Kita - keine Strafe für Mundzukleben

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  • Wie meinst du das?


    Ich meine, dass man, wenn man erfährt, dass das eigene Kind in der Kindertagesstätte (oder bei Tagesmutter usw.) nicht so behandelt wird, wie man sich das vorstellt, man als Eltern im Gespräch mit Vorgesetzten oder diesen Personen selbst entweder eine Verhaltensänderung erwirkt oder eben im Zweifelsfall die Einrichtung wechselt. Entweder wird den Kindern das Recht auf gewaltfreie Erziehung dort zugestanden, oder man sieht sich nach Alternativen um. Es lohnt ja nicht drauf zu warten bis vielleicht wirklich psychische Spätfolgen auftreten oder gar schlimmeres passiert, was dann tatsächlich einen Straftatbestand darstellt.

  • Arashu: Das sehe ich komplett anders. Du meinst also, dass die Eltern ihre Kinder aus einer Einrichtung nehmen sollten, wenn die Erzieherinnen so drauf sind? D. h. die Erzieherinnen dürfen das dann einfach bei den anderen Kindern weiter machen? Es dauert in der Regel ja, bis Kinder so was zuhause erzählen... und dann dauert es noch mal, bis ihnen das geglaubt wird... und dann wird halt einfach mal die Einrichtung gewechselt, weil die Erzieherinnen komische Ideen haben...


    Nein, so kann das nicht funktionieren. Wir wollen doch flächendeckend Einrichtungen haben, in denen Kinder respektvoll behandelt werden, oder nicht?
    Und btw reden wir hier von pädagogischem Personal, das idR 5 Jahre gelernt hat, wie man mit Kindern umgeht.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • An unserer Schule unterrichtet auch eine Lehrerin die mal ein Kind mit Tesa an den Stuhl geklebt (nein, eigentlich gefesselt) hat.


    So eine Lehrerin kenne ich auch und ich fürchte, dass es nicht dieselbe ist. :S

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • Immer vorausgesetzt, dass die Kinder alt genug sind, um das erzählen zu KÖNNEN. :S Bei kleineren Kindern wäre sowas eine Art Freibrief.

  • Leider ist der Artikel sehr knapp. Aber mich würde interessieren, ob es irgendwelche dienstrechtlichen Folgen für die Damen hat. Könnte mir vorstellen, dass das bei eingestelltem Verfahren schwieriger wird...

  • Ich hab letztens im Radio über den Fall gehört - und da sagten sie, dass beide seit dem Vorfall krank sind, bzw. beurlaubt. Wie das jetzt wohl aussieht, fände ich auch interessant.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich würde definitiv in Berufung gehen, weil hier gegen den Artikel 1 des Grundgesetzes verstoßen wurde und nicht wegen Körperverletzung! Das ist definitiv entwürdigend und die Würde des Menschen ist unantasbar und genau das haben die beiden Damen gemacht!!! Sie haben die Würde angetastet #sauer #sauer #sauer

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
    ___________________________________________________________________________________________________________________

    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • Kann man da denn in Berufung gehen? Wenn es gar kein Verfahren gab? Ich denke nicht, oder?

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Aber irgendwer muss doch Anzeige erstattet haben, sonst würden die doch kein Urteil sprechen oder? #weissnicht Ich würde jedenfalls Anzeige erstatten.

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
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  • Ich finde es so schrecklich, was man immer wieder aus Kindergärten hört. Auch nach unserer eigenen Erfahrung scheint es immer noch "normal" zu sein Macht über Kinder aus zu üben. Ein Armutszeugnis für Diejenigen die zu solchen Mitteln greifen. Wer sich übrigens mal selber Tesa über den Mund geklebt hat (als Kind oder beim Spielen der Kinder mit Tesa) der weiss das das null hält und sofort ab geht. Aber es geht um die Entwürdigung wie schon jemand schrieb und die Angst wenn man es angedroht bekommt. Es werden mit Sicherheit auch Kinder darüber gelacht haben.
    Einfach nur schlimm. #stumm #sauer

  • ;( Wenn ich soetwas lese wird mir ganz anders.
    Da versucht man den Kindern Respekt vor anderen Menschen und Tieren beizubringen und dann wird ihnen so was im Kindergarten vorgelebt? Das ist doch krank! Ich kann als Erzieherin Kindern doch nicht den Mund zukleben #sauer Wie fuehlen sie sich da? Das ist doch entwuerdigend. Und dann bleibt das strafrechtlich unverfolgt? Wo leben wir denn?
    Mir fehlen echt die Worte!

