Zwei Fremdsprachen gleichzeitig beginnen

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  • Hallo ins Rabennest,


    meine Tochter hat bisher an der Grundschule ein bischen Indonesisch gelernt. Ende Januar kommt sie in die 7. Klasse der Highschool, in eine Begabtenklasse. Dort wird sie dann Mandarin-Chenesisch lernen (wir hatten angefragt wegen Deutsch aber es wird keine Deutschklasse geben). Zu Hause sprechen wir wegen dem Grossen nur Englisch, er lernt aber an der Highschool Deutsch. Sie moechte nun privat zur gleichen Zeit wie Mandarin mit Deutsch beginnen. Ueben koennen wir zu Hause aber ich habe ein wenig Angst, dass es zuviel fuer sie werden koennte - die Umstellung zur Highschool, Begabtenklasse und dann noch 2. Fremdsprache. Hat hier jemand Erfahrung mit dem gleichzeitigen Beginn zweier Fremdsprachen?


    LG,
    Regina.

    Regina (9/75) mit L. (3/03) und K. (12/04) und einem Sternchen das ueber uns wacht.


    The only thing worth stealing is the kiss of a sleeping child.


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    • Offizieller Beitrag

    Hier. In der fünften haben sie parallel mit Englisch und Latein begonnen. Vorher an der Grundschule war Französisch die Fremdsprache. Allerdings sind Latein und Englisch ja viel näher als Mandarin und Deutsch. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann würdest du sie ja in Deutsch unterrichten, oder? Warum dann nicht einfach versuchen und wenn es zu viel wird, könnt ihr ja langsamer machen oder pausieren. Oder hab ich da gerade einen Denkfehler?

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Nein, ich wuerde sie nicht selbst unterrichten. Sie wuerde Deutsch Samstags fuer 3,5h an einer Schule lernen, ich wuerde nur zusaetzlich mit ihr ueben wenn sie das moechte, genauso wie ich es mit ihrem Bruder schon mache. Sie muesste sich halt fuer ein Jahr verpflichten und da Schule eventuell schon viel wird (9-15:30 Uhr plus Hausaufgaben) habe ich halt Angst das das zuviel des Guten ist.

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  • Da hätte ich weniger Sorge, dass zwei Sprachen zuviel sein könnten, als dass einfach zu wenig Freizeit übrig bleibt.


    Was ist deine Tochter denn für ein Typ? Braucht sie mal Leerlauf zwischendurch, ausschlafen, in den Tag leben, oder eher viel Action?

    • Offizieller Beitrag

    Ah! Okay - das verstehe ich. Kann sie vielleicht erstmal das Schuljahr anfangen und später zum Deutschkurs dazustossen? Wenn sie einschätzen kann, wie viel Arbeit die neue Schule bedeutet?
    Was für ein Typ ist sie denn? Braucht sie "Futter"? Wie sieht es in punkto Pubertät aus?
    Tendenziell würde ich es wohl eher um ein Jahr verschieben - es sei denn, sie fordert es vehement ein.

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    Willy Brandt, 1969

  • Ich selbst habe (allerdings erst viel später, an der Uni) mit zwei Fremdsprachen gleichzeitig begonnen und habe später noch eine dritte dazugenommen. Ich hatte zwar in einer Sprache muttersprachliche Vorkenntnisse, konnte aber nicht lesen und schreiben. Ich hab also gleichzeitig auch zwei neue Alphabete gelernt. Das war am Anfang gehörig zu merken, also auch der Umbauprozess im Gehirn. Fand ich echt faszinierend.
    Was ich aber eigentlich sagen wollte: Was mir total geholfen hat war, von Anfang an die prioritäre Sprache festzulegen. Wenn alles knapp war (es war klar, dass ich mich nicht um beide gleich intensiv kümmern kann), wusste ich genau wo ich reinstecke. Und so ging das auch echt gut.
    Den Punkt mit der Freizeit sehe ich allerdings auch - sind ja jetzt auch nicht gerade die einfachsten Sprachen, für die deine Tochter sich entschieden hat ;)


    Edit: Ich hatte auch eine Deadline, bis zu der ich es mit zwei Sprachen versuchen wollte. Hätte es nicht geklappt, hätte ich eine sein lassen. Das ist aber ja anscheinend bei deiner Tochter nicht möglich. Blöd..

  • Schule bis 15:30 Uhr ist hier so, sind die Kinder von Anfang an gewoehnt. Hausaufgaben waren bisher nicht die Rede wert, das war ja Grundschule. :) Ihr Bruder hat jetzt die 7. Klasse an der Highschool fertig und das war nicht sehr anstrengend aber Begabtenklasse ist nochmal anders. Sie geht einmal nach der Schule schwimmen und hat ansonsten viel gelesen. Im Moment kann sie sich noch treiben lassen aber ich vermute, dass es naechstes Jahr stressiger ist. Wenn ich erlich bin dann tendiere ich dazu, erstmal mit einer Sprache zu beginnen und dann zu sehen ob sie noch Kapazitaeten hat. Ich hatte naemlich Bauchschmerzen dahingehend das sie sich uebernimmt und sich dann stresst.

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  • Wie wär's, wenn Ihr euch als Kompromiss samstags zu einem Stündchen "deutsch mit Keksen" oder so verabredet und ihrem Wissensstand entsprechend etwas gemeinsam lest oder anschaut oder schreibt. Dann kann sie da etwas aufsaugen und wenn sie nächstes Jahr tatsächlich die Samstagsschule beginnt, hat sie ein Fundament. Und sonst macht ihr weiter ein Mutter-Tochter-Projekt daraus.

  • Da hätte ich weniger Sorge, dass zwei Sprachen zuviel sein könnten, als dass einfach zu wenig Freizeit übrig bleibt.

    Ich schließ mich mal hier an.


    Ich hab an der Uni zig Sprachen parallel angefangen und sah da überhaupt kein Problem darin. Aber da war ich auch kein Kind mehr.


    Ich denke übernehmen wenn, dann eher wegen der eingeschränkten Freizeit.


    Bei Mandarin und Deutsch seh ich jetzt auch nicht die große Verwechslungsgefahr. ;)

  • Hallo,


    Könnte sie denn mit einer der Sprachen aufhören, wenn es ihr zu viel wird? Oder müsste sie beide bis zum Jahr X durchziehen? Hieße Verpflichtung als "nur" Zahlungsverpflichtung (und wäret ihr bereit sie trotzdem ggf. aufhören zu lassen?) oder unter allen Umständen für das ganze Jahr "Anwesenheitspflicht"?


    Wenn sie aufhören könnte und euch das "verlorene" Geld nicht in der Seele weh tut, dann würde ich es sie versuchen lassen, wie schon jemand schrieb mit der Priorität auf der "Pflicht"-Sprache.


    Es gibt Kinder, die sind glücklich, wenn sie richtig viel zu tun haben und nutzen ihre Freizeit dazwischen dann besonders intensiv und fühlen sich so wohler als mit zu viel "Gammelzeit". Andere brauchen die, um überhaupt erst in einen Freizeitmodus zu kommen...


    Bei "Anwesenheitspflicht" würde ich allerdings auch gut überlegen und ggf. ausmachen, dass sie erst mal schaut, wie es insgesamt läuft und ein Jahr Später startet.


    Was mich persönlich am meisten störten und zum "Nein" tendieren lassen würde, wäre der Samstag. Ich finde es immer blöd, wenn Wochenenden dauerhaft mit irgendwas in Beschlag genommen sind und man nicht spontan übers WE wegfahren kann o.ä. . Das würde ich auf jeden Fall mit bedenken.

  • In Belgien (zumindest bei mir im deutschsprachigen Teil) wird schon im Kindergarten mit der ersten Fremdsprache angefangen.
    Ab der 7. Klasse kommen dann Englisch u Latein u ab der 8. Klasse noch Niederländisch dazu (wenn Kind bzw Eltern es möchten).
    Ich finde nicht, dass das für mich damals zuviel war... Allerdings war es während der Schulzeit u nicht noch am Wochenende. Da hätte ich persönlich nicht noch Zusatz Unterricht haben wollen...

  • Uns wurde mittlerweile mitgeteilt, dass sie erstmal nur mit Mandarin beginnen soll, denn sie wird schulisch ziemlich beansprucht da sie in mehreren Faechern die 7. und die 8. Klasse in einem Jahr absovieren wird (HB Klasse). Mir ist schon klar, dass der Fremdsprachunterricht in Deutschland anders als hier gehandhabt wird aber da die Schultage hier lang sind und sie eventuell am Theaterprojekt teilnehmen moechte habe ich Angst das es fuer sie zu viel wird, denn bisher hatte sie schulisch eher Leerlauf (es gab wenig HA und auch noch keine Noten, das wird alles ab Februar anders).


    Wenn sie haette Samstags Deutschunterricht gemacht, dann waere es mit Anwesenheitspflicht gewesen und auch recht straff mit Noten, denn man kann in den Schulen den gleichen Fremdsprachabschluss wie an der normalen High School machen wenn dort die gewuenschte Sprache nicht angeboten wird. Aber wie gesagt, wir warten erstmal ab und vielleicht machen wir es so, dass sie mir Mandarin beibringt und ich ihr etwas Deutsch.

    Regina (9/75) mit L. (3/03) und K. (12/04) und einem Sternchen das ueber uns wacht.


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    Einmal editiert, zuletzt von Reggie () aus folgendem Grund: Was vergessen.

  • (es gab wenig HA und auch noch keine Noten, das wird alles ab Februar anders).

    Da muss ich mal neugierig nachhaken: Was fuer eine Schule war das? Eine staatliche eher nicht, oder? Hier gibt es selbst bei der freien Schule Zeugnisse und die Monte-Schule nimmt an NAPLAN teil. Noch 'ne doofe Frage: Wie laeuft es denn dann in der HS? Sie wird doch wahrscheinlich nicht die weiteren Klassen "normal" also in einem Jahr absolvieren. Ist sie dann noch eher mit der Schule fertig?


    Zum eigentlichen Thema, obwohl es sich ja eigentlich erledingt hat: Koennte sie nicht erstmal mit Duolingo oder so anfangen? Nur so zum Spass. Wenn es sie wirklich interessiert koennte sie jetzt in den Ferien beginnen, wenn ihr zu langweilig wird.

  • Meine Kinder sind beide auf normalen staatlichen Schulen. Vielleicht habe ich mich komisch ausgedrueckt aber die beiden haben nur zum Halbjahr und zum Endjahr Noten bekommen, sonst gab es keine Bewertungen, die wir haetten einsehen koennen. NAPLAN finde ich im uebrigen auch nicht sehr aussagekraeftig.


    Der Grosse macht ganz normal High School und selbst da gab es wesentlich weniger Noten als das in Deutschland ueblich ist. Ich glaube bei ihm waren was 2 CATs pro Halbjahr. Die Missy wird in Mathe und Science schneller als normale High School Kids machen, Englisch und in ihrem Fall Mandarin vertiefter als normale Klassen und anstelle von Woodwork hat sie Robotics. Ansonsten ist alles gleich mit normalen Klassen aber sie wurde garwarnt, dass es anstrengend sein wird. Sie darf in der 10. Klasse 3 VCE Units belegen, Schueler in normalen Klassen duerfen nur eine VCE Units belegen. Sie kann dann entscheiden ob sie ihr VCE schneller durchzieht und dann in der 12. schon Uni Kurse belegt oder aber ob sie es langsam angehen laesst und ganz normal in der 11/12 VCE macht. Ich hoffe, ich hab es verstaendlich erklaert, wenn nicht frag nochmal nach. :)


    Das Duolingo macht ihr Bruder im Rahmen seines Deutschunterrichtes, das kann sie tatsaechlich mal versuchen. Danke.

    Regina (9/75) mit L. (3/03) und K. (12/04) und einem Sternchen das ueber uns wacht.


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  • @Reggie: Ganz vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Antwort. Ich glaube, dass wir es hier einfach auch kaum mitbekommen, wieviel die Kinder in der Schule getestet werden. Ende dieses Schuljahres haben meine mal die Tests mit heim gebracht. Das war mal ganz interessant, auch wenn ein Klassenspiegel ganz nett waere. Die vorherige Schule hat nichts heraus gerueckt mit der Begruendung, dass *Name_gerade_entfallen*-System, das hier in QLD angewendet wird und bei dem theoretisch jede einzelne Unterrichtseinheit vorgegeben ist, geschuetzt waere und international verkauft werden wuerde...


    Hier in QLD gibt es ja (noch) OPs, die irgendwie auch nur hier anerkannt werden(?). Von Cat und VCE hab ich noch nie gehoert. Das ganze System ist mir immer noch ein Raetsel mit sieben Siegeln. Ich hoffe, dass wir hier bleiben, denn recht nah gibt es eine staatliche HS, die auch das Baccalaureat als Abschluss anbietet.

  • @sophiek: VCE ist nur das abiturequivalent hier in Victoria. CATs sind vorgegebene Tests an der High School. IB scheint es hier leider nur an privaten Schulen zu geben, ich hatte mich dazu mal umgesehen. Wir hatten noch Glueck, dass wir die Kinder auf die Schule bekommen haben auf der sie nun sind, denn in SE Melbourne ist so ziemlich alles strengstens gezoned. Ich habe absolut keine Ahnung, wie hier bewertet wurde, das war in der Grundschulzeit ziemlich undurchsichtig. In der High School laeuft das etwas besser aber im Prinzip ist hier vieles "murky".


    Die Missy hat uebrigens schon mit Deutsch auf Duolingo angefangen, die braucht tatsaechlich etwas input ueber die Ferien, besonders da alle ihre Freundinnen auf andere High Schools gehen werden als sie und sie deshalb etwas traurig ist.

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