Impfen mal anders gefragt?

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  • Ich habe diese situation aktuell und bitte um distanz wo möglich.
    Nicht immer einfach, wenn dann auch ältere Kinder involviert sind - aber so ist es nun grad mal.
    Unnötig zu sagen das ich die böse paranoische bin und sie völlig verantwortlich normal.
    Es gibt doch gar keine Masern. Lanka lässt grüßen..

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Ich bin übrigends eine von jenen, die so oder so angst haben müssen in Punkto Nestschutz:
    Kind sga wegen schlechter Versorgung, früher geholt.
    Masernepidemien befürworten wegen besseren Nestschutz kanns wohl nicht sein :huh:
    Vor allem wenn wir eine gut verträgliche Alternative haben um Epidemien generell EINZUDÄMMEN.
    Besonders wichtig - und das finde ich ägerlich an der momentanen Diskussion - fände ich schnelle med. Versorgung von Flüchtlingen.
    Amnesty hst gerade kritisiert das Flüchtlinge in Deutschland keinen <zugang zu Gesundheitsvorsorge haben - skandalös, da muss man sich nicht wundern!


    Beim RKI kann man auf survstat.rki.de übrigends meldungen nach dem infektionsschutzgesetz abrufen.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Voila:
    https://www.kvberlin.de/20prax…geso_infos/ewb2015_07.pdf


    "Die höchste Inzidenz unter deutschen Erkrankten liegt bei Kinder unter einem Jahr..."
    (logischerweise, die sind halt in der Regel generell ungeimpft)...


    Das verstehe ich nicht. Ich habe das Dokument gelesen, und auch den von Dir zitierten Satz. Dort steht aber ein Satz vorher: "Die größte Anzahl an Erkrankungsfällen unter Deutschen tritt unverändert unter Erwachsenen auf." Wobei die Inzidenzraten ja wiederum etwas anders aussagen. Liegt das daran, dass die unter 1jährigen eine kleinere Gruppe sind?



    Erbitte Aufklärung. Statistikerinnen vor :)

  • Irene, ja sicher. Man ist ja doch auch die kürzeste Zeit seines Lebens U1, also ist die Gruppe logischerweise kleiner...


    Die medizinische Versorgung von Asylsuchenden sollte eigentlich über eine Pflichtversicherung geregelt sein, die jeder/m zusteht, der hier her kommt. Mich ärgert, wenn Leute, die es schon hier her geschafft haben, dann noch schlecht(er) behandelt werden als die ohnehin hier lebenden Leute. Natürlich sollten Flüchtlinge jede mögliche Versorgung bekommen!

  • Krötenmutti, das würde aber bedeuten, dass diese kleine Gruppe dann im Verhältnis gesehen werden muss, und das Fazit, dass diese Gruppe die höchste Inzidenz hat, wäre dann im Verhältnis nicht richtig.
    Das impliziert nämlich, dass die meisten Erkrankten Babys sind.


  • Das impliziert nämlich, dass die meisten Erkrankten Babys sind.


    ...nur, wenn man die Vokabeln noch nicht drauf hat. Die Inzidenz ist die Fallzahl pro betrachteter Gruppe.


    Heißt konkret in diesem Falle, dass die "Chancen" der Säuglinge auf eine Ansteckung deutlich höher sind als für Erwachsene.

  • Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Inzidenz_%28Medizin%29


    Es bezieht sich doch anteilig auf die (kleinere) Gruppe der U1. Aber statistisch gesehen haben eben gerade die die höchste Erkrankungswahrscheinlichkeit und damit auch anteilig die höchsten Fallzahlen. Also der Anteil der jeweiligen Gruppe, also der unter Einjährigen. Auf die ABSOLUTE Zahl gesehen sieht es anders aus. Das kann man aber nicht vergleichen, da ja wie gesagt der Anteil der U1 an der Gesamtbevölkerung eben klein ist...

  • Beispiel: Von 20 Leuten werden 4 krank. 1 davon U1. Also 75% in der "Restbevölkerung".
    Wenn wir annehmen, dass 2 von den 20 U1 sind, dan gilt:


    Anteilig sind es 3/18 bei den Ü1, also 17%.
    Und 1/2 bei den U1, also 50%.


