Zitat: Dass die Flüchtlinge nicht mit Essen versorgt werden dürfen, hatte das Verwaltungsgericht vergangene Woche bestätigt.

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  • http://www.tagesspiegel.de/ber…rn-menschen/10650348.html


    http://www.taz.de/Kommentar-Be…echtlingspolitik/!145386/



    Bitte, erklär es mir jemand. Wie kann ein Gericht entscheiden dass Menschen andere Menschen nicht freiwillig mit Essen versorgen dürfen?
    Ich könnte heulen, ich find das so eine Schande. #heul


    Morgen abend habe ich Mädelsabend in der Ecke und werde mir das Ganze vor Ort anschauen und es ebenfalls probieren.

  • Luzy, es ist einfach nur beschämend.
    Ich dachte schon, dass die Maßnahmen an der Ohlauerstraße der Gipfel an Menschenverachtung waren, aber die Gürtelstraße setzt dem Ganzem noch einen drauf. Heute wurde auch noch die Solikundgebung außer Sichtweite geräumt. Ich mag mir gar nicht mehr vorstellen, wie es den Menschen da oben jetzt geht. Und all den anderen, die ihren privaten Kampf im Stillen führen.
    Menschenwürde ist manchmal echt nur ein hohles Wort.

    #rose


    Vorurteile liefern Argumente, die man sonst nirgends fände!

  • Das ging jetzt aus den Artikeln nicht ganz raus: die haben da die Flüchtlinge in so ein Hostel eingepfercht und die werden nicht ordentlich verpflegt? 8I

  • Klar, wir schließen einfach das Amt, dann haben wir keine Probleme mehr.... *kotz*


    Essen udn trinken wird doch eh schon lange überbewertet bei Asylsuchenden. Wenn ich könnte, wie ich wollte #stumm


    Das die sich überhaupt noch im Spiegel anschauen können....

  • lemony: nein, das ist ein ehemaliges HOstel, das aber als Lager / Asylbewerberheim genutzt wird.


    Etwas mehr Info:


    Pressemitteilung




    Berlin-Brandenburg / Gesundheit / Politik, 03.
    September 2014




    *Schluss mit dem Aushungern der
    Refugees!*
    </big></big> *Medibüro fordert den Berliner Senat
    auf, die verantwortungslose,
    gesundheits-schädigende und
    menschenverachtende Politik im Umgang mit den
    Refugees vom Oranienplatz zu beenden*




    Vor mehr als einer Woche besetzten Refugees das Dach ihrer vormaligen Unterkunft in der Gürtelstraße in Friedrichshain. Sie sind frühere Bewohner des Oranienplatzes und fallen damit unter die so genannte O-Platz-Regelung, ausgehandelt im „Einigungspapier Oranienplatz“ zwischen den Refugees und Senatorin Dilek Kolat im
    Auftrag des Berliner Senats.


    Während die Refugees ihren Teil der Vereinbarung erfüllt haben – sie haben das Protestcamp am Oranienplatz abgebaut, die Gerhart-Hauptmann-Schule geräumt und sich registrieren lassen – halten sich weder Senat noch Ausländerbehörde an ihre Zusagen: In keinem Fall wurde bisher ernsthaft einzelfallbezogen geprüft. Es gibt keine einzige Umverteilung nach Berlin, keine einzige Aufenthaltserlaubnis, keinen Abschiebestopp, nicht einmal reguläre medizinische Versorgung. Stattdessen
    wurden 108 Refugees, deren Asylverfahren für abgeschlossen erklärt wurden, mittellos auf die Straße gesetzt, sprich sie sind seitdem obdachlos.




    Aus Protest gegen diesen Vertragsbruch besetzten am 26. August einige von den Refugees das Dach der Gürtelstraße 39. Noch sieben von den anfangs zehn Männern aus Niger harren seitdem ohne Essen und praktisch ohne Wasser aus. Weder Anwält*innen noch Ärzt*innen werden zu ihnen vorgelassen. Einer der Protestierenden ist an Tuberkulose erkrankt, er erhielt seine lebenswichtigen Medikamente erst nach einigen Tagen und ohne Wasser.


