitutionsgesetz in Deutschland bisher für Folgen gezeitigt hat.


    Ich weiß, dass hier oft pro Prostitution argumentiert wird, ich finds zum Brechen. Dem Mythos der Freiwilligkeit ist anscheinend nicht beizukommen.

    • Offizieller Beitrag

    Warum mythos? Wieviele damen habt ihr zu den hintergruenden ihrer berufswahl befragt?


    Ich nicht - aber ich kenne Leute, die in der Richtung geforscht haben. Und nö, die Heerscharen fröhlicher, freiwilliger und völlig selbstbestimmter Huren sind dabei nicht wirklich zutage gekommen.
    Bei den Prostituierten mit Drogenerfahrung (was ja schon mal nicht wenige sind) hatten 100% einen Hintergrund mit Missbrauch. Da tue ich mich persönlich dann sehr schwer mit der angeblichen Freiwilligkeit.


    Liebe Grüsse


    Talpa