Wer gibt seinem Kind noch alles keinen Schnuller?

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  • Nachdem wir das Stillen etabliert hatten, hat mein Sohn bis zum Abflauen des Saugreflex mit etwa 12 Wochen hin und wieder mal einen Schnuller genommen. Gerade beim Autofahren, das er anfangs nicht besonders mochte, war das oft hilfreich.


    Dann war's vorbei mit dem Schnullern. So richtig traurig war ich darüber nicht, weil ich Schnuller doof finde. Manchmal wäre das sicher lebenserleichternd gewesen und ich hätte ihn eh nicht als "Baby-Stöpsel" benutzt, sondern nur als kleine Hilfe, wenn ich gerade nicht auf seine Bedürfnisse eingehen kann, wie z.B. beim Autofahren oder als Einschlafhilfe.


    Ich würde meinen Kind auf jeden Fall einen Schnuller anbieten, aber wenn's nicht klappt, bin ich darüber auch nicht traurig.


    Mein Sohn nuckelt übrigens mit Vorliebe an allem anderen, insbesondere meiner Kleidung, dabei bevorzugt er Wolle - ist halt irgendwie ein Öko-Baby ;)

  • Wir wollten auch keinen Schnuller geben - zumindest ich halte den Schnuller aber auch nicht für eine Katastrophe.
    Seit etwa 2 1/2 Wochen nehme ich ab und zu einen Schnuller, den mein Sohn erst gar nicht wollte und auch jetzt nur - glücklicherweise sehr kurz zur Beruhigung im Mund behält. Er kommt nur beim Autofahren zum Einsatz und ich hab ihn einmal eingesetzt als er sich im Kinderwagen in Rage weinte und gar nicht beruhigte, trotz auf den Arm nehmen u.s.w. - Leider hatte ich das Tragetuch vergessen, das hilft nämlich meistens. Aber ein großes Saugbedürfnis hat er auch - schon immer und da geben wir wann immer möglich unseren kleinen Finger.
    Für´s Autofahren ist es vielleicht jetzt meine Lösung - ich fand, das ist ok, den ich muss den Alltag ja auch irgendwie hinbekommen.

    Mein größter Traum und meine Erfüllung - unser Pünktchen und das Zappelchen, das wir erwarten




  • Ich mag Schnuller in meinem Kind nicht. Trotzdem hatte es für etwa drei Monate einen - meine Mutter hatte mich überzeugt :eek: Nach den drei Monaten wollte Töchterlein ihn zum Glück nicht mehr..

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte es da mit Trin: das Kind entscheidet, nicht irgendwelche hehren Ideale von mir...


    Und genauso, wie ich tatsächlich schon Kinder erlebt habe, denen bei jedem Pieps der Mund mit dem Busen zugestöpselt wurde, kenne ich aber auch eine Menge Kinder, die den Schnuller ganz "normal" bekommen haben und sich völlig normal weiterentwickeln...


    Bei uns hatte der Grosse die ersten Monate keinen - erst in der Krippe haben sie mich gebeten, für den Schlaf einen mitzubringen. Da ich wusste, sie handhaben es in unserem Sinne - der Schnuller ist fürs Saugbedürfnis da, nicht als Dauerbestückung im Mund - haben wir das gemacht.
    Mein Sohn war ein passionierter Nuggeler, auch ausgesprochen lange. Ich übrigens auch.
    Wir hatten ganz einfache, wie ich finde auch äusserts logische "Regeln": überlegen, warum das Kind unruhig ist. Hat es Hunger? Durst? Zu warm... Braucht es Trost auf dem Arm? Oder möchte es schlafen und dazu noch etwas nuckeln?
    Und so kann ich ein völlig normal entwickeltes Kind vermelden, das mit 11 Monaten erste Worte gesprochen hat. Und obwohl er gerne nuckelte, gibt es zum Beispiel nur eine Handvoll Nuggi-Bilder von ihm - einfach weil er ihn wach nicht hatte...


    Kind 2 ist nicht so passionierte Nucklerin, hat aber ebenfalls einen Nuckel zum Schlafen, wenn ich nicht da bin. Und zum Autofahren.