    Fehlender Strom macht die Kommunikation nach außen inzwischen unmöglich.


    Die menschenverachtende Politik des Berliner Senats und der Polizei ist offensichtlich: um den legitimen Protest zu brechen, sollen die Dachbesetzer ausgehungert werden. Gravierende gesundheitliche Schäden für die Betroffenen werden dabei bewusst in Kauf
    genommen.




    *Wir fordern vom Berliner Senat:*




    *Sofortiger Zugang zu Essen, Trinken,
    Medikamenten und medizinischer Versor-


    gung für die Protestierenden auf dem Dach!*




    *Sofortiges Einlösen der
    Oranienplatz-Vereinbarung!*




    *Faire Verhandlungen statt Aushungern!*




    Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur
    Verfügung.


    Pressekontakt: Dagi Knellessen, 0172-6654158




    --


    büro für medizinische flüchtlingshilfe berlin


    www.medibuero.de


  • Ein bisschen was zum Hintergrund. http://www.berliner-zeitung.de…ma,10809148,28287388.html Das Lager am O-Platz wurde 1,5 Jahre geduldet, 1,5 Jahre in denen die da in ner Zeltstadt gehaust haben. Von den Zuständen in der Schule ganz abgesehen. Es wurde bei der Aufgabe schon suggeriert dass eine wirkliche Lösung für alle gefunden wird. Eigentlich werden aber jetzt alle abgeschoben bzw zurückgeschickt. Da wird halt ein Abschreckungsexempel statuiert :(. Da könnte ja sonst jeder kommen und hungern für eine Aufenthaltserlaubnis.


    Meine Frage oben meinte ich ernst, ich verstehe wirklich nicht warum es in unserem Rechtsstaat möglich ist per Gerichtsbeschluß Essen zu verweigern. Seelischer Beistand ist auch nicht ok. http://www.tagesspiegel.de/ber…er-auf-dach/10623870.html #heul

  • Naja, ich habe gelesen, dass sie "abgeschoben" werden in die Teile Deutschlands bzw. anderer Länder, wo sie als Flüchtlinge Asyl beantragt haben bzw. wohin sie zugewiesen wurden. "Abschieben" im Sinne von wieder zurück in ihr Ursprungsland ist damit doch erstmal nicht gemeint, oder?

  • Seelischer Beistand ist auch nicht ok.


    Das ist so nicht ganz richtig. Es wurden Seelsorger verschiedener Glaubensrichtungen vorgelassen, aber da ging es der Polizei eher um Apeacement und es war die Polizei, die Seelsorger angesprochen hat. Schwierig auch für die Seelsorger, mit dieser "Instrumentalisierung" umzugehen. Im Übrigen stimmen da glaube ich einige Informationen nicht ganz - so sind die Protestler meines Wissens z.B. alle Muslime.


    MMC - das Problem ist ja gerade auch, dass die Flüchtlinge gar nicht darauf vertrauen können, nicht "komplett" abgeschoben zu werden, weil eben bisher sämtliche Abmachungen von Seiten des Senats nicht eingehalten wurden. Und dann geht es eben mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zurück ins Asylverfahren - Ablehnung - endgültige Abschiebung.
    Außerdem ist ein großer Teil der Leute über Italien gekommen. Italien ist vollkommen überfordert mit den ganzen Flüchtlingen, die Zustände dort müssen schlimm sein. Schon verständlich, dass viele versuchen, dort wegzukommen. Das ist ja auch der ganze Witz an der Drittstaatenregelung: in Deutschland kommen ja eigentlich kaum Asylbewerber "legal" an - weil eben rundrum "sichere Drittstaaten" sind.


    Abschiebung zurück in andere Bundesländer bedeutet für die Leute, die sich unter großen Anstrengungen mobilisiert haben, ja auch, das bisschen Lobby, das sie haben - nämlich wie in der Gerhart-Hauptmann-Schule eben eine große Gruppe gewesen zu sein, an der man nicht einfach vorbeischauen kann, zu verlieren. Die Auswirkungen waren sofort nach der Räumung der Schule zu sehen - nichts ist passiert von den Versprechungen des Senats.


