Fehlender Abschied...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo Ihr,


    irgendwie kriege ich den Abschied zu meiner bisherigen Firma nicht hin.


    Nach 13 Jahren habe ich meinen alten Job gekündigt, da die Firma nach meiner Meinung bald insolvent ist. Dies wird zwar abgestritten, das müssen sie auch, aber der Blick nach innen sagt anderes.


    Erst wollte ich alles beenden nach dem Motto "bin dann mal weg", weil mir Abschied nehmen in eigener Sache sehr schwer fällt. Aber irgendwie dachte ich dachte ich dann für mich, damit es rund ist, lade ich alle zu Schnittchen und Sekt ein.


    Per email wurden dann alle für 11.00 Uhr eingeladen.


    Ich stand in dem entsprechenden Raum mit Lachs und Sekt und keiner kam pünktlich zur vereinbarten Zeit. Um 11.25 kamen die ersten. Da hätte ich schon los heulen können.
    Dann kamen sie alle nach und nach und standen da rum. Fast keiner hat Sekt getrunken oder was gegessen. Keine Rede, kein persönliches Wort, nix nix nix.


    Mich hat das irgendwie sehr gekränkt und enttäuscht.
    Irgendwie würde ich das gerne meinen Chef wissen lassen, um es los zu werden. Es belastet mich sehr.


    Was meint Ihr, Zeit drüber wachsen lassen oder nochmal das Gespräch suchen?
    Ich arbeite dort nicht mehr, der neue Job beginnt nächste Woche.
    Die Haltung meiner Kollegen läßt sich irgendwie erklären, analysieren usw. aber schlussendlich bin ich der Meinung, das man so niemand verabschiedet, vor allem nicht nach so langer Zeit mit stets maximalen Einsatz.


    Manchmal denke ich, das soziale Betriebe, besonders kirchliche, keine wirklich sozialen Betriebe sind.

    • Offizieller Beitrag

    Da ist doof, ich kann verstehen, dass dich das verletzt hat! Würde mir auch so gehen. Also gut, das Zu-spät-Kommen, dafür gibts vielleicht noch die ein oder andere logische Erklärung. Bei uns werden bei solchen Gelegenheiten z.B. oft Outlooktermine geschickt, die dann von 12-13h gehen. Gemeint ist aber, in dem Zeitraum mal für eine Viertelstunde vorbeizuschauen, nicht die volle Stunde da rumzustehen. Und im Job ist man halt vielleicht gerade so eingespannt... aber klar, das macht es nicht besser und ist trotzdem schlechtes Benehmen. Warum allerdings niemand ein paar Worte gesagt hat oder du ein Geschenk bekommen hast, kann ich nicht verstehen. #weissnicht Wie wurde sowas denn sonst gehandhabt? Gab es vielleicht schlechte Stimmung rund um deine Kündigung? Bist du mit jemandem aus der Abteilung befreundet, so dass du mal nachfragen kannst?


    Ich weiß nicht, ob ich der Chefin nochmal was dazu sagen/schreiben würde, glaube aber schon. Oft ist es ja so, dass einfach niemand kapiert, dass er/sie das in die Hand nehmen muss und dann passiert statt dessen einfach nichts und alle schauen dumm/peinlich berührt zu Boden...

  • Vielleicht liegt's einfach an der schlechten Lage des Unternehmens? Ich erinnere mich an Abschiede aus einer Firma, da war allen auf die Stirn geschrieben "Mensch, der hat's gut, hoffentlich schaffe ich auch noch den Absprung, bevor das sinkende Schiff abgesoffen ist." Gerade für den Chef ist das ja eine blöde Situation..


    Guten Start im neuen Job!


    Cashew.

  • Ja, die Gesamtstimmung ist Mist. In den letzten 3 Monaten wurden 5 Personen entlassen, bzw. Verträge nicht verlängert. Jeder hat Angst um seinen Job, aber alle sind irgendwie wie erstarrt.
    Ich bin bislang die erste, die aus einem unbefristeten Vertrag heraus selbst kündigt.


    In der Vergangenheit war ich die "Geschenkebeauftragte", heißt Jubiläumskarten besorgt, Geschenkkörbe organisiert, Genesungskarten bei längerer Krankheit von allen unterschreiben lassen etcpp...


    Es gibt Erklärungen, aber ich bin stinkesauer.


    Ich hatte noch zwei ehemalige Kollegen eingeladen, die inzwischen in Rente sind, mit denen ich lange und gut zusammen gearbeitet habe. Die waren um 11.00 Uhr da und haben mich irgendwie moralisch sehr gestützt. Wären die jetzt nicht da gewesen, wäre ich bestimmt zusammen gebrochen...


