Hashimoto Thyreoiditis Austauschthread

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    • Offizieller Beitrag

    Naja - ich war in einer fetten Unterfunktion drin (TSH von 10 ist jetzt nicht gerade wenig). Ich schätze, dass sich mein Essverhalten dann jetzt wohl normalisiert. Ich kenne es halt einfach nicht mehr, Hunger zu haben.

  • Das Schlimmste, sozial und gesellschaftlich gesehen, war auch immer, dass ich total wenig esse, aber trotzdem total übergewichtig bin. Das wollten mir nicht einmal die Ärzte glaube, dass ich eigentlich vom Ess- bzw. Nichtessverhalten in Richtung Magersucht gehe und ich tagelang nichts essen mag/mochte (jetzt geht es einigermaßen, 1 Mahlzeit kriege ich immer hin). :( Ich kam mir vor wie ein Lügner und Betrüger.


    Heute habe ich geschwollene Hände, ganz schrecklich, ich kann kaum tippen, habe aber mein Gewicht gehalten (also vermutlich abgenommen ohne Wassereinlagerung).

    • Offizieller Beitrag

    Das Schlimmste, sozial und gesellschaftlich gesehen, war auch immer, dass ich total wenig esse, aber trotzdem total übergewichtig bin.


    Total übergewichtig bin ich nicht, aber schon deutlich. (will sagen: keine Adipositas, aber eben im BMI - Bereich davor). Und exakt so ging es mir bisher auch. Ich bin gespannt, ob sich daran jetzt was ändert.

  • Ich habe immer mal wieder so Phasen, in denen ich sehr viel essen muss und dann wieder Phasen, in denen keine richtige Esslust aufkommt. Beim letzten Blutabnehmen, war ich ja wieder stark in einer Unterfunktion und hatte auch wenig Appetit. In so einer Phase esse ich aber trotzdem 4-5 Mal am Tag was, weil ich mich sonst schnell unterzuckert fühle. Seit ich die L-Thyroxin Dosis erhöht habe, nehme ich aber auch wieder ein wenig ab (obwohl ich eigentlich eh schon eher zu dünn bin).


    Ich belese mich gerade intensiver zum Vit. B12 Mangel... krass, was das alles für Auswirkungen haben kann. Ein wenig habe ich die Hoffnung, dass meine ganzen neurologischen Ausfallerscheinungen doch daher kommen. Und ich hoffe so sehr, dass der Endokrinologe im März mal umfassend alles anschaut und Ideen dazu hat. Ich bin es leid, alles selbst recherchieren und veranlassen (und teilweise zahlen) zu müssen.

    "Hüte dich vor den Wilddruden und den Graugnomen und den Borkaräubern."

  • Ja, ein Vitamin B 12- Mangel habe ich laut Blutbild auch, das macht sehr krasse Symptome, vor allem psychisch/nervlich. Ganz gruselig. Das würde ich dann wirklich testen lassen.

  • Danke für diesen Thread. Ich werde mal in den nächsten Tagen alles mit und mit nachlesen was ihr so geschrieben habt. Ich hatte immer eine leichte Unterfunktion und habe L-Th. genommen. Einige Jahre habe ich es nicht kontrollieren lassen aber bei dem was ihr so schreibt sollte ich das dringend nachholen. Mein Arzt hat beim letzten Mal (ca. 3 Jahre her) nur einen Wert genommen und gemeint wär noch nicht behandlungsbedürftig? Ich lese jetzt mal nach, was ich da abnehmen lassen sollte.

  • Wir haben jetzt einen Termin beim Kinderendokrinologen.
    Der Kinderarzt sagte, das Thyroxin schlägt gut beim Tochterkind an. 25mg reichen erst mal, kann sein, dass wir die Dosis sogar noch runter schrauben können.
    Ich hole mir morgen die Befunde und bringe sie zum Endok. mit, damit wir nicht erneut Blut abnehmen müssen.
    Ich selbst habe einen Termin am Montag beim Hausarzt zur Blutabnahme, lasse mir aber auch gleich die Werte geben, weil ich denke mein Hausarzt ist nicht wirklich mit Hashimoto vertraut.