    Im Übrigen stimme ich Luzy zu: Ich hätte erwartet, dass Gerichte EINSCHREITEN - und nicht, das ganze noch abnicken. Gestern oder vorgestern hat sich ein weiterer Mann verletzt - ausgerutscht und hingefallen, als die Polizei bei nächtlichem Regen auf den Dächern ringsrum wohl für die Flüchtlinge bedrohlich agiert hat. Ärztliche HIlfe wurde nicht durchgelassen. Der Mann war gezwungen, als sich sein Zustand verschlechterte, aufzugeben und sich ins Krankenhaus einweisen zu lassen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das irgendwie rechtens sein soll, einem verletzten Menschen ärztliche Hilfe zu verweigern 8I

  • Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das irgendwie rechtens sein soll, einem verletzten Menschen ärztliche Hilfe zu verweigern


    Ist es auch nicht, wenn du als Zivilperson da keine Hilfe holst, biste dran. Aer bei Vater Staat... Nunja. Die Sache macht mir mehr als wütend. Diese Gesamte Ausländerpolitik kotzt mich schon seit mehr als 10 Jahren an und die hat hier schon soviel ENergie gefressen udn frißt sie noch #sauer

  • Aber soweit ich weiß bekommen sie doch Essen und Trinken, es darf nur nicht aufs Dach gebracht werden, oder?


    Und es warten neue Flüchtlinge die dieses Hostel beziehen wollen/sollen und es nicht können wenn das Dach besetzt ist?


    Aber ich bin nicht vor Ort, ich weiß nur was in den Medien berichtet wurde. #weissnicht

  • Ich würde wirklich gern mal einen Thread über Asyl- und Flüchtlingspolitik eröffnen. Da kenn ich mich nämlich null aus und ich hab den Eindruck, man findet sehr wenig objektives, was nicht unbedingt der einen oder anderen Seite zuzuordnen ist. Oder hat jemand einen Link- oder Buchtipp für mich? Ich les zwar immer mal Online Artikel dazu, aber hab wirklich nicht das Gefühl, überhaupt zu wissen, worum es welcher Seite geht. Hat jemand darauf Lust?

  • Ich würde wirklich gern mal einen Thread über Asyl- und Flüchtlingspolitik eröffnen. Da kenn ich mich nämlich null aus und ich hab den Eindruck, man findet sehr wenig objektives, was nicht unbedingt der einen oder anderen Seite zuzuordnen ist. Oder hat jemand einen Link- oder Buchtipp für mich? Ich les zwar immer mal Online Artikel dazu, aber hab wirklich nicht das Gefühl, überhaupt zu wissen, worum es welcher Seite geht. Hat jemand darauf Lust?

    Ja, ich muss sagen das liegt mir auch sehr am Herzen. Zumal wir hier in einer Großstadt leben und das hier auch immerwieder Thema ist.


    Ich würde auch gerne mehr dazulernen, um mir meiner Position klarer zu werden.


    Grosse Bedenken habe ich z.B. was die Integration von Asylbewerbern angeht :S .


    Hier in München gab es ja auch (mehrere?) Hungerstreiks und ich fand das sehr bedrückend. Mich würde auch interessieren wer diese Streiks organisiert und ob die Flüchtlinge auch instrumentalisiert werden?


    Dann würde mich interessieren wieviele Flüchtlinge tatsächlich Bleiberecht erhalten und wieviele davon schaffen es auf dem Arbeitsmarkt integriert zu werden?


    Ich habe schon soviel liebenswürdige und willige Menschen kennengelernt, dass mir das Herz blutet wenn ich sehe wie sie tagtäglich mit Füssen getreten werden...

  • Ich würde wirklich gern mal einen Thread über Asyl- und Flüchtlingspolitik eröffnen. Da kenn ich mich nämlich null aus und ich hab den Eindruck, man findet sehr wenig objektives, was nicht unbedingt der einen oder anderen Seite zuzuordnen ist. Oder hat jemand einen Link- oder Buchtipp für mich? Ich les zwar immer mal Online Artikel dazu, aber hab wirklich nicht das Gefühl, überhaupt zu wissen, worum es welcher Seite geht. Hat jemand darauf Lust?



