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  • "wenn Babys beim Stillen/danach einschlafen, soll man sie aufwecken, damit sie sich nicht ans Einschlafstillen gewöhnen"


    Bei meinem ersten Kind (bevor ich die Raben kannte), habe ich das so gemacht. Allerdings nicht in den ersten Wochen.
    Wir hatten den Rhythmus EASI, stammt aus dem Buch "Babyflüsterer".
    D.h.: Essen - Aktivität - Schlafen - Individuelle Beschäftigung
    Ich habe also gestillt (essen), dann gewickelt (Aktivität, später war das auch krabbeln, spielen etc.), dann das Baby schlafen gelegt, mitgeschlafen/-ausgeruht, dann während der letzten Schlafphase des Kindes war Zeit für mich. So ein Rhythmus dauerte ca. 3 Stunden. Wann es von vorne losging, bestimmte der Hunger des Babys, nicht die Uhr. Ich hatte ein total zufriedenes ausgeglichenes Baby, muss ich sagen. Das konnte auch ohne mich einschlafen. Meistens lag ich beim Einschlafen neben ihr (sie im Babybay), ob ich aufgestanden bin und das Zimmer verlassen habe, war ihr egal. Mit 1 1/2 Jahren konnte sie dann alleine im Kinderzimmer schlafen. Ich habe zum Einschlafen gesungen und ihre Hand gehalten. Das ganze dauerte eine Viertelstunde.


    Beim zweiten Baby habe ich einschlafgestillt, weil ich froh war, es überhaubt ausreichend am Tag zum Schlafen zu bringen. Entweder war ich mit dem großen Kind beschäftigt oder es war laut oder Besuch da und Einschlafstillen ging schnell und war verlässlich. Ohne Stillen hat das Kind dann aber tatsächlich nicht mehr schlafen können. Außerdem musste sie immer eine Hand in meinen Haaren haben. War ich in seltenen Fällen mal weg (Elterabend im Kindergarten oder so), hat sie sich beim Papa verzweifelt in den Schlaf geschrieen. Bis 3 1/2 Jahre habe ich das gemacht, sogar noch zweimal in der Nacht. Das Kind ist jetzt 6 Jahre und schläft immer noch bei uns im Ehebett. Die Große will das deswegen natürlich auch. Also lege ich mich mit beiden in unser Ehebett, lese eine Geschichte vor und beide schlafen in meinem Arm ein, ich manchmal dazu. Das dauert 1-2 Stunden. Später tragen wir die Große in ihr Zimmer. Oft kommt sie dann nachts zurück und mein Mann schläft dann im Stockbett im Kinderzimmer.


    Ich will das mal dalassen, weil sich immer alle so einig sind hier, wie alles zu sein hat. Auch die heutigen Stillempfehlungen könnten sich mal wieder ändern.



    • um Nachts den Stillrhythmus/Schlafzeit bei einem knapp 5 Monate altem Baby zu vergrößern, soll man statt stillen, Wasser geben, gerade wenn es sonst nur kurz nuckelt und dann weiterschläft. Auch damit sich das Baby nicht daran gewöhnt ständig Nahrung zu bekommen. Oder erstmal gar nicht reagieren, wenn es unruhig wird/quengelt und gucken, was passiert. Erst wenn es wirklich weint, die Brust geben.


    Warum nicht? Das Kind könnte ja tatsächlich nur Durst haben? Ich habe aber wie gesagt beide Kinder nachts gestillt, die zweite bis 3 1/2 Jahre, die erste bis 13 Monate. Die brauchte dann nachts eine ganze Weile noch den Schnuller frisch in den Mund gesteckt.


    Die restlichen beiden Punkte halte ich auch für falsch.

  • meiner Mutter wurde damals (über 30 Jahre her) empfohlen meinen Bruder auch wenn er schlief zu den Stillzeiten zu wecken. Da er so schwer war sollte er nicht auf eine Mahlzeit verzichten, da er sonst bei der nächsten zu viel trinken und

  • alusra: aber wenn ein Baby nachts nur Durst hat muss es gestillt werden. Oder hab ich irgendetwas nicht verstanden? #gruebel


    Wo sagt denn jemand, dass bestimmte Dinge immer so und so zu sein haben? Was meinst du? Worauf beziehst du dich?
    Die Hebamme aus dem Eingangsthread doch nur, oder ?


