Umfrage berufstätige Mütter

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  • Ach Kysira, wie schön das jemand das Ausgangsposting auch "so" gelesen hat wie ich. Ich hänge mich Anden gleichen Dingen und eindeutig abwertenden Begriffluchkeiten auf, gäbe aber keinen Geist mehr das zu diskutieren.

    Kiwi

  • Hallo,

    Zitat

    Aber zb was trin sagt, dass sie kinderaktivtäten oder so nicht erleben kann, das würde mir nicht passieren wg der Flexibilität. Vielleicht hilft das, dass ich mich nicht so zerrissen fühle?

    Es gibt Berufe, in denen es mit der Flexibilität nicht so einfach ist. Ich kann schlecht sagen, ich mach den Rest meiner Arbeit, wenn die Kinder schlafen.

    Na ja, genau genommen mache ich einen Teil meiner Arbeit dann (Vorbereitung, Auswertung,...) - was aber nicht dazu führt, daß ich während meiner Arbeitszeit mal eben verschwinden und 25 Kinder in der Luft hängen lassen kann.

    Ich nehme mir aus demm Thread (mal wieder) mit: Doch, es ist für die meisten tatsächlich problemlos möglich, beides recht locker unter einen Hut zu bringen - daß ich es nicht hinkriege, liegt an mit, meiner Einstellung (die nun mal Kinder vor Job stellt und darum macht, daß mich bestimmte Dinge traurig machen) und meiner persönlichen Unfähigkeit. Der mich inerlich zu teilen z.B.

    Die Zahl der Kinderberteuungsplätze spielt da hier keine Rolle, wir hatten einen tollen Hort an der Grundschule, in den die Kidner gerne gingen, so lange es nicht zu lange war. Aber es tat keinem von uns gut, als das Kind arbeitsbedingt dann fast immer eins der letzten war... ;(

    (Meinem Mann geht es im übrigen genau so, der schrappt seit Jahren am Burnout entlang... hat nix mit Mann oder Frau, Mutter oder Vater zu tun)

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin (20. September 2013 um 22:42)

  • Nein Trin, Du bist nicht "falsch" oder unfähig. Du empfindest es so, dass Du mit Deiner Situation so nicht so richtig zufrieden bist und lieber mehr für die Kinder da sein möchtest. Das ist Dein Gefühl und dann ist das sicher für Dich richtig.
    Andere berufstätige Mütter fühlen anders. So z.B. wie happy spider beschreibt und wie es auch mir geht. Ich habe nicht das Gefühl durch meine Berufstätigkeit was zu verpassen. Und meine Kinder fühlen sich so, wie sie betreut werden, wohl. Und trotzdem sind mir meine Kinder wichtiger als mein Job. Das ist auch "richtig".
    Echte Gefühle sind immer richtig.

    Und so gibt es noch viele weitere Varianten der Realität und der Gefühle dazu. Mütter (und natürlich auch Väter) fühlen verschieden, Kinder sind und fühlen total verschieden, das kann man einfach nicht vergleichen. Jede Familie sollte das Modell leben, in dem sie die Zufriedenheit aller Familienmitglieder insgesamt maximiert. Es ist in manchen Fällen sehr schwer, da eine Balance zu finden, gerade, wenn es finanzielle Zwänge gibt.
    Das lässt sich nicht auf 2 Antwortmöglichkeiten beschränken. So wird man den meisten eben nicht gerecht. Deswegen ist die Umfrage nicht aussagekräftig, weil viele nicht guten Gewissens eine der zur Auswahl stehenden Optionen wählen können.

