Haut-/Nagelkundiges Fachwissen gefragt

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  • Ihr kundiger #rabe -Schwarm,


    eine Person, die ich kenne, hat ein Problem mit einem Fußnagel.


    Als ich den Nagel vor ein paar Wochen sah, sah er für meinen unkundigen Blick nach Nagelpilz aus (war aber noch nicht ganz so gelblich wie jetzt). Ein Termin bei einer Hautärztin, um das anschauen zu lassen, stand aber kurz bevor, so dass ich mir dachte, das geht schon alles seinen Gang, und bald ist es weg bzw. (Nagelpilz ist ja langwierig) zumindest im Griff.


    Allerdings kam heute das Ergebnis einer Gewebeprobe-Anzucht, welche die Ärztin veranlasst hatte, und die Ärztin besaß offenbar die Frechheit, meiner Bekannten am Telefon zu sagen, dass mit dem Zeh alles in Ordnung ist, das hätte die Probe ergeben.


    Der Nagel sieht so aus:


    whatsappimage2022-07yfkuw.jpeg


    Tut mir leid, für meine Begriffe muss jemand vollkommen verrückt sein, um zu sagen, dass da alles in Ordnung ist.


    Oder, was ich für wahrscheinlicher halte: Die Probe hat tatsächlich nichts ergeben, aber entweder waren die Notizen in der Akte schlampig oder die Ärztin hat einfach nicht nachgeschaut, bevor sie den Befund mitgeteilt hat.


    So wirkt das jedenfalls stümperhaft und offensichtlich falsch.


    Kann man anhand dieses (leider unscharfen - falls das etwas helfen würde, könnte ich evtl. noch ein besseres anfordern) Bildes irgendetwas ausschließen oder für wahrscheinlich halten?


    Danke schon mal!

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Also, so sah mal der Finger meine Kindes bei einer dicken Nagelbettentzündung aus... ist das nicht warm und tut das nicht weh? Abgesehen von den weißen Sachen sieht das Nagelbett so rot und prall aus und auch seitlich alles so dick... ist der Nagel gelb weil Eiter darunter ist?

    Ich habe damals den Finger in Kernseife gebadet und mir Octenisept eingesprüht und verbunden, nach zwei Tagen ging das auf und der Eiter kam rausgeschossen...

    Gruselig.

    doanka hat vielleicht eine Idee dazu?

  • Also, so sah mal der Finger meine Kindes bei einer dicken Nagelbettentzündung aus...

    Zumindest ich kenne eine Nagelbettentzündung als eine akute Sache von vielleicht ein paar Tagen. Das geht jetzt (zunehmend zumindest vom Aussehen her schlimmer werdend) seit mindestens 6 Wochen so.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Kann man die Person überreden, nochmal zum Arzt zu gehen? Ich will jetzt nicht unken, aber bei der Mutter einer Bekannten hat eine verschleppte Nagelbettentzündung zur Amputation des Fußes geführt.

    Wenn Arztbesuch nicht wahrscheinlich: eine mobile medizinische Fußpflegerin hinschicken, die sich das mal anschaut?

  • Die Person würde durchaus noch mal zu einem/r Ärzt*in gehen, wenn Aussicht darauf bestünde, dass dabei etwas Sinnvolles herauskommt. Auf medizinische Fußpflege ist die Person auch schon gekommen (und von mir bestärkt worden), das wird sie wohl probieren. Aber danke für den Tipp! Bei meinem Freund mit seinem eingewachsenen Nagel war der vor Jahren mal Gold wert!

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Es kann schon sein, dass es tatsächlich kein Nagelpilz ist. Mein Mann hat auch einen gelben komischen Fußnagel, da hat der (wirklich sehr gute) Hautarzt über die letzten Jahre schon zweimal eine Probe von untersucht, weil er den auffällig fand, aber die hat jedes mal ergeben, dass es kein Pilz war. In dem Fall bin ich sicher, dass der Arzt recht hat.
    Allerdings hat er sonst keine Beschwerden. Es tut nicht weh, ist auch nicht dick oder rot der so und hat sich in den letzten Jahren auch nicht wirklich verändert. Das schaut auf dem Foto insgesamt ja schon irgendwie akut aus?