    Es gab auch keine Konflikte, Knatsch oder unausgesprochenes. Kollegen die ich im Nachhinein befrage, sagen, "ei, Du weißt doch wie se sind..."


    Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich mich ein wenig lächerlich mache, wenn ich da jetzt noch mal den Versuch starte, etwas für mich zu klären.....bin echt unsicher!
    Schwierig!

  • Es tut mir sehr leid das dein Abschied so gelaufen ist.
    Ich würde da nichts mehr klären wollen. Wozu? Der Drops ist gelutscht, alles was jetzt noch nachkommen könnte hätte für mich einen faden Geschmack von erzwungenem nettsein.
    Sollte sich nochmal ein Gespäch ergeben weil man sich irgentwie noch trifft würde iich das an passender Stelle anbringen, aber es extra anschneiden nicht

  • Mir ging das auch so: Sozialer Bereich, ich war immer diejenige, die isch um Geburtstage, Abschiede, Glückwunschkarten etc. gekümmert hat. Als ich ging, hat sich nur eine einzige Kollegin per mail verabchiedet.


    Das hat mich auch sehr getroffen, weil ich auch eine 100% Mitarbeiterin bin. Aber im Prinzip zeigt es doch nur, dass die Entscheidung zum Jobwechsel richtig war!


    Ich hab dann in einem Cafe einen Abschied mit den betroffenen Eltern und Kindern gemacht, das war sehr schön. Es kamen auch ziemlich viele und das hat mir gut getan, weil es mir gezeigt hat, dass die wichtigen Leute meine Arbeit geschätzt haben... :)

  • Ich verstehe wie es dir geht und welche Gefühle dadurch entstehen. Und leider vermute ich auch das es mir auch so gehen wird. Auch sozialer Bereich und bei der Kirche. Man kümmert sich , aber umgekehrt kommt da nichts. Und wenn es vorher heißt wir sind ein tolles Team ist es noch bitterer. Lass den Kopf nicht hängen und freue sich auf das neue.
    Ansprechen würde ich es auch nur wenn es sich ergibt.

  • och, ich hab mich als sekretärin einer kleinen firma mit 15 leuten, sehr familiäres verhältnis, verabschiedet. per mail, etwas lustig, aber trotzdem durchblickend, dass ich traurig bin. wir arbeiten alle bei kunden vor ort, in der firma selbst sind nur ich, der chef und ein mitarbeiter.


    genau drei haben auf meine mail reagiert...


    jup, hat mich auch gekränkt, da ich die strippen gezogen habe.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • EsmeW - "der Drops ist gelutscht", das muss ich mir merken.


    Japluplia: mach was für dich und steck da keine weitere Energie rein. Schön, dass zumindest die ex-Kollegen nett waren!


    Cashew.

  • Vom Chef kam gar nichts?


    Wenn Du immer Kärtchen u.ä. besorgt hast, hatte wohl niemand auf dem Schirm, dass Du ja jetzt dafür ausfällst. Ansonsten denke ich, die anderen wissen genau, wie es aussieht und denen ist wohl eher nicht nach Sekt trinken (und darauf anstoßen, dass Du eine neue, sichere Stelle hast und sie am Zittern sind).


    Wenn es vom Chef gar keine Worte des Abschiedes gab und es Dich so gekränkt hast, kannst Du es ja ansprechen. Ob es was bringt: #weissnicht
    Vermutlich hat er ganz andere Sorgen (und ist froh, eine Person weniger nicht entlassen zu müssen).


    #luftballon Alles Gute zum neuen Job! :)

  • Ist mir auch mal so gegangen... Kleine Gruppe auf der Arbeit, für die ich mir echt den A**** aufgerissen habe. Hatte mir auch echt Mühe gegeben mit Ausstand. Gekündigt hatte ich, kurz bevor klar wurde, dass unsere Niederlassung dicht gemacht würde - und der Aussstand war dann wirklich lächerlich, vor allem von der Chefin hätte ich etwas mehr erwartet. Als "Geschenk" gabs dann ein paar Sachen, die man so in der Stadt als Werbegeschenke bekommt... #confused

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

    Einmal editiert, zuletzt von che ()

  • Oh che, das war bestimmt auch ziemlicher Mist.
    Aber erstaunlich, das es das scheinbar öfters gibt. Abschiedskultur wäre da das Zauberwort.

  • ich würde das als symptom des zerfalls werten, aber enttäuscht wäre ich wohl auch .... :S