  • Trin: Ihr habt vier Kinder - das ist nochmal was ganz anderes, als ein oder zwei Kinder zu haben. Und ich glaube "locker" bekommt das auch mit ein oder zwei Kindern keine Mutter/Vater unter einen Hut - an guten Tagen sicher schon, an anderen auch mal nicht (wenn alles zusammen kommt).
    Und ganz ehrlich, finde ich das ziemlich sportlich, wie Ihr das hinbekommt mit zwei Jobs, der eine davon auch noch im Schichtdienst, Familie und Haushalt. Das ist eine ganze Menge, was Ihr da leistet.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich meine Kinder in einer Zeit ohne Mutterschaftsicherung, vor dem Krippenausbau und in ländlichen Strukturen bekommen habe, war ich immer Mutter, die versucht nebenbei irgendwie noch ausserhäusig zu arbeiten. Wer schon mal in Unterwäsche eine Sitzung geleitet hat, weil das Kind, das wegen Betreuungsengpass mitkommen musste, einem von oben bis unten vollgekotzt hat, der weiss was ich meine.
    Das ging gut bis zum Zusammenklappen. Nicht weil ich zuviel gearbeitet habe, oder weil meine Kinder zu speziell sind, es war die ständige Quadratur des Kreises, die ich versuchte hinzubekommen, die mich fertig machte.

    Ich bin so froh, dass ich nicht mehr ausser Haus arbeite, und mein Mann auch zu Hause arbeitet. Denn Kinderbetreuung gibts hier immer noch nicht, und Eltern müssen natürlich auch stundenlang beim Hausaufgaben machen begleiten und zu jeder Tageszeit zu irgendwelchen Therapieterminen fahren können und und und.

    Ich bin froh, dass nun auch mein Mann ein Teil dieser Verantwortung übernehmen kann, ich muss mich nicht mehr halbieren.

  • Trin: Ihr habt vier Kinder - das ist nochmal was ganz anderes, als ein oder zwei Kinder zu haben. Und ich glaube "locker" bekommt das auch mit ein oder zwei Kindern keine Mutter/Vater unter einen Hut - an guten Tagen sicher schon, an anderen auch mal nicht (wenn alles zusammen kommt).
    Und ganz ehrlich, finde ich das ziemlich sportlich, wie Ihr das hinbekommt mit zwei Jobs, der eine davon auch noch im Schichtdienst, Familie und Haushalt. Das ist eine ganze Menge, was Ihr da leistet.

    Tja, das ist aber wohl keine Ausrede. Dann hätten wir uns das mit den 4 Kindern wohl einfach besser überlegen müssen, oder? Oder wenigstens die Einstellung zum Familie haben ändern. ich dachte früher tatsächlich auch, das lässt scih locker verbinden, schließlich war in dem Teil Deutschlands in dem ich lebe Vollzeit bei Müttern seit jeher absolut normal, ich kannte es gar nicht anders.
    Mit den eigenen Kindern ändert sich aber oft vieles und bei mir z.B. auch die Sicht auf Kinderbetreuung ect.

    Denn normal ist nun mal (scheinbar), daß man Kinder und Beruf prima hinkriegt - oder es einem nichts ausmacht, wenn nicht. Zumdienst klingt das immer so. Vor allem hier im Forum, IRL kenne ich wesentlich mehr Familien, die ähnlich an ihren Grenzen sind wie wir.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin (20. September 2013 um 23:58)

  • Trin, wenn ich mich dunkel an Erzählungen über Berufstätigkeit und Familie in der DDR erinnere, war volle Berufstätigkeit zwar normal, aber ging eben oft genug auch zu Lasten aller.
    (Und die sehr groß angelegte Krippenstudie zu DDR-Zeiten hat das ja auch gezeigt. Zumindest wurden die Wochenkrippen ja dann deutlich zurückgefahren.)

    ;) ja, bei manchen Forenpostings staunt man schon. Die Erzählungen von Müttern, die erfolgreich von zu Hause aus arbeiten, während das Kleinkind friedlich mit Legos unter Schreibtisch spielt, gehören meines Erachtens ins Reich der Märchen.

