1. Klasse 2013/2014

Zitat von Aoide

Und leider bekommen die Ersatzschulen dadurch auch den Ruf, ein Stück weit das Auffangbecken für Problemfälle zu sein.

Ja? Hier nicht. Hier sind das die Schulen für die Ökos, Alternativen und Bildungsnahen oder die Eliten.
Unsere Schule genießt allerdings auch einen sehr guten Ruf und muss immer wieder Anmeldungen ablehnen (ich bin so froh, dass 2007 hier so mädchenarm war), und die weiterführenden Schulen nehmen die Schüler von hier gerne. Und es gibt so individuelle Förderung, dass die Kinder, wenn sie wollen, Quadratwurzeln ziehen können und was weiß ich nicht machen können, wenn sie es denn können und wollen.
Ich glaub, da haben wir echt Glück gehabt, wenn ich mich so umschaue...

Zitat von Katrin

Sagt mal, wieviel Hausaufgaben haben Eure 1. Klässler auf?

Sie soll jeden Tag 15 Minuten machen, ungefähr. Wenn ein Kind in den 15 Minuten aber mit den Gedanken sonstewo ist und nicht vorankommt, weil es sich ablenkt etc., dann soll es unterstützt werden länger zu machen, bis es in etwa das hat, was man im Schnitt so in 15 Minuten schafft. Die Lehrerin guckt einmal die Woche drauf, und sie ist sehr zufrieden mit der Menge, die meine Tochter schafft in einer Woche. Wenn man eine AG oder Aktivität nachmittags hat, kann man für den Tag befreit werden, aber nur für einen Tag in der Woche. Freitag und am Wochenende gibt es keine Hausaufgaben.

Noch eine Frage: Was passiert bei euch, wenn eure Kinder Hausaufgaben vergessen/nicht vollständig haben?

Keine Ahnung, noch nicht passiert. Aber ich nehme an, sie müssen das nachholen.

Man schneidet ihnen den kleinen Finger ab und wirft die Eltern in den Knast.

Achnee, doch nicht. Es wird geschaut, woran es liegt und versucht, das Problem zu beheben. Kommt aber ohnehin scheinbar nur phasenweisen vor.

Edit sagt, dass das vermutlich auch kein so ein großes Problem ist, weil jeder in seinem Tempo ein eigenes Ding lernt, da muss man nicht mit anderen schritthalten, da kann man auch entspannter auf sowas reagieren.

Unser Erstklässler soll nicht länger als 20 Minuten Hausaufgaben machen - wenn er konzentriert arbeitet. Das kommt auch meist so in etwas hin, glaube ich (er macht sie ja meist in der Schulbetreuung). Wenn es länger dauert soll man das rückmelden. Es sind immer so 3-4 Seiten in Arbeitsbüchern oder Arbeitsblätter.

Ach so, am Freitag gibt es keine Hausaufgaben, das ist gut, denn da gibt es auch in der Betreuung keine Hausaufgabenzeit, weil da Ausflüge, Kinderkonferenz etc. stattfinden.

Ich hab auch mal ein Anliegen, zu dem ich Eure Meinungen hören wollte:

Seit den Sommerferien will das Hampelmonster nur noch zu Hause sein nachmittags und am Wochenende. Ich meine, welche Eltern flehen ihr Kind an, endlich mal wieder in den Zoo zu gehen, wenigsten, bittebitte... Allerhöchstens geht noch, wenn ihre beste Freundin aus KiGaZeiten zu uns kommt. Zu anderen zum Spielen geht gar nicht. Musikschule und Sport? Nääääääää. Machen wir dann doch mal was, ist sie hinterher immer sehr glücklich, aber ich kann sie ja nicht dauernd zu ihrem Glück zwingen. Am Sonntag hat sie einen Geburtstag hier im Haus verweigert.

Ok, mein Gefühl sagt:
Es ist eine Phase, sie braucht das. Lass sie und versuch so langsam, zumindest den Sport wieder anzuschieben und mal die ein oder andere Verabredung.

Meine Sorge sagt:
Ooooohneeeeein, sie verliert den Anschluss, sie knüpft keine neuen Kontakte und verliert die alten.

Hm, was denkt Ihr dazu?

Fia, wie ist es denn mit Besuch bei Euch zu Hause? Unser 1. klässler hat im Moment auch gerne seine Ruhe, möchte niemanden neuen besuchen, aber bekam zumindest zeitweise gerne Besuch (vor den Herbstferien wollte er auch das nicht mehr). Er geht aber weiter zum Sport und zum Singen, ist also eine andere Situation. Da die Lehrerin unseres mittleren recht eingängig erklärt hat, dass Kinder sich durch Bewegung regenerieren, sorge ich zuhause manchmal bewusst dafür - von Stopptanz über Türrahmenklettern zum Fangenspielen, irgendwas geht noch.

Dennoch: es ist Spätherbst, die Schule bringt genug Action, ich kann einen gewissen Drang, sich einzuigeln gut nachvollziehen

Zitat von Kalliope

leidet dein Kind irgendwie darunter?

Ich bin mir nicht sicher.
Sie ist ein wenig als die Kleine, Süße da bekannt, auch unter den Erstklässlern, und hat mal gesagt, dass sie in der Pause niemanden zum Spielen hat, weil sie die Spiele da nicht kennt oder nicht kann. Das hat sich wohl gegeben. Ich hab einfach Sorge, dass sie irgendwann übrigbleibt.

Sport soll sie auf alle Fälle machen, aus gesundheitlichen und anderen Gründen. "Auf alle Fälle" heißt nicht "Um jeden Preis", das ist schon klar.