  • Es gab kein Urteil. Nach dem Artikel hat die Staatsanwaltschaft das (Ermittlungs)Verfahren eingestellt; ein Urteil ergeht erst, wenn es ein gerichtliches Verfahren gab. Warum dies (also die Einstellung) der Fall ist, kann mehrere Gründe haben. Der Artikel lässt vermuten (ich sage das absichtlich in aller Vorsicht, weil der Artikel insoweit recht knapp ist!), dass hier davon ausgegangen wurde, dass kein Straftatbestand erfüllt ist, weil die Voraussetzungen einer Körperverletzung als nicht vorliegend betrachtet wurden. Dagegen kann ein Verletzter zunächst mit einer Beschwerde vorgehen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt aber nicht nur aufgrund von Anzeigen. Sie muss auch dann ein Ermittlungsverfahren (das ist noch kein gerichtliches Verfahren!) einleiten, wenn sie anders Kenntnis von einer Straftat erhält (bspw. durch Medienberichte).

  • So wie ich das mitbekommen habe, war das wohl so, dass die Kinder das zuhause erzählt haben und die Eltern dann Anzeige erstattet haben. Die Erzieherinnen wurden erst einmal beurlaubt, bzw. waren krank. Bei der Anhörung hieß es wohl, das wäre nur Spaß gewesen. Und der Staatsanwalt hat das Verfahren eingestellt, sprich: Es gab keine Verhandlung und somit auch kein Urteil.


    Das ist jetzt das, was ich so aus dem Gedächtnis weiß.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Spaß? Na super. Und was ist, wenn das ein Kind nachmacht, z. B. mit dem Klebeband beim kleinen Baby, weil es schreit? Unglaublich... #stirn

  • Privatpersonen können - im juristischen Sinn - nicht gegen Art. 1 GG verstoßen, weil die Grundrechte "nur" die Staatsgewalten binden. Außerdem gibt es keinen Straftatbestand "Verstoß gegen Art. 1 GG" oder ähnliches.


    Ich finde das Verhalten der Erzieherinnen auch unmöglich und würde bei meinem - noch ungeborenen - Kind auf die Barrikaden gehen, wenn ich sowas erführe. Aber - unterstellt, das hatte keine körperlichen bzw. objektiv nachweisbaren psychischen Folgen, wie es ja offenbar in den eingestellten Fällen angenommen wird - ich sehe auch nicht, dass das jetzt eine falsche Entscheidung des Staatsanwalts wäre. Und ich würde nicht unterstellen, dass der Entscheider keine Kinder hat. Klar spielen eigene Lebenserfahrungen eine Rolle. Aber mal ehrlich, wieviele Eltern schlagen ihre Kinder? DAS ist sicher eine Körperverletzung. Auch Eltern sind also nicht per se bessere Menschen. Egal, ob sie Staatsanwalt sind oder nicht.


    @ Mäuschensmama: Ich glaube, einen juristischen Tatbestand, bei dem es "keinen Interpretationsspielraum" gibt, gibt es nicht.


    Edit wegen fehlendem "e"

    • Offizieller Beitrag

    Leider ist der Artikel sehr knapp. Aber mich würde interessieren, ob es irgendwelche dienstrechtlichen Folgen für die Damen hat. Könnte mir vorstellen, dass das bei eingestelltem Verfahren schwieriger wird...


    Ich hab letztens im Radio über den Fall gehört - und da sagten sie, dass beide seit dem Vorfall krank sind, bzw. beurlaubt. Wie das jetzt wohl aussieht, fände ich auch interessant.



    In der Main Post stand, dass es da wohl keine Folgen geben wird, außer, dass ein neues Einsatzgebiet für diese Erzieher gesucht wird. Das heißt, Eltern können noch nichtmal nur diesen einen Kindergarten meiden :S .


