Bindungstheorie - hat meine Tochter eine sichere Bindung? Was meint ihr?

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  • Hallo zusammen,


    was meint ihr woran erkennt man eine sichere Bindung? Von Anfang an, war irgendwie meine größte Angst, dass Töchterchen und ich keine sichere Bindung zueinander aufbauen. Vllt. war das ganze angeeignete Wissen darüber ein Fehler und es verunsichert mich mehr und mehr. Während meinem Fachabi in Pädagogik hatten wir auch den Kleinkindertest zur Bindungstheorie und ich habe das noch sehr genau im Kopf.


    Sicher gebundene Kinder ließen sich von Fremden trösten, wenn die Mütter aus dem Raum sind und haben dann im Experiment weitergespielt. Grund dafür sei, dass die Kinder wissen, dass die Eltern wieder kommen.


    Wir haben Familienbett, habe bis 2 Jahre gestillt, trage Töchterchen noch immer viel im Tragetuch und wir spielen und beschäftigen uns viel miteinander. Trotzdem würde sie NIE im Leben einfach bei einem Fremden bleiben. Sie würde alles zusammenschreien und vermutlich vor lauter Schreien keine Luft mehr bekommen. Dieses Verhalten würde dann nach der Theorie auf einer unsicher-ambivalente Bindung hindeuten. Und Beschreibung dafür ist, dass die Kinder nie wissen wie die Eltern reagieren werden. Nun frage ich mich immer mehr ob ich vllt. nicht konsequent genug bin? Vllt. weiß sie ja wirklich nicht wo sie dran ist?


    Klar es ist nur eine Theorie, welche auf vielen Tests beruht - aber irgendwie verunsichert mich das. Unsere Kleine braucht lange Zeit bis sie Vertrauen gefasst hat. Sie ist aber auch ein sehr feinfühliges und sensibles Kind. Wenn ich mich verletzte und nur; "Aua" sage reicht das aus um sie zum Weinen zu bringen. Auch als ich jetzt eine Magen-Darmgrippe hatte war sie nur bei mir am Bett, streichelte mich und sagte: "Mama bald wirds besser" und weinte, wenn ich dann Richtung Klo lief... (Töchterchen ist 2 Jahre!).


    Was meint ihr dazu? Mir ist es wichtig, dass sie eine feste Bindung zu mir hat und ich denke, dass ich alles mir mögliche dafür mache! Trotzdem bin ich verunsichert und hab immer diese Bindungstheorie im Kopf... Hat Mausi Vertrauen gefasst, wie zb. zu Oma und Opa dann bleibt sie dort auch problemlos und kann sich in diesen Situationen super von mir lösen!


    Liebe Grüße Nadine

  • Aber bei der Wiki-Definition steht doch auch "Diese (sicher gebundenen) Kinder weinen durchaus innerhalb der „fremden Situation“. " #weissnicht Gib doch darauf nicht so viel, ihr seid, wie ihr seid. Du versuchst dein Bestes innerhalb deiner Möglichkeiten und deine Kleine genauso. Ich glaube nicht, dass es eine so einfache Rechnung ist (wenn ich bla mache, dann ist mein Kind soundso...).

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Ich find überhaupt nicht, dass man von einem Kleinkind verlangen kann und sollte sich von Fremden trösten zu lassen.
    Nicht umsonst gibts Eingewöhnungen, die könnt man ja dann für sicher gebundene Kinder direkt mal streichen oder wie? 8I

    Lilla plus
    Butterblume
    & Radieschen

    Einmal editiert, zuletzt von Lilla ()

  • Das sehe ich genauso wie Lilla.


    Mich beunruhigt immer eher, dass unser Sproß mit jedem mitgehen würde,
    wenn er ihn einmal gesehen hat bzw. kennt. DAS ist erstmal unheimlich.

    Schmutz ist ok. Kinder sind 100% waschbar.

  • Zitat

    Mich beunruhigt immer eher, dass unser Sproß mit jedem mitgehen würde,


    wenn er ihn einmal gesehen hat bzw. kennt. DAS ist erstmal unheimlich.

