Ein Rätsel ;)

Meine Eltern haben geheiratet, als meine Mutter mit meiner älteren Schwester schwanger war. Als meine Schwester 4,5 Jahre alt war bekam meine Mutter ihre zweite Tochter, das war ich. Zu diesem Zeitpunkt hatte meine Mutter keinen Kontakt zu ihrer Schwester. Meine Mutter gab mir einen typischen Modenamen der späten 70er Jahre.
Als ich drei Jahre alt war ließen sich meine Eltern scheiden - meine ältere Schwester kam zu meiner Mutter und ihrem neuen Mann und ich blieb bei meinem Vater. Zu dieser Zeit bekam meine Tante als Teenager eine Tochter, sie gab (ohne es zu wissen) ihrer Tochter den gleichen Namen, den ich bekam.
Meine Mutter heiratete erneut - Meine Tante gab das Kind zur Adoption frei - Meine Mutter adoptierte ihre Nichte. Die Adoption wurde geheimgehalten. Die Erwachsenen der Familie und meine ältere Schwester und ich wussten davon. meine Adoptivschwester und die jüngeren Brüder, die noch kamen durften nichts wissen.

Als ich Teenager war, nahm ich Kontakt zu meiner Tante auf, die aus der Familie verstoßen wurde. Ich sagte ihr, dass ihr Kind, dass sie niemals freiwillig abgab, bei meiner Mutter lebte ( und ich wusste nicht, dass sie es nicht wusste)
meine Tante hatte zwischenzeitlich geheiratet und eine Tochter bekommen - meine Cousine. Und diese Cousine und ich, wir haben eine gemeinsame Schwester.

Wenn was unklar ist, bitte fragen

Achso,
Als meine Adoptivschwester fast erwachsen war, und wir beste Freundinnen waren, habe ich ihr das mit der doption erzählt - habe riesenärger bekommen, aber es war richtig. Meine Adoptivschwester hat jetzt Kontakt zu ihrer leiblichen Familie und wenn ich sie mit meiner Tante und ihrer Schwester sehe, dann sehe ich, dass das absolut richtig war!!!!

Ja, sie ist auch meine Cousine.

Im ethnologiestudium sind kuriose familienkonstellationen Thema?

Das ist ja spannend.
Meine Familie ist übrigens gar nicht interessant. Es war für uns Kinder überhaupt kein Spaß, dort groß zu werden. Gehört aber nicht hier hin....

Meine Tante wusste nichts von der Adoption, weil es eine geheime Adoption war. Zu dem Zeitpunkt, als sie das Kind zur Adoption freigab, hatte sie schon keinen kontakt zu ihrer herkunftsfamilie. Sie hatte den Schritt unternommen, weil sie selbst das Kind nicht hätte großziehen können, und vermeiden wollte, dass die herkunftsfamilie das Kind aufzieht. In ihrer naiven teenagersicht war ihr nicht klar, dass zu DDR-Zeiten Adoptionen so gehandhabt wurden, die Alternative für das Baby wäre ein leben im Heim gewesen.

Die Familie meiner Mutter hat jeden Kontaktversuch später unterbunden.

Zu den Namen:

Ich habe ja gar nicht bei meiner Mutter gelebt und somit auch nicht bei meiner Adoptivschwester. Später, ich war schon Teenager habe ich die Familie regelmäßig besucht und wir haben dann Spitznamen benutzt, die wir heute noch benutzen.

Nee, Zufall war es nicht, dass meine Mutter ihre Nichte adoptierte. Eigentlich wollte meine Oma ihre Enkelin nach der Freigabe zur Adoption aufnehmen. Sie war aber zu alt. Und deswegen nahm meine Mutter sie auf. Warum die Behörden das für gut hießen mag daran liegen, dass es zu wenig Adoptiveltern gab und die Heime überfüllt waren.

Der Ärger, den ich bekam ist nichts dagegen was die 15 Jahre schweigen müssen bei mir an seelischen Schaden angerichtet haben. Hinzu kommt noch, dass die Beziehung zwischen uns drei Schwestern dadurch, dass wir älteren Schwestern eingeweiht waren, ein Eindringling vor die Nase gesetzt bekommen haben, extrem gelitten hat. (das versteht bis heute kein Erwachsener, dass wir älteren Mädels die Adoptivschwester hassten, weil sie uns wie ein Kuckuck vor kam - und dann hat sie auch noch meinen Namen)

Ich musste es meiner Adoptivschwester einfach sagen, wir sind Freundinnen geworden, und ich konnte sie einfach nicht mehr anlügen.