    Ich finde, dass eine Sache tatsächlich IMMER so sein muss, nämlich: jede Entscheidung, jedes Vorgehen, Tun oder Nichttun individuell auszuloten und nicht weil MAN es so macht.
    Das ist meine Strategie.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • Hallo,


    Was ich nach all den Jahren glaube ist: Es gibt Kinder, die kommen mit einem angeborenen Grundrhythmus zur Welt. Der kann sich an Zeiten oder Abläufen orientierten. Typisch ist jedenfalls, daß nicht viel dazugehört, als Familie einen entsprechenden Rhythmus zu leben.
    Diese Kinder hätten diesen Rhythmus so oder so, ob man nun nach einem Plan mit ihnen lebt oder nicht, weil sie sind wie sie sind und nicht wegen der "richtigen" Methode.


    Und es gibt Kinder, die haben keine innere Grundstruktur - da steht man als Eltern vor der Entscheidung, sie da hineinzuzwingen mit all den Konsequenzen, die es mit sich bringt - oder sich den Kindern anzupassen und sie sanft in die gesellschaftlichen Üblichkeiten hineinwachsen zu lassen.


    Es gibt Kinder, die nicht so viel Nähe brauchen und daher auch leicht aus dem Familienbett herauszugewöhnen sind - und das ebenfalls weil sie sind wie sie sind und nicht wegen der "richtigen" Methode.
    Und welche, die die Nähe viel stärker und länger brauchen und bei denen ein Herausgewöhnen im Grunde auf eine Form von Ferbern hinauslaufen würde.


    Bei mir war es genau andersrum, ich war fest davon überzeugt, wenn man mit den Kindern nach einem freundlichen, durchaus auch in Grenzen anpassbarem Rhythmus lebt, dann werden sie diesen selbstverständlich übernehmen. Und wenn Kinder einen "Chaosalltag" haben, liegt das nur daran, daß die Eltern ihnen nichts anderes vorleben/angewöhnen.
    Nun ja, meine 2 älteren haben mir sehr deutlich zeigen müssen, daß ich da auf dem Holzweg war. Aber als ich es akzeptiert habe, wr es sogar viel einfacher so miteinadner zu leben.


    Dann kam Kind 3 und bei der wäre vermutlich alles möglich gewesen. Ablegen., Sicher nach wenigen Tagen "Training" auch allein im Bett (durch)schlafen usw. Hab ich natürlich nicht gemacht, aber andere Sachen liefen sehr viel glatter und runder als bei den Großen.
    Und NATÜRLICH lag das daran, daß ich inzwischen so viel gelesen habe, mehr Erfahrung hatte, selbstsicherer auftrat usw. Kurz einfach "wusste" wie das "pflegeleichtes Baby/Kleinkind haben" gemacht wird.


    Na ja...
    dachte ich...


    Genau so lange, bis Kind 4 kam :D


    Bei einem 5-Monate altem Kind würde ich persönlich nicht mit Wasser herumexperimentieren, weil ich keinen Sinn darin sehe. Ja, der Papa kann auch das Wasser geben, aber wenn ich daneben liege, dann war ich in der Regel ja doch wach. Und wenn das Kind KEIN Wasser will (das wäre hier in den allermeisten Fällen so gewesen und ich halte es generell für eher unwahrscheinlich, daß ein Stillkind "nur Durst" hat), dann ist es erst so richtig wach und in Rage statt kurz zu nuckeln und weiterzuschlafen. Nö, das wäre mir einfach zu anstrengend gewesen.

  • @Alusra den Rhythmus beim ersten habt ihr vorgegeben oder ihr habt ihn bei eurem Baby abgelesen, erkannt und angewendet


    Kinder haben verschiedene Bedürfnisse. Und dass euer zweites anders aufwuchs ist normal. Viele berichten ähnliches anders herum.


    Keine Stillberatung wird zum einschlafstillen zwingen raten. Aber viele Babys schlafen beim stillen nun eben ein. Diese zu wecken finde ich sehr übergriffig und weit weg von bedürfnissorientiert.


    Aus deinen Erfahrungen abzuleiten dass eure schlafsituation dem nicht anwenden einer Struktur geschuldet ist, oder dies sogar anderen Eltern hier oder in real-life als mal so unterschwellig "denk mal darüber nach" dazu lassen finde ich genauso schwierig wie die rein auf eigenen Erfahrung basierende Stillberatung.


