Was ist denn nur hier los??? Chaos mit 2 1/2 jährigem Zwerg

Ja das ist die Trotzphase.:-) . Aber der Zusammenhang mit Apfelschorle und Bettgehzeit erschließt sich mir nicht, magst du mir das mal erklären?

Zuckerkram (Apfelschorle) gibt es bei uns abends auch nicht.
Abends ist sie sicher auch müde ... bei Müdigkeit sind Ausraster hier auch häufiger als sonst.

Wir haben das teilweise ähnlich. Bei uns hilft dann Verständnis und ein Themenwechsel - "Ich verstehe, daß du das doof findest. Morgen kannst du wieder eine Apfelschorle haben. Heute nicht mehr." und dann knuddeln, kitzeln oder singen. Was nicht hilft ist schimpfen und brüllen, dann schaukelt sich alles nur weiter hoch. Oder der Versuch das auszudiskutieren. Klare Ansage, Reaktion aushalten, und das Leben geht weiter.

Was das essen angeht, da wäre ich auch eher der Hardliner, ich würde das Mittagessen aufheben und wenn der Hunger kommt wieder anbieten. Ansonsten gesunde Sachen wie Äpfel oder Möhren anbieten. Wer nicht will der hat schon. Aber Mittagessen aussetzen um sich dann mit Süßkram vollzufressen ist hier nicht. Joghurt kann man ja auch in gesund anbieten: ungesüßt mit Banane oder geschnibbeltem Apfel oder so. Oder als Dip für die Kartoffeln anbieten.

Mir hilft Klöters ja, die Ruhe zu bewahren, vielleicht wär das was für dich.
Und die Erkenntnis, daß sie sich selbst genauso ausgeliefert sind wie die Familie: in dem Alter mangelt es an Impulskontrolle, das hat mit Erziehung nichts zu tun.

Hier bleiben die Teller noch eine Weile stehen. Wenn wer Hunger bekommt, kann er/sie sich also noch jederzeit bedienen. Extrawürste brate ich nicht, Essen wird hier sehr demokratisch entschieden und gekocht, da ist für jeden was dabei.

Okay, ich wollte jetzt noch mehr schreiben, aber Totoro hats ja schon gesagt.

Ob es wirklich eine "Trotzphase" gibt, ist umstritten.
Kinder entdecken zunehmend ihren eigenen Willen. Und Eltern entdecken, dass sie die Kommunikation mit ihrem Kind neu überdenken müssen, spätestens jetzt.

Um wirklich etwas zu den genannte Beispielen sagen zu können, müsste man wissen, wir ihr genau reagiert habt (gerade das Zahnputzbeispiel fände ich interessant).

Zitat

Oder mein Mann will ihr die Zähne putzen und nimmt sie mit. Dann schreit sie wie am Spieß und strampelt so wild das er sie nicht hochnehmen kann.

Hat dein Mann das zuvor angekündigt? Konnte sie sich darauf einstellen, ihre Bereitschaft signalisieren?

Oft gehen wir Eltern davon aus, dass es in bestimmten Situationen zu laufen hat, wie wir uns das vorstellen.
Und wundern uns, wenn die lieben Kleinen das wenig erfreulich finden. Dabei ist meist zuvor in der Kommunikation etwas schief gelaufen, wenn wir uns rückerinnern. Inwieweit kann sie sich mit einbringen? Hat sie Wahlmöglichkeiten? Hat sie genügend Zeit, sich auf das Gewünschte einzustellen? Gibt es Alternativen?

Und ja - ich würde mein Kind in seiner Wut oder Enttäuschung begleiten, wenn es das zulässt. Und es nicht damit allein lassen.

Achso, klar, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. *g* Wenn das bei euch eine klare Regel ist, dann würde ich auch dabei bleiben. Regel geben ja auch Sicherheit.

Vielleichtt hilft es dir, wenn du dir immer wieder sagte, dass diese "Phase" ganz doll wichtig ist und ihr sie nun gemeinsam durchstehen müsst? Meine Tochter hatte immer wieder mal eine Phase da wollte sie alles essbare haben und hat es nur mal angenagt und dann auch Wutanfälle bekommen. Wir haben dann ganz klar gesagt, sie darf sich ein was aussuchen und das isst sie dann oder es gibt nichts anderes. Die Regeln haben wir dann täglich wiederholt und irgendwann wurde es dann besser,

Ich wünsche dir gute Nerven.

ich glaube auch nicht an Trotzphasen....außer an elterliche Trotzphasen .

Dem meisten der Vorschreiberinnen kann ich sehr gut zustimmen. Ich habe mir nach dem ersten Mal schimpfen (in diesem Alter) mit meinem größtem Sohn klar gemacht, dass vermutlich jede blöde Reaktion meinerseits irgendwann wie ein Echo zu mir zurückkommen wird. Auch das Essen bleibt hier immer noch eine Weile stehen. Alle meine Kinder haben /hatten zeitweise andere Essenszeitrhythmen als die Großen.

