Gestern gabs die Halbjahreszeugnisse und heute morgen war der erste Anmeldetermin der von uns ausgesuchten weiterführenden Schule.
Das Gespräch mit dem stellvertretenden Schulleiter hinsichtlich der Anmeldung war sehr nett und sympathisch. Bestätigte unseren Eindruck vom Tag der offenen Tür, wo wir das auch so empfanden.
In vieler Hinsicht kommt man uns entgegen. So beispielsweise bei Tochterkind. Sie hat ja keinen offiziellen Förderbedarf mehr wegen auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung. Aber so komplett normal funktionieren die Dinge bei ihr auch nicht. Also machte der gute Mann von selbst den Vorschlag, das Kind als Regelkind in die Integrationsklasse aufzunehmen.
Außerdem meinte er, es hindere sie nichts daran, ein eigenes AOSF-Verfahren einzuleiten, um ihren möglichen weiteren Förderbedarf selbst zu ermitteln.
Beim Anblick des Zeugnisses von Sohn J. machte der Mann sich auch gleich sympathisch. Denn Sohnemann hat nur wegen Rechtschreibung eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung. Dieses Kind ist im Laufe seiner Grundschulzeit notentechnisch in Rechtschreibung immer weiter nach unten gerutscht. In diesem Zeugnis wurde es dann eine Vier.
Ihr erinnert euch vielleicht daran, dass ich mal eine Thema hier aufgemacht hatte wegen Rechtschreibung? Von Seiten der Schule hieß es immer, das sei alles im Rahmen.
Sorry, eine Vier ist für mich nach 5 Grundschuljahren alles, nur nicht im Rahmen. Nimmt man hinzu, dass dieses Kind darüber hinaus noch ziemlich stockend liest, ergibt das allmählich für mich ein anderes Bild.
Und der stellvertretende Schulleiter brauchte das auch gleich zur Sprache und fragte, ob wir uns vorstellen könnten, dass Sohn evtl. eine LRS hätte.
Vorstellen kann ich mir alles............ich hatte nur bisher zu viele andere Baustellen und keine Hilfe seitens der Schule dazu. Er schlug vor, wenn wir das ermöglichen könnten, das Kind bis zum Schulwechsel testen zu lassen. Wäre es an dem, würde er auf der Stelle einen Nachteilsausgleich bekommen und würde besonders gefördert in der Schule. Machen wir!
Als er dann noch fragte, ob es Dinge im gesundheitlichen Bereich gäbe, die sie wissen müssten, brachte ich dann die Rückenprobleme und hypotonen Muskeln von Sohn J. ins Spiel. Meinte lediglich, dass man auf eine guten Sitzplatz achten müsse und brauchte gar nicht weiter reden. Der Mann lächelte und meinte dann, da wären wir bei ihm gleich an der richtigen Adresse. Er sei der Sportlehrer. Er würde das notieren und man würde sich mit uns in Verbindung setzen, sobald die Klassenzusammensetzungen fertig seien. Dann würden wir das alles konkret besprechen und regeln. Fragte dann noch nach, welchen Sport das Kind mache und Kind erzählte ihm dann gleich, dass er Trampolin-Leistungsport mache und zwar vier mal die Woche. Kind ist äußerst auskunftsfreudig, wie ihr ja wisst. Damit hatte er dann beim Sportlehrer gleich gute Karten. Der war hochzufrieden.
Danach fragte er noch, wo wir der Ansicht wären, dass jedes einzelne Kind Förderung brächte und das teilten wir ihm dann auch mit.
EY! In der Grundschule musste ich diesen Dingen immer hinter her rennen und dafür kämpfen. Hier wird es mir quasi entgegen geworfen und auf dem Silbertablett serviert. Ich weiß grade gar nicht, wie mir geschieht.
Wir fragten dann noch nach, wie die Chancen stünden, angenommen zu werden. Und auch da nur positive Nachrichten. Sicher könne er heute keine gesicherten Auskünfte geben. Aber wir könnten mit einer Zusage rechnen. Es sähe eher so aus, dass sie noch die Kinder aufnehmen würden, die von der Gesamtschule, mit der sie eine Kooperation haben, nicht aufgenommen werden können, weil dort in der Regel zu viele Anmeldungen sind. Bescheid bekommen wir noch diesen Monat.
Nettes kleines Plus obendrauf: Noch vor den Sommerferien gäbe es einen Kennenlern-Termin und wir werden an diesem Tag schon die neuen Klassenlehrer kennenlernen und komplette Materiallisten erhalten.
Ich kenne es von meinen Nachbarn, deren Kinder an andere weiterführende Schulen hier im Umkreis gehen, ganz anders. Meistens ist es dort so, dass es Materialanforderungen erst nach Schulbeginn gibt, und dann noch dazu von jedem einzelnen Fachlehrer einzeln und dann möglichst von einem auf den anderen Tag. Meine eine Nachbarin, war zwei Wochen lang jeden Tag kleckerweise dafür einkaufen. 8I
So, ich bin also restlos zufrieden und kann mich nun entspannt zurücklehnen.
Liebe Grüße