Angelina Jolie und ihre Brustoperation

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich finde es unglaublich, wie im blätterwald darüber geschrieben wird, als wären ihre brüste allgemeingut und jeder wüßte, was für sie am besten wäre. mich macht das richtig wütend. vor allem auch, was z.B. alice schwarzer darüber geschrieben hat.


    Das sind aber die üblichen Folgen wenn man mit so etwas Intimen an die Öffentlichkeit geht.


    Ich nehme an, sie ist in dieser Beziehung ein Profi und wußte das vorher.

  • naja ... mit "sowas" an die Öffentlichkeit gehen. Die Frau steht doch sowieso im Mittelpunkt des Interesses und da kann sie auch gleich eine Pressekonferenz einberufen, das wird für sie sicherlich nervenschonender sein.
    Ich kann ihre Entscheidung sehr gut verstehen. 87% ....

  • Ja, Seerose, und genau das hat mich so stutzig gemacht. Wann war es? Vorgestern? Ungelogen das erste was im Radio bei den Nachrichten kam, war "Angelina Jolie hat sich die Brüste entfernen lassen" - ich meine, in den Nachrichten... was hat das da zu suchen? Warum geht sie damit an die Öffentlichkeit? Ich verstehe das nicht.

    Liebe Grüße!


    Trau Dich!
    Nutze die Talente, die Du hast. Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen.
    - Henry van Dyke -

  • Sie hat durch das Öffentlichmachen ihrer Entscheidung viele erreicht. Ich wußte zB gar nicht, dass die Genetik die Krebserkrankungsrisiko bei bestimmten Gendispositionen so gut einschätzen kann. Eine ehemalige Studienkollegin ist vor 2 Wochen mit 37 Jahren bestattet worden. Sie hatte Brustkrebs. Bei ihr hätte eine genetische Untersuchung vielleicht auch geholfen - ihre Mutter starb auch sehr früh an Brustkrebs. :( Aber über diese Möglichkeit muss man erstmal erfahren um überhaupt die Untersuchung einfordern zu können.

  • Ich finde das nicht schlecht, dass sie damit an die Öffentlichkeit ging. Viele Frauen wird es an ihre Vorsorgeuntersuchungen erinnert haben. Und das vielleicht nun auch zum ernster nehmen bewegt haben.

  • Ich habe gestern einen Bericht gesehen in dem eine Frau einer Beratungsstelle (?) ca. sagte:


    Und wenn sich auf Grund dieser Geschichte auch nur eine Frau mehr um die Vorsorge kümmert hat es schon seinen Zweck erfüllt.


    Und das denke ich auch. Ihr Körper, ihre Entscheidung, aber sie hat die Macht auch die Geschichte zu verkaufen und so vielleicht ein paar Menschen zum nachdenken anzuregen, Mut zuzusprechen oder an etwas zu erinnern. Gleichzeitig ruft es in mir wieder wach wie viele Frauen nach der Brustentfernung ohne Implantate leben und sich damit einer schwierigen Gesellschaft stellen. Meinen Hut ziehe ich vor ihnen allen, denn sie haben alle ihre eigene Entscheidung getroffen.

    Girl keep your head up,
    We've still got miles to go,
    Were lead by starlight through,
    The rain and the snow.

    Einmal editiert, zuletzt von Rasselbande ()

  • Angelina Jolie setzt sich doch auch sonst für "gemeinnützige" Themen ein, wieso sollte das in diesem Fall anders sein?
    Noch dazu, wenn sie so unmittelbar betroffen ist, ich vermute mal stark, daß es ihr da ein besonderes Anliegen ist, zu informieren - und ihren Bekanntheitsgrad dafür zu nutzen finde ich nun nicht verwerflich, das tut sie wie gesagt ja auch in anderen Bereichen.

    Liebe Grüße von daikiri

    Einmal editiert, zuletzt von daikiri ()

  • Gleichzeitig ruft es in mir wieder wach wie viele Frauen nach der Brustentfernung ohne Implantate leben und sich damit einer schwierigen Gesellschaft stellen. Meinen Hut ziehe ich vor ihnen allen, denn sie haben alle ihre eigene Entscheidung getroffen.


    Ich bin in der Materie so gar nicht drin. Gehört es in Deutschland nicht dazu einen Implantat nach Brustop zu bekommen? Irgendwie ging ich davon aus...

  • Ich finde, diese Entscheidung verdient allen Respekt. Es ist sehr sehr mutig und daß sie so offensiv damit umgeht, schärft vielleicht bei vielen Frauen das Bewußtsein, wie wichtig Vorsorge ist.


    Und ich könnte mir selber auch vorstellen, diesen Schritt zu gehen, sollte ich ein defektes Gen haben. Für mich ist das eine simple "Kosten-Nutzen-Rechnung": bei einer Erkrankungswahrscheinlichkeit von über 80% ist es einfach sehr wahrscheinlich, dass jemand erkrankt. Und dann verliert man ebenfalls eine oder beide Brüste - und im schlimmsten Fall das Leben auch.


    Ich liebe mein Leben mehr als meine Brüste, und hätte ich ein solches Risiko, würde ich es auch auf diese Weise minimieren.

  • Das sind aber die üblichen Folgen wenn man mit so etwas Intimen an die Öffentlichkeit geht.


    Ich nehme an, sie ist in dieser Beziehung ein Profi und wußte das vorher.


    Ja, sie wusste es vorher. und sie wollte trotzdem darüber sprechen, den es ist ein wichtiges thema. jeder sollte das recht haben, sich für das einzusetzen, was ihm wichtig ist.
    ich frage mich, ob genauso viel häme über sie ausgegossen werden würde, wenn sie nicht schön wäre.

  • Also ich würde kein Implantat wollen. *grusel* Ich nehme an, jeder könnte eins haben, aber viele lehnen das ab. #weissnicht


    Ich find's auch toll, dass sie das Thema dadurch in die Köpfe bringt. Ich war auch schon lang nicht mehr bei der Vorsorge und habe im Familienkreis einige Brustkrebsfälle... :S Beim nächsten FA-Besuch werde ich mich mal über diesen Gentest erkundigen. Mich hat sie also schon erreicht. :)

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • naja ... mit "sowas" an die Öffentlichkeit gehen. Die Frau steht doch sowieso im Mittelpunkt des Interesses und da kann sie auch gleich eine Pressekonferenz einberufen, das wird für sie sicherlich nervenschonender sein.
    Ich kann ihre Entscheidung sehr gut verstehen. 87% ....


    Ich muß zugeben, ich kenn nur ihren Namen und hätte sie nichtmal auf nem Photo "erkannt". Aber das mag die Ausnahme sein.


    Wir können wohl nicht beurteilen, ob, wenn sie nichts gesagt hätte, es jemand von den Medien entdeckt oder veröffentlicht hätte.


    Niemand wird also ihre "wahren" Beweggründe ihres Outings erfahren.


    Gut ist, daß nun die Öffentlichkeit sich mit dem Thema auseinandersetzt und daß auch zwangsweise fachliche Informationen rüberkommen.


    Weniger gut ist, daß es womöglich Leute gibt, die sich weniger gut informieren und nun womöglich in Hysterie ausbrechen.


    Die Fortschritte der Medizin sind sensationell, helfen aber nicht immer bei klarem Verstand zu bleiben.


    Daß es auf jeden Fall für jeden Betroffenen eine schwierige Entscheidung ist, ist eh klar.

  • Ja, sie wusste es vorher. und sie wollte trotzdem darüber sprechen, den es ist ein wichtiges thema. jeder sollte das recht haben, sich für das einzusetzen, was ihm wichtig ist.



    Ja, klar, eben auch mit den entsprechenden Konsequenzen was die Medien und die Öffentlichkeit daraus macht.


    Zitat


    ich frage mich, ob genauso viel häme über sie ausgegossen werden würde, wenn sie nicht schön wäre.


    Ich empfinde keine Häme, überhaupt nicht. Ich kannte sie ja noch nicht einmal, also von der Optik her.

