Ferritin und restless legs?

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1. offizieller Beitrag

    Schwangerschaftsbedingt wurde bei mir vor zwei Wochen ein großes Blutbild erstellt. Alles gut. Nur der Eisenspeicher recht leer (habe den Wert jetzt nicht hier, Hebamme schickt ihn mir nächste Woche). Die Hebamme hat das nicht weiter kommentiert.
    Nun bin ich aber im Netz darüber gestolpert, dass ein zu nedriger Ferritin Wert Auslöse für restless legs sein kann. Ich habe restless legs chronisch, in den Schwangerschaften aber verstärkt und zum Ende hin so massiv, dass ich gar nicht mehr liegen kann.
    Im Moment geht es noch einigermaßen, hält mich aber auf Trab.
    Sollte der leere Eisenspeicher wirklich ursächlich sein, wäre das natürlich prima, weil ich zumindest irgendwo ansetzen könnte.
    Mein HA ist erst nächste Woche wieder da. Dann möchte ich das mit ihm thematisieren und schauen, ob wir da eine Lösung finden. Da scheinen ja Eisentabletten oder auch Infusionen angezeigt zu sein!?
    Nun würe ich gerne bis dahin schonmal irgendwas tun. Wirken sich Kräuterblut und die gängigen Ernährungsempfehlungen auch auf den Ferritinwert aus? Also macht es Sinn, jetzt einfach Kräuterblut zu trinken, obwohl der Eisenwert ja sehr gut ist?

    Hat jemand Erfahrung mit dem Zusammenhang Eisenspeicher und restless legs?
    Ich frage mich mal wieder, wieso man sich solche Infos eigentlich immer selbst zusammen sammeln muss - weder FÄ, noch HA oder Hebammen scheinen diesen Zusammenhang zu kennen #weissnicht

    ich habe von diesem Zusammenhang auch noch nie gehört, aber wenn dein Ferritin eh runter ist solltest du eh was tun und wenn sich in dem Zuge das Restless Leg verbessert umso besser.
    Kräuterblut hilft natürlich auch beim Speicherfüllen. Am besten für die Resorption sind immer mal wieder kleine Schlucke zwischendurch.

    Zitat von Aviva

    ich habe von diesem Zusammenhang auch noch nie gehört, aber wenn dein Ferritin eh runter ist solltest du eh was tun und wenn sich in dem Zuge das Restless Leg verbessert umso besser.
    Kräuterblut hilft natürlich auch beim Speicherfüllen. Am besten für die Resorption sind immer mal wieder kleine Schlucke zwischendurch.


    Aha? Ich finde ja Kräuterblut saulecker und könnte das quasi exen :D
    Man muss sich da aber schon an die Angaben halten, oder? Die sagen allerdings eben zweimal am Tag soundsoviel ml...
    Die sollte ich aber besser auf viele kleine Gaben über den Tag verteilen?

    Zitat von janos

    Der Zusammenhang zwischen Anämie und rls ist schon lange bekannt, darum machen Neurologen entsprechende Labordiagnostik, wenn man mit rls dahin geht

    Das finde ich interessant und beobachte das mal. Danke für den Hinweis.
    Bei mir fängt das RLS auch wieder an und ich dachte, dass es daran liegen könnte, dass ich seit ca. 2 Wochen kein Magnesium mehr nehme. Aber möglicherweise bin ich damit auf dem flaschen Dampfer.

    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Ja, Restless Legs wird durch einen Mangel an Eisen ausgelöst! Ein Mangel an Magnesium verursacht nicht Restless Legs, sondern Wadenkrämpfe, das ist nochmal was anderes. Und ich kann bestätigen, dass diese Zusammenhänge unter Neurologen bekannt sind (meine Mutter ist Neurologin). Es ist auch bekannt, dass man nicht erst eine manifeste Anämie haben muss, um Restless Legs zu entwickeln. Das kommt häufig auch schon bei grenzwertigem, aber noch im Normbereich befindlichen HB vor.

    Es dauert lange, bis der Eisenspeicher über orale Eisenzufuhr (egal ob eiseneiche Ernährung, Kräuterblut oder Tabletten) genügend aufgesättigt ist. Denn selbst unter optimalen Bedingungen (Viel Vitamin C, wenig Kalzium) KANN der Dünndarm pro Tag nur eine geringe Menge Eisen aufnehmen. Umso wichtiger ist es, möglichst frühzeitig die Eisenzufuhr zu verbessern. Also unbedingt schon bei grenzwertigem Befund aufsättigen, nicht erst wenn man schon tief in der Anämie steckt oder schon Restless Legs hat. In dem Fall wären Infusionen effektiver. In der Klinik, wo meine Mutter arbeitet, werden Restless Legs Patienten standardmäßig mit Eiseninfusionen therapiert.

