Meinungen zu Antolin

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  • Wir haben leider schlechte Erfahrungen mit Antolin gemacht - Filia hat es sogar zeitweise die Lust aufs Lesen verdorben.
    Bei uns wurde der Account in der zweiten Klasse angelegt. Einige Kinder hatten in kürzester Zeit mehrere 1000 Punkte, auch die, die im Unterricht noch große Probleme mit Lesen hatten. Unter den Müttern brach der Antolin-Wahn aus - je mehr Punkte, desto toller das Kind - eine gab sogar zu, dass sie zuhause für das Kind Antolin machte. Meine Tochter las damals viele Bücher von kleinen Verlagen, die aber allesamt nicht bei Antolin vertreten waren. Irgendwann hatte sie dann gar keine Lust mehr zu lesen, denn sie hatte kaum Punkte bei Antolin, bekam daher keine Urkunde und Preise vor der Klasse ausgeteilt und dachte nur noch sie sei doof (die Punktestände der Kinder hingen in der Klasse aus - beliebte Schautafel beim Elternabend). Glücklicherweise hatte die Klassenlehrerin in der dritten kein Antolin mehr gemacht.


    Filius hat Antolin in der zweiten bis vierten Klasse gehabt, aber ohne Druck. Er hat seine Punkte durch Raten gemacht: Kannte er auch nur etwas von einem Buch hat er nur die Fragen, bei denen er die Antworten kannte beantwortet, den Rest übersprungen und das am liebsten für Bücher der höheren Klasse, so bekam er schnell einige Punkte zusammen. Sein Interesse fürAntolin bestand aber immer nur am Anfang des Schuljahres, dann war es langweilig - in seiner Klasse gab es auch keine Urkunden und Preise

    "Ich bin Vergangenheit und du bist Morgen,
    Machst deinen Weg, ich zweifle nicht daran,
    Wenn nicht in Weisheit, so in Liebe geborgen.
    Und ich mach' mit Liebe alles falsch, so gut ich kann."
    (Reinhard Mey)

  • Also, ich hab mit dem, was Du beschreibst überhaupt kein Problem. Nicht, dass es uuuuunbedingt sein müsste, aber es ist einfach Teil unserer Welt und meine Kinder lieben z.B. CD hören und auch Computerspiele genauso wie lesen, draußen spielen usw.


    Antolin in der Schule finde ich ok, solange kein Druck ausgeübt wird und es jeder für sich macht, ohne, dass es zum großen Thema wird. Es ist besser als diese Lese-Tagebücher, die wir dann später hatten. Die Beantwortung der Fragen zeigt dann wirklich, wie genau das Kind das Buch verstanden hat.

  • Ok, hm, und mit dem, was sonst so verbal zu Leseverständnis getan werden sollte in der Schule (oder in der Familie im Rahmen von Vorlesen und Gesprächen über die Lektüre) kommt man nicht hin? Also, ich meine, Antolin bietet da deutlich mehr, ja?

    Es bietet vor allem einen Anreiz für die Kinder, sich damit zu beschäftigen. Das ist schon nicht schlecht, wenn man nicht (als Eltern oder Betreuer) selbst hinterher sein kann und mit dem Kind über die Bücher spricht (ICH kann das nicht immer, schon öfter, vor allem je kleiner sie sind, aber eben nicht immer).

  • Ach, ich mag einfach noch nicht, dass sie jetzt schon am PC daddelt. Wir haben gestern zusammen Aristocats geguckt, das war schön, aber das sie lieber Rollenspiele macht, werd ich sie nicht mit PC-Krams anfixen. Kino gehört auch zum Leben, haben wir aber auch noch nicht gemacht, weil kein Interesse da. Wenn es so weit ist, wird es so weit sein.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • hier kam antolin von der schule. so ende 1. klasse. mein Sohn ist gerade daran alle seine Bücher im antolin einzugeben.
    aber das animiert ihn zum lesen..denn er ist nicht so eine Leseratte.


    meine grosse war ganz wild auf antolin und hat ende 1. klasse, Anfang 2. klasse...tonnenweise Bücher eingelesen. sie war Führerin der ganzen klasse. sie ist bis heute eine bücherratte geblieben...irgendwann geht antolin wieder vorbei.


    also ich finds ne gute Sache. #top sicher besser wie ballerspiele oder what's up...;-).


    aja: natürlich geben wir das meinem sohnemann noch gemeinsam ein. also ich lese die fragen...das kann er noch nicht. meine Tochter hats dann irgendwann alleine gemacht.

  • Unter den Müttern brach der Antolin-Wahn aus - je mehr Punkte, desto toller das Kind - eine gab sogar zu, dass sie zuhause für das Kind Antolin machte.


    Schauderhaft! Was denken die sich eigentlich? Und haben die sonst nichts zu tun?
    Schade für die Kinder.


    Bei uns wurden die Antolin-Konten in der Schule eingerichtet. Und dort sind die Kinder auch der erste Mal auf ihr Konto drauf und haben gelernt, wie das funktioniert. Wenn die Eltern so schräg drauf sind, sollte die Lehrkraft vielleicht die Eingabe auf die Schule begrenzen ...

  • Ich finde es für mich als Mutter recht hilfreich, um herauszufinden, ob mein Kind ein Buch, das es gelesen hat (ich aber nicht), überhaupt verstanden hat.