  • Lucusta: nein, man kann sich entscheiden ob man ein Implantat möchte oder nicht. Das Implantat kann aber soweit ich weiß erst in einer zweiten, sehr aufwändigen und unangenehmen OP eingesetzt werden und z.B. Die Brustwarze muss zwischen den OPs "zwischengelagert" werden, wird also erstmal auf den Rücken oder den Oberschenkel genäht. Zumindest wäre es bei einer Bekannten so gewesen. Sie hat sich keines einsetzen lassen.

  • Zur Wiederherstellung: Leider bekommen nicht alle Brustkrebspatientinnen die Chance, über eine Rekonstruktion (egal ob mit Eigengewebe oder künsltichen Implantaten) nachzudenken. Da ist noch eine riesen Lücke, zwischen den Brustzentren in großen Städten und den "normalen" Kliniken. Oftmals ist die Aufklärung über eine Rekonstruktion eher lückenhaft oder wird erst mal ganz weggelassen. Was für einige Frauen zur eigentlichen Krankheit und deren Verabreitungsproblematik noch zusätzlich Depressionen etc über ihr Aussehen, ihr Frausein auslösen kann. Daran ändert sich aber zum Glück immer mehr.


    Zum Entfernen der Eierstöcke und Gebährmutter: Es stimmt, dass ca 50% weniger Risiko für Brustkrebs besteht, aber man muss bedenken, dass die Wechseljahre ja auch noch kommen. Wenn die Eierstöcke schon vorher entfernt werden, sind künstliche Hormone die Folge. Künstliche Hormone (auch die Pille) erhöhen aber bei sowieso schon hohem Erkrankungsrisiko nochmals alles. Da ist es dann gut abzuwägen, was am sinnvollsten ist, bzw welcher Zeitpunkt am sinnvollsten ist.

  • Ich finde den Schritt bei dieser sehr hohen Wahrscheinlichkeit sehr nachvollziehbar. Die Selbstuntersuchung ist mittlerweile umstritten, da auffällige Knoten, die sich tatsächlich als bösartig herausstellen, schon so groß sind, dass die Prognose schlecht ist. Mammographisch kann man, je nach Lage, auch nicht alle Tumoren erkennen. D.h., dass Vorsorge nicht wirklich sicher ist. Hinzu kommt die ständige Angst vor und nach den Untersuchungen, das Warten auf Ergebnisse usw. Ich denke, diese Ungewissheit kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.


    Ich finde es gut, dass das Thema mal wieder so präsent ist - schließlich wird jede 8.-10. von uns Frauen im Laufe ihres Lebens daran erkranken (nur 5% der Mammakarzinome sind genetisch bedingt). Ich denke, dass es vielen bereits amputierten Frauen leichter fällt, mit ihrem veränderten Körper umzugehen, wenn es prominente Vorbilder gibt. Das ist doch in vielen Bereichen so.


    In dem Zusammenhang empfehle ich den Blog eines Fotografen, der den Weg seiner erkrankten und schließlich verstorbenen Frau dokumentiert hat. Vorsicht, sehr traurig! mywifesfightwithbreastcancer Er hat auch eine FB-Seite und postet regelmäßig, u.a.aktuell über Angelina Jolie.


    Manche Kommentare bei FB sind so unglaublich verachtend und hohl, da könnte ich nur noch k.tzen.

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • Danke euch Fürchel und Leanida und Carriie! Es klingt ziemlich kompliziert. Ich habe keine Ahnung, wie ich entscheiden würde, ob ich meine Entscheidung überhaupt vor der Brustentfernung schon sicher treffen könnte...

  • Ich empfinde keine Häme, überhaupt nicht. Ich kannte sie ja noch nicht einmal, also von der Optik her.


    ich meine die häme in den medien und in vielen kommentaren zu zeitungsartikeln, etc.

  • ich meine die häme in den medien und in vielen kommentaren zu zeitungsartikeln, etc.


    Ah, sorry. Nun gut, das ist unsere Medienwelt. Ja, übel (hab selbst noch kaum was gelesen dazu).


    Aber was mich interessiert, was sagt denn nun Alice Schwarzer genau dazu?


    Ich hab im Netz nichts gefunden, außer daß in einem Brigitteforum von einem Beitrag im Emmaforum berichtet wird, der aber nicht von Schwarzer sein soll.