    Sie können es uns einfach nicht Recht machen #freu



    Ich wüsste halt gerne woher die große Angst vor Fremden bei Töchterchen kommt. Teilweise ist es so, dass sie anfängt laut zu schreien, wenn ihr nur jemand Fremdes: "Hallo" sagt. Das kommt dann immer auf Symphatie an. Aber Fremde anlächeln oder mit ihnen sprechen käme hier gar nicht in Frage... Und ich bin deshalb so verunsichert, ob ich vllt. etwas falsch mache - was ich in Zukunft ändern sollte. Sie soll schließlich auch ein gutes Selbstbewusstsein bekommen und ihre Angst hindert sie etwas daran...

  • Hallo,


    Ich habe mich mit der Bindungstheorie beschäftigt.


    Man ist heutzutage weg von einem "So und nicht anders muss es sein".


    Denn man kann eine Testsituation NIE 1 zu 1 in den Alltag übertragen. Und auch nicht die Ergebnisse, die im Durchschnitt herausgekommen sind, von jedem Individuum erwarten.


    Und zweitens - trotz aller Theorien sind auch Babys und Kleinkinder eben Individuen. Der eine ängstlicher, der andere forscher, der eine interessierter an anderen, der andere zurückhaltender, der eine forscher ohne Mama, der andere noch länger unmittelbar Mama bedürftig... die Bandbreite des Normalen ist da riesig.


    "Auffällig" sind eigentlich die Kinder, die gar keine Reaktion auf den "Verlust" zeigen und die, die in irgend einer Form extrem reagieren. Und selbst da muss hingeschaut werden, ob es nicht einfach typbedingt ist, schließlich gibt es auch sicher gebundene Kinder, die nimealsnicht mit einer fremden Testperson agieren würden und welche, die fröhlich mit jedem mitgehen würden, der was interessantes zu bieten hat.


    Meine Erfahrung als Erzieherin sit, daß gerade die Sciher gebundenen Kidner eine sehr sorgfältige Eingewöhnung brauchen, während Kinder, wo ich das aus verschiedenen Gründen in Frage stelle, manchmal einfach so hereinnpazieren.
    Was aber wiederum NICHT den Umkehrschluss zulässt, daß Kinder die einfach so reinspazieren nun zwingens eine schlechte Bindung hätten! Sie können auch einfach ein entsprechernder "Hallo Welt, hier bin ich, was kannst du mir bieten?"-Typ sein usw. .


    Und diese Individualität kann (und will) man ja auch nicht weg-binden.

  • Du schreibst ja selbst, dass sie recht sensibel ist. Auch was du erzählst, wie sie bei euch daheim ist,
    wirkt so. Das ist sie einfach... machen kannst du da vermutlich nichts.
    Manche Kinder sind so, andere so.


    Bei deinem Beispiel mit dem "aufs Klo rennen", würde unserer hinterher kommen und fragen,
    was ich da mache. Wahrscheinlich noch mit prüfenden Blick und Untersuchung des Schüsselinhalts. ^^
    So ist er eben!


    Sei einfach bei deiner Maus, lass sie los, wenn sie das will und gib ihr Deckung, wenn sie sie braucht.
    Dann wird sich da ein wundervolles Kind draus entwickeln.


    Besucht ihr irgendwelche Gruppen oder geht sie vllt. in die Krippe?

    Schmutz ist ok. Kinder sind 100% waschbar.

  • ich kenne das eher andersrum, also dass sich sicher gebundene kinder eher nicht einfach von anderen betreuen/trösten lassen?


    edit: war natürlich zu spät...

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

    Einmal editiert, zuletzt von Cat Noir ()

  • Eure Antworten helfen mir wirklich sehr und machen mir einfach Mut!