  • Ich bin Mutter mit Job. Wenn ich in meiner Branche Karriere machen wollte, bräuchte ich mehr Ehrgeiz und müsste sicher 60-70 Stunden die Woche arbeiten.Das will ich nicht mehr, dafür reicht mein Ehrgeiz nicht. Ohne Kinder hätte ich auch nicht die grosse Karriere hingelegt aber dennoch deutlich mehr als 40 Wochenstunden gearbeitet.
    Ich möchte aber nicht Vollzeitmutter sein, mir würden die Kollegen fehlen und irgendwann sind die Kinder auch flügge.
    Ich merke aber dass mein Engagement auf Arbeit nachgelassen hat, ich nicht mehr einspringe wenn jemand krank wird etc..
    Und von prima hinkriegen kann hier keine Rede sein, der Haushalt sieht aus wie sau und beruflich bin ich auf dem Abstellgleis ( aber solange ich Geld bekomme..)
    schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich bin Mutter mit Job. Wenn ich in meiner Branche Karriere machen wollte, bräuchte ich mehr Ehrgeiz und müsste sicher 60-70 Stunden die Woche arbeiten.Das will ich nicht mehr, dafür reicht mein Ehrgeiz nicht. Ohne Kinder hätte ich auch nicht die grosse Karriere hingelegt aber dennoch deutlich mehr als 40 Wochenstunden gearbeitet.
    Ich möchte aber nicht Vollzeitmutter sein, mir würden die Kollegen fehlen und irgendwann sind die Kinder auch flügge.
    Ich merke aber dass mein Engagement auf Arbeit nachgelassen hat, ich nicht mehr einspringe wenn jemand krank wird etc..
    Und von prima hinkriegen kann hier keine Rede sein, der Haushalt sieht aus wie sau und beruflich bin ich auf dem Abstellgleis ( aber solange ich Geld bekomme..)
    schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Happy Spider, danke, ich verstehe jetzt besser, was Du meinst. Ich verstehe, dass das einleitende Zitat und vor allem die Worte "(Neben)job" und "(Neben)kind" von vielen als abwertend empfunden werden. Ich selbst finde das nicht so problematisch. Es überrascht mich aber, was für heftige Reaktionen diese Worte hervorrufen und wie wenig dann noch vom Rest des Beitrags und der anderen Beiträge übrig bleiben, obwohl viele erläuternde, relativierende und auch persönliche Dinge geschrieben wurden. Heißes Thema, auch beim 34. Mal.

    Ich selbst las im Ausgangspost vor allem das hier:

    Ich kann nicht 100% Mutter sein UND 100% Karriere machen. Weil sowohl der Tag auf 24 Stunden begrenzt ist als auch meine persönlichen Ressourcen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen.


    und fand mich darin wieder.

    Ich habe jetzt auch verstanden, was mich so ärgert und an diesen Thread fesselt (abgesehen von dieser unsäglichen Tastatur, die ständig meinen Text verschwinden lässt).

    Es wird hier unglaublich aggressiv diskutiert, was ich überzogen und unnötig finde. Das Eingangsposting war in einigen Formulierungen abwertend, aber warum wird darauf mit noch viel mehr Abwertung reagiert? Es gibt so schöne Dialoge wie diesen:

    Auch in meiner perfekten Gleichstellungswelt muss sich jede Frau mit Kindern diese Fragen immer wieder stellen. Auch jeder Mann, klar, aber die Frage selbst ist immer noch nicht falsch.


    Ich verstehe immer noch nicht, warum Männer von dieser Frage befreit sein sollten. Eine perfekte Gleichstellungswelt haben wir nicht, finde eine Annäherung aber durchaus erstrebenswert.


    Ich mag es nicht, wenn das, was ich schreibe, nur halb gelesen und zitiert wird, so dass Schmarrn da steht, der nichts mehr mit dem zu tun hat, was ich sagen wollte, und mit dem bewiesen wird, dass ich nur die Hälfte verstehe, sprich in diesem Falle die halbe Menschheit ignoriere.

    Was mir einleuchtet ist das:

    Zusätzlich beinhaltet diese Fremdinterpretation meines lebens eine Abwertung (in diesem fall: du bist Vollzeit berufstätig und mit Leidenschaft dabei, also hast du NEBENkinder. Geht ja nicht anders.)