    Ansonsten vermelde ich noch ein bisschen Positives: Seit das Kindlein eingestellt ist, beginnt sie erfreulicher Weise zu Essen und ihr Zuckerkonsum sinkt rapide. Kennt ihr das auch, dieses unbändige Verlangen nach Süßem? Vor Therapiebeginn hat sie quasi nur süß gegessen. Mittlerweile bin ich ganz erstaunt, weil sie einigermaßen normale Portionen isst (normal für sie, für meinen Sohn wäre das eine Füllung für den hohlen Zahn) und auch mal Obst und Gemüse verlangt. Hat sie vorher nie, nie, nie. Das freut mich natürlich sehr, weil ich schon ein wenig Sorge wegen ihrer etwas einseitigen Ernährung hatte. Sie war ja schon immer untergewichtig und irgendwann haben wir ihr halt einfach gegeben was sie verlangte, hauptsache sie aß...


    Wichtige Frage, die ich bisher in keinem Buch gelesen habe: Kann sich das jetzt, da sie die Medikamente nimmt ins Gegenteil umschlagen? Also müssen wir aufpassen, dass sie jetzt nicht futtert wie ein Scheunendrescher, weil sie jetzt besser verwertet?


    Grüße vom NSG

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ich schleiche mich doch noch mal rein...
    Vor ein paar Seiten hatte ich ja wegen meiner Werte gefragt. (TSH-basal 2,410 mU/l, Anti-TPO <5) Das sieht gut aus, sagte meine Ärztin auch, kein Problem.


    Trotzdem habe ich eine laaaange Liste von Symptomen, die alle sehr gut zu Schilddrüsenproblemen passen. Und wo Ihr über das Essen redet: Ich kann essen und essen und essen, es ist schon fast peinlich, und nehme trotzdem kein Gramm zu. Esse ich zu wenig, wird mir ganz schnell schwindelig und übel, und wenn zu wenig Salz (Jod?) dabei ist, bekomme ich sofort Kopfschmerzen. Wir haben inzwischen ein Wort dafür: "Salzmangelmigräne". #hammer


    Es ist ja nicht so, dass ich unbedingt was haben will (schon gar nicht lebenslang Medikamente nehmen), aber gut geht's mir nicht... :S


    Theoretisch würde ich gerne noch mal Blutwerte prüfen lassen, aber wenn ich meiner Hausärztin noch mal damit komme, befürchte ich, dass das dann (wieder) als psychosomatisch gilt. Damit bin ich schon einmal reingefallen und musste letzten Endes den Arzt wechseln. Also direkt zum Endokrinologen? Geht dann automatisch ein Bericht an meine Hausärztin? Oder kann ich das irgendwie verhindern?

    Not all those who wander are lost.

  • @ Nachtschattengewächs: Ja, das kenne ich auch. Seit der Einstellung ist der Süßhunger fast weg und selbst Schokolade schmeckt mir nicht mehr so wirklich. Ich hatte das aber auf meinen Vitamin B 12-Mangel geschoben und nicht auf die Schilddrüse. Ist ja interessant, dass es doch von der kommen kann.

  • Selkie: Mal meine (laienhafte) Einschätzung: Der TSH-Wert ist ziemlich hoch, aber noch im offiziellen Rahmen. Ein hoher TSH-Wert zeigt eine SchilddrüsenUNTERfunktion an. Dein Symptom Riesenmengen-essen-können-und-nicht-zunehmen würde aber mehr zu einer SchilddrüsenÜBERfunktion passen.


    Daraus würde ich ableiten, dass du auf jeden Fall noch ein anderes Problem hast. Vielleicht ist deine Schilddrüse sogar wirklich völlig OK.


    Ich würde nochmal zur Hausärztin gehen an deiner Stelle, und ihr erklären, dass du dieses und jenes Problem hast (und es dir nichts hilft, wenn sie deine Werte anschaut und sagt, die wären gut). Sowas ist doch ihr Job, oder nicht?

  • Ah, interessant. :) Es kann durchaus ein anderes Problem sein (oder mehrere ;)). Aber ich finde mich bei so vielen Beschreibungen hier im Thread wieder, dass ich einfach noch mal nachfragen wollte, ob ein weiterer Test eventuell sinnvoll wäre.