    Zitat von Schlehe

    Ja, Restless Legs wird durch einen Mangel an Eisen ausgelöst! Ein Mangel an Magnesium verursacht nicht Restless Legs, sondern Wadenkrämpfe, das ist nochmal was anderes. Und ich kann bestätigen, dass diese Zusammenhänge unter Neurologen bekannt sind (meine Mutter ist Neurologin). Es ist auch bekannt, dass man nicht erst eine manifeste Anämie haben muss, um Restless Legs zu entwickeln. Das kommt häufig auch schon bei grenzwertigem, aber noch im Normbereich befindlichen HB vor.

    Es dauert lange, bis der Eisenspeicher über orale Eisenzufuhr (egal ob eiseneiche Ernährung, Kräuterblut oder Tabletten) genügend aufgesättigt ist. Denn selbst unter optimalen Bedingungen (Viel Vitamin C, wenig Kalzium) KANN der Dünndarm pro Tag nur eine geringe Menge Eisen aufnehmen. Umso wichtiger ist es, möglichst frühzeitig die Eisenzufuhr zu verbessern. Also unbedingt schon bei grenzwertigem Befund aufsättigen, nicht erst wenn man schon tief in der Anämie steckt oder schon Restless Legs hat. In dem Fall wären Infusionen effektiver. In der Klinik, wo meine Mutter arbeitet, werden Restless Legs Patienten standardmäßig mit Eiseninfusionen therapiert.

    Wow, vielen lieben Dank Schlehe für Deine fundierte Antwort (auch, wenn ich gar nicht die TS bin).

    Um den Zusammenhang von Wadenkrämpfen und Magnesium wusste ich, allerdings hat mir bisher oft auch Magnesium bei RLS geholfen. Vieleicht kann ich aber durch Dein Postng noch einen Schritt weiterkommen und RLS sogar komplett vermeiden, wenn ich mich auf das Ferritin konzentiere (meine HÄ misst immer nur Hb und erst, wenn der zu niedrig ist, würde sie Ferritin abfragen. Mein Hb liegt zwischen 11 und 12, da hält sie es nicht für nötig, den Ferritin-Wert bestimmen zu lassen). Das wär super.

    Danke nochmals & lG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Ich finde es auch nervig, wenn der Speicher nicht mit bestimmt wird, ich habe auch grad das Problem. Mein hb ist auch 11 und der Hausarzt hält es nicht für nötig.

    Nur habe ich das Problem, dass ich nicht supplementieren will, weil die Präparate nicht sehr gut verträglich sind. Vielleicht kann man da mit Kräuterblut was reißen, ich muss mal eine Pulle kaufen. Ist nur immer so teuer #augen

    Es scheint also tatsächlich mittllerweile gut bekannt zu sein.
    Ärgert mich.
    Ich habe RLS seitdem ich Kind war. zT extrem massiv.
    Kein Arzt - und ich war auch schon bei Neurologen, zT wegen anderer Sachen, bin mir aber absolut sicher, dass ich das RLS dort angesprochen habe hat jemals einen Zusammenhang zwischen Eisen und RLS hergestellt. Toll. Hätte ich mir viel Leid ersparen können.
    Ich habe das Gefühl, ich fahre gerade gut mit Kräuterblut plus Vitamin C plus Magnesium.

    Eine der schlimmsten Momente mit dem RLS war nach einer Blinddarm OP. Ich konnte keine Sekunde die Beine ruhig halten. Es hat weh getan und war furchtbar. Die Ärzte haben vor mir darüber diskutiert, ob nun Calcium oder Magnesium das Mittel der Wahl sei #weissnicht Beides hat NULL geholfen. Ich bin also ununterbrochen gelaufen. Das haben sie mir aber verboten wegen frisch operiert und erstmal Bettruhe einen Tag lang. Dann bin ich heimlich nur noch im Zimmer rumgelaufen und habe ansonsten heulend im Bett gelegen. Da hätte man da ja evtl wirklich was mit Infusion machen können #sauer

    Ja. Gut zu wissen!!!

    kaonashi, Magnesium verhindert aber die Eisenaufnahme, also nimm das bitte nicht zeitgleich, sondern am besten mit 4 Stunden Abstand. Damit bist du auf der sicheren Seite.

    Mit großem Kind (2008) und kleinem Kind (2018)


    Meist vom Handy aus im Forum unterwegs. Tippfehler sind garantiert.

    Zitat von Haselmaus

    Anaemodoron könntest du evtl. noch probieren, bzw. auch die anderen, die Substituation nicht vertragen.