    Ja, da schließe ich mich an. Ich weiß sehr wenig und habe auch das Gefühl dass es sehr wenige neutrale Informationen gibt.


    Was ich z.B. nicht verstehe ist, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich verstehs einfach nicht, warum möchten so viele Flüchtlinge unbedingt nach Berlin? Wie ich rausgelesen habe, haben viele davon ja schon Zusagen aus anderen Bundesländern, dass sie dort bleiben können, und sie bekommen von dort Leistungen. Warum ist das nicht ok? Ich kann da irgendwie die Städte schon auch verstehen, wenn es einfach Städte gibt die so extrem "gefragt" sind können die das doch nicht wirklich leisten, während anderswo vielleicht noch Platz wäre...

  • Aber soweit ich weiß bekommen sie doch Essen und Trinken, es darf nur nicht aufs Dach gebracht werden, oder?

    Nein, bekommen sie SO nicht. Sie sollen aufgeben, dann bekommen sie Essen und Trinken. Es wird grade so viel Wasser durchgelassen, dass sie nicht verdursten. Ich weiß z.B. sicher, dass vor einigen Tagen jeder 1 Flasche Wasser erhalten hat.


    Was ich z.B. nicht verstehe ist, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich verstehs einfach nicht, warum möchten so viele Flüchtlinge unbedingt nach Berlin? Wie ich rausgelesen habe, haben viele davon ja schon Zusagen aus anderen Bundesländern, dass sie dort bleiben können, und sie bekommen von dort Leistungen. Warum ist das nicht ok? Ich kann da irgendwie die Städte schon auch verstehen, wenn es einfach Städte gibt die so extrem "gefragt" sind können die das doch nicht wirklich leisten, während anderswo vielleicht noch Platz wäre...

    Dafür gibt es viele Gründe.
    Berlin ist die Hauptstadt, man kennt den Namen, es gibt große communities verschiedener Nationalitäten hier, viele Vereine, unterstützende Gruppen (Deutschunterricht im Asylbewerberheim, Gutschein-gegen-Bares-Eintauschen, Behördenbegleitung...) und eine gewisse MObilisierung. Es gibt also ein Netz, man fällt nicht in ein Vakuum. Hier gibt es "Landsleute", die einen mit Tips versorgen, übersetzen, einen bei Behördengängen begleiten, wissen, wo es günstige Telefonkarten, Nahrungsmittel etc. gibt. Außerdem ist alles relativ "kompakt" - man ist in einer Stadt, selbst wenn das Heim vielleicht etwas weiter draußen ist. In anderen Gegenden kommt man als z.B. einziger Nigerianer in ein Heim voller Vietnamesen, Weißrussen und ein paar verstreuten Ostafrikanern. Das Heim steht in einer 10 000 Seelen-Gemeinde etwas außerhalb des Ortsrandes. Nahverkehrsanbindung 3 mal am Tag. Und da sitz man dann ein Jahr, langweilt sich zu Tode, hat keinen wirklichen Kontakt, fällt natürlich auf, kann auch keinen Kontakt zur Bevölkerung herstellen... - klar, dass manche da noch mal den Aufbruch wagen.


    In anderen großen Städten ist das schon ähnlich, die Leute gehen auch gerne nach Hamburg, Stuttgart oder Köln. Bloß meistens passiert das halt nicht, sondern man ist irgendwo ganz weit draußen untergebracht.


    Hier gibt es z.B. Heime in Hennigsdorf oder Siemensstadt (das sind Stadtviertel bzw. Nahverkehrs-Stationen) - die liegen gefühlt schon "weit draußen". Trotzdem ist man in 15 Minuten mit U oder S-Bahn wieder irgendwo "mittendrin".

  • Bernstein, ne Arbeitserlaubnis gibt es erst später, wenn man einen gewissen Aufenthaltsstatus erreicht hat. Die Sätze für Asylanten liegen 35% unter H4.