Tetanus: Wann aktiv impfen nach Passivimpfung?

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  • Hallo,

    meine Tochter hat gestern nach einer Verletzung die Passiv-Immunisierung gegen Tetanus bekommen.
    Wann wäre denn ein guter Zeitpunkt, um die Aktiv-Impfung zu machen?
    Ich hab leider keine Ahnung.
    Die Ärztin meinte zuerst, man soll nach der Passivimpfung drei Monate lang nicht impfen, und ich soll dann in drei Monaten wiederkommen. Dann hat sie aber nochmal irgendwo was nachgelesen, dass man impfen soll, wenn der Antikörperschutz nachlässt, also in ca. 6-8 Wochen, weil dann die eigene Antikörperentwicklung schon angestoßen wäre. (Hab das dann nicht mehr so ganz verstanden, da Tochter am Schreien war.)

    Jetzt bin ich mir auf jeden Fall unsicher.

    Was passiert, wenn der Schutz in 6 Wochen abläuft, vielleicht irgendwo noch eine kleine Tetanus-Spore rumsitzt und dann erst aktiv geimpft wird? Wäre es nicht doch sinnvoller, jetzt zeitnah die eigene Abwehr anzustoßen, wo noch der passive Schutz vorhanden ist?

    Mit meinem Kinderarzt kann ich da leider nicht so gut drüber reden, und zu der Ärztin kann ich nicht mehr, weil das nur eine Vertretung war.

    Vielen Dank!

    Liebe Grüße,
    orange

  • Ja, ich bin mir sicher, weil ich das extra so mit der Ärztin abgesprochen hatte. Ich war aber heute nochmal bei ihr zur Aktivimpfung, weil ich jetzt doch Schiss bekommen habe, und sie hat einen Impfberatungstermin für mich und wird vielleicht unsere neue Kinderärztin. *freu*
    Danke Euch!

  • Hallo,

    Das heißt, du hast die Aktivimpfung jetzt schon machen lassen? Oder warst du deshalb da, aber ihr wollt beim Beratungstermin erst nochmal drüber reden?

    Ich persönlich hätte die Aktivimpfung wohl nach etwa 6 Wochen machen lassen. Also zu einem Zeitpunkt, wo die "geschnorrten" Antikörper größtenteils weg sind, so dass sie nicht mehr das Toxoid aus der Aktivimpfung wegfangen können.

    Liebe Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ja, ich hab's jetzt schon machen lassen.
    Zuerst wollte ich auch erst nach 6 Wochen die Aktivimpfung machen lassen.. Aber dann dachte ich mir, dass vielleicht doch schon eine körpereigene Antikörperbildung einsetzt und eben nicht einfach das ganze Toxoid weggefangen wird. Denn Tetanus kann ja, rein theoretisch, auch noch nach 6 Wochen auftreten, dann sind aber alle fremden Antikörper weg, und noch keine eigenen da.
    Ob das jetzt so richtig war, weiß ich nicht, aber irgendwie wollte ich auf Nummer sicher gehen. Wie würdest Du denn jetzt weitermachen? Die nächste Aktivimpfung steht ja schon wieder in 4 Wochen an.

    Im Moment fiebert meine Tochter, aber der Nachbarsjunge hat zeitgleich auch angefangen zu fiebern, ohne Impfung, deshalb denke ich jetzt eher, dass es nicht (nur) von der Impfung kommt.

    Liebe Grüße,
    orange

  • Hallo orange,

    Ich denke mal, dass das weitere Vorgehen (so wie die gesamte Impfentscheidung an sich) davon abhängt, wie ihr zu dem Thema steht. Denn jetzt folgende Impfungen haben dann doch nichts mehr konkret mit der Verletzung zu tun, sondern führen die normale Grundimmunisierung durch. Vermutlich hattet ihr einen Grund dafür, dass ihr eure Tochter bisher nicht gegen Tetanus habt impfen lassen. Besteht dieser Grund immer noch? Oder hat der sich durch die aktuelle Situation geändert?