Aber eigentlich wollte ich zum Zähne putzen was schreiben: mein Mann durfte bei keinem Kind Zähne putzen. Wir haben das (natürlich nach Absprache) irgendwann als "Drohmittel" eingesetzt. Wer darf dir die Zähne putzen der Papa oder ich? Vor allem aber hat bei meinem Kleinsten Sohn singen geholfen. Erst mal nur A a a a a zum Mund öffnen aber auch zur gegenseitigen Beruhigung. Ach ja, auch dass der Kleinsohn mir die Zähne putzen durfte war hilfreich.

Oh, das haben wir gerade auch hier, ziemlich genau seit Mittwoch.
Ich hab passend dazu den Spruch gelesen (war das bei den Raben?)
"Zweijährige sind nur deshalb so süß, damit man sie nicht umbringt" (frei zitiert)

Bei uns war neulich das Problem, dass die Birne alle war. Kein Problem, gehen wir eine neue kaufen (wir brauchten eh noch was)
Nur: Der kleine Herr wollte zum Einkaufen getragen werden. Buggy, Laufrad, Maduca oder auf den eigenen Beinen kamen nicht in Frage und der Papa war gegen "auf dem Arm". Er hat dann eine Viertelstunde geheult und gewütet und ist dann eingeschlafen (war später Nachmittag)

Als ich ihn vorgestern ins Bett bringen "musste" (Papa war weg) kam das erste "Du sollst mich in Ruhe lassen" .. das klang schon fast wie Teenager

Ah, klar Odette, er WIRD auch viel getragen. Manduca wäre kein Thema gewesen oder wenn er nach dem halben Weg geschwächelt hätte auch nicht. Dann tragen wir auch die Kleine, den Großen und das Laufrad wenns sein muss.
Die Diskussion fand schon zu Hause statt (auf Papas Arm ) und den ganzen Weg zum Einkaufen und zurück auf dem Arm ist einfach schon ein bisschen zu schwer

Das ist mein Motto Odette!!!
Ich finde das trifft es ganz genau.
Wenn man auf die "kleinen Dinge" schnell eingeht laufen die großen Dinge meist problemlos.
Meinen Mann muss ich da leider auch immer wieder drauf hinweisen, wenn mein fast 5-jähriger noch auf Papas Arm will und der dann meint der kann doch selber laufen, der is nur zu faul... nimmt er ihn auf den Arm hat er Papa getankt und der Rest flutscht.

Zitat von Fienchen05

Ich hab einfach manchmal das Gefühl *wenn ich jetzt wieder nachgebe, dann denkt sie, sie kann sich alles erlauben*...versteht ihr das?

Ja kann ich einerseits sehr gut verstehen. aus einem Grund den ich allerdings noch nicht verstehe ist genau dieses Denken uns wohl allen immer eingebläut worden.

Aber ich glaube eben nicht dass es tatsächlich stimmt. Ich glaube nicht dass so kleine Kinder bereits so komplex denken können und vor allem glaube ich nicht, dass sie bereits so viele "hinterlistige Absichten" verinnerlicht haben. Die lernen sie eher durch unsere Unterstellungen. Für mich war immer wichtiger die Kinder liebevoll zu behandeln, ihnen entgegen zu kommen wo es immer geht auf ihre Wünsche einzugehen. Ich rede hier wohlgemerkt von Diskussionen mit dem Kind wo es ums "Prinzip" geht nicht von Themen die Gesundheit, Sicherheit betreffen. Da kann ich selbst ja auch eine schlüssige Begründung bringen. Hat sich bei uns bewährt. Die Kinder zeigen ihrerseits eher überdurchschnittlich Verständnis für meine Wünsche und Möglichkeiten.

Nochmal zurück zum Tragen und Laufen. Es gibt bestimmt Kinder diesen Alters, die tatsächlich viel getragen werden/bzw. werden wollen. Das hat aber nichts mit Gewohnheit sondern auch mit der Genetik zu tun, sage ich als Mutter eines ausgesprochenen Traglings und 2 wuselnden Dauerselbstläufern.

Zitat von Fienchen05

Aber vielleicht habt ihr recht mit den kleinen Dingen...vielleicht soltle ich es mal andersrum versuchen . Ich hab einfach manchmal das Gefühl *wenn ich jetzt wieder nachgebe, dann denkt sie, sie kann sich alles erlauben*...versteht ihr das?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kinder in dem Alter so denken. Ich denke, dass Kinder, wenn sie wertschätzend behandelt werden und auch ein Nachgeben erfahren, genau das lernen und auch eher bei was anderem mal nachgeben.