Kita-Streik - Erzieherinnen unterstützen

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  • Ich kenne übrigens keine Eltern, die die Forderungen der ErzieherInnen unterstützen. Die, die ich kenne, haben null Verständnis für den Streik und sind eher auf Seiten der AG. Hier würde niemand auf der Seite von Verdi auf die Straße gehen. Dagegen ist meine Meinung, die ich jetzt nicht äußere, noch gemäßigt.


    Das mag bei euch ganz anders sein, aber hier ist es so.



    Das ist die typische Neiddebatte - "ich bekomme auch nicht mehr".



    Aber nur mal so im Vergleich - Bundestagsabgeordnete haben von 2013 auf 2015 eine DiätenERHÖHUNG um 830 Euro bekommen, um ihr Einkommen den Nominallöhnen anzupassen:
    Quelle: https://www.bundestag.de/dokum…83_kw08_de_diaeten/215806



    Oder noch schöner diese Meldung vom 20.3.2015:
    "Grube verteidigte gestiegene Bonuszahlungen an die sechs Vorstände, die laut Geschäftsbericht insgesamt nach gut 6,1 Millionen im Vorjahr nun 10,4 Millionen Euro erhielten."
    http://www.abendblatt.de/wirts…dennoch-hoehere-Boni.html

  • liddy dann poste uns doch mal die nummer...oder ist das verboten...???


    gerade bei stern-tv ist eine Diskussion darüber...
    es geht um das System der wertschöpfung (für erzieher, Krankenpfleger usw.)
    = ????



    die sollen streiken bis alles zusammenbricht, vielleicht passiert dann endlich mal sowas wie umdenken...es geht um die kinder, nicht ums Eigenheim oder Auto...ich krieg da echt die krise...


    lg doris

  • Wer wird zusammenbrechen?
    Die Eltern?
    Die Erzieher?
    V.a. die Kinder! Die können sich ja nicht wehren.


    Heute bin ich wieder nur Leuten begegnet, die mir sagen: Ein Glück sind wir nicht betroffen :S .


    Bei uns stand heute in der Zeitung:
    Gestern haben wohl Erzieherinnen versucht zu einer Stadtratssitzung zu kommen. Der Finanzbürgermeister hat sie abgewimmelt mit der Ansage, dass ihre Forderungen maßlos, unverhältnismäßig und überzogen seien. Es sind einige Frauen wohl bis in den Sitzungssaal gekommen und wurden von dort vom Sicherheitsdienst entfernt. Der Bürgermeister meinte wohl auf die Ansage, dass der Streik für die Eltern eine enorme Belastung ist "So ist das in Streikzeiten!" #kreischen .

  • das System freda und ganz sicher nicht die kinder...


    stell dir mal vor, jeder oder je einer Elternteil muss Urlaub nehmen wegen des streiks, plötzlich und ganz schnell ...dann fallen viele aus und das wird der wirtschaft etwas ausmachen und dann wird druck aufgebaut...
    ich weiß das klingt schräg...nur wenn es der Gesellschaft und dabei besonders den Wirtschaftsunternehmen beginnt weh zu tun, wird etwas passieren...so ungefähr war letztlich gestern abends die Formulierung...


    ich weiß, dass dies ein opfer verlangt von Eltern und eher suboptimal für die kinder ist, aber so bleiben kanns ja wohl auch nicht


    lg doris

  • Es ist nicht "suboptimal" 8I für die Kinder. Es ist eine Katastrophe für die Kindergartenkinder!Und es ist eine Verweigerung ihres Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz.


    Und da es hier bloß 11 % aller Kindergärten betrifft, wird es NIE bis auf die Wirtschaft niederschlagen. Diese Denke ist aussichtslos.

  • Es ist nicht "suboptimal" 8I für die Kinder. Es ist eine Katastrophe für die Kindergartenkinder!Und es ist eine Verweigerung ihres Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz.