  • Vielleicht ist es auch Schuppenflechte. Ich habe keine Ahnung wie eine Schuppenflechte von Nägeln aussieht, aber diese Erkrankung gibt es, auch nur auf die Nägel bezogen.

  • Das hätte ich auch vermutet.

    Aber die Schwellung passt da nicht wirklich dazu.

    Vielleicht beides. Nagelentzünding UND Schuppen flecht...

  • Tatsache 1:

    Es hat nix mit verrückt zu tun wenn man am Telefon den Laborbefund der nix auffälliges ergeben hat mit "alles in Ordnung" zusammenfasst

    Tatsache 2:

    Natürlich sollte man als Patient dann gleich sagen "Ich hab aber zunehmend Probleme, ich bräucht nochmal einen Termin" (hellsehen können die ja nicht - andererseits sollte natürlich die Praxis auch nicht sagen "im Labor ist nix, kann also nix sein, brauch mer keinen Termin")

    Tatsache 3:

    Der Nagel und die ganze Haut aussenrum sehen definitiv extrem seltsam aus. Irgendwas ist da definitiv nicht in Ordnung und sollte definitiv nochmal vom Hautarzt angeschaut werden.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Tatsache 1:

    Es hat nix mit verrückt zu tun wenn man am Telefon den Laborbefund der nix auffälliges ergeben hat mit "alles in Ordnung" zusammenfasst

    Ähm, deine Statements mit "Tatsache" zu betiteln empfinde ich ja als ... sportlich. Und unpassend.


    Denn das oben Zitierte ist mitnichten eine Tatsache.


    Mag sein, dass du einem landläufigen "die muss ja total verrückt sein", wie ich es gesagt (und auch gemeint) habe, nicht zustimmst, weil deine berufliche Erfahrung im Medizinsektor besagt, dass es typischerweise die Sprechstundenhilfen sind, die wegen der Befundergebnisse rumtelefonieren, und das ganz normale Leute sind, egal, wie sie das "hat nichts ergeben" nun konkret formulieren. Das könnte ich verstehen, und insofern würde ich mein landläufiges "verrückt" auch als überzogen akzeptieren.


    Aber zum einen war es in dem Fall die Ärztin, mit der die Person wegen des Ergebnisses telefoniert hat, und die hatte ja 10 Tage vorher den Zeh selbst gesehen, so dass sich in meinen Augen ein "mit Ihrem Zeh ist alles in Ordnung" in jedem Fall verbieten sollte.


    Aber auch darüber hinaus sollte ein Befundergebnis, das nichts ergeben hat, mE nie einfach als "bei Ihnen ist alles in Ordnung" übermittelt werden, sondern in Richtung "Der Befund hat nichts ergeben - haben Sie die Beschwerden immer noch? Soll ich Sie noch einmal für einen Termin eintragen, damit das noch mal untersucht/an jemand anders verwiesen werden kann?".


    Denn einem/r Patient*in, der/die mit Beschwerden in die Praxis kam, zu sagen, dass alles in Ordnung ist, ist zumindest insoweit ver-rückt, dass aus dem Fokus gerückt zu sein scheint, dass in einer Arztpraxis eine Dienstleistung erbracht wird, die dem Zweck dienen soll, dem/der Patient*in zu helfen. Eine "alles in Ordnung"-Aussage, die vielleicht unter "das sagen doch alle so" oder "es weiß doch jeder, was gemeint ist" kann, wie man sieht, dazu führen, dass Leute sich mächtig verarscht vorkommen, und das sollte nicht sein.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich finds schwierig, aus dem was man über drei Ecken gehört hat zu konstruieren, dass die Ärztin sich am Telefon falsch verhalten hat. Das finde ich "sportlich".

    Was die Ärztin genau gesagt hat weiß man als Patient meistens nicht mehr sondern nur noch die Fakten. Und selbst wenn mans noch relativ genau zu wissen meint, in dem Moment wo mans jemandem erzählt kommt das Flüsterpost-Phänomen.


    Ich fand Deine Aussage bzgl. die Ärztin muss komplett verrückt sein unpassend.