    Beides wird hilfesuchenden Eltern nicht gerecht.


    Babys und Familien haben so unterschiedliche Bedürfnisse und Ressourcen dass unter Beachtung aller individuelle Lösungen zu suchen sind wenn diese gebraucht werden.

  • Was ich nach all den Jahren glaube ist: Es gibt Kinder, die kommen mit einem angeborenen Grundrhythmus zur Welt. Der kann sich an Zeiten oder Abläufen orientierten. Typisch ist jedenfalls, daß nicht viel dazugehört, als Familie einen entsprechenden Rhythmus zu leben.
    Diese Kinder hätten diesen Rhythmus so oder so, ob man nun nach einem Plan mit ihnen lebt oder nicht, weil sie sind wie sie sind und nicht wegen der "richtigen" Methode.


    Und es gibt Kinder, die haben keine innere Grundstruktur - da steht man als Eltern vor der Entscheidung, sie da hineinzuzwingen mit all den Konsequenzen, die es mit sich bringt - oder sich den Kindern anzupassen und sie sanft in die gesellschaftlichen Üblichkeiten hineinwachsen zu lassen.

    Das denke ich ebenso. Meine Große war so ein Rhythmus-Kind. Sie stillte quasi von Anfang an alle vier Stunden. Am Anfang auch mit wickeln zwischen beiden Seiten, sonst wäre sie eingeschlafen und hätte zu wenig getrunken. Danach war sie wach, eingeschlafen ist sie dann mit ein wenig Nuckeln an meinem Finger, später dann mit Nuckel.


    Naiv wie ich war :D dachte ich auch, ich hab den Dreh eben raus. Die Kleine zeigte mir dann recht schnell, dass die Persönlichkeit viel entscheidender ist, als das, was ich von außen vorgebe. Bei ihr brauchte ich ein hohes Maß an Flexibilität. Aber ich habe viel dazu gelernt, gerade zum Thema Bedürfnisorientierung.


    Ich bin gespannt (aber auch sehr entspannt), was uns das Dritte zeigen wird :D .


    Ich denke, beim Stillen ist es wirklich wichtig, da individuell auf das Kind zu schauen. Und genauso wichtig ist es, sich selbst dabei wohlzufühlen.

  • alusra: aber wenn ein Baby nachts nur Durst hat muss es gestillt werden. Oder hab ich irgendetwas nicht verstanden? #gruebel


    Wo sagt denn jemand, dass bestimmte Dinge immer so und so zu sein haben? Was meinst du? Worauf beziehst du dich?
    Die Hebamme aus dem Eingangsthread doch nur, oder ?


    Ich finde, dass eine Sache tatsächlich IMMER so sein muss, nämlich: jede Entscheidung, jedes Vorgehen, Tun oder Nichttun individuell auszuloten und nicht weil MAN es so macht.
    Das ist meine Strategie.



    Aus deinen Erfahrungen abzuleiten dass eure schlafsituation dem nicht anwenden einer Struktur geschuldet ist, oder dies sogar anderen Eltern hier oder in real-life als mal so unterschwellig "denk mal darüber nach" dazu lassen finde ich genauso schwierig wie die rein auf eigenen Erfahrung basierende Stillberatung.

    In diesem Thread sind nur Mütter unterwegs, die aufgrund ihrer eigenen Stillerfahrungen Tipps an die Threadstarterin geben. Genau wie ich.
    Ich bin keine Stillberaterin, habe aber Geburtsvorbereitungs- und Säuglingspflegekurse und ein IBCL-Stillseminar mitgemacht, Bücher gelesen, Stilltage, Stillgruppe besucht etc. und bin der Meinung, dass ich mich ruhig auch mal gegen etwas auflehnen darf.


    Ludowica: Ich beziehe mich auf viele Antworten, die hier gegeben wurden und die Hebamme in Grund und Boden stampfen. Mir geht das halt irgendwie auf den Keks über die Jahre. Ja, ich gebe zu, diese Hebamme ist höchstwahrscheinlich nicht die hellste und belesenste. Und dazu wahrscheinlich noch intolerant.
    Mir war es wichtig zu erwähnen, dass ein Kind, dass nicht einschlafgestillt wird, nicht jedes Mal schlafend von der Brust genommen werden und wachgerüttelt werden muss, wie es ja die böse Hebamme empfohlen haben soll. Denn ein Kind, dass beim Aufwachen gestillt wird, ist halt gar nicht müde und schläft von sich aus nicht ein. Ob man jedes Kind rhythmisieren kann oder sollte, kann ich natürlich nicht beurteilen. Dazu fehlt mir die Erfahrung.


    Dasselbe gilt für die Teegeschichte. Die Hebamme empfiehlt, ein Baby im Beikostalter nachts an Tee zu gewöhnen, es aber zu stillen, wenn es weint. Ich kann da nichts schreckliches dran finden und halte diesen Ratschlag nicht für schlimm, obwohl ich das selber anders gemacht habe. Ok, man reduziert wahrscheinlich die Milchmenge beträchtlich, vielleicht finde ich den Ratschlag doch nicht gut #pfeif .

  • @Alusra


    tatsächlich bin ich immer offen für andere Herangehensweisen ... und was die Hebamme = Fachkraft da oben gesagt hat, mag im Einzelfall für eine einzelne Familie als einzeln gesetzte Möglichkeit (nicht als Paket) sogar stimmig sein ... aber wie du im letzten Satz bzgl des nächtlichen Tee fütterns schon selbst schreibst ... es hat Auswirkungen und wenn, dann muss man so eine Empfehlung mit den Risiken ergänzen und die Mutter bei der Entscheidung Begleitung - so ist es meine Auffassung.


    Das von dir genannte Buch ist btw gleich mal in meinem Einkaufswagen gelandet - scheint Ansätze zu beinhalten, die ich bisher zu wenig berücksichtigt habe.


    Und natürlich darfst du dich auflehnen! Gegen alles. Tun wir vermutlich sogar alle irgendwie täglich. Das ist total wichtig!


    Ich hatte einfach das Gefühl, dass in deiner Erklärung dein zweites Kind der "Beweis" für die negativen Auswirkungen des Stillens und Bettens nach Bedarf ist - auch wenn ihr euch damit inzwischen arrangiert habt und das konnte und wollte ich daher einfach nicht so stehen lassen, denn du weißt ja gar nicht, ob es ein Rhythmuskind gewesen wäre. Oder ein Ablegekind (die, wie ich zuletzt eine tolle Erklärung hier im Forum las, ganz offenbar auch eine evolutionär berechtigte Daseinsform und Erklärung mitbringen ... find den Strang grad nicht) ...

  • . Denn ein Kind, dass beim Aufwachen gestillt wird, ist halt gar nicht müde und schläft von sich aus nicht ein.

    aber das ist doch ein ganz anderes Szenario. Die Hebamme sagte, man dürfe das Kind nicht an der Brust einschlafen lassen, sondern müsse es wecken und dann soll es alleine einschlafen. Keiner wird sein Kind zwingen können, beim stillen einzuschlafen. Das hat hier sicher auch keiner verlangt.
    Meiner ist als neugeborener beim stillen eingeschlafen, wach geworden, hat gestillt und war dann eine Weile wach, bis er entweder von selber oder beim stillen wieder einschlief.

  • Hallo,




    @Alustra,


    So wie ich es lese, gab die Hebamme keine Tipps für Fragen in einer konkreten Problemsituationen, sondern hat ihr "allgemeingültiges Wissen" mal eben im Gießkannenprinzip über Mutter und Kind ausgschüttet.


    Die Hebamme sprach eben nicht davon, daß man ein Kind nur nicht immer bis in den Tiefschlaf stillen muss (geht ja gar auch nicht) und auch aufhören "darf" wenn das Kind noch wach ist - sondern ganz klar davon, daß man ein beim stillen seelig eingeschlummertes Baby wecken soll, damit es sich nicht ans Einschlafstillen (das also aus ihrer Sicht offenbar etwas Falsches ist) "gewöhnt.
    Das sind doch 2 ganz verschiedene Sachen.


    Genau so wie beim nächtlichen Stillen/Wasser geben. Sicher keiner hat etwas dagegen, einem Kind, daß bereits Beikost ist, spielerisch auch Wasser anzubieten.
    Aber wir reden hier von einem Kind von 5 und nicht 15 Monaten. Hier wird es als Mittel zum Zweck angeboten - das Kind soll die Aufwachabstände vergrößern, weil es lernt, daß es "nur Wasser" bekommt. Denn wie gesagt, daß ein Vollstillkind oder "Vollflaschenkind" ausgerechnet Nachts ausdrücklich nur DURST hat und daher Wasser statt Milch die BESSERE Wahl wäre, halte ich für extrem unwahrscheinlich.


    Allein schon der Rat daß mit 5 Monaten(!!!) 5 Mahlzeiten über Tag UND Nacht verteil, auzureichen haben, ist eigentlich eine Garantie dafür, daß das Stillen bald nicht mehr klappt, weil das Kind knallhart gesagt nicht genug Nahrung bekommt. 5 Stillmahlzeiten hatten wir in dem Alter oft schon allein am Vormittag weg.


    Da ist das Risiko ein funktionierendes, gut eingespieltes Stillgefüge durcheinander zu bringen, einfach viel zu groß.
    das ist nämlich meiner Erfahrung nach das klassische Alter, in dem selbst bis dahin sehr stillwillige Mütter dank solcher schlauen Tipps plötzlich wieder Milchstaus haben - oder "nicht mehr genug Milch".


    Es gab tatsächlich Zeiten, in denen so etwas empfohlen wurde - aber die sind nun mal schon lange vorbei, man weiß es heute einfach tatsächlBESSER. Ich finde die Ratschlägesogar hochgradig gefährlich für jede Stillbeziehung und für die gesunde Entwicklung eines Babys. Und ja, so was regt mich tatsächlich auf, wenn es von Leuten kommt, die es mMn besser wissen MÜSSTEN (Das wäre glatt so, als würde ich in meinem Job den stillen Stuhl und andere Strafen als wunderbar sanftes Erziehungsmittel anpreisen und behaupten, 3-jährigen hätten generell 3 Mahlzeiten am Tag zu reiche )


    Was habt ihr eigentlich gemacht, wenn euer Kind nach dem schlafen stillen wollte? Meine wären dann zu keiner "individuellen Aktivität" in der Lage gewesen, die hätten vor Hunger schlicht das Haus zusammengebrüllt und sich nicht irgendwie still beschäftigt, bis "Essen" dran wäre... Oder wenn es beim Stillen eingeschlafen wäre, ehe ihr "Aktivität" gemacht hättet? Meine Kinder hätten müde da sicher keine Freude dran gehabt und ebenfalls nur geheult ...

  • Was habt ihr eigentlich gemacht, wenn euer Kind nach dem schlafen stillen wollte? Meine wären dann zu keiner "individuellen Aktivität" in der Lage gewesen, die hätten vor Hunger schlicht das Haus zusammengebrüllt und sich nicht irgendwie still beschäftigt, bis "Essen" dran wäre... Oder wenn es beim Stillen eingeschlafen wäre, ehe ihr "Aktivität" gemacht hättet? Meine Kinder hätten müde da sicher keine Freude dran gehabt und ebenfalls nur geheult ...

    Meine Tochter wurde wie gesagt immer nach dem Schlafen gestillt. Dann war sie ausgeschlafen und satt, wurde gewickelt und wir haben uns miteinander beschäftigt, bis sie wieder müde war und eingeschlafen ist. Dann wieder von vorne. In der Nacht nur Stillen und weiterschlafen ohne Aktivität (da habe ich immer im Liegen gestillt, bin meist während des Stillens wieder eingeschlafen, abgedockt hat sie sich dann selbst), anfangs dreimal, später zweimal, und kurz vor dem 1. Geburtstag hat sie von 22 Uhr bis 5 Uhr durchgeschlafen. Irgendwann noch später bis 7 Uhr.
    Das "Individuelle" gilt nur für die Mutter. Die kann sich anfangs zusammen mit dem Kind schlafen legen, wenn sie müde ist, und dann aufstehen, um was im Haushalt zu erledigen oder ein Buch zu lesen, was auch immer, bis das Kind wieder aufwacht. Das Kind schläft, isst und wacht nur.


    Beim Stillen ist das Kind nie eingeschlafen, weil es ja gerade erst aufgewacht war.


    Was ich gemacht hätte, wenn das nicht funktioniert hätte? Was anderes voraussichtlich #weissnicht . Ich sage ja nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte.

  • @Alusra


    Das von dir genannte Buch ist btw gleich mal in meinem Einkaufswagen gelandet - scheint Ansätze zu beinhalten, die ich bisher zu wenig berücksichtigt habe.

    MissT, ich will jetzt nicht sagen, dass dieses Buch meine Bibel war. Ich habe es gerade nach 9 Jahren wieder aus dem Schrank gezogen, da stehen schon auch Sachen drin, die ich nicht gut finde. Es ist geschrieben von einer Krankenschwester, die älter ist als wir, ein allheilsverprechendes Ratgeberbuch im amerikanischen Stil. Da stehen Sachen drin, die ich toll und sehr einfühlsam finde, aber es ist auch Anti-Tragetuch und Anti-Familienbett. Ich habe mir rausgezogen, was ich für uns gut fand.

  • Hallo,


    Danke für deine Erklärung. Das heißt, das Kind wurde auch dann nach dem aufwachen gestillt, wenn es vielleicht gar keinen Hunger hatte und erst mal pieseln oder kuscheln wollte? Und dann hat man es nach einer bestimmten Beschäftigungszeit irgendwann einfach ins Bett gelegt und es ist ohne stillen eingeschlafen?


    Tut mir leid, daß ich so nachfrage, aber das wäre einfach bei keinem meiner Kinder so möglich gewesen, nicht mal bei dem, bei dem ich das Gefühl habe, es hätte so grundsätzlich an fast alle Lebensvorstellungen anpassen können. Die hatten auch mal zwischendurch Hunger oder wollten einfach so mal stillen, sie wären auch nie einfach so eingeschlafen...


    Ich meine, natürlich wechselt man zwischen verschiedenen Sachen ab, aber nur schlafen, essen, wickeln, bespielt werden und wieder schlafen wäre selbst meinen Babys jenseits der Neugeborenenzeit zu wenig gewesen.


    Ich finde es auch extrem unflexibel, das funktioniert doch nur, wenn man immer gleiche Tagesabläufe hat, schon wenn man mal einkaufen geht, wird es schwierig - Kind wacht auf, will stillen und muss nun seine Aktivität haben... was mitten im Supermarkt aber mMn schwierig ist. Dafür macht es andermal vielleicht grad einen Schub, braucht öfter mal Milch, schafft es aber nicht, vorher erst ohne Milch einzuschlafen, wie es eigentlich dran wäre ... Und die Mutter darf sich nur währende der Schlafzeit individuell beschäftigen?


    Das Kind wacht auf, stillt, wir müssen mit dem Auto los, das Geschwisterkind abholen - Kind schläft ohne "Aktivität" wieder ein. Ups... was nun? Kind hat mit den Geschwistern lange gespielt, ist inzwischen wieder hungrig und hungrig mag es (verständlicherweise) nicht einschlafen... und jetzt? Kind wacht auf, fängt an zu spielen oder hat die Windel bis oben voll - ne Kindchen, erst wird gestillt...


    Für mich klingt das tatsächlich nach einem dieser amerikanischen Erziehungsratgebern, bei denen Wert darauf gelegt wird, daß die Eltern die Bestimmer, die lenkenden sind und man regelrecht Angst hat, die macht aus der Hand zu geben und den kindlichen Bedürfnissen zu folgen... Nur was, wenn das Kind das Buch nicht gelesen hat?


    Hm, klar, jeder muss seinen Weg finden, aber deine Beschreibung überzeugt mich nur noch mehr davon, daß euer Kind offenbar eins war, daß so oder so einen inneren Rhythmus hatte und den leicht an die Außenwelt anpassen konnte. Also "von innen raus", nicht wegen dem Programm.


    Mir wäre das viel zu anstrengend und kompliziert, man muss ja immerzu Angst haben, daß man was falsch macht, etwas gewährt, was noch gar nicht "dran " ist, etwas nicht ableistet, was dran wäre...


    Mit Kindern wie meinen wäre da vermutlich die ganze Familie verzweifelt zusammengebrochen...

  • Und ich wiederhole mich: Das hat einfach rein gar nichts mit dem hier kritisierten Tip zu tun.
    Wenn dieser Rhythmus zu dir und deinem Kind passte, ist das super. Aber der Tip ist: Kind schläft beim Trinken ein, also wecke es und finde einen anderen Weg es zum Schlafen zu bringen. Damit der Tip für dich und dein erstes Kind relevant hätte sein können, hättest du ihn auf die Nacht übertragen müssen und das Kind erst stillen, dann wecken und alleine wieder einschlafen lassen müssen.
    Dein Kind hat eben nicht zum Einschlafen gestillt, sondern wenn es grade wach wurde. Andere Kinder trinken, wenn sie müde sind (und zwischendurch) und schlafen dann eben oft ein. Fertig. Zwei Szenarien, die verschiedener nicht sein könnten.

  • alusra: ich finde, das klingt alles nett, aber man braucht das Kind dazu. Und da bin ich ganz bei Trin. Mit meinen Kind wäre das nicht gegangen. Ausserdem war ich froh, wenn er mal geschlafen hat. Ob das zu irgendeinem ausgedachten Ablauf passt, war mir so egal. Aber ich persönlich mag auch keine solchen Zeitkorsagen. “wir können um 10 nicht, da schläft mein Kind.“ oder sowas in der Art passt nicht zu mir.


    Zeit allein für die Mutter find ich ne gute Sache. Setzt aber voraus, dass das Baby allein schläft. Was, wenn nicht?


    Ich fürchte, wir kommen da nicht zusammen. :/ Okay, Ich bin bei diesem Thema gerade sehr sensibel. Meine Schwester hat im September entbunden und ist nur am jammern, wie anstrengend die kleine ist. Sie schläft noch nicht zuverlässig durch. (Sie ist 4 Monate !!!) Die kleine wollte eine Zeit lang viel getragen werden. Mittlerweile hat sie “gelernt“, dass sie keine Chance hat und liegt brav #stirn selbstverständlich darf sie nicht an der Brust einschlafen. Stillen heisst Hunger stillen (wobei das auch nicht mehr stimmt, sie muss pastinake essen und keinen interessiert es, ob sie möchte, ob sie beikostreif ist) Nähe stillen kommt im Bedürfniskatalog nicht vor. Ich krieg da Zustände. #yoga


    Und weißt du warum sie so ist?.weil MAN das so macht mit Babys. Und -noch schlimmer- weil die Hebamme das so gesagt hat. #yoga


    Und bei meiner Schwägerin ist es noch schlimmer. Im Dezember entbunden. Nach 2 Wochen war sie ehrlich verzweifelt, dass sie ihr voriges Leben nicht fortsetzen kann. Sie hatte die Vorstellung, das der kleine irgendwo abgelegt wird und alle 4h mal was zu essen bekommt. Dazwischen ist alles wie ohne Kind. Blöderweise ist das dem Kleinen schnuppe. Und Verzweiflung macht sich breit und die Frage, warum gerade ihr Kind so schwierig ist. #haare warum sagt der jungen Mutter niemand, dass ihr Zwerg sich völlig normal verhält? Dass es Kinder gibt, die sich hinlegen lassen und welche, die nicht 3h schlafen? Und dass beides ok ist?


    Woher hat die Mutter ihre Vorstellung? Von der eigenen Mutter. Meine Schwiegermutter propagiert teilweise haarsträubende Dinge. Aus der Gesellschaft? Vielleicht. Aber was ich am schlimmsten finde: von der Hebamme. #kreischen und die muss es ja wissen, ne!


    Und dann haben wir solche verzweifelte Mütter. Und nicht jeder schafft es, sich eine eigene Meinung zu bilden. leider.


    Mein Bild von Hebammen war bis dato völlig anders. L, meine Hebamme hat mir eingeschärft, dass alles ok ist, wenn es für uns passt und dass die kleinen im Wesentlichen 2 Dinge brauchen am Anfang: was zu essen und Nähe. (Ok, ne saubere Windel Welle wäre auch nicht verkehrt)


    Offensichtlich gibt es auch andre Hebammen, siehe die meiner Schwester und die meiner Schwägerin und die der threadstarterin. Ich kann daran nichts Gutes finden. #weissnicht


    und am meisten stört mich die Allgemeingültige, die in den Aussagen steckt. Es sind Babys und keine Roboter! da gibt's keine allgemeingültigkeiten! Es sind besondere kleine Menschen, jeder toll auf seine Weise. Das einzige, was für alle gilt, ist, das sie verschieden sind und wie ich finde, in ihrer Verschiedenheit und Individualität auch wahrgenommen werden sollen. Wenn ein Baby unbedingt Wasser braucht, dann los. Wenn es wie deines einen festen Rhythmus annimmt, wunderbar. Aber wenn es anders ist, dann ist es auch ok. Und ich finde, eine Hebamme sollte auf diesem Weg der Verschiedenheit unterstützen. Sollte die Mutter ermutigen, nach ihrem Gefühl und nach dem Bedürfnis des Babys zu handeln.
    Und nicht solche Regeln in dem Raum werfen.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Und ich wiederhole mich: Das hat einfach rein gar nichts mit dem hier kritisierten Tip zu tun.
    Wenn dieser Rhythmus zu dir und deinem Kind passte, ist das super. Aber der Tip ist: Kind schläft beim Trinken ein, also wecke es und finde einen anderen Weg es zum Schlafen zu bringen. Damit der Tip für dich und dein erstes Kind relevant hätte sein können, hättest du ihn auf die Nacht übertragen müssen und das Kind erst stillen, dann wecken und alleine wieder einschlafen lassen müssen.
    Dein Kind hat eben nicht zum Einschlafen gestillt, sondern wenn es grade wach wurde. Andere Kinder trinken, wenn sie müde sind (und zwischendurch) und schlafen dann eben oft ein. Fertig. Zwei Szenarien, die verschiedener nicht sein könnten.

    Antigone, das Zitat heißt: "wenn Babys beim Stillen/danach einschlafen, soll man sie aufwecken, damit sie sich nicht ans Einschlafstillen gewöhnen".
    Da steht nicht: Und lege es anschließend wieder alleine ins Bett. Vielleicht meint die Hebamme das tatsächlich, wie Du sagst. Aber steht so nicht da. Für mich steht da nur "Halte Stillen und Einschlafen auseinander".

  • Ludowica: ich verstehe Dich total, mich würde alle von Dir genannten Mütter samt Ihren Hebammen aufregen.


    Leute, ich bin doch auf Eurer Seite hier. Mir ging es nur um das Detail "Einschlafstillen".

  • Antigone, das Zitat heißt: "wenn Babys beim Stillen/danach einschlafen, soll man sie aufwecken, damit sie sich nicht ans Einschlafstillen gewöhnen".Da steht nicht: Und lege es anschließend wieder alleine ins Bett. Vielleicht meint die Hebamme das tatsächlich, wie Du sagst. Aber steht so nicht da. Für mich steht da nur "Halte Stillen und Einschlafen auseinander".

    ähm ja, genauso schreibe ich das ja oben, ich unterstelle der Hebamme eben grade nicht irgendwelche anderen Dinge. Meiner Kritik hast du somit nicht geantwortet. es tut mir leid, aber dadurch kann ich weiterhin nur wiederholen, dass du einfach zwei Szenarien vergleichst, die nichts miteinander zu tun haben.
    Du sagst das sei ein richtiger Tipp, weil deine 1. Tochter immer Hunger hatte, wenn sie wach wurde. Andere Kinder (wie auch deine 2. Tochter offenbar) hingegen werden müde vom trinken. Für deine 1. Tochter passte es also einfach, nicht einzuschlafen nach dem stillen, denn sie war nicht müde, für die zweite nicht. Die zweite hättest du aber nach dem Tipp der Hebamme auch nicht wach lassen sollen, denn sie war ja müde, sondern dann durch etwas anderes zum schlafen bringen sollen. Ebenso hättest du die 1. Tochter nachts nach dem einschlafen an der Brust wecken und auf andere Art wieder einschlafen lassen sollen. Also ist der Tipp ein schlafendes Baby zu wecken gut, weil deine 1. Tochter nach dem stillen am Tag gar nicht müde war und gar nicht schlafen musste?

    Ich hab das festgedruckte jetzt nicht mehr weggekommen, entschuldigt.

  • Ludowica das hast du so schön geschrieben, danke!
    Ich kann mich mit jungen Müttern meist gar nicht unterhalten, es macht mich fertig, wie das Kind gesehen wird und wie man damit umgeht . Intelligente Leute ! Hätte ich auf meine Hebamme gehört beim zweiten Kind , wäre genau sowas wie bei der TS rausgekommen. Habe aber da zum Glück beim ersten Kind gelernt .
    Gruß omega.