    Ich selbst habe ohne zu zögern angeklickt, dass ich derzeit berufstätig mit Kind bin. Es ist so, der Job nimmt viel Raum ein, das Kind ist groß und läuft so nebenher. Dann durfte ich hier lesen, dass dieses "berufstätig mit Kind" ein "schlimmes, gruseliges Konzept" ist. Das ist doch genauso eine abwertende Fremdinterpretation. Warum ist dieses Konzept gruselig und schlimm? Ich hab mich nicht besser gefühlt, als ich gelesen hab, was ich da Schreckliches tue.

    Und ich sehe auch den Leistungsgedanken vertreten, zum Beispiel:

    genau das ging mir auch durch den Kopf. Hier ist auch ein Vater der, wie ich, 30 Stunden berufstätig ist und im Haushalt (mindestens) soviel wie ich macht. [...]

    Meine Kinder sind im mir am aller wichtigsten! Das heißt aber nicht dass ich im Normalfall 100% meiner Zeit mit ihnen verbringen muss. Und wenn Sie mal 100% Eltern brauchen, bekommen wir das mit und hab diese Zeit. Ich oder mein Mann. Bisher kam es nicht vor, dass wir beide die wichtigste Besprechung des Jahrhunderts gleichzeitig hatten und unsere Kinder uns brauchten. Und dann müsste eben eine Besprechung dran glauben.

    Dieses Lebensmodel ist uns sehr wichtig, und ich halte es auch für möglich es zu gestalten (wenn man das will). Eventuell hat man dann eine weile weniger Geld, weniger Zeit für Hobbies, schläft zuwenig ... aber wenn man das so will, geht's.


    Ein verallgemeinerndes "Wenn man das so will, geht's" ist ein Leistungsgedanke und ich halte ihn für eine Illusion. Ich rede nicht von den wichtigen Ingenieur-Ehemännern, die so unersetzlich sind, dass ihr Chef ihnen keine Elternzeit "genehmigt". Ich meine eher Elternteile auf Montage oder im Schichtdienst oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Menschen, die einfach so nicht können, obwohl sie vielleicht wollten, weil sie die Kapazitäten nicht haben oder keine gute Betreuung oder eine Erkrankung oder ... Die können dann nicht und werden mit "wenn man das so will, geht's" auch irgendwie abgewertet, noch zusätzlich zu dem, dass sie nicht so privilegiert sind und diese Möglichkeiten nicht haben. Das passt dann auch zu diesem hier:

    Ich habe weder einen Nebenjob noch ein Nebenkind und bin es satt, mich deswegen von anderen abwerten zu lassen, die es eben nicht schaffen, beides zu kombinieren!


    Ähem, soweit ich sehe, schreiben hier im Thread nur Leute, die es "schaffen" (toll!!), beides zu kombinieren. Etwas "nicht schaffen" ist in unserer Gesellschaft eine Abwertung. Wenn Du eine Abwertung mit einer Abwertung beantwortest, wird der Dialog immer schwieriger.

    Ich geb's auf....
    Wie schonmal gesagt: es zeigt sehr schön, wie verankert dieses Denken ist.


    Welches Denken genau meinst Du? Und bei wem hier im Thread ist "dieses Denken" so verankert, dass Du nur noch aufgeben kannst? Ich finde dieses "Ich geb's auf" sehr abwertend.

    Ich stehe sonst eher auf der anderen Seite der Diskussion und ziehe für ich vor allem heraus, dass ich überrascht bin, wie selektiv die Wahrnehmung manchmal ist und wie aggressiv frau mitunter ihren Standpunkt gegen die ganze Welt verteidigt, obwohl das Gegenüber gar nicht so weit weg von einem selbst ist. Deshalb denke noch mal ganz fest an Zitat in meiner Sig.