    Womit die Inzidenz bei U1 sehr viel höher wäre...

  • ...nur, wenn man die Vokabeln noch nicht drauf hat. Die Inzidenz ist die Fallzahl pro betrachteter Gruppe.


    Heißt konkret in diesem Falle, dass die "Chancen" der Säuglinge auf eine Ansteckung deutlich höher sind als für Erwachsene.


    Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Inzidenz_%28Medizin%29


    Es bezieht sich doch anteilig auf die (kleinere) Gruppe der U1. Aber statistisch gesehen haben eben gerade die die höchste Erkrankungswahrscheinlichkeit und damit auch anteilig die höchsten Fallzahlen. Also der Anteil der jeweiligen Gruppe, also der unter Einjährigen. Auf die ABSOLUTE Zahl gesehen sieht es anders aus. Das kann man aber nicht vergleichen, da ja wie gesagt der Anteil der U1 an der Gesamtbevölkerung eben klein ist...


    Das verstehe ich, vielen Dank.


    Ich habe dazu noch Hintergrundinformationen im RKI-bulletin 48/13 gefunden, ich zitiere das mal eben.
    Interessant ist hier auch noch einmal der Hinweis darauf, dass geimpfte Mütter keinen überbrückbaren Nestschutz mehr mitgeben. Aber da beißt sich die Katze in den Schwanz, das Problem kann man nur durch Herdenschutz lösen. Ich persönlich bin ja skeptisch, wie man den erreich kann, aber das haben wir ja schon diskutiert.


    "Die höchste altersspezifische Inzidenz fand sich jedoch,
    wie auch in den Jahren seit 2006, bei Kindern im
    1. Lebensjahr und bei einjährigen Kindern. In den Jahren
    2011 bis 2013 lag die mittlere Inzidenz für Kinder im 1. Lebensjahr
    bei 84 Fällen/1 Million Einwohner bzw. für einjährige
    Kinder bei rund 97 Fällen (Stand: 18.11.2013; s. Abb. 3,
    S. 488).
    Die hohen Inzidenzen in diesen Altersgruppen können
    auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden: Zum einen
    kann erst ab einem Alter von 11 Monaten gegen Masern
    geimpft werden und dann erfolgen die Impfungen auch
    häufig zu einem späteren Zeit punkt als von der Ständigen
    Impfkommission (STIKO) empfohlen (vor Ende des
    2. Lebensjahres).7 Zum anderen steigt der Anteil der Mütter,
    die ihren Säuglingen entweder gar keinen Nestschutz
    mitgeben können, da sie über keiner lei Immunität verfügen
    (Frauen ohne Impfung und ohne Masern-Anamnese),
    oder die weniger Antikörper auf ihre Kinder übertragen.
    Da geimpfte Mütter über niedrigere Anti körperspiegel verfügen
    als nach natürlicher Infektion, hält die Leihimmunität
    deshalb bei ihren Kindern im Mittel weniger lange
    an und kann so potenziell nicht mehr den Zeitraum
    von Geburt bis zur ersten Masern-Impfung voll überbrücken
    ,
    insbesondere wenn diese zu spät verabreicht wird.
    Ferner kommt es durch steigende Impfquoten und einen
    selteneren Kontakt mit dem Wildvirus zu einem Nachlassen
    des natürlichen Boostereffekts bei den Müttern, was zu
    niedrigeren maternalen Anti körper-Titern bei Säuglingen
    beiträgt.16 Unter Säuglingen ist es bislang noch nicht zu
    einer deutlichen Senkung der Masern-Inzidenz wie in den
    höheren Altersgruppen gekommen (2001: 147/1 Mio.; 2013:
    125/1 Mio. Säuglinge)."