Ob ich sie aus der Musikschule nehmen soll? Eigentlich macht es ihr ja Spaß, wenn sie da ist, und sie hat auch Kontakte da, die sie mag...

Also insgesamt einfach lassen, oder zumindest sanft anschieben? Besuch hier bei uns würde schon gehen, nur mittlerweile wollen die anderen nicht mehr, weil sie halt dran ist.

Fiawin: unser Sohn ist auch sehr ruhebedürftig nachmittags (war er aber schon vor der Einschulung). Ein Termin in der Woche geht, zwei sind schon schwierig. Zoo oder so wäre was für das Wochenende. Verabredungen können auch nur dosiert stattfinden und gerne bei uns! Ich muss aber zugeben, dass ich Verabredungen schon sehr unterstütze mit den neuen Klassenkameraden, weil ich sonst ähnlich Sorgen hätte wie du, dass er nämlich so ein bisschen "übrigbleibt" im Klassenverband. Dafür würde ich andere Termine auch erstmal aussetzen und vielleicht nächstes Jahr wieder aufnehmen?
LG Kristina

Oh, cool, jetzt hab ich zwei genau entgegengesetzte Meinungen: Feste Termine einhalten, Verabredungen ruhen lassen und dann genau das Gegenteil.

Ja, eigentlich hat sie genug mit der OGS. Vielleicht lass ich erstmal alles ruhen bis nach Weihnachten? Beim Gespräch in der OGS haben die auch gesagt, dass, wenn, erstmal der Sport gut wäre, alles andere später, vielleicht nach den Weihnachtsferien.

Wir haben auch nächste Woche Elternsprechtag, ich schau mal, was die Lehrerin zum Thema Integration in die Klasse und so sagt.

Meiner hängt auch total gern zu Hause rum. Also, er ist bis 15:30 Uhr in der Mittagsbetreuung und hat da viel Spielzeit, er liebt es, wenn wir auf dem Rückweg jemanden zum Mitlaufen haben und sie schaukeln dann noch etwas. Aber wenn er zu Hause ist, dann mag er da auch gern bleiben. Er ist eh unzufrieden, weil er nie nie nie Zeit zum Spielen hat. Immer werde ich grimmig angeguckt, wenn ich ihn abhole, weil er "gerade anfangen wollte zu spielen". Ich frag mich, was er zwischen 11:20 / 12:15 und 15:30 Uhr macht? Okay, sie essen dort und machen 30 Minuten Hausaufgaben (14:00 - 14:30). Zuhause hat er auch nie Zeit zum Spielen und schon gar nicht am Morgen, weil er ja immer in die Schule muss.

Mir tut es leid, dass er das so empfindet. Eigentlich hat er schon viel Zeit zum Spielen... die vergeht hat so schnell.

Grad hatten wir Elternsprechtag. So 10 Minuten waren das. Mein Sohn ist fit, was den Stoff betrifft, aber teils unaufmerksam und schluderig. In der Lernzielkontrolle hat er die Aufgaben schnell schnell erledigt, teils was übersehen, teils Aufgaben falsch gemacht, die er eigentlich kann, wo er aber nicht genau hingeschaut hat. Dafür hat er dann unter die Aufgaben ein Spaceshuttle beim Start gemalt. Das muss irgendwie grad überall drauf. Immer das gleiche: Spaceshuttle beim Start.

Verhaltensmäßig hat er sich wohl gebessert, aber er fällt schon noch auf. Er liebt Publikum. Und ein Problem, was uns auch aufgefallen ist: er wird in sehr kurzer Zeit sehr wütend und macht dann Sachen kaputt. Ein Holzpuzzleteil in der Schule, den geliebten Ring seiner Schwester und im Kindergarten hat er ein Laufrad genommen und hingeschmissen. Die Klingel ging dabei kaputt. Beim letzten Beispiel war er noch nicht mal wütend, sondern wollte ein Mädchen beeindrucken, die ihn fragte, wie wütend er eigentlich werden kann.


Manchmal wundere ich mich sehr über meinen Sohn und schäme mich auch für sein Verhalten.


Ich hab echt Sorge was die Zukunft betrifft. Irgendwie scheint sich da was abzuzeichnen und ich weiß nicht, ob ich das ändern kann. Ich meine nicht die Wutanfälle, eher das Desinteresse, die Aufgaben in der Schule gut zu machen. Ich mein, später wird das bewertet. Hach, kann das grad nicht Worte fassen. Ich wünsch ihm nur so sehr eine schöne Schulzeit.

Ja, ziemlich gegenteilige Meinungen ;-). Ich hatte im Nachhinein das Gefühl, das versäumt zu haben zu Beginn des 1. Schuljahres beim Großen. Er kam in eine Schule ohne alte Kindergartenfreunde (und hatte es damit ohnehin viel schwerer als jetzt der Kleine) und wir haben Kontakte da nicht so forciert, da auch Ganztagsschule usw. Aber das war bei ihm nicht so gut, er hat dann sehr lange gebraucht, einen engen Freund zu finden, weil alle dann schon vergeben waren.

Vielen Dank für Eure Antworten! Ich vorhin nur noch gelacht, als ich die fünf A4 Arbeitsblätter - zum Teil wirklich eng mit Aufgaben bedruckt - gesehen habe. Ach ja, Lesen üben kommt noch dazu. Nach Vorgabe des Kultusministerium dürfen hier max. 30 min Hausaufgaben aufgegeben werden.
Wir dürfen als Eltern ins Heft schreiben, wenn die Kinder in den 30 min nicht fertig geworden sind. Aber das machen die meisten Eltern dann noch nicht. Und wie es scheint, werden die Kinder, deren Eltern das tun (wie ich) in der Schule von der Lehrerin unter Druck gesetzt.