    So sehr ich die Präparate von Wala schätze, aber Brennnessel, Walderdbeerenextrakt und Honig? Für das Geld kann ich ganz viel Brennnesseltee kaufen, ein Löffelchen Honig rein tun und ein Schälchen Erdbeeren dazu essen.
    Und wozu eigentlich Erdbeeren? Die haben nicht so viel Eisen, nur bisschen mehr Folsäure.

    Aber ich halte auch nicht so viel von Ferrum phos und ähnlichem, ich habe das monatelang ausprobiert, es hat an meinem hb nix getan. Der ist immer und nach wie vor niedrig. Ich kauf jetzt Kräuterblut oder supplementiere vielleicht doch im Rahmen eines Multivit.-Präparates, da sind meist 5 mg drin.

    Die Eisenaufnahme wird zwar von extrem vielen Lebensmitteln gestört, aber kann bei der richtigen Lebensmittelkombination auch optimal ausgenutzt werden. Pflanzliches und tierisches Eisen in Kombination gegessen mit Vitamin C dabei, ohne Milchprodukte und ohne Vollkornprodukte, in denen Phytate sind, ist zum Beispiel Resorptionstechnisch super. Und ja, genau die Kombination, dass man tierisches Eisen mit pflanzlichem Eisen kombiniert, reißt echt nochmal viel.

    Ich bin weiterhin ein großer Verfechter voner kräftigen Rinder-Kraftbrühenbasis, aus der man sich eine leckere Gemüsesuppe kocht, und ein Spritzer Zitrone kann da auch rein. Das kann so lecker sein, die gelöste Form hilft dem Darm, das Eisen aufzunehmen, es macht satt....ich hab damit schon einige Schwangere aus einem Eisenmangel helfen können, die die Eisentabletten nicht vertrugen. Und ich koche das regelmäßig für Frauen im Wochenbett.

    Dazu noch Kräuterblut kombiniert ist auch super.

    Grundsätzlich ist es aber schwer, einen leeren Eisenspeicher nur über die Ernährung aufzufangen. Wenn man die tabletten also VERTRÄGT, ist es einfacher, mit tabletten zu arbeiten, oder mit Eisentropfen.

    interessant. Mir war nicht klar, dass das Eisen sozusagen "löslich" ist. Ich würde dann lieber ein Stück Fleisch essen.

    Ich sollte das eigentlich auch tun, aber da ich nur Biofleisch esse, werde ich da leider arm.

    edit: ich sehe das auch so: Wenn der Speicher leer ist, hilft nur supplementieren. Aber ob der leer ist, wissen wir ja leider nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Irene (9. Januar 2017 um 10:35)

    Ja klar ist Eisen löslich. Es ist doch ein Kation. Kationen und Anionen sind in Wasser löslich. In Kräuterblut ist es doch auch gelöst. in Eisentropfen und Eiseninfusionen auch. Huch, ich merke, das ist für mich völlig selbstverständlich, und mir kam bisher gar nicht in den Sinn, dass es das für andere nicht ist, sorry... :(

    Und wenn man das Fleisch isst, dann muss man eben das ganze Protein verdauen, um an das Eisen zu kommen, mal sehr platt ausgedrückt (ein wenig komplizierter ist es natürlich schon). Proteinverdauung ist jetzt eine etwas aufwändigere Verdauung als z.B. Stärkeverdauung, der Körper braucht Enzyme, er braucht länger für die Grob-Zerkleinerung.... Wenn man Fleisch auskocht (damit meine ich, kalt aufsetzen, und dann minimal 2 h im Dampfkochtopf, oder 4 h im Topf), dann ist eigentlich alles, was gut ist und löslich (also auch die weniger hitzeempfindlichen Vitamine, auch die fettlöslichen Vitamine, das Fett wurde ja mit ausgekocht, und die Mineralstoffe) in der Suppe gelöst, und das Protein ist noch im Fleischstück. Suppenfleisch essen ist also nicht unbedingt eine Mineralstoffbombe :D

    Und grade weil ich nur Biofleisch essen, bin ich Suppenköchin. Ein Bio-Suppenfleisch kostet nämlich einfach auch nicht so wahnsinnig viel wie ein Bio-Steak oder ein Bio-Bratenstück.

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel (9. Januar 2017 um 11:04)

    Trüffel, in Kräuterblut sind Press-Säfte, das ist was anderes.
    Trotzdem ist deine erklärung natürlich nachvollziehbar.

    ich werde am Wochenende mal wieder Borschtsch machen, da hab ich Brühe UND Fleisch und Suppenrindfleisch und knochen sind auch nicht so teuer im bioladen.