    Und da es hier bloß 11 % aller Kindergärten betrifft, wird es NIE bis auf die Wirtschaft niederschlagen. Diese Denke ist aussichtslos.


    Zumal ich es momentan so erlebe, dass nicht ein berufstätiges Elternteil aussetzt, sondern die Kinder zu den Großeltern (auch weiter weg), zu nicht berufstätigen Kiga-Eltern oder in Notbetreuungen untergebracht werden.


    Die meisten Eltern verbiegen sich richtig, um bloß nicht auf der Arbeit fehlen zu müssen. Wer kann das auch wochen- oder monatelang vor seinem Arbeitgeber verantworten?

  • Ja, genau, Rubikon.


    Z.B. bei uns im Hort gibt es 140 Notbetreuungsplätze (für normalerweise ca. 320 Kinder).
    Davon werden nur 60 genutzt, weil sich die Eltern mit Unterstützung anderweitig arrangieren.


    Ich habe auch noch keinen Tag auf meiner Arbeit gefehlt. Bei uns unterstützen bisher die Großeltern (unter großer Kraftanstrengung).
    Aber ehrlich: Soll ich jetzt als Eltern für den Streik auch noch unbezahlt Urlaub nehmen, nur dass mein Arbeitgeber den Streik bemerkt und darunter "leidet" #hammer . Der wird es nicht mal mitbekommen wenn 10 seiner 10.000 Mitarbeiter fehlen. Bzw. sich denken: Eltern einstellen? Viel zu gefährlich fürs Geschäft, da nehme ich lieber Junggesellen. Tolle Show und ein Bärendienst für Mütter mit Kindern.

  • Und in sehr kleinen Betrieben tut es so richtig weh, weil die Arbeit von jemandem erledigt werden muss, der eigentlich an den Tagen/Wochen frei hätte.


    Naja.

  • Mein AG hat mir heute mitgeteilt, dass sie mich finanziell unterstützen, falls ich notfallbetreuung brauche und den Streik der ErzieherInnen sehr gut verstehen können.


    Meine Mutter hat diese Woche Urlaub genommen, es betrifft damit dann auch AGs außerhalb unseres Bundeslandes.

  • dobe,-

    das ist der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg
    http://www.kavbw.de/contact
    Oder in anderen Bundesländern das Äquivalent dazu.
    Geschäftsführer für B.W. ist Herr Wollensak, den hatte ich gestern am Apparat.


    Ein Wort der Warnung:
    Man sollte dort nur anrufen, wenn man sich in der Materie einigermaßen auskennt.
    Wäre ich gestern nicht eingermaßen informiert gewesen, dann hätte er mich innerhalb von zwei Minuten umgekrempelt und davon überzeugt gehabt, dass die Forderungen der Streikenden maßlos übertrieben sind.
    Weiterhin sollte man cool und sachlich bleiben können, auch wenn das Gegenüber einem am Telefon (höflich-herablassend) deutlich zu verstehen gibt, dass man selbst ja keine Ahnung hat, wovon man redet.


    Sind diese Voraussetzungen gegeben, dann können solche Anrufe sicherlich was bringen, wenn sie gehäuft auftreten.
    Wie gesagt, der gute Mann war am Ende hörbar genervt von mir.



    Ach, übrigens:
    Auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Verdi wurde gestern gesagt, die Arbeitgeberverbände haben verlauten lassen, dass sie das aussitzen wollen, und dass sie die Streikenden ausbluten und verhungern lassen wollen.


    Nach dem, was ich gestern am Telefon gehört habe, glaub ich das sofort.
    Da verhandelt man mit Beton.

  • Ach, übrigens:
    Auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Verdi wurde gestern gesagt, die Arbeitgeberverbände haben verlauten lassen, dass sie das aussitzen wollen, und dass sie die Streikenden ausbluten und verhungern lassen wollen.


    Das glaube ich sofort und was ich heute dazu in der Zeitung gelesen habe, was hier im Stadtrat gelaufen ist, weist das auch darauf hin, dass überhaupt kein Handlungsbedarf auf Arbeitgeberseite zu sehen ist. Insofern glaube ich auch nicht, dass Anrufe beim Arbeitgeberverband irgendwie durchdringen. Wenn, dann muss Hilfe von politischer Seite aus Berlin oder von den Ländern kommen.
    Meiner Meinung nach ist die Bundes- und Landesregierungen der Knackpunkt in dem Streit. Es gibt Gesetze, die den Kindern und Eltern ein Recht auf Betreuung zusichern und es gibt einen Bildungsauftrag, den die Länder zu erfüllen haben und da dieses momentan von den Kommunen gar nicht mehr gewährleistet werden kann, ist das in meinen Augen der einzige Angriffspunkt gegen die Arbeitgeber.


    Wie ist denn die ver.di-Strategie dagegen? Was stellt die ver.di sich vor, wie sie gegen diesen Beton ankämpfen kann? Ich sehe da ehrlich gesagt im Moment ziemlich schwarz.
    Denn meiner Meinung nach sind einfach viel zu wenige betroffen, als dass es eine "Rettung" von anderer Seite geben könnte.

  • Unsere Erzieher/innen dürfen nicht streiken weil kirchlicher Träger, schließen sich aber den Forderungen an.


    Ich hab da vollstes Verständnis für. Aber, sorry Freda #schäm , ich bin auch so froh das wir nicht betroffen sind. Eins meiner Kinder hat ein Handycap und ist phasenweise unglaublich betreuungsintensiv , da brauche ich den Kiga dringend.
    Wären wir betroffen, ich glaube ich würde tatsächlich überlegen mit meinen Beiden im Rathaus aufzuschlagen.
    Zumal mir ein Notplatz o.ä. null weiterhelfen würde da T. sich nicht von Unbekannten betreuen lässt. Woran man wiedee sieht wie unglaublich wertvoll und unersetzlich die Erzieher/innen sind.


    Gestern war übrigens ein polizeibegleiteter Autokorso von Verdi auf dem Bochumer Ring. Wir standen zufällig dort an der Ampel und mussten warten.

  • Freda,-


    Das glaube ich sofort und was ich heute dazu in der Zeitung gelesen habe, was hier im Stadtrat gelaufen ist, weist das auch darauf hin, dass überhaupt kein Handlungsbedarf auf Arbeitgeberseite zu sehen ist. Insofern glaube ich auch nicht, dass Anrufe beim Arbeitgeberverband irgendwie durchdringen. Wenn, dann muss Hilfe von politischer Seite aus Berlin oder von den Ländern kommen.
    Meiner Meinung nach ist die Bundes- und Landesregierungen der Knackpunkt in dem Streit.

    ich denke schon, dass Anrufe bei den Arbeitgeberverbänden was bringen, wenn sie gehäuft auftreten.
    Weil die Arbeitgeberverbände so das Signal bekommen, dass es betroffene Eltern (oder andere Menschen in der Bevölkerung) gibt, die das Spiel durchschauen, und die durchaus der Meinung sind, dass die sozialen Berufe aufgewertet werden müssen.
    Und die hinter den Forderungen der Streikenden stehen.


    Ich denke schon, dass dadurch ein gewisser Druck aufgebaut werden kann.


    Das hindert einen ja nicht, parallel dazu auch bei der Bundesregierung und bei der jeweiligen Landesregierung anzurufen und dort ebenfalls Druck aufzubauen.
    Oder beim Wahlkreisabgeordneten.

  • Tortellini,-

    Unsere Erzieher/innen dürfen nicht streiken weil kirchlicher Träger, schließen sich aber den Forderungen an.

    klar schließen die sich an.
    Ihre Verträge orientieren sich ja am TVÖD.
    Wenn hier ein guter Abschluss ausgehandelt wird, dann profitieren die Erzieherinnen beim kirchlichen Träger auch, wenn auch ein bisschen zeitversetzt.