    Also sehe ich es einfach so: zustöpseln und Bedürfnis erfüllen sind zwei paar Schuhe... Und "auf keinen Fall Nuckel" ist genauso am Kind vorbeigedacht wie "auf jeden Fall Nuckel".


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Von seiner Natur her braucht kein Kind einen Schnuller oder sonstigen Brustersatz. So etwas ähnliches wie Schnuller (früher waren es z.B. getränkte Tücher und Lumpen, die den Kindern zum Nuckeln gegeben wurden) gibt es erst seit etwa 3000 Jahren. Die Menschen selbst gibt es schon deutlich länger, was uns zeigt, dass wir vom Wesen her eigentlich so konzipiert sind, dass wir ohne Schnuller oder Nuckelhilfe groß werden können. So weit die Theorie.


    Aber das würde mich jetzt doch noch sehr interessieren: woher willst Du das wissen?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Das hatte ich auch überlegt... den Nuckelzipfel an Mutters Fell-Cape, das Nuckel-Lederrestchen o.ä. wird man ja heute kaum noch als solches nachweisen können, wenn es das denn gab.... ;)
    Von daher dürfte ein Nachweis ala ""ganz früher wurde keinesfalls an irgend etwas andem als an Mutters Brust genuckelt" schwer sein.


    Und wie gesagt selbst wenn - früher trug man auch weniger/andere Kleidung und manches Kind (er)fror im Winter, wer Schmerzen hatte, musste sie einfach erleiden ect. Da sagt sicher auch keiner "Aber Mutter Natur hat nun mal vorgesehen, das Babys bei Schmerzen leiden müssen, Schmerzmittel würden zwar helfen aber sie sind unnatürlich und darum geben wir aus Prinzip keine..." - genau so wenig wie jemand der halbwegs vernünftig ist, routinemäßige Schmerzmittel befürworten würde, ohne daß das Kind Schmerzen HAT.

  • Sehe ich auch so. Wir haben ja auch aktuell nen Extrem - Nuckler und sie nuckelt einfach an allem was sie zu fassen bekommt. Mal ein Tuch, mal ein Spielzeug, mal ein Finger, mal der Schnuller. Letzterer wird doch bevorzugt, eben weil optimal geformt, aber zur Not tut es auch genauso was anderes. Und ich denke so war es schon immer .. das Beduerfnis ist nunmal da .. und irgendwie wird das auch gestillt .. und wenn es ein Holzstueck ist.


    An der Brust nuckeln tut sie meist eher ungern, weil da staendig Milch rauskommt. (Ich hab leider viel zu viel .. hat Kind 1 nicht gestoert, aber die Kleine eben schon). Das hat bei mir auch nix mit der Nuckeltechnik zu tun .. bei mir loest sich der Milchspendereflex auch schon, wenn die Kleine mir nur an der Brust rumtascht und plappert.


    Und ich muss auch sagen .. ausser Haus finde ich es jetzt auch nicht so pralle die ganze Zeit komplett entbloesst rumzulaufen, weil das Kind alle 2 Minuten mal fuer 20 sec nuckeln will. Stillen ist natuerlich kein Thema, aber dieses Rumnuckeln, gucken, nuckeln, Kopf wegdrehen und bruellen, weil Milch kommt ... wieder nuckeln usw. ... muss auf Dauer dann doch nicht sein. Da bin ich schon froh wenn sie fuer sowas auf Schnuller/Tuch & Co zurueckgreift. Zustoepseln ist hier eh nicht mehr, weil sie den Schnuller (oder was auch immer) ja selbst rein/rausstopfen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Der Maunzer hatte ein paar Wochen lang vor allem zum Autofahren einen Schnuller, nun haben wir ihm den wieder abgewöhnt und seit dem klappt das Stillen viiel besser. Mit Schnuller wollte er erst beim alleegrößten Hunger an die Brust und wollte dann kaum auf den Milchspendereflex warten, was mich wiederum sehr gestresst hatte. Jetzt ohne Schnuller trinkt er häufiger und hat deutlich mehr Ruhe und Geduld an der Brust. Außerdem nimmt er viel aktiver am Familienleben teil und lautiert und lacht viel mehr, so ohne Schnuller.



    Edit: das Brüllen, weil Milch kommt hatten alle meine Kinder auch so etwa bis zum 5. Lebensmonat. Ab dann kamen sie mit de Milch gut klar und es ging deutlich besser ohne Schnuller.

