Ungeimpft= Unterrichtsausschluss bei Windpocken?

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  • Über Sinn und Unsinn zu diesem Thema gehen die Meinungen, wie auch hier im Forum schon oft und heiß diskutiert, sehr weit auseinander.

  • Ich dachte mit nichtgeimpften Kindern sind die sowohl die "freiwillig" nicht geimpften Kinder als auch die ungeimpften immungeschwächten Kinder gemeint


    Ja richtig, jeder der keinen Impfnachweis erbringen kann. So ist es mir auch bekannt.

  • Ich spinne jetzt mal ein bisschen...
    Die Windpocken haben eine ziemlich lange inkubationszeit.
    Stellen wir uns mal vor, sie brechen in der Schule aus.
    Ein ungeimpfter Erstklässler, wird (scheinbar) gesund für drei Wochen nachhause geschickt. Alleine das ist schon schwer dem Kind verständlich zu machen.
    In Woche 3 brechen plötzlich die Windpocken aus. Und das Kind muss (nun krank) noch länger Zuhause bleiben.


    Wie zum Henker soll dieses Kind denn da noch in der Schule mit kommen? Ich habe in der 6. Klasse einmal lange fehlen müssen und hatte es echt schwer das alles wieder aufzuarbeiten. Und ich lerne schnell!


    Und da ja auch geimpfte Kinder die Windpocken bekommen können... Ähm...die stecken sich dann also an und die gesunden Kinder bekommen noch mal drei Wochen frei?

    #herz Bärchen (07/12) #herz Äffchen (07/14) #bherz Sternchen (07/16)#herzBauchbaby (08-09/2018)
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  • #weissnicht


    Wie schon von mir geschrieben, kenne ich nur die krasse Gerichtsurteilvariante. Es gibt Urteile dazu (betrifft allerdings Masern, nicht Windpocken, dazu habe ich seltsamerweise nichts gefunden), wo gesagt wird, dass die Eltern diese Umstände (Betreuungssituation, verpasster Schulunterricht) hinnehmen müssen, da das Ansteckungsrisiko über dem Interesse der Kinder bzw. Eltern steht, wenn vom Gesundheitsamt angeordnet wurde, dass nicht geimpfte Kinder vom Schulunterricht ausgeschlossen werden können und auch von einer tatsächliche Ansteckungsgefahr auszugehen ist.


    Ärztezeitung
    Urteile


    Wenn das Kind aus bestimmten Gründen im Unterricht fehlt, müssen ja auch die Eltern dafür sorgen, dass der Unterrichtsstoff nachgeholt wird. Zumindest wird das hier in einigen Schulen schon in den Vorgesprächen direkt angesprochen und klar kommuniziert. Wie du das dann zauberst...#gruebel

    • Offizieller Beitrag

    oder wenn Eltern sich gezwungen sehen, die bisher geheim gehaltene chronische Immunschwäche ihres Kindes zu offenbaren oder so.


    den satz hab ich dann wohl falsch interpretiert #weissnicht

    Es hat meines Erachtens niemand etwas davon geschrieben, das geheim zu halten. Natürlich sollten die für das Kind verrantwortlichen Personen wie Erzieher und Lehrer Bescheid wissen.


    denn ich sehe keinen grund den anderen eltern einzuweihen, es sei denn ich möchte das so. und wenn KL bescheid weiß und arzt einen attest schreibt, dann ist es kein problem für das kind mit immunschwäche zu hause zu bleiben.
    übrigens bin schon über 8 jahre mama, zaubern kann ich immer noch nicht...

  • Ich denke, es ist aber eben auch kein Zufall, dass Du nur Urteile über Unterrichtsausschlüsse wegen Masern gefunden hast.
    Diese Entscheidungen kann man nicht beliebig auf jede andere ansteckende Krankheit übertragen.


    Ein Gericht wird auf jeden Fall die Verhältnismäßigkeit der Unterrichtsausschlüsse prüfen, und das Ergebnis könnte bei Windpocken durchaus anders ausfallen. Es gibt zwischen ja zwischen Masern und Windpocken schon einige Unterschiede...


    Ich bin ja sonst immer eher der Meinung, dass man bei Impfentscheidungen auch das Interesse der Allgemeinheit bedenken sollte. Aber speziell bei Windpocken, bei denen es so viele Ansteckungsmöglichkeiten gibt und bei denen ja offenbar auch die Impfung keinen so zuverlässigen Schutz bietet, finde ich den Ausschluss gesunder, ungeimpfter Kinder vom Unterricht über einen so langen Zeitraum wirklich nicht in Ordnung.

    • Offizieller Beitrag

    Vor allem, wenn man bedenkt, wie Nachbarländer damit umgehen: hier sind Windpocken als Impfung nicht empfohlen, Ausschluss gesunder Kinder gibt es nicht - und im Schulalter sind Erkrankungen sehr selten, normalerweise sind da schon alle immun...
    Bei Masern gibt es dagegen durchaus Quarantäneregelungen für ungeimpfte Kinder.


    Offenbar wird die "Seuchengefahr" dieser zwei Krankheiten sehr unterschiedlich bewertet.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • fibula
    Na ja, damit hätte das "immungeschwächte" Kind das gleiche Problem wie die "impfunwilligen". Es soll zu Hause bleiben, obwohl es gesund ist, verpasst Unterrichtsstoff, die Eltern müssen da genauso Betreuung organisieren. Das fördert nicht gerade die Stimmung und die Kooperationsbereitschaft beim Kind wie bei den Eltern. Aber ja, es ist ein schwieriges Thema. Auch dagegen kann man wieder und wieder argumentieren.


    Nele72
    Ja, da stimme ich dir vollkommen zu. Ich bin allerdings thematisch überfragt, weil ich solche wie solche Ansichten und Empfehlungen zum Thema impfen und Windpocken erhalten und nachgelesen habe. Ich weiß da echt nicht mehr, was jetzt sinnvoller ist und wie man das Thema händeln sollte.
    In unserer Situation muss ich mich bei der Entscheidung dafür darauf verlassen, dass die Aussagen, warum es in unserem Falle sinnvoller wäre zu impfen, sich bewahrheiten. Aber jede Situation ist eben anders.

    Einmal editiert, zuletzt von nimmermehr ()

  • An unserer Grundschule hatte ein geimpftes Kind aus der Nachbarklasse Mumps. Am nächsten Tag mussten alle Kinder ihren Impfpass am Toreingang zeigen. Da mein Sohn nicht geimpft war, musste er zwei Wochen daheim bleiben.


    Ich habe überall angerufen, Gesundheitsamt, hessisches Schulmisterium, Bürgermeisterin.....der Haltung der Schule wurde überall recht gegeben.


    Wir mussten sogar die die Schulbetreuungskosten udn das Essen zahlen.


    Ich war stinksauer, da berufstätig, alleinerziehend......könnt heute noch kotzen. udn das Gefühl, das ich die Einzige war, die sich aufregt!

  • Aber wenn auch geimpfte Kinder z.Bsp Windpocken/Mumps, was weiss ich, bekommen können, müssten denn dann der Logik nach nicht alle zu Hause bleiben? #confused #gruebel

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Ich denke, es geht dabei nicht um den Schutz der ungeimpften Kinder, sondern um Seucheneindaemmung. Und von diesem Gesichtspunkt her macht es logisch schon Sinn, dass nur die ungeimpften bzw. unzureichend geimpften Kinder daheim bleiben muessen. Bei hoch ansteckenden Krankheiten muss man nunmal bei einem ungeimpften Kind davon ausgehen, dass sich dieses ansteckt .. k.A. wo da die Raten liegen, aber sagen wir mal bei sowas wie 80% .. und dann bleibt die KRankheit eben zu 80% weiter im Umlauf und mehr Menschen aus dem Umfeld dieses Kindes stecken sich an usw. Bei einem geimpften Kind ist diese Wahrscheinlichkeit zwar nicht gleich Null, aber selbst bei der nicht so effizienten Windpockenimpfung doch um ein Vielfaches kleiner. Und mit solchen Abwaegungen muss man halt epidemiologisch vorgehen. Wenn es eine hochgradig ansteckende und lebensgefaehrliche Krankheit waere, dann wuerde man sicherlich auch gleich alle daheim lassen und die Schule schliessen ... ansonsten schaut man halt wie man logisch die Ausbreitung minimieren kann.


    Ob das jetzt bei Windpocken oder Mumps so Sinn macht, moechte ich jetzt nicht beurteilen ... bei Masern finde ich ein solches Vorgehen unabdingbar. In jedem Fall ist es schon logisch, dass wenn man der Ansicht ist, hier Seucheneindaemmung vornehmen zu muessen, vorrangig die Ungeimpften (also wahrscheinlichsten Seuchenverbreiterer) von der Gemeinschaft auszuschliessen .. ungeachtet von Ausnahmen.

  • Naja, aber das werten die verschiedenen Institutionen wohl ganz unterschiedlich.
    Wie gesagt, hier in der Kleinstadt lief es ja so, dass der Kiga aktuell ungeimpfte Kinder für drei Wochen wegen der WiPos ausschließt, die Schulen aber nicht.


    Und das hat schon was Willkürliches.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • genauso andersherum, woher sollen die denn wissen, dass mein kind nicht gegen wipo geimpft ist?
    das vorzeigen des U-hefts/impfpass ist ja freiwillig



    Bei meinen Kinder gab es vor ein paar Wochen Masern an der Schule. Da durften nur die Kinder kommen, die 2 Impungen oder einen ausreichenden Titer nachweisen konnten. Alle, die ihren Impfausweis nicht zeigen wollten, mussten/durften auch zuhause bleiben.

  • Naja, aber das werten die verschiedenen Institutionen wohl ganz unterschiedlich.
    Wie gesagt, hier in der Kleinstadt lief es ja so, dass der Kiga aktuell ungeimpfte Kinder für drei Wochen wegen der WiPos ausschließt, die Schulen aber nicht.


    Und das hat schon was Willkürliches.


    Man könnte es auch von einer anderen Seite betrachten.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass ältere Kinder durchgeimpft bzw. teilweise geimpft sind, ist einfach höher.


    Windpocken werden erst ab dem 11. Lebensmonat geimpft. Bedenkt man, dass bei Impfterminen schon mal die Impfreihenfolge geändert wird (z.B. weil gerade nicht genügend Impfstoff vorhanden ist), wegen Krankheit die Impfung verschoben werden muss, Termine versäumt werden usw., kann es sich zeitlich hinziehen, bis ein Kleinkind geimpft ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Kleinkindeinrichtungen mehr Kinder sind, die gar nicht bzw. nicht durchgeimpft sind, ist damit u.U. höher als in Schulen.

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