Neugeborenes bei Anwesenheit (noch nicht lange abgestilltem) Kind stillen. Wie?

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  • Es ist zwar ein bißchen am Thema vorbei, aber bezüglich in der Schwangerschaft abstillen möchte ich noch was sagen. Ich habe die Zweite wegen massiver Schmerzen beim Trockennuckeln abgestillt, aber ich bereue es im Nachhinein sehr. Mit der Geburt des dritten Kindes war da plötzlich eine sehr große emotionale Distanz zwischen mir und der Zweiten, die ich vorher nie für möglich gehalten hätte. Bis heute habe ich zu ihr das distanzierteste Verhältnis, und das tut mir sehr leid. Klar, es kann auch andere Gründe haben, aber ich habe das Gefühl, daß das Nicht-Tandemstillen da sehr stark mitreingespielt hat.

    So sehr am Thema vorbei finde ich das gar nicht. Denn DAS ist das einzige, worüber ich mir ab und an Gedanken mache. Die vorher so innige Nähe ist weg und kommt nie wieder mit diesem Kind. Dagegen hat das kleine Geschwisterchen dann das Exklusivrecht darauf. Mir gehts mit diesem Gedanken nicht wirklich gut, wie meine Tochter drauf reagiert, weiß ich eben noch nicht. In dem Moment des Abstillens gings nicht anders, da habe ich aber noch gehofft, dass sie ja später wieder stillen kann. Kann sie leider nicht, schon einen Monat später hatte sie es technisch einfach verlernt, fast täglich nachfragen tut sie trotzdem, was mir dann wiederum fast das Herz bricht, sie eben "Nichtverstehen zu sehen", ihr aber auch nicht helfen zu können, indem ich klar sage: Ich will nicht mehr. Ich möchte schon gerne noch, sie eben auch, aber sie kanns eben nicht mehr. Keine Ahnung, wie sich das mal auflösen wird, im Moment hoffe ich, dass die Zeit für uns spielt und sie irgendwann nicht mehr nachfragt.
    Oder der völlig unwahrscheinliche Fall eintritt, dass sie es doch plötzlich wieder kann. #weissnicht

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)

    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Meine beiden sind drei Jahre auseinander und unsere Situation ist daher ganz anders. Aber zum Thema Eifersucht möchte ich doch etwas sagen.
    Ich glaube, dass kein Kind nur begeistert reagiert, weil ein Geschwisterkind kommt. Warum sollte es? Die Einschnitte sind anfangs einfach viel größer als der nutzen.
    Meine große hat nie, oder besser fast nie, Eifersucht offen gegen ihren Bruder gerichtet.
    Ihm wurde nie wehgetan (mit Absicht). Sie hat mich auf jede erdenkliche Art provoziert.
    Er zb immer wieder geweckt. Sie war eifersüchtig und hat es gegen mich gerichtet.
    Den kleinen liebt sie, aber schwer ist es trotzdem. Und ich kann das voll und ganz verstehen.
    Warum sollte ein Kind nicht traurig sein, wenn es viel häufiger als zuvor hört “das geht gerade nicht “, “warte kurz “oder “du siehst doch, das Baby...“.
    Das ist etwas ganz normales.
    Für mich war die große der Nabel der Welt. Ich habe alles für sie gemacht, was im Rahmen meiner Möglichkeiten lag. Und das muss sie jetzt teilen. Sie muss Rücksicht nehmen, Geduld lernen und mich und alles andere teilen. Dinge die ihr gut tun, die sie sich aber ganz sicher nicht freiwillig angeeignet.

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif

    2 Mal editiert, zuletzt von Mäuschensmama (19. November 2013 um 15:49)

  • Hier gab es keine eifersucht
    Ich habe die aelteren kinder immer solange gestillt wie sie mochten
    Das jeweils aeltere musdte auf nix verzichten
    Es schliefweiterhin bei mir im bett, wurde gestillt und getragen...

    Vermutlich gibt es aber kein patentrezept

  • Danke Studiosa für deine Antwort. Die obengenannte Stelle überzeugt mich aber irgendwie nicht. Ich habe das im Forum schon sooft gelesen und es wird als eine Regel gesehen, dass die größeren Kinder sich immer benachteiligt fühlen wenn ein Geschwisterkind kommt. Aber warum? Warum geht man davon aus? Warum gilt das für alle Kinder? Ich kann nicht glauben, dass es von Natur aus so ist, denn ein Kind bekommt ein Geschwisterkind frühestens ab einem Alter von 1 Jahr und das ist schon ein Alter wo ein Kind mehr und mehr von der Mutter unabhängiger werden kann und sich auch mit beiden Eltern begnügen kann... (ich meine das nicht extrem, bitte nicht extrem verstehen)...

    Kannst Du, oder vielleicht jemand mir diese Regel und diese Sichtweise besser argumentieren?