    LG Matilda

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

    Einmal editiert, zuletzt von Matilda (21. September 2013 um 03:05)

  • Ich war fast 4 Jahre lang Mutter mit Nebenbeistudium ohne Kinderbetreuung.
    Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, muss aber sagen, dass mir im echten Leben ;) noch nie eine Vollzeitmutter begegnet ist. Wenn man einen 40h-Bürojob hat, dann ist man 40h/Woche ausschließlich damit beschäftigt, ja. Und mit den Kindern dann davor/danach.
    Wenn man nun zu Hause ist, beschäftigt man sich nicht 40h/Woche mehr mit den Kindern, das glaube ich einfach nicht. Kein Mensch lässt von morgens um 9 bis nachmittags 17 Uhr alles stehen und liegen und kümmert sich *nur* um die Kinder. Und macht dann in den Randzeiten die Haushaltstätigkeiten, die Berufstätige auch dann machen müssen.
    Die Mütter zuhause (inkl mir) haben dann irgendwelche recht zeitaufwändigen Hobbies wie Nähen, Stricken, Gärtnern, betätigen sich in Internetforen ;), treffen sich mit anderen Müttern etc. ja, man ist anwesend, aber man kümmert sich eben nicht nur um das Kind. Könnte man dann auch als Nebenkind einer Hobbyfrau bezeichnen oder was...

    Ich streite nicht ab, dass Vollzeitarbeit mit Kind sauschwer sein muss (ich weiß es ja nicht selber). Will nur sagen, dass dieses Ideal der immer bereiten Waldorfmutter, die den ganzen Tag lang mit ihren Kindern Fingerspiele macht und Kastanien sammelt, mir noch nicht begegnet ist #weissnicht

    Viele Grüße von Iffebim

    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Ich war fast 4 Jahre lang Mutter mit Nebenbeistudium ohne Kinderbetreuung.
    Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, muss aber sagen, dass mir im echten Leben ;) noch nie eine Vollzeitmutter begegnet ist. Wenn man einen 40h-Bürojob hat, dann ist man 40h/Woche ausschließlich damit beschäftigt, ja. Und mit den Kindern dann davor/danach.
    Wenn man nun zu Hause ist, beschäftigt man sich nicht 40h/Woche mehr mit den Kindern, das glaube ich einfach nicht. Kein Mensch lässt von morgens um 9 bis nachmittags 17 Uhr alles stehen und liegen und kümmert sich *nur* um die Kinder. Und macht dann in den Randzeiten die Haushaltstätigkeiten, die Berufstätige auch dann machen müssen.
    Die Mütter zuhause (inkl mir) haben dann irgendwelche recht zeitaufwändigen Hobbies wie Nähen, Stricken, Gärtnern, betätigen sich in Internetforen ;), treffen sich mit anderen Müttern etc. ja, man ist anwesend, aber man kümmert sich eben nicht nur um das Kind. Könnte man dann auch als Nebenkind einer Hobbyfrau bezeichnen oder was...

    Ich streite nicht ab, dass Vollzeitarbeit mit Kind sauschwer sein muss (ich weiß es ja nicht selber). Will nur sagen, dass dieses Ideal der immer bereiten Waldorfmutter, die den ganzen Tag lang mit ihren Kindern Fingerspiele macht und Kastanien sammelt, mir noch nicht begegnet ist #weissnicht

    Viele Grüße von Iffebim

    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Matilda, findest Du wirklich das "andere" hier aggressiv diskutieren? Hast Du Dir dein eigenes Post mal ganz genau durchgelesen?
    Logischerweise springt jeder auf andere Begriffluchkeiten an, aber da stellst Du keine Ausnahme dar. Dieses Thema ist schon immer kontrovers diskutiert worden und einige von uns haben schlicht zu häufig unter die Nase gerieben bekommen dass sie "Nebenkinder" (ein Begriff der in seiner Wertung kaum zu übertreffen ist) haben, einer kranken Leistungsgesselschaft anhängen etc. Pp. Um noch ruhig und gelassen darüber diskutieren zu können. Das mag vielen im Umkehrschluss auch so gehen, aber langsam macht einen das mürbe.
    Und die "Azsgangsfrage": Mutter mit "Nebenjob" oder Berufstätige mit "Nebenkind"?
    Sorry, dass ist nunmal NICHT wertfrei, was auch immer ihr sagt.


