Hallo ihr Lieben!
Ui, das war jetzt ganz blöd, fürchte ich. Mein kleines 18-Monate-Kücken ist ein Still-Freak. Essen ist nett, aber mehr auch nicht. Eigentlich ist es für mich okay, so ca. 85% der Zeit. Mal nervt es mich irgendwie, mal sehr, aber meist okay. Mehr nerven tun jedenfalls die Kommentare. Aber die gab's zu anderen Themen auch schon wo jetzt alle das "Ergebnis" bewundern.
Mein Gefühl sagt immer noch: "Sie will selbstständig sein, sie will uns nacheifern, das kann ja nur dazu führen dass sie weniger trinken wird."
Schlafen tut sie hauptsächlich mit Körperkontakt (Trage oder im Bett kuschelnd), wenn im Bett dann mit uneingeschränktem Zugang zur Brust. Davon macht sie langsam spürbar weniger Gebrauch.
Einschlafen im Bett ist immer mit Stillen verbunden - selten dreht sie sich weg und schläft dann ein. Und sie kann auch wegdrehen-herdrehen-Spiele. Mit dazwischen aufsetzen, Decken-Versteckspiele spielen,... darauf gehe ich nie ein. Liege am Rücken und lese Forum, sobald alle Abendrituale durch sind. Und sag ihr immer wieder ruhig, dass Schlafenszeit ist, dass man dazu liegen muss, liegen bleiben muss, die Augen zulassen muss,... Se bemüht sich normalerweise.
Heute hat sie sich nicht bemüht. Und ich kam mir so blöd vor, am Rücken liegend auf sie wartend, wie sie immer wieder für ein paar Sekunden andockt und wieder geht. Das hab ich ihr gesagt, hat nichts geändert. Nach 1 1/2h und einer Vorwarnung bin ich allein auf's Klo weil's langsam dringend war. Wobei ich mir jetzt denke: es war zu finster im Zimmer, ich hab das zwar schon einmal gemacht aber da war noch Resttageslicht... sie hatte wohl echt Angst auch noch
Durch ihr Geschrei alarmiert ist mein Freund zu ihr, beruhigt hat sie sich erst auf mir, nuckelnd. Nach weiteren 20Min, die mein Freund auch noch im Bett lag, hab ich mich weggedreht, sie hat natürlich sofort um Milch gebettelt, wie immer wenn ich mich bequem hinlege. Auch wenn sie 1Sek davor nicht daran interessiert war. Ich hab ihr gesagt "wenn du das nächste Mal abdockst zieh ich mich an und die Brust bleibt weg". Sie nickt. Trinkt vielleicht 5Sek, dockt ab. Ich frage sie "Bist du fertig" - sie nickt. Ich zieh mein Leiberl runter, Drama fängt an.
Volles Programm, Wut, Verzweiflung, Streichel, Halten, Weggedrückt werden,... alles okay für mich und ich stell mich auf einen langen Kampf ein. Sag ihr immer, dass sie satt ist und dass ich sie wieder stille wenn sie ein bisschen geschlafen hat.
Dann fast ein Erfolg als ich das Lied singe, das ich gedichtet hab als sie wg Schnupfen nicht nuckeln konnte. Leider "besinnt" sie sich und tobt wieder. Nochmals fast Erfolg als ich sie auf meinem Brustkorb wippe (mein Eindruck: da merkt sie, dass sie sich eigentlich gut fühlt - satt, kuschelig, bei Mama - und dann fällt ihr ein, dass sie nicht an die Brust DARF).
Dann bin ich aufgestanden und mit ihr auf und ab gegangen (bei meinem Freund war sie übrigens nur hysterisch) und hab gesungen. Sie war angespannt, aber still. Und da hat es sich für mich plötzlich nicht mehr richtig angefühlt und ich konnte kaum mehr singen vor Tränen. Bei ihrem nächsten "Da, da, da!" auf's Bett zeigen hab ich mich mit ihr hingelegt, sie andocken lassen und sie ist anstandslos nuckelnd eingeschlafen.
Und jetzt? Hab ich meine Glaubwürdigkeit verspielt? Werde ich niemals weniger stillen, weil ich dafür zu nachgiebig bin? Ist Abstillen immer ein Kampf? Oder nur, wenn's für das Kind zu früh (aber für die Mutter wichtig) ist? Oder wenn's zu spät (wann ist zu spät?) passiert, weil dann die Gewöhnung und das gefühlte Recht darauf schon zu groß sind?
Sorry für die Länge, sollte üben mich kurz zu fassen...