  • Also unsere Tochter hat den Schnuller auch nicht genommen, ich hab irgendwann nach zwei Monaten alle möglichen Sorten durchprobiert, weil sie den lieben langen Tag immer am Finger von uns gesaugt hat und ich das extrem unpraktisch fand. Vielleicht war ich auch nicht hartnäckig genug, mir sind Schnuller auch eher suspekt. Eine Weile lang war ich dann ziemlich neidisch und frustriert, weil andere Kinder so "praktisch" alleine eingeschlafen sind und z.B. Autofahren mit einem Finger im Mund vom Kind nicht viel Spaß macht.
    Nach drei Monaten war der Saugtrieb dann aber plötzlich weg und im Nachhinein bin ich ziemlich froh, das wir um das ganze drumherum gekommen sind. Bei ihrer Kusine war es auch so habe ich dann gehört, vielleicht liegt sowas auch in der Familie.


    Grüße schnuppe

    There is no way home, home is the way.


  • Erst Monate später habe ich in einem Buch gelesen, dass man damit ganz wichtige Emotionen "zustöpselt", die aus den Kleinen herausgeschrien werden müssen/sollen.

    Das ist ein guter Gedanke. Ich selber empfinde das Meckern, Quengeln, Quietschen nämlich gar nicht schlimm (wenn auch manchmal nervig), denn der Kleine hat doch das Recht, das zu sagen, wenn ihm was nicht paßt! Wenn dann aber andere Leute komisch gucken, werde ich schon manchmal unsicher.


    Unser Kleiner hat eigentlich gar kein so großes Saugbedürfnis. Er nuckelt zwar gern an der Brust, ohne zu trinken, aber das eigentlich hauptsächlich, weil ich dann nicht weggehen kann :) Genauso wohl fühlt er sich aber auch, wenn eine andere Ruhe ausstrahlende Person ihn herumträgt (und bei meiner Grund-Hibbeligkeit beruhigt er sich manchmal bei anderen viel besser als bei mir). Es ist also mehr ein Bedürfnis nach Nähe, das sich durch den Schnuller wahrscheinlich sowieso nicht befriedigen läßt.

  • Das ist ein guter Gedanke. Ich selber empfinde das Meckern, Quengeln, Quietschen nämlich gar nicht schlimm (wenn auch manchmal nervig), denn der Kleine hat doch das Recht, das zu sagen, wenn ihm was nicht paßt! Wenn dann aber andere Leute komisch gucken, werde ich schon manchmal unsicher.


    Den Gedanken aus dem Buch finde ich voellig absurd. Man kann doch keine Emotionen wegstoepseln ... egal ob mit Schnuller- oder Bruststoepsel. Man kann nur Beduerfnisse stillen. Ich geh doch auch nicht hin, wenn mein Kind sich weh tut und sag .. gut, das muss jetzt mal rausgeschrien werden. Ich nehm es in den Arm und troeste es. Und wenn mein Baby schreit und ich nicht genau weiss warum, dann mache ich dasselbe. Nur das zum Troesten eines Babys meistens auch Beruhigungsnuckeln gehoert .. manche Babies machen das an der Brust, andere wollen lieber einen Schnuller. Ich hatte beide Varianten hier und leider auch die, die sich durch nichts beruhigen liess und ueber Monate ihre Emotionen rausgeschrien hat. Das fand ich wirklich schlimm zu ertragen und sehe da beim besten Willen keinen Vorteil fuers Baby, das so leidet.
    Natuerlich reagiert man nicht auf jedes Quengeln mit nem Schnuller .. genauso wenig wie man bei jedem Quengeln gleich die Brust rausholt. Oft ist ihnen wirklich einfach langweilig oder sie wollen auf den Arm oder sonstwas .. und gerade so ein Bedarf laesst sich mit Schnuller eh nicht decken (der wird einfach ausgespuckt).

  • belleamie, ich hätte es wohl etwas ausdifferenzieren sollen... #yoga


    Ich schrieb in meine Beitrag speziell von meinem Kind. Das Buch, das ich ansprach, basiert ausschließlich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um traumatisierte Säuglinge. Es ist definitiv nicht "absurd".


    Ich zitiere:
    "Das Baby durchläuft in den Armen der Mutter (oder des Vaters; Anmerkung von mir ^^ ) einen lösenden Prozess des Weinens, welcher dem Säugling erlaubt, die Stresslage des Organismus zu lösen. Auf der Basis des sicheren emotionalen Bandes zur Mutter hat der Säugling die Möglichkeit, seinen Teil der Geschichte "zu erzählen". Dieses lösende Weinen erlaubt dem Säugling eine Rückkehr zur vegetativen Regulations- und Schwingungsfähigkeit seines Organismus.
    Ein wichtiges Anliegen dieses Buches ist es, Eltern und Fachleute darin zu ermutigen, die Angst- und Vermeidungsstrategien im Umgang mit dem Schreien der Babys zu überwinden und dieses vielmehr als Teil eines angeborenen Selbstheilungsmechanismus des Kindes zu verstehen."


    Zu finden im Kapitel II (Grundlagen): Körper und Bindung
    Mehr dazu steht noch im Kapitel IV (Praxis der EEH): Rebonding-Halteprozess


    Es ging mir also um seelisch und körperlich instabile Säuglinge und es geht auch nicht darum, Babies weinen zu lassen, wenn sie eigentlich an der Brust oder am Schnuller saugen möchten.


    Ich ziehe mich jetzt zurück, denn es geht mir wieder sehr nah gerade. Tut mir leid. ;(

  • Hallo,


    Ich vermute mal, daß es um das Buch von Aletha Solter oder jemandem, der ihren Theorien folg.


    Auch wenn sicher nicht alles in dem Buch falsch ist (natürlich soll man nicht bei jedem unmutstänchen den Nuckel reinstecken und meinen es ist gut - nur darum geht es hier im Thread ja acuh keinem), ist die Annahme, daß man Babys Trost verweigern soll, damit sie ihre emotionen herausschreien mehr als umstritten. Ja es wird zum Teil als gefährlich angesehen, weil sie dazu führen kann, daß Mütter ihre eigentlichen Instinkte (das Kind zu trösten, zu wiegen, sich ihm zuzuwenden, ihm die Brust zu geben, die ja sicher nicht umsonst von natur aus Stoffe enthält, die beruhigen und trösten... ) verlernen (bis dahin, daß sie es, dem Buch folgend, absichtlich zum "herausweinen" bringen weil sie glauben, daß das gut sei), damit es "herausweinen" kann.


    Daß dieses "Herausweinen lassen" etwas bringt ist nicht nachgewiesen, daß zerstörte Instinkte schaden, dagegen schon.


    Ähm - ehe wieder jemadn was falsch versteht - damit unterstelle ich keinem, daß er keine gute Beziehung zu seinem Kind hätte o.ä., aber die GEFAHR besteht bei dieser Methode tatsächlich.


    Ich kenne das Buch, fand es, bevor ich Kinder hatte sogar logisch, inzwischen, nach 4 eigenen Babys (lang ist her...) kann ich nicht mehr nachvollziehen, daß ich solche Gedanken mal logisch fand. *grübel*

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • ich habe zwar den kompletten thread nicht, dafür aber das buch


    "warum baies weinen" von aletha solter gelesen



    in diesem buch wurde nicht beschrieben, " dass man babies den trost verweigern soll"
    es wurde beschrieben, was baies alles mit weinen ausdrücken können und vor allem verarbeiten....
    und das es ok ist, wenn man sein baby in seinen armen auch mal "erzählen lässt" wenn es ansonsten keine bedürfnisse hat.


    ronja hat z.b. die ersten paar wochen nur geschlafen, wenn sie davor kurz geweint hat.... sie wollte in der zeit keine brust (nuckel haben wir nicht) hatte trockene windeln und auch sonst war alles gut... sie hörte nach kurzer zeit selbst auf zu weinen, suchte nach der brust und schlief.........


    natürlich sollte das baby schon selber bestimmen, wann es dafür an der zeit ist ;)





    septemberglück, ich bin ganz bei dir..... da ist nichts absurdes drann!


    edit und trost kann man wegstöpseln!!! meine mama hat meiner schwester bei jedem weinen einen schnuller mit honig in den mund gestopft..... das kann ich bei ihr heit noch merken..... so können! sich essstörungen entwickeln

    viele Grüße aus der Heide








    Es ist kein Zeichen seelischer Gesundheit, gut angepaßt an eine kranke Gesellschaft zu leben!