    Und ich finde Mund mit Tesafilm zukleben definitiv eine andere Hausnummer als stiller Stuhl und co. Egal wie spielerisch das ganze gewesen sein soll. Ich glaube kaum, dass die Kinder das freiwillig haben machen lassen. Sie mussten ja die Kinder "zur Raison bringen". Allein dieses Vokabular! Als professionelle Erzieher sollten sie dann bitte zum Telefon greifen und sich Hilfe holen, wenn sie mit den Kindern nicht fertig werden.

  • Vielleicht ist die Stadt ja immerhin so klug, als "neues Einsatzgebiet" irgendwas an einem Schreibtisch oder so zu suchen.... Ich meine, dass die mit unmittelbarem Kinderkontakt nicht gut aufgehoben sind (bzw. umgekehrt die Kinder mit denen), dürfte eigentlich jedem einleuchten. In einer nicht allzu großen Stadt dürfte sich doch ohnehin recht schnell rumsprechen, wer das war, da schickt doch keiner mehr seine Kinder hin?

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht ist die Stadt ja immerhin so klug, als "neues Einsatzgebiet" irgendwas an einem Schreibtisch oder so zu suchen.... Ich meine, dass die mit unmittelbarem Kinderkontakt nicht gut aufgehoben sind (bzw. umgekehrt die Kinder mit denen), dürfte eigentlich jedem einleuchten. In einer nicht allzu großen Stadt dürfte sich doch ohnehin recht schnell rumsprechen, wer das war, da schickt doch keiner mehr seine Kinder hin?


    Naja, sie sind Angstellte des Landkreises Main-Tauber. Da können sie sonstwohin kommen :|

  • Arashu: Das sehe ich komplett anders. Du meinst also, dass die Eltern ihre Kinder aus einer Einrichtung nehmen sollten, wenn die Erzieherinnen so drauf sind? D. h. die Erzieherinnen dürfen das dann einfach bei den anderen Kindern weiter machen? Es dauert in der Regel ja, bis Kinder so was zuhause erzählen... und dann dauert es noch mal, bis ihnen das geglaubt wird... und dann wird halt einfach mal die Einrichtung gewechselt, weil die Erzieherinnen komische Ideen haben...


    Nein, so kann das nicht funktionieren. Wir wollen doch flächendeckend Einrichtungen haben, in denen Kinder respektvoll behandelt werden, oder nicht?
    Und btw reden wir hier von pädagogischem Personal, das idR 5 Jahre gelernt hat, wie man mit Kindern umgeht.


    Ich glaube so unterschiedlich ist unser Standpunkt garnicht. Genau wie du bin ich der Meinung, dass eine derartige Behandlung anderer Menschen nicht akzeptabel ist. Das Problem ist eben die grundsätzliche Möglichkeit einer Strafverfolgung und das eben im Einzelfall festgestellt werden muss ob etwas strafrechtlich verfolgt und geahndet werden kann. In diesem Fall war wohl nach Einschätzung der Beteiligten der Punkt noch nicht erreicht um die Sache auf dieser Ebene zu klären.
    Trotzdem wurde das Handeln der Erzieherinnen bemerkt und öffentlich gemacht und ich gehe mal davon aus, dass es auch nicht ohne Konsequenzen bleibt. Im Idealfall für alle Beteiligten könnte man ja sagen, die Damen sehen ihr Fehlverhalten ein und kein anderes Kind muss mehr darunter leiden (auch ohne Verurteilung, Prozess usw.). Ich gehe ja immer gern davon aus, dass Menschen Fehler einsehen können und zur Besserung fähig sind.
    Einen Wechsel der Einrichtung, wenn man der Meinung ist, es geht dem eigenen Kind dort nicht gut kann man in anderen speziellen Einzelfällen ja immernoch erwägen, wenn sonst nichts fruchtet (Vorschläge für Änderungen nicht angenommen werden usw.), auch wenn ein allgemeines Umdenken zu respektvollerem Umgang mit Kindern wünschenswerter wäre. Zum Glück gibt es ja aber auch jetzt schon Pädagogen die einen ganz ausgezeichneten Job machen, solche Negativbeispiele aus den Medien helfen aber vielleicht wenigstens einigen Anderen ein Unrechtsbewusstsein zu vermitteln.