    Die hatte auch sicher nicht mehr genau den Nagel in Erinnerung. Wie sollte sie das auch bei jedem Patienten? Man schaut in die Akte, sieht "Verdacht auf Nagelpilz", sieht die Kultur, weiß "Nagelpilz ist es nicht" und teilt das so dem Patienten mit. Da den Nagel vor Augen zu haben nach Wochen (ich hab selber mal in ner Hautarztpraxis gearbeitet, wir haben die Pilzkulturen da in der Regel 3 Wochen bebrütet. Wir Helferinnen haben die Kulturen selber abgenommen, jeden Tag etliche. Wir hatten nach den drei Wochen keinen einzigen Nagel mehr im Kopf. Da hätten wir ja hunderte zuordnen müssen. Also klar hatte man schon im Kopf "oh, neulich war mal einer da der extrem schlimm aussah" - aber da hat man sich auch keinen Namen dazu gemerkt und der musste auch schon extrem ausgesehen haben um im Gedächtnis zu bleiben.


    Klar, sie hätte nachfragen können. Aber normal melden sich die Patienten zwischendurch eh nochmal wenns schlimmer wird/nicht besser geworden ist. Die Leute die anrufen wegen Befund wollen einfach nur wissen ob noch ein Pilz drin ist (dann bräuchten sie ein spezielles Medikament, müssten also nochmal kommen) oder ob alles ok ist (dann müssen sie nicht mehr kommen außer sie haben noch Beschwerden, das sagen sie dann aber in der Regel).


    Übringens nicht nur bei Pilzen.

    Sowohl bei rausoperierten Leberflecken (ok, da ists auch Hautarzt) als auch bei anderen Operationen wo Gewebeproben eingeschickt werden (egal welche Fachrichtung) oder bei Laborbefunden beim Hausarzt muss man irgendwann anrufen wegen dem Ergebnis, kriegt das genannt und dann hats sichs in der Regel erledigt. Nachgefragt ob wirklcih alles ok ist oder ob nochmal ein Termin gewünscht wird wurde da so gut wie nicht. Bei ner großen OP noch eher mal, aber bei Leberfleck, Blutergebnis usw. nicht. Die haben zum einen gar nicht die Zeit für große Nachfragen weil sies ja während der Praxiszeit machen müssen bzw. wenn inder Mittagspause, sie ne ganze Reihe von Anrufen zu erledingen haben und teilweise noch Besuche im Pflegeheim warten. Und zum anderen sagen patienten das in der Regel ohnehin von selbst wenn sie brauchen

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • ich empfehle unbedingt eine Podologie. Da habe ich 1 Jahr lang gearbeitet und die kennen sich auch mit schwierigen Fällen aus. Haben in der Regel auch Akut Termine da es ja eine Privatleistung ist. Kosten/ Sachsen ca. 25€ für eine Notfallbehandlung.

  • Solid Ground, auch wenn das jetzt OT ist, muss ich sagen, dass ich irritiert bin.


    Ich finde ja meistens die Einblicke, die diverse Rabinnen in unterschiedliche Bereiche und Vorgänge haben, erhellend und bereichernd, und oft gibt es dann auch einen Aha-Effekt, wenn irgendwas für Laien unsinnig schien und erläutert wird.


    Aber ein*er Patient*in, die starke Beschwerden hat, telefonisch die Rückmeldung zu geben, dass alles in Ordnung ist - das ist einfach falsch.


    Und das irgendwie schönreden zu wollen mit (sinngemäß) "das hat sie bestimmt falsch verstanden oder die Info wurde unterwegs verfälscht", "die Abläufe geben nichts anderes her", "normalerweise fragen die Patient*innen ja von selber nach" - das wirkt auf mich deutlich betriebsblind.


    Eine Situation, in der nur routinemäßig oder ohne Beschwerden irgendwas im Labor untersucht wird (wie ein Leberfleck, eine Biopsie oder ein Abstrich vom Gebärmutterhals) ist das für mich überhaupt nicht vergleichbar mit einer Situation, in der eine Untersuchung wegen körperlicher Beschwerden gemacht wird.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Dass die Nagelprobe in Ordnung war (im Sinne von es konnten keine Pilze oder Bakterien gefunden werden) ist gut möglich, auch wenn der Finger natürlich nach dem Bild nicht in Ordnung ist und für mich auch entzündlich verändert aussieht.

