Hallo ihr Lieben,
Ich bin seit gestern stink sauer und brauche mal einen Blick von außen. Also: mein Sohn ist 8 Jahre alt, geht in die 3. Klasse einer Grundschule und ist ein sehr guter Schüler. Sie haben dieses Schuljahr viele Hausaufgaben auf und schreiben oft Arbeiten, aber er erledigt seine Aufgaben immer fast komplett selbstständig und sehr zügig. Er ist meist mit allem in 20 bis maximal 30 Minuten fertig.
Diese Woche hatte er donnerstags wirklich viel auf, es war in Deutsch das neue Thema Brief schreiben und dann noch fast zwei DIN A 4 Seiten Rechenrakete und zwei DIN A 5 Seiten in der Hausaufgaben Rechenrakete, jeweils sehr viele Textaufgaben. Da er an dem Tag noch Fußball AG in der Schule hatte und noch Klavierunterricht bei uns, war er sehr gestresst. Er hat dann vor und nach dem Klavier insgesamt über eine Stunde Aufgaben gemacht und hat dann irgendwann vor Müdigkeit geweint. Es hat dann noch die allerletzte Aufgabe gefehlt, aber ich habe dann zu ihm gesagt, dass ich nicht möchte, dass er die Aufgaben jetzt noch fertig macht, das ist einfach zu viel und er soll sich jetzt ausruhen und spielen. Den Rest machen wir am WE und ich schreibe ihm eine Entschuldigung. Er war damit sehr unglücklich, aber viel zu müde, um noch etwas zu rechnen.
In der Klavierstunde hatten sie übrigens nur 10 Minuten gespielt und dann den Rest der Zeit Tee getrunken, weil er so müde war. ..
Ich hab ihm dann eine kurze Entschuldigung geschrieben, dass er donnerstags in der Schule noch AG hat und auch noch Klavier und dass es ihm nicht möglich ist, viele Hausaufgaben an dem Tag zu machen, wir das aber am WE nacharbeiten.
Die Lehrerin hat ihn dann am nächsten Tag vor der ganzen Klasse ziemlich zur Schnecke gemacht, dass sie das nicht akzeptiere. Schule gehe vor und ich solle halt alles andere absagen, wenn er sonst seine Aufgaben nicht schaffe. Und wenn er so was nochmal bringe, müsse er eine Stunde nachsitzen.
Ich finde das unmöglich und koche innerlich immer noch so, dass ich die Frau noch nicht drauf ansprechen konnte. Ich finde, das hätte sie mit mir klären sollen und nicht meinen Sohn vor der Klasse anmotzen, ihm dann auch noch drohen mit Nachsitzen und ihn zusätzlich stressen. Ich fand die Aufhaben eh schon unverschämt viel. Er ist so gestresst deshalb. Ich mag das nicht, er soll auch noch etwas anderes tun können, als Schule.
Dann fühle ich mich in meiner pädagogischen Entscheidung als Mutter angegriffen, denn für mich ist Schule bei einem sowieso sehr guten Schüler eben nicht das allerwichtigste. Ich möchte, dass meine Kinder Spaß an vielen Dingen haben und zu Ihrer allgemeinen Bildung gehört Musik und Sport dazu. Wenn ich merke, dass es meinem Sohn zu viel wird, möchte ich als Mutter frei sein zu entscheiden, was ihm gerade gut tut und was nicht. Außerdem möchte ich dass er es sich zugesteht, auch mal etwas nicht perfekt zu machen, wenn er merkt, er kann nicht mehr. Im Endeffekt hatte er vielleicht etwa 5% der Aufgaben nicht gemacht. ..
Tja und bevor ich sie anrufe hätte ich jetzt gern eure Meinung, bevor ich da jetzt zu emotional werde