    • Offizieller Beitrag

    Geimpfte Mütter geben wohl so 4-5 Monate Nestschutz weiter, masernimmune um die 8 - das macht in meiner Rechnung den "Braten nicht feis". Bleibt nämlich immer noch ein verhältnismässig grosser Teil des ersten Lebensjahres ohne Schutz übrig (und dazu genau in der Zeit, in der auch der Aussenkontakt oft intensiver wird).
    Das einzige, was alle Gruppen schützen würde, wäre ein funktionierender Herdenschutz.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ein Herdenschutz der möglichst nicht das durchmachen der Infektion umfasst ;)


    Zur Statistik ein Beispiel: 1000 Menschen erkranken an Krankheit x. Davon sind 8 Kinder unter 1. Von diesen Erkrankten sterben alle Acht Kinder unter 1, und 16 vom Rest. Damit liegt eine DEUTLICH höere Inzidenz an Todefällen bei den Kindern unter 1 vor, auch wenn insgesamt doppelt so viele Menschen gestorben sind.
    Zahlen sind ja immer in Relation zu sehen.
    Weshalb ich persönlich ja für Statistikunterricht an Schulen wäre - das würde so manche Diskussion in dem Bereich einfacher machen.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Voila:
    https://www.kvberlin.de/20praxis/80servi…/ewb2015_07.pdf


    "Die höchste Inzidenz unter deutschen Erkrankten liegt bei Kinder unter einem Jahr..."
    (logischerweise, die sind halt in der Regel generell ungeimpft)...


    Dort steht auch, dass 25% der Masernerkrankten ins Krankenhaus mussten - das ist schon schlimm und war mir nicht bewusst.



    Genau das:


    #weissnicht Bitte um Erklärung. Warum ist es prinzipiell schlimmer, wenn Babys erkranken? Weil die Komplikationsrate höher ist?

  • #weissnicht Bitte um Erklärung. Warum ist es prinzipiell schlimmer, wenn Babys erkranken? Weil die Komplikationsrate höher ist?


    weil Babys unter einem Jahr keine Wahl haben, sie können nicht geimpft werden.
    weil die Komplikationsrate höher ist.
    weil die Wahrscheinlichkeit von SSPE bei Erkrankung unter 2 Jahren wesentlich höher ist.



    Krötenmutti, bei deinem Posting musste ich an meine Oma denken. Die hat mir mal erzählt, wie erschütternd es war, wenn früher die Kinder reihenweise an Diptherie gestorben sind! Und wie schade es war, dass es damals noch keine Impfung gab...


    In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich "Diphterie" nur als Bestandteil einer Impfung kenne!



    Ja, mein Vater hat so auch noch zwei Brüder verloren und viele seiner Freunde/Klassenkameraden. Und obwohl ich durchaus impfkritisch bin (und nicht alles impfe), so denke ich doch, dass wir da heutzutage auch in einer sehr komfortablen Position sind, dass wir uns einfach mal entscheiden können, etwas eben nicht zu impfen, weil es ja eh kaum noch vorkommt.
    Und so ein Masernausbruch ist dann halt leider die Konsequenz. :S

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Heute war hier in der Zeitung ein Artikel über ein kleines Mädchen mit SSPE, das sterben wird. Die Mutter war ungeimpft.
    Darin steht u.a. (LVZ 26.02.2015, S.3):

    Zitat

    Bei Kindern, die sich in den ersten fünf Lebensmonaten infizieren, gibt der Verband das SSPE-Risiko inzwischen sogar mit eins zu 100 an.

    und:


    Zitat

    Zwischen drei und fünf Prozent der Eltern gelten in Deutschland als Impfgegner, rund zehn Prozent als Impfkritiker.

  • Hat nicht weiter oben oder im anderen Thread jemand zitiert, dass es 1 % Impfgegner geben soll? Diese Zahlenspielereien nehme ich nicht ernst. Und ab wann gilt man als Impfkritiker? Wenn man die Rota-Impfung weglässt?


    Die Diskussion wird teilweise mit nicht zulässigen Mitteln geführt. Zum Beispiel steht klar fest, dass die meisten Erkrankten eben keine Kinder sind und trotzdem wird ständig vom Impfzwang von Anfang an schwadroniert. Jetzt werden die SSPE-Fälle aus der Versenkung geholt. Wie wäre es mal mit einem Imfpschadensfall? Nur, um sich mal eine _ausgewogene_ Meinung zu bilden?