    Ich möchte im Moment nicht zur Hausärztin gehen. Meine Erfahrung ist, dass bei schlecht einzuordnenden Symptomen beim Arzt gerne mal der falsche Eindruck entsteht. Mein Ex-Hausarzt hat ab einem bestimmten Punkt alles als psychosomatisch abgebügelt, sogar messbare Dinge wie Blasenentzündungen.
    Die neue Hausärztin hat das Thema "Schilddrüse" überhaupt erst angefangen, weil sie meinte, eine leichte Vergrößerung zu erkennen (wurde im Ultraschall widerlegt). Als dann die Blutwerte OK waren, und ich nach der Symptomliste gefragt habe, hat sie nur noch mal erklärt, dass ja alles in Ordnung ist, und mich nach Hause geschickt. #weissnicht

    Not all those who wander are lost.

  • Das ist jetzt hier OT, aber wenn mir inzwischen ein Arzt mit "psychosomatisch" kommt, dann werde ich kratzbürstig. Dass sich die Psyche jenseits des Einwirkungsgebietes des Hausarztes befinden würde, stimmt einfach nicht. Also, selbst wenn es psychosomatisch sein sollte, ist das kein Grund für die Hausärztin, sich für nicht zuständig zu erklären.


    Ich würde nochmal hingehen. Es ist ja durchaus so, dass Hausärzte pro Besuch abrechnen können, und wenn sie dein Problem in einem Termin nicht gelöst kriegen, musst du halt ein zweites Mal kommen.

  • Ich habe mittlerweile gelernt, dass "psychosomatisch" bei Hausärzten ein Euphemismus ist für "keine Ahnung, ich bin überfordert, bitte suchen Sie einen anderen Arzt auf" und nur ganz selten wirklich psychosomatisch. ;) Das lernt man als Schilddrüsenkranker zu allererst, neben dem, dass viele Ärzte veraltete Werte nehmen und/oder unzureichende Bluttests machen.

  • Ich denke noch mal drüber nach.
    Die Ärztin ist bisher nett, kompetent, ist in Laufweite, und traut mir zu, dass ich auch Fachbegriffe verstehe. Deshalb will ich sie gern "behalten". ;)


    Eine Endokrinologin wäre aber wahrscheinlich trotzdem interessant, ich kann nämlich auch mit Zyklusstörungen und Haarausfall aufwarten. *seufz*


    Edit: Es ist auf jeden Fall schön, mit jemandem zu "reden". Danke Euch.

    Not all those who wander are lost.

    Einmal editiert, zuletzt von Selkie ()

  • Naja, nett und menschlich und fachlich kompetent war mein Hausarzt in Kiel auch, nur leider kannte er sich so gar nicht mit Schilddrüsen aus und hat meinen Kropf einfach unter Jodmangel abgetan und mich auch nicht weiterüberweisen. Von daher würde ich eher auf eine Schilddrüsen-Fachkompetenz setzen. Ich hätte schon 3 Jahre früher behandelt werden müssen, hätte dann vermutlich mein Studium besser hingekriegt, die Schwangerschaft wäre nicht so sch... gewesen und vielleicht sogar eine natürliche Geburt. So war ich für alles zu schlapp!

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • NSG, das freut mich, dass sich da was tut!


    Wegen Hunger, Essen und Abnehmen:
    Das ist etwas, was bei vielen einfach ganz individuell ist!
    Ich habe vor der Diagnose und vor den Tabletten nur leicht zugenommen, konnte aber auch relativ gut mein Gewicht halten. Dann habe ich während der Einstellzeit mit immer weniger essen, aber auch fiesen Hunger auf Süßes. Ca 10-15 kg zugenommen. Und erst jetzt, nach 3 Jahren Einstellerei, bekomme ich Hungergefühle und kann sogar wieder Sport machen. Esse aber vorsichtshalber nicht viel mehr, da sich bei mir leider, leider am Gewicht so gar nichts ändert. Weder bewusst noch unbewusst. Und ich bin jetzt mit 70 kg bei 168 überhaupt nicht mit mir zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich mein Erwachsenenleben lang immer um die 53-56kg hatte. :(
    Ich habe mal in einer Abnehmphase die Kalorien gezählt: Wenn ich konstant 500 Kalorien am Tag gegessen habe, habe ich pro Monat 2 Kg abgenommen. Und selbst da war nach 2 Monaten Schluss, weil ich nach weiteren 2 Monaten bei gleichem Essen gar nichts mehr abgenommen habe. #heul
    Das frustriert.