    Wir hatten unsere Kinder eigentlich vor dem ersten Laufsommer (bei beiden also mit etwa 1,5) gegen Tetanus impfen lassen wollen, aber der Große hatte dann mit ca. 1 1/4 eine Platzwunde, die genäht werden musste, und hatte bei der Gelegenheit (ich war da auf Dienstreise, mein Freund hatte das entschieden, und ich hatte mich mit dem Thema Simultanimpfung auch erst anlässlich dessen beschäftigt, weiß also noch nichtmal, ob mir dieses Vorgehen in der Extremsituation schon als für mich unlogisch aufgestoßen wäre) eine Simultanimpfung bekommen.

    Die Folgeimpfungen haben wir dann zu dem Zeitpunkt gemacht, zu dem wir sowieso hätten impfen lassen wollen, also mit etwa 1,5, so ungefähr 10 Wochen nach der 1. Impfung.

    Liebe Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Hallo,

    ich bin mir eben jetzt gar nicht mehr so sicher, ob weitere Impfungen nicht doch noch was mit der Verletzung zu tun haben, weil Tetanus ja in seltenen Fällen auch noch später entstehen kann, meine ich. Im Moment sind alle meine Entscheidungen panikgetrieben.

    Gründe fürs Nichtimpfen gab's bisher viele verschiedene.
    Der Hauptgrund ist wohl, dass ich einfach keine Ahnung habe, was ich machen soll. Ich hatte Impfberatungen nach STIKO und nach dem Motto "Auf keinen Fall impfen", aber leider keine individuelle Beratung. Im Oktober hab ich jetzt endlich mal einen Telefon-Termin bei Dr. Rabe, aber das ist jetzt auch irgendwie zu spät.

    Bisher wurde sie nicht geimpft, weil ich eher Angst vor einem Impfschaden hatte. Sie ist "irgendwie" nicht ganz gesund (Milcheiweißallergie?, Histaminunverträglichkeit?), ganz genau wissen wir aber noch nicht, was los ist, und da hatte ich Angst, da reinzuimpfen. Nun hat sie die erste Impfung ganz gut überstanden, weshalb ich beim Impfen nun nicht mehr ganz so viel Angst habe.

    Ausserdem kann ich nicht das impfen, was ich impfen möchte, weil es das wohl nicht gibt. Hirte schreibt zwar, dass es ab 5 Jahre einen Tetanus-Diphterie-Impfstoff oder Tetanus-Diphterie-Polio gibt, aber der ist irgendwie zur Grundimmunisierung gar nicht zugelassen. Aber da feheln mir jetzt auch die Informationen, was jetzt da stimmt.

    Simultanimpfung erschien mir bisher als unlogisch, mir war immer klar, dass sie im Falle eines Falles nur die passive Impfung bekommt. Und dann hab ich urplötzlich doch den Sinn dahinter erkannt (oder einfach zu viel Angst gehabt).

    Meinen Sohn hab ich dann auch gleich mal gegen Tetanus impfen lassen, da hab ich also jetzt das gleiche Problem.

    Liebe Grüße,
    orange

  • Liebe Orange,

    das was och ketzt schreibe, ist nicht an Dich gerichtet, denn Du bist damit ja durch.
    Ich möchte aber die erreichen, die noch ungeimpft gegen Tetanus sind.

    Die Tetanusimpfung ist eine der "ältesten" Impfungen, man hat also sehr viel Erfahrung (Meldungen über mögliche Komplikationen) und vor allem hat man jahrzehntelang optimiert.

    Das Serum für die passive Immunisierung wird aus Spenderblut hergestellt. Mit allem, was dran hängt. Hier sind die Risiken wesentlich höher als bei der Impfung.

  • Hallo die.lumme,

    danke für Deinen Hinweis,
    ja, das finde ich auch sehr wichtig. Auch wenn es bei uns jetzt anders gelaufen ist. Das war unter anderem der Grund, warum ich meinen Sohn jetzt auch gleich habe mitimpfen lassen.