    Unsere KiGaeingewöhnung wird sehr lang werden. Norm ist bei uns 4 Wochen für alle Kinder, wobei ein Großteil der Eltern alles so schnell wie möglich möchte und die Kinder schon nach sehr kurzer Zeit alleine lässt. ich habe aber mit der Leiterin abgesprochen, dass wir die 4 Wochen auch überziehen können. Deshalb wird Mausi auch erst im September eingewöhnt, sodass der Andrang nach den Sommerferien vorrüber ist und wir alle Zeit der Welt haben! Töchterchen braucht einfach sehr viel Zeit um Vertrauen zu fassen udn eine Bindung aufzubauen...


    Zitat

    Bei deinem Beispiel mit dem "aufs Klo rennen", würde unserer hinterher kommen und fragen,


    was ich da mache. Wahrscheinlich noch mit prüfenden Blick und Untersuchung des Schüsselinhalts. ^^


    So ist er eben!

    #freu #freu #freu Das hat Mausi gar nicht interessiert, sie war damit beschäftigt mich zu trösten und irgendwann saß sie dann auf meinem Schoß, als ich über dem Klo hing und ich versuchte sie dazwischen noch irgendwie zu trösten :D


    Sie bekommt Rückhalt wenn sie diesen braucht und es ist für mich auch okay, dass sie so sensibel ist. Das darf sie sein! Mir macht oder machte nur die Bindungstheorie eben Sorge und ich hab das immer im Hinterkopf. Ich weiß, dass die sichere Bindung das Wichtigste überhaupt für später sein wird. Und ich könnte es mir einfach nicht verzeihen wenn sie durch mich später Probleme hätte...


    Wir sind immer Montags im Musikgarten - kindliche Früherziehung mit anderen Kindern. Da hat sie auch viel Spaß! Und Mittwochs haben wir Krabbelgruppe. Ansonsten sind wir aber auch viel in Indoorspielplätzen und Co. Kontakt zu Kindern hat sie seit sie ca. 6 Monate alt ist regelmäßig. Trotzdem sind ihre andere Kinder irgendwie zu wild und sie möchte nicht mit ihnen spielen... Bin gespannt wie das im Kindergarten wird. Aber bis dahin ist ja noch ein halbes Jahr Zeit. Dann ist sie fast 3 und hat bestimmt noch mal einen riesen Sprung gemacht!

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde Dir empfehlen, den Test nochmal im Original nachzulesen.


    Sicher gebundene Kinder weinen durchaus in einer so künstlichen, fremden Situation. Alles andere würde ich persönlich für sehr bedenklich halten.


    Wie Trin schön beschreibt, ist ja auch eine Kindergartensituation nicht "fremd", sondern MUSS zuerst vertraut sein und dann kann das Kind sich lösen.
    (Zumindest ist das, wie es sein sollte)
    Meine in der Krippe weilenden Kinder, seit sie 4 und 5 Monate alt waren, würden auch nie mit Fremden mitgehen. Der Grosse war das erste Mal in der Ikeakinderbetreuung auf eigenen Wunsch mit über 4 Jahren. "Alleine" ins Karatetraining? Mit fast 8...
    In der Fremdelphase setzt sich ein Mann neben mich und Kind auf den Tramsitz/ins Zugabteil? Na, der war aber schnell wieder weg bei der Sirene...



    Die Kleine heult, je nach Verfassung und Müdigkeitsgrad mehr oder weniger, sobald ich, mein Mann oder der Grosse den Raum verlässt, ohne sich korrekt zu verabschieden (seit sie wenige Monate alt ist).
    Dennoch ist sie heute, nach längerer Kuschelphase auf meinem Schoss, in der Krippe mit ihrer Betreuerin losgetrappelt und liess sich vorlesen. Ganz ohne Tränen.
    Gleiches Kind, völlig unterschiedliche Reaktionen - und ganz garantiert sicher gebunden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Talpa: Ich suche den Test mal im Originalen. ich habe es nur noch so im Kopf vom Fachabi. Aber vllt. hab ich den Text auch noch! schaue ich nachher mal!


    Ich werde immer etwas blöd angeschaut. Naja, das bin ich gewöhnt als Rabenmutter...


    Letztens war meine Tochter bei ihrere Oma. Sie gingen spazieren. Die Nachbarin hat sie wohl angesprochen und Mausi fing wohl so hysterisch an zu schreien, dass die Nachbarin direkt wieder umdrehte und ins Haus ging. Schwupps hat sie sich von Oma beruhigen lassen...


    So eine Situation hatten wir dann auch vor Kurzem im Geschäft. Eine nette Verkäuferin sagte nur: "Hallo, kennst du mich noch?" und sie schrie und schrie und schrie. Sie hat sich nicht mehr beruhigen lassen... Und da frage ich mich dann halt woran es liegt. ob sie wirklich so ängstlich und sensibel ist, oder ob es doch was mit meinem eigenen Verhalten zu tun hat. Man sagt ja immer, dass Kinder einen selbst widerspiegeln... Ich hätte nämlich kein Problem daran mein Verhalten zu ändern!


    Andere Kinder die ich kenne sind deutlich "selbstständiger". Wobei ich mit selbstständiger meine: Sie gehen auf andere Leute zu, spielen direkt mit anderen, sind weniger schreckhaft und können berall abgeliefert werden. Und das sind alles Eltern die keinen Wert auf Familienbett, Stillen und Co. legen. Ich finde es halt einfach komisch. Eigentlich müsste Töchterchen ja wissen, dass ich immer hinter ihr stehe und sie keine Angst haben muss - weil ich doch da bin!

  • Ich habe auch so ein Kind, was nicht auf fremde Leute zu geht. Inzwischen ist sie 4 und es ist immer noch so. Trotzdem hat sie Freunde im kiga und es gibt genug Leute die sie mag.


    Ich bin nicht der Meinung, dass Kinder unbedingt mit jedem fremden reden müssen, nur weil es eben Kinder gibt, die das tun.


    Ich denke auch nicht unbedingt, dass es mit Bindung zu tun haben muss ( in dem fall), sondern mit ihrer Persönlichkeit.


    Es gibt auch genug Erwachsene die schüchtern sind.


    Weißt du denn, wie selbst in dem alter warst oder der Vater?

    • Offizieller Beitrag

    Tja, die Leute werden noch jede Menge Zeit (und offfenbar auch Energie) haben, Dich, Dein Kind und Eurer Verhalten zu kommentieren, keine Angst... #augen Das gehört wohl zum Elternsein dazu.


    Kinder sind Individuuen, von Beginn an. Und herrje, es gibt nunmal Menschen, die lieber im Trubel sind, Menschen, die gerne ständig neue Menschen kennenlernen und andere sind halt schüchterner... Und da Kinder ja auch Menschen sind, dürfen sie das auch sein, nicht?


    Dein Kind ist in Ordnung! Ändern musst Du meiner Meinung nach wahrscheinlich nur DEINEN Umgang mit dieser (oft auch nur vermeintlichen) Kritik. Wenn Nachbarin YX Dein Kind verwöhnt, verzärtelt etc. finden, kann Dir das ja herzlich egal sein. Du kennst Dein Kind und weisst, dass es toll ist!


    Ich persönlich würde wohl nur öfters so "fremde Situationen" mit ihr üben - nicht sie alleine irgendwas tun zwingen, sondern halt immer mal wieder in ein Geschäft, ein Weilchen mit der Verkäuferin plaudern (evtl. die sogar einweihen, damit sie das Kind gar nicht anspricht). Einfach, dass sie sieht, dass Fremde nicht zum Davonlaufen sind - aber halt auch nicht zum Mitlaufen. Aber das muss auch Dir liegen, sonst ist es nur aufgesetzt und wirkt eher nicht, denke ich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wie schon geschrieben wurde, wird der Fremde-Situation-Test ja in der heutigen Bindungsforschung nicht mehr als so eindeutiges Kriterium für gute oder schlechter gelungene Bindung angesehen.
    Ich hab letztens noch auf Youtube ein Video gefunden, in dem erklärt wurde, dass es bei dem Test vor Allem auf den Moment ankommt, in dem die Bindungsperson wieder den Raum betritt.
    Unsicher gebundene Kinder lassen sich dann z.B. von der eigenen Mutter (oder der jeweiligen Bindungsperson) nicht trösten, sind wütend oder reagieren gar nicht auf sie.


    Ich würde mir auch eher Sorgen machen, wenn mein Kind sich so mir nichts dir nichts von einer fremden Person trösten ließe, wenn ich einfach verschwunden wäre und ihn zurückgelassen hätte.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Zitat

    Weißt du denn, wie selbst in dem alter warst oder der Vater?

    Ich war ein sehr ängstliches und anhängliches Kind, aber bei mir ist es auf eine relativ schlechte Bindung zurückzuführen. Auch dass ist ein Grund, warum ich einfach Bedenken habe, dass sie "so wird wie ich". Ich weiß wie schwer es für mich war früher im Kindergarten zu bleiben und wie viele Probleme ich durch meine Ängste als Kind hatte. Bei mir wurde aber darauf nicht eingegangen wie ich es bei meiner Tochter tue. Sie darf Angst haben - aber ich bin dann auch zur Stelle und sie weiß einfach, dass Jemand da ist!


    Zitat

    Kinder sind Individuuen, von Beginn an. Und herrje, es gibt nunmal
    Menschen, die lieber im Trubel sind, Menschen, die gerne ständig neue
    Menschen kennenlernen und andere sind halt schüchterner... Und da Kinder
    ja auch Menschen sind, dürfen sie das auch sein, nicht?

    Ja natürlich. Mausi durfte von Anfang an ihre eigene Persönlichkeit haben und auch ihren eigenen Kopf. Wir stehen hier auf einer Ebene und das ist absolut okay. Trotzdem frage ich mich immer ob diese Ängste, die Schüchternheit und ihr Verhalten etwas von mir widerspiegelt oder wirklich ihr Charakter ist. Wenn es ihr Charakter ist - alles bestens. Sie darf so sein! Aber wenn es eine Handlung ist, weil ich etwas falsch mache - das fände ich schade und würde es gerne verändern.


    Sie ist eigentlich recht oft in fremden Situationen, dadurch das wir sehr viel unternehmen und kennt auch Fremde. Aber sobald Jemand mit ihr Augenkontakt aufnimmt: "Mama kuscheln" Das ist immer der Satz, wenn sie verunsichert ist und Schutz sucht. Ich nehm sie dann immer auf den Arm und sie versteckt sich. In ganz schlimmen Situationen in welchen sie richtig Angst hat, sagt sie dann; "Mama schlafen" - macht die Augen zu und versteckt sich - bis die (in ihren Augen) Gefahr vorbei ist. So etwas habe ich einfach bei anderen Kindern noch nie erlebt...

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde meine beiden Kinder jetzt eher als kommunikativ und sehr gerne in "fremde Menschen Situationen" steckend bezeichnen. Dennoch, beide haben auch - halt eher nur phasenweise - dieses "Mama kuscheln"-Verhalten gezeigt. Ich finde das also völlig normal.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Trotzdem frage ich mich immer ob diese Ängste, die Schüchternheit und ihr Verhalten etwas von mir widerspiegelt oder wirklich ihr Charakter ist. Wenn es ihr Charakter ist - alles bestens. Sie darf so sein! Aber wenn es eine Handlung ist, weil ich etwas falsch mache - das fände ich schade und würde es gerne verändern.


    Diese Gedanken kenne ich nur zu gut. Aber selbst wenn sie da was spiegelt, das zum Teil auch von dir ausgestrahlt sein mag: Mach dir da keine zu großen Sorgen. Eine Persönlichkeit ist ja nicht von Geburt an fest - sie entwickelt sich aus den Erfahrungen, die man macht. Und dazu gehört auch, wie die Eltern in bestimmten Situationen reagieren, wovor sie vielleicht Angst haben etc.