    Mein Sohn, der (in meinen Augen viel zu) wenig liest, soll jetzt in der Schule ein selbstgewähltes Buch vorstellen. Er hat sich ein schwieriges rausgesucht (Warrior Cats - ist in Antolin für Klasse 6 gelistet, Sohn ist 3. Klasse). Von den 15 Antolin-Fragen, die alle inhaltlich relevante Themen abgefragt haben, konnte er nur 6 richtig beantworten. Das zeigt mir, dass er das Buch nicht gründlich genug gelesen hat (aus welchen Gründen auch immer), um den Inhalt wirklich zu verstehen. Ich stelle mir das so vor, wie wenn ich ein englischsprachiges Buch lese, wo ich zwar der Grundhandlung folgen kann, aber die Details oft verschwommen bleiben.
    Na gut, letztlich lässt mich das Ergebnis auch ratlos zurück. Er findet, er hat alles wichtige verstanden und will es trotzdem vorstellen. Ich habe ihm vorgeschlagen, er solle sich doch ein anderes Buch suchen oder dieses nochmal gründlicher lesen #weissnicht . Eine Lösung haben wir noch nicht gefunden.


    Meine Kleine, die ja noch kein Schulkind ist, findet es toll, wenn sie Fragen zu den selbstgelesenen Büchern beantworten kann und es animiert sie, mit mehr über das Gelesene zu erzählen.

    • Offizieller Beitrag

    Findest du? Ich weiß nicht. Ich fand gerade bei den Büchern für die "höheren" Klassen die Fragen teilweise so spitzfindig oder zweideutig (und teilweise total irrelevant für das Verständnis des Buchs), dass ich mich darauf nicht verlassen würde. Wenn ich (!) wissen will, ob mein Kind ein Buch verstanden hat, dann reden wir über das Buch. Aber was heißt überhaupt "verstanden"? Ich bin mir sicher, dass ich gewisse Bücher heute anders lese als früher, mein Lieblingsbeispiel ist eins meiner Lieblingsbücher - Ferien auf Saltkrokan. Das hab ich mit 9 Jahren schon geliebt aber sicher, ganz sicher, ganz anders gelesen als heute. Heute versteh ich das ganz anders. Früher hab ich das aber auch ganz anders verstanden. :)


    Mein Sohn (4. Klasse) verschlingt im Moment die "Helden des Olymp"-Reihe. Ich bin mir sicher, dass er nicht alles versteht bzw. nicht so versteht, wie ich es verstehe. Was brächte uns Antolin? Ihm Frust, weil er mit der Nase drauf gestoßen würde, mir Frust, weil er vermutlich nicht mehr lesen wollte und der Lehrerin die Erkenntnis, dass der Knirps DOCH "Helden des Olymp" liest, obwohl sie findet, dass er das noch nicht lesen soll, weil er dafür noch zu klein ist. :)

  • Naja, wenn z.B. eine Szene herausgegriffen wird, wo jemand auf dem Eis droht einzubrechen und dann die Frage ist: ist er eingebrochen bevor Hilfe kam, hat jemand versucht zu helfen und ist mit eingebrochen oder hat sich niemand getraut zu helfen, dann müsste das doch eindeutig zu beantworten sein.
    Die Qualität der Fragen mag unterschiedlich sein, aber hier waren es doch Fragen, die nicht spitzfindig erschienen. Und wir haben wirklich gemeinsam drüber gesprochen, was die Antworten bedeuten, bevor er sich entschieden hat.

    Auf jeden Fall finde ich die Fragen eine gute Grundlage, um mit dem Kind über das Buch in Dialog zu kommen. Wenn man sie gemeinsam macht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Auf jeden Fall finde ich die Fragen eine gute Grundlage, um mit dem Kind über das Buch in Dialog zu kommen. Wenn man sie gemeinsam macht.


    Was dann wieder nicht dem entspricht, wie Antolin umgesetzt wird - hier zumindest. ;)


    Nee. Ihr überzeugt mich nicht, ich find's so nötig wie 'nen Kropf.


    Ich glaub ja, für die meisten Kinder wird lesen erst interessant, wenn das, was sie lesen können ungefähr dem entspricht, was sie verstehen können. Das ist eben in der Grundschule bei vielen Kindern einfach noch nicht der Fall. :)

  • Wir haben auch gerade Antolin bekommen. Noch ist das für H. ganz frisch und neu.
    Aushängende Punktelisten fände ich wirklich dämlich, aber hier wird das, glaub ich, entspannt gesehen, und auch nur als freiwilliges Zusatzangebot.


    Es gibt auch keine Regeln zum Schwierigkeitsgrad, der zu absolvieren ist. Meine Tochter, 2. Klasse, hat vor "dicken" Büchern noch ziemlichen Respekt, eine ganze Geschichte selbst lesend zu verfolgen geht schwer. Aber Antolin enthält auch Pixi-Titel, und in diesen ollen Kamellen wird nun erst einmal gestöbert und das Programm ausgetestet.


    Mein Kind ist recht Computer-affin. Es könnte sie durchaus motivieren, auch mal ein längeres Buch zu lesen.

  • Letztes Jahr hat Antolin meinem Sohn Spass gemacht - dieses Schuljahr hat er vielleicht 2-3 mal dran gedacht.
    Mir war es nur wichtig, dass er Bücher nach Interesse umd nicht danach auswählt, ob sie beim Antolin vorkommen. (War nur in den ersten Wichen Thema)


    Bei mei em kleinen Bücherwurm war Antolin weder motivierend noch bremse d - daher stehe ich neutral gegenüber.