Einige Anmerkungen:
1. Die geschilderten amerikanischen Verhältnisse unter "Leistungsdruck" oder gar "Leistungsanspruch" zu subsumieren erscheint mir euphemistisch. Das hat was von "Druck ohne Konzept um jeden Preis".
2. Dass Leistungsdruck generell zu mehr oder weniger erfolgreichen Schulbagängern führt, ist ein unzulässiger Schluss.
3. Gerade Waldorfpädagogik zeigt (wenn sie funktioniert), dass es nicht um die Menge des Lernstoffes geht. Mein Credo als (gelernte Regelschul-)Lehrerin: Es kommt darauf an, dass und was das Kind lernen will, wozu es bereit ist. Wenn es das "will", weil es gezwungen wird, ist die Motivation nicht intrinsisch. Das ist dann bestenfalls das vielbeklagte "Bulimielernen".
4. Schön nachlesen kann man das bei John Hattie: Auf den Lehrer kommt es an. Anders gesagt, darauf, inwieweit es dem Lehrer gelingt, den einzelnen Schüler zu selbstbestimmtem Lernen zu monivieren. Maximaler Druck und Überfüllung der Stundentafeln sind IMHO wenig hilfreich, was nicht heißt, dass man möglichst wenig Stunden haben und alles in Eigenregie dümpeln lassen sollte - es sind nur keine geeigneten Qualitätskriterien.