    Ich vermute auch sehr stark ein Missverständnis bezüglich Nagelprobe und Finger als ganzes. So was gibt es sehr häufig. Wer das Missverständnis verantwortet, da gehen die Meinungen oft auseinander. Aufgrund einer Episode aus dritter Hand (oder wie Solid Ground es so schön nennt mit dem Flüsterpostphänomen) da jetzt jemanden für verrückt und frech zu erklären, finde ich schwierig und halt auch nicht zielführend.

    Ausgeräumt wird das Missverständnis aus meiner Sicht am besten mit direktem Kontakt zwischen Patientin und Ärztin.

  • Aufgrund einer Episode aus dritter Hand (oder wie Preschoolmum es so schön nennt mit dem Flüsterpostphänomen) da jetzt jemanden für verrückt und frech zu erklären, finde ich schwierig und halt auch nicht zielführend.

    Ausgeräumt wird das Missverständnis aus meiner Sicht am besten mit direktem Kontakt zwischen Patientin und Ärztin.

    Da bin ich anderer Ansicht.


    Ja, vermutlich war es nur ein Missverständnis, dass eigentlich gemeint war "die Probe hat nichts ergeben", und/oder irgendwie strukturelles Versagen, dass zum Zeitpunkt der Befundübermittlung nicht mehr präsent war, wie schlimm der Zeh tatsächlich aussieht. Denn dass die Ärztin der Person gesagt hätte, dass alles in Ordnung ist, wenn sie den Zeh direkt vor Augen gehabt hätte, halte ich nun wirklich für unrealistisch. Und natürlich wäre es schick, das noch mal besprechen zu können.


    Das berücksichtigt allerdings nicht, welche Wirkung dieses Telefonat hatte.


    Die Person hat Erfahrung mit ärztlichen Behandlungen, die teilweise keinen Erfolg haben, und unklaren Diagnosen. Nach der Probenauswertung noch nicht zu wissen, was es ist, wäre wohl nicht so schockierend gewesen. Aber sich anhören zu müssen, dass alles in Ordnung ist - das war wirklich verstörend. Da ist das Bezeichnen dieser einen Ärztin als verrückt Schadensbegrenzung, denn das betrifft dann immerhin nur diese eine Ärztin. Diese Person würde am liebsten nie wieder zu einem Arzt/einer Ärztin gehen, und schon gar nicht zu dieser. Mein Tipp war, sich nach einer/einem empfehlenswerten Arzt/Ärztin umzuhören und es dort noch mal zu versuchen, oder eben bei der Podologin.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Kann man die Person überreden, nochmal zum Arzt zu gehen? Ich will jetzt nicht unken, aber bei der Mutter einer Bekannten hat eine verschleppte Nagelbettentzündung zur Amputation des Fußes geführt.

    Wenn Arztbesuch nicht wahrscheinlich: eine mobile medizinische Fußpflegerin hinschicken, die sich das mal anschaut?

    ich kann zu dem Zeh nichts sagen, aber da möchte ich in den Raum werfen, dass das sicher nur eine Begleiterscheinung war und eher so klingt, als wäre hier noch eine weitere Erkrankung im Spiel. Solche Bagatellgeschichten wie Nagelbettentzündungen können sicherlich ausufern, aber das tun sie vor allem dann, wenn z. B. Diabetiker sie nicht rechtzeitig Ernst nehmen und die Gefäßversorgung und das Immunsystem an der Stelle nicht mehr richtig funktionierten.
    Angst würde ich deswegen jetzt nicht unbedingt säen.


    Bisherige Nagelbettentzündungen, die ich bei Kindern, mir oder Freundinnen gesehen habe, waren durchaus auch längerfristige Geschichten. Bei meinem Sohn wurde nach 6 Wochen mal ein halber Nagel entfernt deswegen und ich meine, danach war Ruhe.

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.