    Du bist ja auch ein Mensch mit Eigenheiten - und das ist eben auch in Ordnung. Du kannst (und sollst) nicht total neutral sein, nur damit sich nichts auf deine Kleine überträgt.
    Es kann bestimmt nicht schaden, sich darüber bewusst zu werden, welche Gefühle in dir selbst in diesen Situationen hochkommen. Aber so wie du den Umgang mit deiner Tochter beschreibst, gibst du ihr trotzdem die Sicherheit, die sie braucht, um damit umgehen zu lernen, denke ich.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Interessantes Thema. Bei meinem Sohn ist es nämlich so, dass ich mich schon oft gefragt habe, ob wir so eine sichere Bindung miteinander haben. Er ist nämlich eher der Typ, der in neuer Umgebung KEINE "Pobleme" hat und erstmal auf Entdeckungstour geht. Eingewöhnung bei der Tagesmutter lief reibungslos. Erst nach 3 Monaten hatte er mal ein kleines Tief, dass er wohl zwischendurch kurz geweint hat, wenn ich weg war. Aber das war eigentlich nicht erwähnenswert.


    Ich hab dann schon oft gedacht, ich hätte zu wenig getragen, zu kurz gestillt, ihn zu früh ins eigene Bett umziehen lassen. Aber er war und ist auch nie ein besonders verkuscheltes Kind gewesen. Als kleines Baby hat er sich oft erst überhaupt beruhigt, wenn wir ihn vom Arm ins Bett gelegt haben - und zwar in sein eigenes. Er liebte immer seinen KiWa, beim längeren Tragen hat er sich eingezwengt gefühlt. Es sei denn er war krank.


    Mir fehlt das kuschelige schon bei ihm und bin oft neidisch, wenn andere Mütter ihre Kinder stundenlang auf dem Schoß sitzen haben. Er windet sich nach wenigen Minuten wie ein Aal herunter. #augen Ich denke bei ihm ist es wirklich eine Charaktersache, das hat sich eben schon ganz früh bei ihm gezeigt. Ich genieße es dann abends, wenn ich ihn ins Bett bringe, was vorlese oder singe und dann kurz mit ihm zu kuscheln. Das mag er dann auch. Oder kitzeln und dann kuscheln oder zu seiner Lieblingsmusik tanzen, so dass ich ihn auf dem Arm habe.

    Einmal editiert, zuletzt von ich ()


  • Ich unterschreibe mal der einfachheit halber , bis auf den fakt das meine Kinder seit sie 7 Mon alt sind in die Kita bzw. die große zur TaMu gingen...
    Und meine Erzieherin des Vertrauens, sagt exakt das gleiche wie Trin.
    Also bleib locker.


    Gruß Kiwi

  • @ich - es gibt aber auch unkuschelige Kletten (so mini1), die lange gestillt und getragen und familiengebetten wurden natürlich ebenso wie kuschelige Kletten (so mini2) die kaum getragen (weil nicht gemocht) ebenfalls lange gestillt wurden und familiengebettet werden.


    Ich denke fast jede Kombination wird sich finden.


    Ich habe mir bei mini1 ewig den Kopf zerbrochen, ob das mit der Bindung richtig läuft (schlimmstes Buch dazu: Der Lilith-Komplex: Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit #kreischen ) und ich finde, das ist vermutlich fast immer so unnötig wie ein Kropf. Es ist doch sehr stark zu vermuten, daß jemand, der sich überhaupt Gedanken über die Bindung zum Kind macht auch ausreichend dafür tut, daß das Kind sicher gebunden ist.


    Sofern also nicht wegen langen/ frühen Trennungen o.ä. ein konkreter Anlaß besteht, sich um die Bindung des Kindes Sorgen zu machen kann man doch eigentlich das Thema abhaken, es tut einfach nicht gut und man bekommt auch durch noch mehr Nachdenken keine klare Antwort. Also lieber lernen, auf die Gefühle zu hören... :)

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)