    Ich kenne aber auch ein Mädel mit Hashimoto, die spindeldürr ist und Schwierigkeiten hat zuzunehmen. Und eine, bei der keine Änderung beim Gewicht aufkam. Mit 3 Kindern.


    Selkie, wichtig wäre wirklich alle Schilddrüsenwerte zu überprüfen. Aber es kann auch was anderes sein. Es gibt auch eine andere Schilddrüsen Autoimmungeschichte und das ist Morbus Basedow. Aber wie gesagt, Blut abnehmen lassen und darauf achten dass alle Werte gemacht werden.


    Wegen Wassereinlagerungen: Das hatte ich stark in der Unterfunktion. Und jetzt eigentlich nur, wenn ich wieder zu viele Kohlenhydrate gegessen habe.
    Am besten geht es mir körperlich, wenn ich mich glutenfrei, zuckerfrei, möglichst wenig Kohlenhydrate und vegan ernähre. Und das Gemüse möglichst gekocht ist. Auch das Obst möglichst gedünstet. Dann habe ich keinen Blähbauch, keine Druckempfindlichkeit beim Bauch (Aua), die Gelenke schmerzen nicht mehr und keine Migräne mehr.


    Aber mach das mal, wenn man ständig unterwegs ist und kaum zu Hause und eine Familie hat, die gerne auch anderes isst.

    Viki und ihre starken Maenner


    Auch wenn die Schlange in ein Bambusrohr kriecht, kann sie nur schwer ihre krumme Natur ändern.

  • Das ist doch noch Normalgewicht, oder? Ich wiege 108 kg (bei 1,75 kg), esse 2 Mal am Tag etwas (morgens etwas Obst mit 2 EL Naturjoghurt, abends einen Teller Warmes, möglichst ohne KH), nehme 1 kg pro Monat ab. Vorher habe ich 1 Mal am Tag etwas gegessen und mit Schilddrüsensache bis zu 1 kg pro Woche zugenommen, von 87 kg nach der Geburt bis jetzt (vor der Schwangerschaft wog ich 103 kg, auch da ging das Gewicht nicht runter, trotz extremem Sporteln).


    Nett sind auch die Ärzte, die sagen, ich solle fürs Abnehmen einfach weniger essen. Weniger essen würde bei mir bedeuten: nichts essen. Und Sport geht wegen Schilddrüse auch immer noch nicht, bin einfach zu schlapp. :(

    2 Mal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Bei mir ist 56 Normalgewicht.
    Manche sehen mit 70 kg super aus, weil sich da die Polster gleichmäßig und an den richtigen Stellen verteilen. Ich habe dünne Arme und dünne Beine (also keine Waden) und der Rest hat sich alles in der Mitte angesammelt. Also, 15kg um den Bauch rum packen und alles andere bleibt gleich...


    Lemony, ich kann dir so gut nachfühlen!
    Ja, wenn man so wenig isst und es passiert nix bis gar nicht, bzw das Gegenteil vom Gewünschten, finde ich das manchmal schon frustrierend. Und mich hat es dann echt aufgeregt, wenn dann welche sagen, man soll doch einfach mal mehr Sport machen. Ich konnte bis vor kurzem gar keinen Sport machen. Zwischendurch musste mich sogar mein Mann bei einem Spaziergang! den Hügel hoch von hinten anschieben, weil ich so außer Puste war. Jeder einzelne Schritt war eine mega Anstrengung. Und meine alte Mutter war den Hügel schon 3 mal hoch gelaufen... Ich habe sogar schon langsamer gesprochen und fast gelallt, weil es so anstrengend war. Selbst meine Augenlider waren auf Halbmast... Wenn ich mich jetzt daran erinnre, schüttelt es mich... Und dazu ein hyperaktives Kind, was betreut werden sollte.... #hammer


    Ich glaube, wer das nicht selbst erlebt hat, der kann das nicht glauben. Ich frage mich ja auch immer, wie das funktioniert. Das widerspricht manchmal jedem physikalischen Grundsatz...

    Viki und ihre starken Maenner


    Auch wenn die Schlange in ein Bambusrohr kriecht, kann sie nur schwer ihre krumme Natur ändern.

  • Bei nervigen Verwandten sage ich mittlerweile, dass es ist, als wenn man versucht, ein Auto ohne Benzin zu fahren. Das Bild funktioniert recht gut.