tippen statt handschrift

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  • gibt es hier kinder, die motorisch probleme mit dem schreiben haben und daher überwiegend tippen?


    ich wäre an einem erfahrungsaustausch interessiert #ja


    worauf schreiben denn eure kinder?
    gibt es einen sinnvollen tipp-lehrgang für kinder, oder kommt das eh von allein, daß es schnell geht?
    und notizen im alltag, machen eure kinder sowas? das ist ja mit der hand auf einen zettel schon unaufwändiger als an der schreibmaschine...
    therapiert ihr gleichzeitg das nicht-schreiben-können?


    fragen über fragen #freu


    mit meinem sohn hab ich vor wenigen tagen beschlossen, daß er nicht mehr handschrift schreiben muß. seitdem ist er nicht mehr so blockiert in hinsicht formales lernen, sondern richtiggehend motiviert 8I mal sehen, ob das vorhält.
    bisher schreibt er auf einer mechanischen maschine, die leider nicht mehr so gut funktioniert. das ist sicher nicht so optimal.
    manchmal würde er sich gerne etwas aufschreiben, und findet dann nicht den mut (was eingekauft werden soll, was er nicht vergessen will zu tun...) und ist dann frustriert, wenn es vergessen wird.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    ich kann nur zum tippen was sagen: ich würde dem kind auf jeden fall etwas zum einüben des 10-finger-systems geben. kinder lernen das in null komma nichts. ich finde es aufwändiger, wenn man sich ein 8-, 6- oder sonstwas fingersystem im eigenbau aneignet. ist aber nur beobachtung bei anderen, ich schreib mit 10 fingern.


    ich habe um die 20 das 10-finger-system erlernt. ich schreibe fast ausschliesslich mit tastatur. ich merke, wenn ich nicht regelmässig handschrift übe, dass sowohl meine motorik bezüglich schreiben darunter leidet (schriftbild, schnelligkeit) als auch die rechtschreibung. ich würde also schon versuchen, das kind zum schreiben zu bringen.


    was ganz anderes, aber auch feinmotorik: eine bekannte hat ihren kindern immer schuhe mit klettvershcluss gegeben, damit sie möglichst früh selber schuhe an- und ausziehen können. die kinder sind jetzt 14 und 12 und tragen beide sehr ungern schuhe, die zum binden sind. die mutter vermutet, dass sie sich sehr schwer tun mit masche binden. in diesem sinne würde ich auch die handschrift fördern.

  • Ich sehe das ähnlich wie juzy. Ich habe Maschine schreiben erst mit meinen ersten eigenen PC mit 16 kennengelernt und ab da erst richtig Freude am schreiben erlebt.
    Ich würde an deiner stelle unbedingt beides fördern: Handschrift wegen der Motorik und der Rechtschreibung und tippen für die Freude am schreiben.


    Ich habe nie das zehn Finger System gelernt, ich tippe mit 2 Fingern. Am iPad geht das mit mehr Fingern für mich noch schlechter, weil ich die Tasten ja nicht spüre....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • mein sohn ist jetzt 8. ich fördere das schreiben seit fast drei jahren. trotzdem ist er noch nicht über einige mühsame, krakelige großbuchstaben hinausgekommen und blockiert in bezug auf lerninhalte völlig, weil ihn das schreiben so in anspruch nimmt. ich vermute eine dysgraphie, und da ist offensichtlich mit den üblichen mitteln nichts zu machen.


    selbstverständlich werde ich mich weiterhin bemühen, sowas wie ergotherapie zu bekommen. und vielleich läßt sich so dann doch noch etwas aus der handschrift machen.
    aber im augenblick bin ich froh, daß wir eine möglichkeit gefunden haben, die es ihm erlaubt, sich mal auf was wesentliches zu konzentrieren. schreiben ist ja nur ein mittel zum zweck.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ich habe das nicht als Vorwurf gemeint. Ich merke nur - schreiben kann man verlernen - die Technik die stiftführung, das verlerne ich nicht - aber es ist schon ein Unterschied, ob die Hand im Training ist, oder nicht und das sehe ich an meinem Schriftbild.
    Das meine ich mit weiterhin fördern der Handschrift.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Richtig Schreibmaschine schreiben lernen finde ich sinnvoll, auch für später. Es gibt einen Schreiblehrgang auf CD-Rom für Kinder von "Goldfinger". Meine Tochter "mußte" schon recht früh den Schreibmaschinenlehrgang machen, da sie ein Rechtschreibttraining auf dem Rechner hatte und ich wollte, daß sie gleich richtig damit umgeht. ( Sie wollte, als Linkshänderin, die Maus weiter mit rechts steuern, nahm aber den Zeigefinger der linken Hand um rechts die Entertaste zu drücken).