    Einmal editiert, zuletzt von greeneyed ()

  • Hallo,


    Ich weiß nicht, vielleicht hat sie mehree Bücher geschrieben? Oder es gibt eine verbesserte Neuauflage?


    In dem, daß ich gelesen habe, stand, man sollte die Kinder, wenn sie weinen, nur halten, sie nicht wiegen, nicht stillen usw. auch dann nicht, we4nn sie diesen Trost annehmen würden. Damit sie ihre Probleme "erzählen" könnten, alles andere wäre eben ein nicht zulassen von Gefühlen.


    Nun ja, zwischen "erzählen" und gehalten, aber ungetröstet weinen ist für mich ein Unterschied und daß, was sie beschrieb war für mich nicht mehr "erzählen" An (mindestens) einer Stelle berichtete sie wie sie oder jemand anders ein Kind gezielt zum weinen brachte, indem sie es am Kopf berührte usw.


    Für mich klang es ja acuh erst mal logisch - aber es fühlte sich falsch an, nachdem ich erst mal meine Kinder im Arm hielt.


    Natürlich gibt es Situationen, wo man nicht trösten kann, weil alles nichts hilft und die sollte man zusammen mit seinem Kind aushalten. Und nicht - wie früher leider oft üblich - das Kind weglegen und gehen, weil es "eh weint".
    Aber ihm gezielt Trost zu verweigern, WENN ich es trösten könnte (egal ob durch wiegen oder stillen oder herumtragen... ) fühlte sich für mich nicht richtig an.

  • Ok. #yoga


    Nein, es ist nciht von FRau Solter.


    Es heißt: "Emotionelle Erste Hilfe" von Thomas Harms.


    Und es wird im Kapitel "Rebonding" und auch in allen anderen Kapiteln mehrmals darauf hingewiesen, dass das Baby in den Armen der Eltern fest gehalten und gewiegt wird. Es wird dann auch durchaus herumgetragen und sanft geschaukelt.


    Wollt ihr das missverstehen was ich schreibe oder geht es wirklich grad nicht?


    Da steht nichts von "Trost verweigern" und "weggehen"- - im Gegenteil, das hätte doch fatale Folgen für ein eh schon aufgewühltes Kind!


    Mein Kind hat sich im KH nachts entweder alleine die Seele aus dem Leib geschrien oder wurde in großer Not (Op, andere Eingriffe in den Körper) teilweise festgehalten, fixiert und zugestöpselt.
    Immer wurde erst der Schnuller wieder und wieder reingesteckt; erst wenn er sich nicht anders beruhigte, hatte eine Schwester Erbarmen und gab ihm außerhalb des Rhythmus etwas zu Trinken oder nahm ihn aus dem Bettchen.
    Beim Umfüllen des Beutels musste er auch gehalten werden und bekam den Schnuller zur "Beruhigung". Das war aber keine Beruhigung, sondern ein Ruhigstellen.

  • @Septemberglueck: Es tut mir leid, wenn ich dich mit meiner Aussage verletzt habe. Das war nicht meine Intention.


    Dennoch erscheint mir diese Denkweise wirklich absurd, weil es gegen jeden meiner Instinkte geht. Natuerlich muss man auch mal das Weinen des Babys aushalten koennen. Das hat mich meine zweite Tochter gelehrt und ich gehe seitdem viel ruhiger mit meinen Kindern um. Und manchmal will ein Baby natuerlich einfach nur gehalten, getragen werden und ist so verzweifelt, dass es keinen Trost annehmen kann .. schluchzt sich dann selbst in den Schlaf. Das muss man als Elternteil dem Kind lassen. Aber es gibt etliche Situationen in denen ein Kind sich eben durch Stillen oder Schnullern beruhigen laesst .. in denen genau das ihm wieder Ruhe und Zufriedenheit bringt. Nicht weil das fuer die Eltern angenehmer ist, sondern weil es dem Baby damit besser geht. Warum sollte man ihm das vorenthalten? Das erscheint mir wirklich komplett absurd.


    Und nein .. einem verzweifelt weinendem Baby, dass keinen Schnuller oder die Brust zur Beruhigung moechte, kann man mM nicht zustoepseln. Auch das hat mich meine zweite eindeutig gelehrt. Ich bin mir sicher, selbst wenn ich den gezuckert haette, haette das ueberhaupt nichts geaendert. Und gehe mal ganz fest davon aus, dass niemand hier im Forum auf so eine Idee kaeme.


    Ich bin mir sicher, dass so ein Buch helfen kann, zu verstehen, dass man nicht Schuld daran traegt, wenn sich ein Baby nicht beruhigen laesst .. das war fuer mich jedenfalls keine leichte Erfahrung. Aber wenn es dahin geht, zu raten, das Baby lieber weinen zu lassen, damit es etwas rauslassen kann, wenn man es stattdessen auf welche Art auch immer troesten koennte ... nein das kann ich nicht akzeptieren.



    Edit: was du schildest, septemberglueck ist ja eine voellig andere Situation. Das ist fuer mich Kindesmisshandlung (von seiten des Klinikpersonals) und hat nichts mit Schnuller ja oder nein zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Hallo,


    Septemberglück, ich dachte, darin, daß ein gewaltsames reinstöpseln abzulenen ist, sind wir uns hier alle einig. Und daß das ganz sicher auch nicht das ist, was die Leute hier, die ihrem Kind einen Nuckel gegeben haben unter "Nuckel anbieten(!) verstehen.


    Ihr habt eine schlimme Zeit hinter euch, gerade darum ist es für die Bindung wichtig, dicht bei den eigenen Gefühlen zu bleiben. Da gleichzeitig nicht nicht in eine Schiene zu rutschen, in der man sich für das Weinen bzw. nicht trösten können, schuldig fühlt, ist sicher eine echte Herausforderung.


    Wenn deinem Kind ein Nuckel geholfen hätte, diese schlimmen Momente besser auszuhalten, dann wäre er richtig gewesen und kein "Zustöpseln" von Gefühlen. Sondern Trost. So wie manch einer vielleicht die hand des Partners hält, wenn die Wehen zu stark sind oder bei Kummer dem Partner um den Hals fällt und sich trösten lässt. Es wollte aber ganz klar keinen und damit war es falsch, ihn gegen diese klaren Signale gewaltsam in den Mund zu stecken und festzuhalten. Dann KANN man es nur gemeinsam durchstehen und gegebenenfalls uzsammen weinen.


    In dem Buch von Aletha Solter geht es aber tatsächlich um etwas ganz anderes, nach ihrer Theorie würde man die Gefühle des Kindes nicht zulassen, wenn man das Kind tröstet, wenn es Trost möchte und annehmen würde. Wenn es weint, soll man es nicht stillen, damit es sich ausweinen kann. Auch nicht wiegen, singen oder anders trösten. Sie beschreibt wie gesagt sogar (zumdeinst in der Ausgabe die ich hatte), wie Babys absichtlich zum weinen gebracht wurden, damit sie ihren Kummer "herausweinen" konnten.


    Und DAS ist etwas was sich für MICH eben völlig falsch und völlig gegen meine Instinkte angefühlt hat. Und es ist etwas ganz anderes als ein kind, daß gerade keinen anderen Trost mag zu halten und zu wiegen und seinen Kummer und Schmerz mit ihm zusammen auszuhalten. (und trotzdem eben immer mal wieder auch anderen Trost anzubieten)

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ja, Trin, da stimme ich dir zu.
    Aber als wir wieder zuhause waren-....da habe ich auch immer sofort den Schnuller in den Mund gegeben und ihn da auch teilweise bei geöffnetem (weil schreiendem) Mund draufgehalten.
    Und das war falsch von mir (von uns), denn in diesen Momenten, als mein Sohn sich endlich langsam sicher fühlte und seiner Kummer mir mitteilen wollte, habe ich ihn zum Schweigen gebracht.


    ;(


    belleamie, man kann leider einen Schnuller reinzwingen; nichts anderes haben die in der Klinik und am Anfang auch wir zuhause gemacht. Sab Simplex drauf und so lange reinhalten, bis es geht. ;(


    Das Festhalten und Fixieren war leider manchmal notwendig, da es durch Bewegung leicht zu Verletzungen an der Haut hätte kommen können (z.B.). :S