    Wäre vielleicht doch auch ein Grund dafür, die Impfungen jetzt doch relativ zügig durchzuziehen. Also doch auch an mich gerichtet! :)

  • Ich hab noch nie verstanden, warum man sich primär gegen die Tetanusimpfung entscheidet und dann bei der ersten Verletzung simultan oder passiv impft. Ich meine, welches Kind kommt ohne eine einzige verschmutzte Wunde durch die Kindheit? Das ist doch abzusehen.

    Und warum dann fremde Immunglobuline (ein Blutprodukt!) besser verträglich sein sollen als ein Totimpfstoff? Ich finde, an diesem Beispiel wird die Irrationalität und Verunsicherung deutlich, die die sog. "individuelle Impfentscheidung" im einzelnen mit sich bringt.

  • Was für eine Verletzung war das denn?

    Ich weiß aus eigener Erfahrung, das einen die Ärzte immer verrückt machen. Meine sind gegen Tetanus geimpft, aber selbst dann wollten die schon zweimal Simultan-Impfen, das hab ich verboten.

    • Offizieller Beitrag

    :rolleyes:
    Ja, warum sollen auch Menschen, die ihr Berufsleben der Behandlung von Krankheiten gewidmet haben, sich da auskennen... Man fragt sich echt, was die sich erdreisten, überhaupt eine Meinung zu äussern...

  • :rolleyes:
    Ja, warum sollen auch Menschen, die ihr Berufsleben der Behandlung von Krankheiten gewidmet haben, sich da auskennen... Man fragt sich echt, was die sich erdreisten, überhaupt eine Meinung zu äussern...

    #ja Wo kämen wir denn da hin, einfach so Ärztinnen Glauben zu schenken, ich mein: das sind doch nur Mediziner, die verstehen doch nur was vom Körper #augen
    und das sind dann die, die vor einem ernsten Zwischenfall denken, dass IHNEN oder IHREN Kindern sowas niemalsnicht passieren kann und deswegen nicht gegen Tetanus geimpft haben.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--

    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • und das sind dann die, die vor einem ernsten Zwischenfall denken, dass IHNEN oder IHREN Kindern sowas niemalsnicht passieren kann und deswegen nicht gegen Tetanus geimpft haben.

    Oder es sind die, die in der Schwangerschaft völlig falsch beraten wurden, deshalb jetzt ein krankes Kind haben, selber krank wurden, und jetzt extrem vorsichtig gegenüber ärztlichen Aussagen geworden sind.
    Ausserdem gibt es noch tausend andere Gründe, warum wir bisher nicht geimpft haben.

  • :rolleyes:
    Ja, warum sollen auch Menschen, die ihr Berufsleben der Behandlung von Krankheiten gewidmet haben, sich da auskennen... Man fragt sich echt, was die sich erdreisten, überhaupt eine Meinung zu äussern...

    Talpa, ich kann weder deinen, noch Havannas Sarkasmus bei diesem Thema nachvollziehen, denn aus meiner Warte hat Irene vollkommen recht. Oder ist es für dich einleuchtend, dass ein Arzt bei einem geimpften Kind noch eine Simultanimpfung durchführen will?

    Ich schätze Ärzte im Allgemeinen wirklich sehr, dafür, dass sie mir in einer akuten, bedrohlichen Situation helfen können, oder in der Lage sind, Symptome einordnen zu können in "gefährlich - muss man was tun", "abwarten - das erledigt sich von selbst", und alles Mögliche dazwischen. Also für ihren Überblick und ihre Erfahrung.