    #danke

    Oh, zu dem Thema lese ich grade ein sehr interessantes Buch: "Erstgeborene" von Jirina Prekop (Kösel Verlag), das kann dir vielleicht helfen, dich da ein bisschen reinzufühlen. Ich fühle mich durch die Lektüre jedenfalls ein bisschen besser auf den Geschwisterkonflikt vorbereitet. Liebe Grüße!

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."


  • Ich kann nicht glauben, dass es von Natur aus so ist, denn ein Kind bekommt ein Geschwisterkind frühestens ab einem Alter von 1 Jahr und das ist schon ein Alter wo ein Kind mehr und mehr von der Mutter unabhängiger werden kann und sich auch mit beiden Eltern begnügen kann... (ich meine das nicht extrem, bitte nicht extrem verstehen)...


    Das Kind kann es rein theoretisch, aber will es das auch?
    Evolutionsbiologisch standen die Überlebenschancen für ein Kleinkind ziemlich schlecht ohne MutterPrivileg, nur angewiesen auf Jagderfolg, jahreszeitlich verfügbare Nahrung und Hilfe/Schutz durch die Gruppe. Dieses "Denken" steckt in unseren Genen. Nur die Kinder, die besonders laut und ausdauernd "trotzen-nach Mama verlangen" haben überlebt. Deswegen hat sich diese Verhaltensweise durchgesetzt. Heute ist das natürlich alles hinfällig, aber unsere Gene sind noch nicht so weit. ;)

    Mir hat es geholfen, nix zu erwarten, aber für alles offen zu sein.
    Ein neues Kind wirbelt die Strukturen durcheinander und man muß aufmerksam sein für die Gefühle ALLER Familienmitglieder. Dem älteren Kind alle Gefühle zu erlauben und helfen, sie zu formulieren, war hier sehr hilfreich. Man darf hier Geschwister und Eltern auch mal so richtig doof finden! Kinder übrigens auch ;)

    • Offizieller Beitrag

    Mir hat es geholfen, nix zu erwarten, aber für alles offen zu sein.
    Ein neues Kind wirbelt die Strukturen durcheinander und man muß aufmerksam sein für die Gefühle ALLER Familienmitglieder. Dem älteren Kind alle Gefühle zu erlauben und helfen, sie zu formulieren, war hier sehr hilfreich. Man darf hier Geschwister und Eltern auch mal so richtig doof finden! Kinder übrigens auch

    #ja

    in sicher leicht verklärter Rückschau gab es keine Eifersucht zwischen den Kindern (zumindest nicht, solange das Baby noch ein richtiges Baby war), aber auch wenn.... das ist nichts Schlimmes. Und lieber ein Kind, das weiß, dass es eifersüchtig sein DARF als eines, das unbewusst spürt, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist.

    Etwas mehr ontopic: Ich hab Kasimir in der Schwangerschaft abgestillt. Als sein Bruder 7 Monate später da war, war das Stillen kein Thema mehr. Er wollte mal, hat ausgestrichene Milch probiert und für eklig befunden. An das Stillen selbst schien er sich nicht mehr groß zu erinnern.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Ich hab meinen Groesseren in der Schwangerschaft so mit 15 Monaten abgestillt. Als der Kleine dann da war, wollte er zwar auch mal stillen, aber ich hab einfach gesagt, dass das fuers Baby ist. Spaeter durfte er dann mal abgepumpte MuMi probieren, fand sie aber nicht fein.
    Es gab aber oft die Situation, dass der Groessere gleichzeitig zum Stillen vom Kleinen, seine Flasche getrunken hat. Die erste Nacht zuhause z.B. hat der Kleine irgendwann angefangen zu reklamieren, ich hab mich hingesetzt, Baby an die Brust und dann gespuert wie sich jemand von hinten an mich ankuschelt und 'gluck, gluck, gluck' die Flasche ansetzt. Es war aber nur die ersten paar Wochen so und der Milchkonsum des Groesseren hat sich dann auch drastisch reduziert.

  • Mit Eifersucht hatten wir keine Probleme. Auch nicht was das stillen angeht. im Gegenteil :D Als der Kleine etwas alter, und lauter, wurde, haben die Kinder mich oft aufgefordert ihn zu stillen damit er ruhig ist oder sogar einschläft ;)

  • Als der Kleine etwas alter, und lauter, wurde, haben die Kinder mich oft aufgefordert ihn zu stillen damit er ruhig ist oder sogar einschläft ;)

    Auch hier. :D

    Und "Du bist doof!" hören wir vom Großen und der Kleine brubbelt manchmal "Blöde Mama!" #augen Gern auch zum Papa. Der sagt dann: "Aber ich bin der Papa!" Brabbelbrabbel, grummel: "Blöder Papa!" #taetschel Bis zur Pubertät schafft er es richtig. #freu

    Studiosa mit Erstgeborenem 10/06 und Zweitsohn 4/11 - im Doppelpack machen sie doppelt Spaß!