    Kiwi

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Trin: Ihr habt vier Kinder - das ist nochmal was ganz anderes, als ein oder zwei Kinder zu haben. Und ich glaube "locker" bekommt das auch mit ein oder zwei Kindern keine Mutter/Vater unter einen Hut - an guten Tagen sicher schon, an anderen auch mal nicht (wenn alles zusammen kommt).
    Und ganz ehrlich, finde ich das ziemlich sportlich, wie Ihr das hinbekommt mit zwei Jobs, der eine davon auch noch im Schichtdienst, Familie und Haushalt. Das ist eine ganze Menge, was Ihr da leistet.


    Da unterschreibe ich doch mal ganz heftig nickend!

    Es hat durchaus einen Grund, warum wir nur zwei Kinder haben. Vor mehr hatten/haben wir schlichtweg Angst.

    Liebe Grüsse

    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Matilda, ich denke, die Realität kennen wir alle leider zur Genüge. Wir alle müssen doch irgendwelchen Zwängen folgen...

    Und ich kann die Zerrissenheit vieler Eltern verstehen - und bin glücklich, dass wir gerade ein halbwegs funktionierendes Gleichgewicht hingekriegt haben.

    Ich habe mich wirklich in erster Linie über die Begriffe im ersten Post aufgeregt, die so absolut sind. Und die (auch) dazu führen, dass Menschen wie Trin sich ständig unzulänglich und "nicht genügend" fühlen - und das ist, mit Verlaub, Quatsch: um bei Trin zu bleiben: ich denke, sie und ihr Mann geben den Kindern so viel, nutzen die verbleibende Zeit zu Hause.... Da müsste die Gesellschaft doch einfach sagen: toll!
    Ist doch völlig egal, wie ich es mache und unsere Nachbarn machen es komplett anders - deshalb ist keiner ein besseres Elternteil als ein anderer. Und keiner ein schlechterer Arbeitnehmer, weil er/sie Teilzeit oder Vollzeit arbeitet.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Trin: niemand hier, wirklich NIEMAND schrieb hier, es wäre alles ganz locker und leicht und total normal und jedeR, der das nicht schafft, mit dem würde irgendwas nicht stimmen.

    Niemand schreibt hier, dass sie die Kinder während der Arbeit nicht vermisst, damit du dich schlecht fühlst. Wenn du deine Kinder vermisst, dann ist das richtig so. Ich fühle mich wegen deines Vermissens doch auch nicht schlecht und denke, ich wäre ein gefühlloses Monstrum?

    wir reden dauernd darüber, die gefühle unserer kinder ernst zu nehmen, ihre individualität zu schätzen, usw. genauso hat hier jede das recht auf ihre eigenen gefühle. niemand darf einem anderen vorschreiben, wie er sich zu fühlen hat. Hör doch einfach auf, dir selbst zu sagen, wie du dich fühlen sollst.

  • Ich glaube zu verstehen, was hier schief läuft. Ich hatte die Begriffe (Neben)Job und (Neben)Kind zwar ganz bewusst in Klammern gesetzt um zu verdeutlichen, dass das natürlich NICHT so gemeint sondern überspitzt ausgedrückt ist. Genauso wie "Job" nicht abwertend gemeint war sondern einfach als Synonym für Beruf. Und mit "Karriere" meinte ich auch nicht zwingend das Streben nach Managementpositionen sondern einfach Einsatz und Engagement im Beruf.

    Ich habe die Begriffe sehr unglücklich und unüberlegt gewählt und wenn ich mich im Beruf einbringen würde und jemand anderes würde meine Tochter dann als "Nebenkind" bezeichnen, dann würde ich mich auch angepisst fühlen.

    Das war von mir natürlich so nicht gemeint und nicht gewollt und ich möchte mich in aller Form dafür entschuldigen!

    Ansonsten an dieser Stelle noch mal ein Dankeschön an Matilda, die sich in meinen Augen große Mühe gibt diese emotionale Diskussion hier etwas zu entzerren und ein wenig sachlicher und distanzierter zu bewerten (soweit ein emotionaler Mensch eben "distanziert" sein kann). Matilda ich finde deine Beiträge wirklich sehr treffend und wertvoll!

    Ich hatte übrigens gestern Abend eine sehr ähnliche Diskussion mit meinem Mann und dessen besten Freund, die mich sehr nachdenklich gemacht und stellenweise auch enttäuscht hat und mir gezeigt hat, wie viel sich hier noch ändern muss. Details verkneife ich mir, weil ich keinen Bock habe, dass mein Mann hier fremdzerfleischt wird, den ich nach wie vor sehr schätze und liebe! ;)

    Aber ich wollte nur sagen: So weit sind wir doch gar nicht voneinander entfernt und ich bin auch durchaus gesprächsbereit und nicht völlig lernresistent. Nur nützt es im Alltag eigentlich niemanden, wenn ihr MICH überzeugt. Ich denke wir müssen uns auch der Tatsache stellen, dass in vielen öffentlichen Köpfen noch immer eine sehr konservative Meinung vorherrscht. Nein wir sind auch im Jahr 2013 noch lange nicht da wo wir hinwollen und ich von überzeugt, dass dieser Prozess noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird.

    Ach, ich könnte jetzt noch so viel mehr schreiben. Da sind auch gestern ein paar durchaus diskussionsfähige Argumente aufgekommen, die mich wie gesagt sehr nachdenklich gemacht haben (etwa dass der Wandel schon bei der Prägung unsere Kinder anfangen muss). Aber ich habe grad leider keine Zeit mehr. Das Forum hat mich zu sehr von meiner Arbeit abgehalten, die ich jetzt am WE nachholen muss (ich befinde mich ja in der glücklichen Lage, dass ich das kann ...), außerdem bekomme ich heute Nachmittag Besuch und muss die Butze noch aufräumen. Woran man sieht, dass es eigentlich nur zu einem sehr kleinen Teil tatsächlich die Konder sind, die einen von der Arbeit abhalten ... #augen

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

    • Offizieller Beitrag

    Ja, diese Gedanken kann ich nachvollziehen - und danke fürs Richtigrücken.

    Wo ich aber nicht ganz Deiner Meinung bin, "wo muss es sich ändern".
    Natürlich muss es sich in UNSEREN Köpfen ändern, WIR sind die Gesellschaft.
    Ich kann nicht dasitzen und abwarten, bis mir die ominöse Gesellschaft "Vereinbarkeit" anbietet. Ich muss da schon laut werden, fordern, auch mal auf den Tisch hauen...
    Und wenn es auch nur mal im ganz Kleinen ist, in der Wortwahl hier im Forum. ;)

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Ich kann sagen, dass ich immer sehr gerne 100% Mutter war/bin, weil das in meiner Welt ;) einfach ein Teil der weiblichen Natur ist. Ich bin aber auch stolz/froh, mit meiner halben Stelle zum Familieneinkommen etwas beitragen zu können.

    Nie im Leben würde ich freiwillig die Situation wählen, dass ich eine 100% Stelle hätte und meine Kinder bis 17:00 Uhr in der Betreuung wären. (Dafür bin ich am Nachmittag einfach zu gerne mit ihnen zusammen, kümmer mich um Hausaufgaben, ermögliche es meinen Kindern, dass ihre Freunde hier zu Besuch sein können anstatt im Hort usw..)
    Aber ich weiß, dass ich es tun würde und auch könnte, wenn es finanziell nötig wäre.
    Ich bin froh, die Wahl zu haben und hoffe, dass wir noch viel mehr Wahlmöglichkeiten bekommen, damit jede/r sein Leben so gestalten kann, wie er es wünscht.

    Ich fände es z.B. toll, wenn ich 20 Stunden und mein Mann mich mittags ablösen und auch 20 Stunden arbeiten könnte bei ausreichend gutem Gehalt- aber das bleibt wohl ein Traum. So bleibt es bei uns klassisch- ich bin zu 95% für die Kinder (und Kinder betreffende Dinge) zuständig und anwesend, mein Mann zu 95% für das Geld.
    Das bringt auch viele Probleme mit sich, weil wir in zwei verschiedenen Welten leben (müssen).