    Das Schreiben ist hier auch nicht so beliebt. Vor allem diese "vereinfachte Dingsbumsschrift" ist, in meinen Augen andere als gut. Hier sagte die Lehrerin, daß sie sie lernen müssen, aber wie sie dann in den weiteren Klassen schreiben (ab 3.) ihre eigenen Sache wäre. Sohn wird gerade an diese Schreibschrift herangeführt und Tochter hat auf Basis der Druckbuchstaben ihren Stil entwickelt.


    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, daß in der Schule tippen statt Handschrift erlaubt ist. Ginge nicht auch Druckschrift statt Schreibschrift? Wie alt ist denn Dein Sohn? Würde eine Ergotherapie etwas bringen? Meinem Sohn hat die Lehrerin auch Ergo empfohlen, weil er so fest aufdrückt und lange braucht (zumindest, wenn es leserlich sein soll). Bei ihm kam aber heraus, daß er Schreiben doof und überflüssig findet. Seit ihm klar ist, daß der Lehrerin das Schreiben genauso wichtig nimmt wie Gut sein im Rechnen, gibt er sich mehr Mühe und es klappt besser. Zettelchen schreiben ist nicht so sein Ding, das macht lieber die Tochter. Dein Sohn könnte sich auch die Einkaufsliste malen, es muß ja nicht geschrieben sein, vielleicht kommt er so vom malen zum Zeichnen zum Schreiben.


    Bei uns im Haushalt gibt es zum Schreiben nur noch den Computer. Finde ich auch gut so, denn als Kind habe ich auf einer mechanischen getippt und das war ziemlich anstrengend und auch laut.


    Ich bin gespannt, was noch an Antworten kommt, würde aber bei meinen Kindern versuchen, daß sie schreiben immer wieder üben.

  • die "schule" bin ich, und ich akzeptiere das ^^
    wir homeschoolen. das macht sowas auch einfacher.


    danke für die schreiblehrgang-empfehlung. das schau ich mir mal an :)

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    (alice walker)

  • Es gibt das Buch (bzw. ist es ein Anleitung ) "Schreibtanz". Da werden die Kinder animiert mit einer kleinen Geschichte und Musik großflächig etwas auf einen großen Zeicheblock zu zeichnen z. B. "Vulkanausbruch". Die Kinder sollen erstmal große Schwünge, Achter usw. üben und dann kleiner werden. Ich hatte es mir über Fernleihe ausgeliehen.


    Was sagt die Lehrerin? War Dein Sohn schon bei der Ergotherapie oder vielleicht Osteopathie? Drei Jahre üben um doch nicht weiter zu kommen stelle ich mir für deinen Sohn sehr frustriend vor.

  • Ich find es schwierig.


    Wenn du das Gefühl hast, dass er Dysgraphie hat, dann solltest du dem tatsächlich nachgehen. Ist es ein Motorikproblem, dann sollte das auch angeschaut und behandelt werden.
    Eine Handschrift (egal ob Schreib, oder Druck oder Misch, aber lesbar!) ist extrem wichtig. Es geht ja nicht nur darum, dass das Kind mal ein Zettelchen oder nen Einkaufszettel schreibt. Viele Dinge erledigt man handschriftlich ... wenn er das nicht oder nur sehr langsam kann, dann stell cih mir das im späteren Leben sehr schwierig vor ...
    Wenn du das Gefühl hast, das er blockiert, dann probier ihn doch ein bisschen aus der Reserve zu locken ... wir nehmen hier gerne auch mal so eine Magnet-Maltafel ... ich schreib z.B. ... (Name des Kindes) ist doof ... verziert mit nem Grinsesmilie, dass er weiß, dass ich Spaß mache ... er löscht das Ganze und schreibt zurück ... Mama ist sehr sehr blöd ... dabei kichern wir uns eins ... so übt er schreiben und hat Spaß dabei. Mein Großer ist übrigens im gleichen Alter wie deiner ... er ist in der 2. Klasse.