  • in Bonn sind heute wohl 1000 Erzieher/Erziehrinnen demostrierten zum Münsterplatz gezogen. Find ich super.

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

  • Ja, genau, Rubikon.


    Z.B. bei uns im Hort gibt es 140 Notbetreuungsplätze (für normalerweise ca. 320 Kinder).
    Davon werden nur 60 genutzt, weil sich die Eltern mit Unterstützung anderweitig arrangieren.



    Das stimmt so wohl nicht. Eine befreundete Mama erzählt, dass sie nicht in die Notbetreuung darf! weil sie die Vorraussetzungen nicht erfüllt. Also hat das nichts mit: Die anderen arrangieren sich anders - zu tun. Wenn man den Platz einfach nicht bekommt, hat man doppelt Pech.


    Weil die Belegung der Plätze immer auch Leitungs-abhängig ist. #hammer

  • Iverna: Ja, das stimmt schon. Wer z.B. in Elternzeit ist, kann keinen der Plätze in Anspruch nehmen. Letztlich ist die Vergabe auch sehr leitungsabhängig.
    Aber hier war es wirklich so, dass Stand letzten Mittwoch nur so wenig Plätze genutzt wurden. Als ich heute mein Kind für die Notbetreuung anmelden wollte (wir erfüllen die Voraussetzungen auch, haben uns aber bisher anders organisiert), waren plötzlich alle Plätze besetzt (ich habe den allerallerletzten Platz bekommen).
    Als also bekannt wurde, dass es noch freie Kapazitäten gibt, waren die Plätze innerhalb von 2 Tagen voll. Es haben doch viele Eltern alles um den Streik drumherum organisiert, aber nach mehr als 2 Wochen geht das nun eben in vielen Fällen nicht mehr und die Eltern haben nun massiv auf die Notbetreuungsplätze zurückgegriffen. Weil es für ihre Kinder (und die Eltern) die beste Lösung ist. Besser als wenn Erstklässler teilweise 6 Stunden alleine zu Hause auf ihre Eltern warten mussten. Das geht mal, aber nicht dauerhaft.


    Hier war heute auch eine Demo vor dem Rathaus. Letztlich schieben die Bürgermeister den schwarzen Peter wieder den Gewerkschaften zu, dass diese ja die Verhandlungen abgebrochen hätten und "nicht einmal die Positionen klar seien".

  • Bin ich da falsch infomiert oder wurden bisher zwischen den Gewerkschaften und den AG-Verbänden während des Streiks (nicht davor) kaum Verhandlungen geführt. Hier wird die 3. Woche komplett gestreikt und diese Woche tut sich schlichts nichts. Man will die internen AG-Besprechungen am Donnerstag abwarten. Dann nächste Woche weiter entscheiden. Sowas nervt mich! Das zieht sich alles endlos in die Länge. Man hätte auch ebenso gut eine Woche aussetzen können mit dem Streik und der klaren Ansage, wenn nach der nächsten Verhandlung nichts bei raus kommt, steiken wir weiter. Ich erwarte von einer Gewerkschaft, die zum Steik aufruft, dass sie mit Hochdruck Verhandlungen führt und nicht erstmal abwartet.


    Meine Kleine ist zwar im (zum Glück) kirchlichen KiGa, aber mein Sohn ist im Hort. Man hört schon, dass sie bis zu den Sommerferien streiken wollen. Ich geh langsam auf dem Zahnfleisch. Bin im Mutterschutz und mir geht es in dieser Schwangerschaft echt schlecht. Ohne Mutterschutz wüßte ich gar nicht wie ich das machen soll. Streikpausen würde den Eltern echt gut tun. Zumal durch diesen Streik auf die AG kein wirklicher Druck ausgeübt werden kann.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -