Liebe Raben,
könnt ihr mir mal beim Denken helfen?
Wir haben im oberen Stockwerk im Flur ein Oberlicht (aus Brandschutzgründen lässt es sich nicht öffnen). Auf dem Dach grenzt unmittelbar daran das Staffelgeschoss, in dem die Nachbarin ihr Bad hat. Nun sprach sie mich an, dass das Oberlicht so siffig aussähe, ob wir es nicht mal putzen wollten, wir würden doch bestimmt kaum noch Licht im Flur haben... öh, nein, eigentlich war es uns noch hell genug, ist ja nur der Flur, aber gut, wir verabredeten für den nächsten Tag, dass ich durch ihr Badezimmerfenster aufs Dach steige, um das Oberlicht zu putzen. Sie bat auch an, dabei zu helfen.
Oben angekommen sah ich, dass um das Oberlicht herum noch der ganze kastenförmige Aufbau ebenfalls ziemlich grün und dreckig war, um den ging es offenbar auch - oder sogar hauptsächlich, denn der Dreck auf der Scheibe fiel dagegen nicht so ins Gewicht - und ich hatte so ein Gefühl von: "Mach doch mal dein Dach sauber, der Anblick stört mich. Hättste ja auch mal von allein drauf kommen können, ist ja eklig, wie es da aussieht."
Tja, und irgendwie stört mich das. Der Anspruch, dass ich das zu erledigen hätte. Das Oberlicht klar, das ist mein Fenster, da wäre ich sicherlich irgendwann auch von allein drauf gekommen, es mal zu putzen (spätestens wenn gar kein Licht mehr durchkommt 8o), und mache es auch gerne vor Erreichen meiner Schmerzgrenze, wenn es ihr Freude macht, aber das Dach drumherum? Ist zwar auf meiner Wohnung, aber ich sehe es ja nicht. Es gehört mir sogar nicht einmal, da die Dächer unserer Eigentumswohnungen zum Gemeinschaftseigentum zählen. Sehen kann es auch nur besagte Nachbarin, und nur vom Bad aus. Sie hätte durchaus meinen Segen, es sauber zu machen, wenn ihr danach ist, aber zu erwarten, dass ich es tue, und zwar möglichst aus eigenem Antrieb?
Ist das zu erwarten? Was meint ihr?
Wir haben es übrigens inzwischen zusammen geputzt. Es geht also nicht um Entscheidungshilfe, nur ums Prinzip ;).