Petition für die Abschaffung der Rezeptpflicht der "Pille danach"

Panema: Da sehe ich dann aber den Zusammenhang zu PD nicht.

Mit der Doofheit der Menschen ist das so eine Sache. Die ist nun mal weit verbreitet.
Meinst du es wäre besser, wie hätte nun 9 statt 3 Kinder?

Zitat von Esche

8. Frau hat die Nase voll von dem Zinnober und lässt sich von ihrer Bekannten aus den Niederlanden 2 Packungen der PD per Post schicken und bunkert die "sicherheitshalber" im Badezimmerschrank.

Klingt nach nem Plan.

Zitat von Panema

Mal wieder was gelernt. Ich wollte erst sagen, dass ich dagegen bin, weil ich mal eine Nachbarin hatte, die hat die Pille danach genommen wie andere die normale Pille und hatte bereits 6 Abtreibungen (und auch 3 Kinder). Ich finde, so jemand sollte schon ab und an jemand haben, der ihm ins Gewissen redet oder eine Hürde, damit er beginnt nachzudenken. Andererseits bringt es bei so jemandem auch nichts, wenn er sich unendlich fortpflanzt. Und ich wusste nicht, dass die Pille danach nur den Eisprung verhindert, das macht tatsächlich einen großen Unterschied.

Aber wenn sie 6 Abtreibungen hatte, hatte sie doch jedes Mal Kontakt zu Ärzten? Und wenn sie die Pille danach in Deutschland gekauft hat, musste sie davor auch jedes Mal zum Arzt.

Für mich klingt das eher nach jemandem mit einem Problem. Ich meine, das ist doch aufwändig und TEUER, das macht man doch nicht einfach so? Hast du mal mit ihr darüber gesprochen? Hattest du den Eindruck, einer der x Ärzte, die sie im Verlaufe ihrer fruchtbaren Jahre zu Gesicht bekommen hat, hat sie gründlich über verschiedene Verhütungsmethoden aufgeklärt? Wenn es wirklich so wäre, wie du mit der Aussage "zu dumm zum Verhüten" unterstellst, dass sie z.B. über die verschiedenen Möglichkeiten, mit Spiralen oder Implanon dauerhaft zu verhüten, nicht informiert war und auch nicht ordentlich mit NFP und Kondomen umgehen konnte, wäre es doch ein eklatantes Versagen der Baden-Württembergischen (?) Ärzteschaft, wenn da niemand mal Beratungsbedarf erkannt und behandelt hätte.

Es ist richtig, dass laut Studienlage Levonorgestrel wohl nicht zu einem Abbruch einer bestehenden Schwangerschaft führen kann. Aber Nebenwirkungen und auch Risiken bei zB vorhandenen Gerinnungsstörungen werden nicht ausgeschlossen.

Ich hatte eben ein Zitat für das ulipristalhaltige Präparat genannt. Ist ein anderer wirkstoff als Levonorgestrel und wird auch häufig verschrieben... eine Falschinformation war das sicher nicht. Ich wollte damit nur das begründen, was ich zuvor geschrieben hatte, weil eine Quellenangabe gewünscht wurde.

Ich werde mich jetzt hier ausklinken.

Natürlich ist es falsch, Kassia. Weil es eben gar nicht um Ulipristal geht in der Petition. Und folglich lässt sich damit auch gar nichts begründen...

panema, solche fälle wird es immer geben.

übrigens, ich finde das auch nicht toll, aber ich denke nicht wirklich, dass es was nützt, wenn der jemand "mal ins gewissen redet" oder "eine nachhilfestunde in verhütung" erteilt. wenn die frau weiß, wie sie an die PD kommt und wofür die gut ist, scheint sie nicht völlig ahnungslos zu sein. nur halt überfordert, und das hat andere gründe. letztlich sind solche fälle und diskussionen unangenehm und müßig, denn man kommt immer wieder zu dem punkt, an dem man die sexualität der person bewertet ("muss die ohne verhütung so extrem rumvögeln", höre ich da schon), und das ist sehr übergriffig.

wenn die rezeptfreie, barrierearm erhältliche pille danach auch nur eine abtreibung verhindert, ist das ein großer gewinn meines erachtens nach.

plus, wie gesagt, die demütigungen, die z.t. mit der ausstellung des rezepts verbunden sind, sind wirklich untragbar. das muss ausgehebelt werden. zumal es eine ungleichheit geben wird in bezug auf information und vernetzung der frauen. gut informierte und vernetzte frauen werden esches lösung 8. wählen. die, denen diese ressourcen fehlen, blicken in die röhre.

lg patrick

Ich bin wirklich immer wieder beeindruckt, wie wenig Fachkompetenz den ApothekerInnen zugetraut wird. Als wären das völlig unqualifizierte Leute, die sich noch nie mit Pharmazie auseinandergesetzt hätten. Und selbstverständlich könnten diese, so erforderlich, auch einen Schwangerschaftstest durchführen. Mittels hCG-Nachweis natürlich, seit wann braucht man dafür Ultraschall??

Wenn der Staat Embryonen vor Substanzen schützen will, die Schwangere einnehmen, dann erschließt sich mir ja nicht, warum man mit ausgerechnet denjenigen Substanzen anfängt, die nachweislich nicht schädlich sind. Dann doch lieber konsequent. Sie möchten diese Flasche Campari kaufen? Kein Problem, bitte folgen Sie doch kurz dem Marktleiter zum vaginalen Ultraschall.

Zitat von Hella

Ja, die medizinische Ausbildung ist der Knackpunkt.
Damit unterstreicht sie ja dass sie Ahnung habe.

Und da passt auch die Behauptung zum Thema Schwangerschaft und Röntgen/fruchtschädigende Medikamente gut zu.
Da liegt sie ja auch falsch.

Zitat von Kassia83

@ Esche: das ist, was ich während meiner Ausbildung gelernt habe und wenn ich als Ärztin die Pille danach verschreibe, möchte ich sicher sein, keinem Embryo zu schaden, der vielleicht noch nicht bemerkt war aber doch irgendwie die ganze Situation verändern würde. Genauso ist es bei Röntgen oder der Verordnung embrytoxischer medikamente. Ich mache da eine beta-hcg Bestimmung im Blut oder Urin, ausser die Frau weigert sich dagegen. Nur fragen reicht nicht, wenn man sich am Ende für Konsequenzen rechtfertigen muss und eine klage an den hals kriegt. Das ist auch Vorgabe der meisten Klinikträger.

Das habe ich nicht einmal erlebt, also kann es schon mal nicht die Vorgabe der meisten Klinikträger sein.
Ob es um Medikamente oder Röntgen geht: Da werde ich gefragt und entsprechend meiner Antwort behandelt.[/quote]

Ohje, mein Zahnarzt macht NIE eine hcg-Bestimmung vor dem Röntgen.
auch nicht beim Notdienst im Kh als ich meine Hand röntgen lassen mußte

himmel, wie können die nur so fahrlässig sein und sich auf meine AUSSAGE verlassen....