    Aber beim Thema Impfungen kennt sich nun mal wirklich praktisch keiner aus. Und gerade bei Tetanus habe ich da schon die unglaublichsten Dinge gehört:

    Unser (sonst geschätzter KiA) antwortete auf meine Frage, warum denn eine Simultanimpfung sinnvoll sei, wenn man mit einer Tetanus-Infektion rechnet (weil es mir unlogisch schien - und überwiegend auch immer noch scheint -, Toxoid und Antikörper gleichzeitig zu injizieren, so dass diese wie Schlüssel und Schloss ineinanderpassen und dann beim Zusammentreffen beide zu nichts mehr nütze sind, wo man doch die Antikörper braucht, um das möglicherweise entstehende Toxin wegzufangen, und das Toxoid nutzen wollte, um eigene Antikörper auf den Weg zu bringen. In den Anweisungen zur Simultanimpfung wird übrigens empfohlen, das eine ins eine Bein zu spritzen, das andere ins andere Bein), dass sich das eine ja gegen das Bakterium richten würde, und das andere gegen das Toxin. Natürlich völliger Humbug.

    Ein Augenarzt, bei dem ich mit Q. mal zur WoE-Bereitschaft war, weil Q. sich einen Kratzer auf der Hornhaut zugezogen hatte, wirkte sehr besorgt, was Q.s Tetanus-Schutz anging. Er hat 3(!) Mal nachgefragt, ob er Tetanus-geimpft ist, was ich jedes Mal bejahte. Mir kam das dann so seltsam vor, dass ich ihn fragte, ob Augenverletzungen besonders gefährlich bzgl. Tetanus seien. Das hätte ich mir gut vorstellen können, z.B. dass Augen generell nicht so gut durchblutet sind, oder dass sich im Auge über der Verletzung sofort ein Film bildet und einen Luftabschluss herstellt. Er verlor dann in der weiteren Unterhaltung völlig die Kontrolle (im Nachhinein frage ich mich ernsthaft, ob er vielleicht unter Drogen stand oder so, er war auch sonst neben der Spur) und wurde ausfallend, aber Fakt ist: Dass das Tetanus-Bakterium sich anaerob vermehrt, hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gehört, und mir auch nicht geglaubt.

    Wenn ihr glaubt, ich würde meine Impfentscheidung davon abhängig machen, was mir irgendein Arzt empfiehlt, muss ich sagen: Ganz sicher nicht.

    Erfahrungen und Empfehlungen von Ärzten und diversen anderen Informationsquellen fließen in meine Überlegungen ein. Aber mir daraus eine Entscheidung zusammenstricken, das mache ich schon selbst.

    Liebe Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • :rolleyes:
    Ja, warum sollen auch Menschen, die ihr Berufsleben der Behandlung von Krankheiten gewidmet haben, sich da auskennen... Man fragt sich echt, was die sich erdreisten, überhaupt eine Meinung zu äussern...

    ???

    Das Mittelkind war ca. 18 Monate alt, kletterte auf dem Tripp-Trapp so rum, dass es abrutschte und sich an der Tischkante heftigst das Lippenbändchen riss. Ich wollte ausschließen, dass auch der Kiefer was abbekommen hat, fuhr also in die Universitäts-Zahnklinik ( klar passiert sowas abends...)
    Ein recht junger Arzt (AiP?) behandelte uns, ein älterer befand sich noch mit dabei im Raum.
    Der jüngere Arzt fragte uns, wann das Kind die letzte Tetanus-Impfung erhalten hatte.
    Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass das Kind noch ungeimpft sei.
    Der jüngere Arzt schaute fragend seine Kollegen an. Ich denke mal, er wollte eigentlich wissen, was nun zu tun sei....
    Der ältere Kollege schaltete sich nun helfend (allwissend...) ein.
    "Sind sie regelmäßig zu allen U-Untersuchungen gegangen?"
    "Ja!"
    Also wandte er sich an seine jüngeren Kollegen "Kein Problem, das Kind ist geimpft, sie weiß das nur nicht!"

    Ich hab dann schnellstmöglich den Raum verlassen, schließlich war er ja der Arzt und ich nur die dumme, unwissende Mutter.
    Die Info, dass am Kiefer nichts passiert war, mein eigentliches Anliegen, hatte ich ja.

    Ansonsten hatte ich kein Bedarf, ich dumme, unwissende Mutter, mit diesem Menschen, der sein Berufsleben der Behandlung von Krankheiten gewidmet habt und sich da auskennt, zu diskutieren.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -