Frage wg. Wortzahl schriftliche (Vor)Prüfung Klasse 10

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  • Hallo,


    Eine Frage an die Oberstufenlehrer (v.a. Sachsen)


    Töchterlein hatte letztens Deutsch schriftliche Vorprüfung. Da war unter anderem zu einem vorgegebenen Text ein längerer eigener Text zu schreiben, bei dem eine Wortanzahl vorgegeben war "Schreibe X00 bis Y00 Worte".


    Nun war Töchterlein so in Schwung, daß sie fast die doppelte Wortzahl geschrieben hat und am Ende auch gar nicht gewusst hätte, was sie hätte wegkürzen sollen ohne daß es inhaltlich, sprachlich oder vom Textaufbau her massiv verloren hätte.


    Im ersten Moment fand sie das auch nicht schlimm, aber nun kommen ihr Zweifel und Bedenken. Sie kann sich nicht erinnern, was die Lehrer konkret dazu gesagt hätten.


    Die Freundinnen haben da ganz verschiedenen Meinungen, von "Da passiert gar nichts, im Gegeteil, die finden das gut" über "Der Lehrer hört nach Y00 Worten einfach auf zu lesen und bewertet nur das" bis zu "Zu lange Texte werden zwar komplett gelesen, führen aber generell zur Abwertung von mindestens einer Note, weil man sich auch kurz fassen können muss".


    Lehrer selber fragen geht gerade nicht, da Ferien sind....


    Darum hier die Frage: Weiß jemand, wie das gehandhabt wird?


    Viele Grüße, Trin

  • Ich kenne das so, dass die vorgegebene Wortzahl +/-10% ok ist, alles darüber oder darunter führt zur Abwertung, da es ja auch Teil der Aufgabe ist, sie innerhalb bestimmter Vorgaben (auch zur Länge) zu lösen.

    --- nur echt mit den zwei 'a'! ---

    Einmal editiert, zuletzt von Maalin ()

  • "Zu lange Texte werden zwar komplett gelesen, führen aber generell zur Abwertung von mindestens einer Note, weil man sich auch kurz fassen können muss".


    So kenne ich das auch, ebenfalls mit der ca. 10% Regel und wird an einem mir bekannten sächsischen Gymnasium auch so gehandhabt.


    Allerdings gibt es "Punktabzug", das muss nicht zwangsläufig eine schlechtere Note bedeuten.

  • Hallo,


    Danke schon mal.


    Bisher wurde sie immer für ihre ausführlichen Ausarbeitungen gelobt. Armes Mädel, das "wohldurchdachter, vielschichtiger und gut strukturierter und daher langer Text" auch negativ sein kann, war ihr bisher nicht so bewusst... Es sind schon deutlich mehr als 10%...


    Vermutlich wurde es sogar irgendwo gesagt und ist nur an meinem Schusselinchen vorbeigegangen.


    Ich bin froh, daß es das zu meiner Zeit noch nicht gab - eine HÖCHSTwortzahl hätte mich nämlich auch massiv unter Druck gestezt und in meinem Schreibschwung gebremst. (Merkt man vermutlich auch meinen Forumstexten an... ;) )
    Schon allein die Tatsache, dass man dafür ja mittendrin ständig Worte zählen muss, damit man nicht drüber kommt und rechtzeitig das Ende einläutet... das verbraucht doch so viel Zeit und unterbricht den Schreibfluss ständig. Ich fände es so schwierig und störend, wenn man immerzu überlegen muss, was man NICHT mit hinschreibt...


    Na ja, die Regeln sind wie sie sind, da können wir nur warten, was am Ende raus kommt...

  • Ich kenne das auch so mit gewisser Toleranz, allerdings dann auch nicht sofort ganze Noten Abzug, sondern Punkte, evtl notenstufen (2 wird zu 2-).


    Ich kann da jetzt aber auch nicht so ganz das "Arme Mädel" sehen. Klar ist es schön, im Fluss zu schreiben, aber es ist eben manchmal auch erforderlich, sich kurz zu fassen und da kann es durchaus sinnvoll sein soetwas mal in der Schule zu üben.
    Wenn ich einen Artikel einreiche muss ich mich auch an gewisse Vorgaben halten. Das ist halt auch eine übungssache.
    Gleiches gilt für die Dauer von Vorträgen, wo es ja auch oft Vorgaben gibt.


    Aber noch als Tipp, ich wusste irgendwannso ungefähr wie viele Wörter ich pro Seite schreibe (stimmte immer +/- 10%), da muss man dann nicht ständig nachzählen sondern kann es ungefähr abschätzen.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Hallo,


    Nein, ich entschuldige mich jetzt nicht dafür, dass mir meine Tochter ein bisschen leid tut, weil sie sich darüber ärgert, dass sie das nicht wusste ... #yoga
    Sie hat es ja nicht absichtlich falsch gemacht, in dem Falle wäre dein Vorwurf sicher gerechtfertigt gewesen.
    Ja, ich gehöre zu den Müttern, denen ihr Kind auch dann leid tut, wenn es mal eine Arbeit oder eine Prüfung Fehler macht, weil man was übersieht/eine Regel nicht wusste. Bringt vielleicht das Leben mit ADSlern mit sich, keine Ahnung... Ich wusste nicht, dass das so negativ ankommt.


    Spätestens mein letzter Satz hätte deutlich machen können, daß ich ansonsten durchaus dafür bin, die Regeln so wie sie sind, zu akzeptieren.

    (Wenn ich längere Texte für jemanden schreibe, zeigt mir der PC die Wortzahl an, das ist schon etwas anderes als zählen müssen.)

  • Allgemein gilt: ist Wortzahl x bis y angegeben, sind GENAU diese Werte einzuhalten OHNE Toleranz
    ist Wortzahl x angegeben, ist dieser Wert PLUS/MINUS 10 % gemeint


    Die Bewertung richtet sich nach dem Prüfer und wie deutlich die Einhaltung der Werte diskutiert wurde. Ich denke nach einer allgemeinen "Verwarnung" sollte es beim ersten mal keinen Einfluss haben, da schulische Leistung.
    In Zukunft kann sicherlich besser darauf geachtet werden und ggf. Worte in der eigen Schrift pro Seite zählen und damit die Anforderungen einhalten ohne beim Schreiben zu zählen.

    ~*~ Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. ~*~


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    • Offizieller Beitrag

    Naja, dazu ist die Schulzeit ja da, um genau das zu Üben (mich wundert nur etwas, dass ihr die Wortzahlbegrenzung bei einer Prüfung das erste Mal begegnet ist - das hätten die Lehrpersonen auch früher schon mal üben können).


    Beim nächsten Mal kann sie das schon besser abschätzen - Eburas Tipp mit "wieviel Wörter hat meine Normseite" kann ich nur auch anraten. Ich entwerfe heute noch gelegentlich so meine Texte.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Den Tipp mit der Durchschnitte-Wortzahl pro Seite werde ich ihr weitergeben. Ob es klappt, weiß ich nicht, bei mir ist es so, daß ich je nach Situation völlig verschieden groß/eng/weit schreibe... aber ich glaube, sie schreibt etwas gleichmäßiger.


    Keine Ahnung, wie das bisher gehandhabt wurde, ich glaube, Obergrenzen gab es bei Ausarbeitungen tatsächlich so nicht. Bei der Prüfung hat der Lehrer es wohl der anderen Gruppe noch mal gesagt, dieser Gruppe nicht und daher dachte meine Tochter es bedeutet wie bisher "schreibe mindesten X00 bis Y00 Worte". Also so nach dem Motto: "Also so 2-4 Beispiele hätte ich da schon gerne (aber 5 oder 6 zeigen natürlich noch besser, dass du es verstanden hast)"


    Na ja, zur Prüfung weiß sie es dann , allerdings könnte die Vorprüfung,d a sie ja stark gewichtet ist, Einfluss auf die Vornote haben...


    .
    Ich kenne eine solche Regelung aus meiner Schulzeit wie gesagt nicht, da gab es nur eine Mindestwortzahl und wenn man mehr schrieb, hatte man lediglich keinen Vorteil mehr, was die Rechtschreibfehler-Prozente anging.


    Ebura
    Tut mir leid, dass ich eben so heftig reagiert habe. Natürlich muss sie DIR nicht leid tun, sie ist ja nicht dein Kind, da sieht man so was rein rational, das ist ganz normal. Dass ich es als Mama anders fühlen und daß mir mein Kind leid tun darf, wenn es sich gerade so ärgert und Bedenken hat wegen der Vornote, finde ich aber schon.


    Ich erinnere mich, dass ich in einer Prüfung eine (sehr einfache) Aufgabe übersehen habe, weil diese als einzige auf der Rückseite des letzten Prüfungsblattes und stand und mir so die Prüfungsnote und damit auch die Endnote um ein Grad verdorben habe. In einem Fach in dem ich jahrelang die bessere Note hatte. Auch wenn die schlechtere Note keine wirklich schlechte war, war ich sehr traurig drüber.


    Ich weiß nicht mehr, wie meine Eltern reagiert haben, aber ich denke daß mir ein"Ach Mensch, du Arme, schade, daß dir das passiert ist" mehr geholfen hätte als ein "Tja, es ist eben sinnvoll, auch die Rückseite anzusehen, ich muss schließlich auch bei den Korrekturen immer auch das Blatt umdrehen...".
    Klar muss man und weiß man ja im Grunde auch. Aber manchen Leuten passieren solche Sachen eben trotzdem...

  • Ich hatte dein "Arme tochter" scheinbar falsch verstanden. Ich dachte dir Tat sie leid, dass ihr so eine Aufgabe gestellt wurde, wo es doch das freie schreiben einschränkt. Und da denke ich eben, auch das hat seinen Sinn und sollte mal geübt werden. Und finde die Tatsache per se nicht so sehr bemitleidenswert.


    Aber klar, meine Töchter tun mir auch leid, wenn sie zwar was Gutes machen aber komplett an der Aufgabenstellung vorbei (besonders frustrierend in Kunst). Aber wahrscheinlich gehört sowas zum Lernprozess dazu...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag


    Ich bin froh, daß es das zu meiner Zeit noch nicht gab - eine HÖCHSTwortzahl hätte mich nämlich auch massiv unter Druck gestezt und in meinem Schreibschwung gebremst. (Merkt man vermutlich auch meinen Forumstexten an... ;) )
    Schon allein die Tatsache, dass man dafür ja mittendrin ständig Worte zählen muss, damit man nicht drüber kommt und rechtzeitig das Ende einläutet... das verbraucht doch so viel Zeit und unterbricht den Schreibfluss ständig. Ich fände es so schwierig und störend, wenn man immerzu überlegen muss, was man NICHT mit hinschreibt...
    [size=10]


    Zu meiner Schulzeit in den 80ern gab es das auch schon. Allerdings wurde das im Unterricht vorher geübt und auch erklärt warum man das bei dieser Aufgabe so machen soll. (Weil eben z.B bei Zeitungsartikeln der Platz vorgegeben ist und man lernen muss sich kurz zu fassen und trotzdem inhaltlich alles da sein muss).


    Wenn sie sowas tatsächlich nicht vorher geübt haben finde ich das schon komisch. Meine Tochter hätte das wahrscheinlich auch überlesen.

  • In meiner Schulzeit gab es keine obere Begrenzung und ich hätte das auch doof gefunden. Trotzdem kann ich verstehen, dass es zur Übung für z.B. Zeitungsartikel sinnvoll sein kann.


    Ich drück die Daumen, dass sie keinen so argen Abzug dafür kriegt.

  • Zumindest in Niedersachsen gibt es ganz klar zwei unterschiedliche Aufgabenstellungen bei Texten:


    - schreibe einen Text mit mindestens x Wörtern


    und


    - schreibe einen Text mit einer Länge von x-y Wörtern


    und bei der zweiten Aufgabenstellung ist ein Überschreiten der maximalen Wortzahl genauso "falsch" wie das Unterschreiten der Mindestwortzahl. Die Jugendlichen sollen nicht in Halbsätzen schreiben, aber auch nicht vier Seiten lang über das Werden und Wirken des Maikäfers schwafeln, in der Hoffnung, dass sich irgendwo dazwischen etwas Brauchbares findet.

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

    Einmal editiert, zuletzt von InLa ()

  • Hallo,


    Sagen wir mal, über Hermann Hesse kann man recht problemlos durchaus auch länger schreiben, ohne zu schwafeln ;) und zum schwafeln neigt meine Tochter generell nicht. Nur dazu, sehr viele (und meist gute) Gedanken und Verbindungen zu einem Thema zu haben und ziemlich schnell zu schreiben, dann "schafft" man mehr als andere.


    Es ging mir nicht um das für und wider bestimmter Aufgabenstellungen oder Sinn oder Unsinn von Regeln, ich dachte, das hätte ich klar gemacht. Die sind wie sie sind.
    Nur darum, worauf sie sich als voraussichtliche Konsequenz ihres "Ups, das das in der (Vor)PRÜFUNG tatsächlich als festgeschriebene OBERgrenze gemeint ist und nicht als Empfehlung einer Mindestwortzahl wusste ich nicht" einstellen muss.