    Hast du vielleicht die Möglichkeit, dass er mit jemandem Anders das Schreiben übt? Mein Kind giftet mich immer an, wenn ich versuche ihn irgendwie zum Schreiben zu bewegen ... bei uns wäre homeschooling absolut unmöglich ... jedenfalls was Lesen und Schreiben angeht.


    An der Tastatur schreiben können ist heutzutage sehr wichtig, aber ich finde, dass es die eigene Handschrift auf keinen Fall ersetzen kann.


    LG

  • Ah, da kam die Antwort vor der Frage. Ich brauch einfach zu lange beim Tippen ;)


    Dein Sohn könnte auch eine Magnettafel mit Buchstaben nehmen als großen Notizblock, zumindest für Daheim. Auf Dauer ist wohl ein Computer mit Drucker oder ein Tablett mit Extratatatur und Drucker am Besten.

  • Hallo madrone,
    mein Sohn schreibt auch nicht gern. Er hat in seinem Zimmer eine alte elektrische, nicht mechanische Schreibmaschine, das ist für die Finger nciht so anstrengend, da schreibt er viel darauf. Was er auch gern macht, ist ganz übertrieben schön in "mittelalterlicher" Schnörkelschrift schreiben. Oder Bilder abpausen.


    Ich weiß gar nicht, ob die Hände in dem Alter schon groß genug zum 10-Finger schreiben sind?


    lG
    Tigerauge

  • Der Sohn einer Freundin meiner Mutter hat mittlerweile in der Schule ein digitales Gerät (ich weiß nicht genau was, Laptop o.ä.). Ich weiß es nicht ganz genau, aber ich glaube er hatte es schon in der Grundschule, weil er wirklich richtig heftig Probleme hat mit der Handschrift. Wurde natürlich auch untersucht und war ein längerer Leidesweg. Die genaue Diagnose kenn ich nicht.

  • Ich kenn das aus der Arbeit mit dem Montessori Material, da wird dann auch Buchstaben gelegt, um zu Schreiben.
    Isolierung der Taetigkeit. Man kann sich dann quasi nur aufs Schreiben konzentrieren.
    Ist ja toll, das deine Sohn seine eigene Moeglichkeit gefunden hat, das Schreiben zu ueben/lernen.


    Allerdings wuerd ich trotzdem versuchen, ihm mit der Handmotorik zu helfen, muss ja nicht Schreiben in dem Sinn sein, vielleicht Malen/Basteln oder aehnliches was ihm halt Spass macht. Und nachdem ihr Homeschooling macht, ist es ja im Prinzip auch egal, ob er das tatsaechliche Schreiben mit der Hand, dieses, naechstes oder uebernaechstes Jahr lernt.

    An angel opened the book of life and wrote down my babys birth,
    then she whispered as she closed the book: "Too beautiful for earth".




  • Hallo,


    Ich finde es völlig OK, das Handschreiben erst mal komplett außen vor zu lassen.
    Bei meinem einen Sohn haben wir dsa Thema Schreibschrift auch erst mal ruhen lassen, bis er von sich aus bereit war, es noch mal anzugehen, beim anderen ging der ganze Prozess langsamer (er hat auhc erst in der 3. Klasse angefangen, nennenswerte Texte mit der Hand zu schrieben, war trotzdem fit in allen anderen Bereichen).
    Dabei ist unsere Schule trotz aller Freiheit an den Lehrplan gebunden, aber sie fanden halt die allgemeine Lernfreude und einen positiven Bezug zur Schrift erst mal wichtiger. Bei Homeschooling ist das noch einfacher.


    Ich fände es tatsächlich erst mal wichtiger, daß das Kind Freude am Schreiben an sich gewinnt, daran, sich mit Buchstaben zu beschäftigen, das, was in ihm vorgeht irgenwie in Schrift auszudrücken.... egal in welcher Form.


    Ich vermute mal, daß, wenn der Druck raus ist das Kind wirgendwann merkt, daß mit der Hand schreiben können auch sinnvoll ist (Notizen machen z.B.) und dann von sich aus Interesse daran bekommt.
    Wobei ich Leute kenne, die im Alltag kaum noch schreiben, da werden selbst die Einkaufszettel ins Smartphone getippt... Ist halt heute so.


    Die Feinmotorik kann man auch anders fördern (malen, werkeln, basteln, kneten, Dinge sortieren...)


    Wenn ihr vermutet, daß tatsächlich ein Problem dahintersteckt, dann sollte man es angehen, um dem Kind gezielt helfen zu können. Aber meiner Erfahung nach klappt das deutlich besser über Schienen, die beim Kind noch nicht so negativ besetzt sind.


    Es gibt diverse Schreiblehrgänge für Kinder und Erwachsene, zum Teil auch gratis im Net. Ich würde mir verschiedene ansehen und dann entscheiden, je nachdem was für ein Typ er ist. Mag er es eher verspielter oder lieber "trockemn und zielführend"....?

  • mein sohn ist jetzt 8. ich fördere das schreiben seit fast drei jahren. trotzdem ist er noch nicht über einige mühsame, krakelige großbuchstaben hinausgekommen und blockiert in bezug auf lerninhalte völlig, weil ihn das schreiben so in anspruch nimmt. ich vermute eine dysgraphie, und da ist offensichtlich mit den üblichen mitteln nichts zu machen.

    ich würde ihn mit schreibmaschine oder computertastatur schreiben lassen. wenn ich es richtig verstehe, hat er keine probleme aus buchstaben wörter zu bilden, aber er bringt sie mit einem stift nur sehr mühevoll aufs papier?!


    ich weiß nicht wo ihr wohnt, ich nehme mal an nicht in deutschland, hast du vor das abklären zu lassen? du vermutest, aber weißt ja nicht wirklich den grund. womöglich könnte man ihm helfen oder zumindest geeignete therapien für ihn finden. wenn er mit acht nur krakelige großbuchstaben schreiben kann, hat er ja wahrscheinlich auch noch andere feinmotorische einschränkungen im alltag.


    lg

  • Die Feinmotorik kann man auch anders fördern (malen, werkeln, basteln, kneten, Dinge sortieren...)

    das tun wir :)


    ich weiß nicht wo ihr wohnt, ich nehme mal an nicht in deutschland, hast du vor das abklären zu lassen? du vermutest, aber weißt ja nicht wirklich den grund. womöglich könnte man ihm helfen oder zumindest geeignete therapien für ihn finden.

    nein, nicht in d.
    wir waren zur osteopathie (danach wurde es ein bißchen besser), beim psychologen, beim augenarzt (er hat jetzt ne brille, allerdings nur ne mini-korrektur, daran lag es nicht).
    ergotherapie hat er mit 5 schon mal gemacht, da gab es aber natürlich das schreibproblem noch nicht. ich möchte gerne, daß er nochmal hingeht, aber es ist nicht so leicht, überhaupt einen termin zu kriegen. ich bin also schon dran :)



    wenn er mit acht nur krakelige großbuchstaben schreiben kann, hat er ja wahrscheinlich auch noch andere feinmotorische einschränkungen im alltag.

    komischerweise nicht #weissnicht zumindest nicht auffällig. er kann kleinste legosteine sicher platzieren, er kann erkennbar malen, schleife und verschiedene knoten binden, elektronische basteleien ausführen, origami recht sorgfältig falten und vieles mehr #weissnicht das ist auch ein grund, warum wir die diagnostik nicht agressiver vorantreiben. irgendwie warten wir immer noch darauf, daß einfach der knoten platzt.
    aber er hat die paar tage die er tippt oder ich einfach nach seinem diktat schreibe (und er weiß, er wird nicht schreiben sollen) so einen immensen sprung in mathe gemacht, daß ich echt denke, das zieht ihm mehr energie als "normal" ist, auch für ein kind, das sich mit schreiben eben "schwer tut".


    und er kann schon schreiben, wenn er es wirklich will (sehr selten) es dauert halt ewig und sieht nicht "sehr schön" aus, nur großbuchstaben, oft noch immer gedreht. für ein formular würde es wohl ausreichen, wenn er dabei pausen machen kann.


    ich organisiere ihm jetzt erstmal ne elektrische schreibmaschine #ja

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    achte bei deinem sohn darauf, wenn er 10-finger oder sonst auf der maschine schreibt, welche hand er besser verwendet. ich bin beim 10-finger system draufgekommen, dass mir zu wenig übungen mit der rechten hand waren, da man ja davon ausgeht, dass die meisten menschen rechts geschickter sind. ich war links geschickter und langsam ist es mir gedämmert, dass ich eigentlich eine linkshänderin bin. damit war mir klar, warum mein schriftbild so hässlich war, obwohl ich feinmotorisch sehr geschickt war, super rechnen konnte, schön zeichnen etc.