Ideen gesucht: logische Konsequenzen - zum anhängen

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  • Hallo Raben

    Wir versuchen zur Zeit, unseren 9-jährigen Sohn mit logischen Konsequenzen durch den Tag zu bringen. Bei manchen "Vergehen" sind die Konsequenzen sehr einfach ersichtlich, bei anderen schwerer.

    Meine Idee wäre jetzt eine Ideen-Sammlung zum Thema "logische Konsequenzen". Davon kann sicher der ein oder andere User hier auch profitieren.

    Wir suchen noch Konsequenzen für:

    - nach der Schule nicht direkt/zu spät nach Hause kommen
    - ständig weiterreden trotz Ermahnung mal einen Moment still zu sein
    - patzige/freche Antworten bzw. allgemein patziger Umgangston
    - beim Frühstück absichtlich so laut sein, dass Baby aufwacht

    Vielleicht habt Ihr ja kreative Ideen. Wer auch Konsequenzen sucht, darf sich gerne anhängen! 8o

  • Wahrscheinlich haben wir total andere vorstellunge davon, was logische konsequenzen sind. naheligend ist doch:

    - ich komme zu spät: -> das mittagessen ist kalt (oder aufgegessen) und eine mutter macht sich sorgen
    - ständig weiterreden ->im zweifelsfall reden zu viele leute gleichzeitig und keiner versteht mehr irgendwas
    - patzige antworten -> mein gegenüber ist verletzt / traurig / wütend
    - das baby wecken -> das baby ist wach und eventuell auch laut. aufmerksamkeit muss geteilt werden.

    ich vermute ja ganz stark, dass du etwas anderes im kopf hast. etwas mehr erzieherisches. aber das wären für mich dann keine logischen konsequenzen, sondern strafen. ich weiß, das wort klingt nicht so schön, trifft es aber oft gut.

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
    wir berichten

  • Hm, logische Konsequenz findet sich von alleine, reicht von verpasstem Essen über genervte Mama bis morgens alleine fertig machen weil Baby wach....

    Mit 9 ist er ja schon recht groß, mein Sohn ist 7, muss er nach der Schule schnell zu Hause sein hole ich ihn ab oder sage nochmal morgens warum. Sonst kann er trödeln...

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Ja funky, es sollte mehr erzieherisch sein. Aber irgendwie auch nicht direkt bestraft. Er soll eigentlich "nur" spüren, dass es eine Konsequenz gibt und er damit leben muss.

    Was genau ich will, weis ich grad auch nicht mehr, nachdem ich Deine Antwort gelesen habe :S

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Konsequenz logisch wäre, müsstest du nicht danach suchen.

    Gegen das Einführen von Strafen spricht einiges, unter anderen sein Alter - es dauert nicht mehr ewig lang bis zur Pubertät und da erreichst du ihn mit Strafen nicht mehr.

  • Mittagessen: Gibt es hier nur sehr abgespeckt und auch erst nach den Hausaufgaben. Selbst wenn er es verpassen sollte, stört ihn ds nicht, er isst mittags so gut wie gar nichts.

    Er macht sich eh alleine fertig morgens. Aber eben extrem laut, wenn das Baby noch schläft. Aufmerksamkeit muss er da auch nicht teilen, er geht ja dann eh aus dem Haus.

    Vielleicht ist die Überschriift falsch gewählt. Aber ich bräuchte für mich irgendwleche neuen Ansätzen, um gut durch solche Situationen zu kommen, ohne das sie ausarten.

  • Wo ist denn das Problem z.B. beim trödeln?

    Machst Du Dir Sorgen?
    Wird das Essen kalt?
    Verpasst Ihr was?
    Nervt es Dich?


    Es geht weniger ums trödeln. Letzte Woche ist er nach der Schule noch zu den Nachbarn gegangen um dort zu fragen, ob er zum Spielen dortbleiben darf, gestern war er noch in der Mediothek. Alles in allem nicht wirklich tragisch. Aber ich verlasse mich eben drauf, dass er zu einer bestimmten Uhrzeit zuhause ist. Man macht sich ja auch Sorgem, wenn man nicht weis, wo er sich "rumtreibt".

    Er kann ja gerne später nochmal losziehen.

  • Mein Sohn hat eingesehen das man einmal nach Hause kommt, da sonst Mama nämlich laut rufend durch die Siedlung pirscht, Freunde anruft und einen immer abholt...

    Also trabt er hier an, lädt Kram ab und dann gehts weiter. Vielleicht wäre ein Handy ja was? Kein Smartphone, nur ein günstiges Prepaid, damit Du notfalls ihn erreichen kannst?

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Eigentlich gar nicht nötig. Die Schule ist gerade gegenüber.

    Um so mehr mach ich mir natürlich Sorgen, wenn er 15 Minuten nach Schulschluss nicht da ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin da bei Henrietta: "erzieherisch" ist nicht mehr zwingend "logisch" - und in dem Alter auch eher kontraproduktiv...

    Trödeln: ich gebe meinen Sohn ein etwas grösseres Zeitfenster - das reicht, um noch mit Kollegen Pläne zu schmieden etc... Dafür ist die Abmachung klar, dass er Schulbibliothek etc vorher ankündigen muss.

    Patzige Antworten: gebetsmühlenhaftes Wiederholen von "ich möchte, dass du auf deinen Ton achtest" mit gelegentlichem Ausflippen eines oder mehrerer Elternteile wirkt zumindest ansatzweise... Logische Konsequenz: wer rumnölt, verursacht schlechte Laune...

    Zum Lärmen: vielleicht würde da eine Ritualänderung was bringen? Irgendwas, was ihm eine "Besonderheit" vermittelt: den Kakao im Bett? Anziehen in der Küche? Leise Hörspiel-Hören zum Aufwachen?

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Für mich fällt "nach der Schule nicht heimkommen" und "Baby wecken" in die Kategorie "Verlässlichkeit". Und "ständig weiterreden" und "patzige Antworten geben" in die Kategorie Höflichkeit.

    Beides sind Kategorien, die ich von meinen Jungs auch erwarte (obwohl die natürlich noch kleiner sind...). Ich will mich darauf verlassen können, dass Abmachungen eingehalten werden. Und ich will mich auch darauf verlassen können, dass in schwieriger Situation (in deinem Fall die Aufstehsituation) alle zusammenhalten und nicht einer dagegenpfuscht.
    So. Und wie versuche ich das zu erreichen? Zunächstmal bin ich davon überzeugt, dass Konsequenzen/Strafen oder wie man es nennen will letzten Endes kontraproduktiv sind. Im ersten Moment helfen sie zwar super - das Kind kommt heim/zieht sich leise an, weil es die negative Konsequenz nicht erleben will. ABER: Auf diese Weise bildet sich nicht das Verantwortungsgefühl heraus, das ich eigentlich stärken will. Im Gegenteil: Eigentlich ist es purer Egoismus, der dazu führt, dass das Kind sich wunschgemäß verhält.

    Also rede ich gebetsmühlenartig davon, dass wir zusammenhalten müssen, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen, dass das Baby wach wird, dass das dann weitere Arbeit bedeutet etc.... bzw. wenn die Arbeit schon entstanden ist, weise ich auf die Arbeit hin, die entstanden ist, d.h. auf die Konsequenzen, die das Verhalten bewirkt hat. Manche finden das ja nicht gut (weil sie sagen, dass das Kind nicht für die Befindlichkeiten der Eltern verantwortlich gemacht werden soll), aber rede schon auch über meine Gefühle - dass ich enttäuscht bin, dass ich sauer bin.
    Natürlich wirkt das nicht so schnell und einfach wie "dann kriegst du keine Schokolade" oder "dann ist das Mittagessen abgeräumt". Aber dafür hoffentlich langfristig.

    Und was die Höflichkeit/Patzigkeit angeht: Das ist bei uns Situationsabhängig. Z.B. am Abendbrottisch: "Brot!" "Schmier mir die Butter!" Da sage ich schonmal, dass ich nicht will, dass man so mit mir redet und verweigere die Reaktion. Oder ich ignoriere das einfach (=logische Konsequenz). Ich weiß, das ist auch nicht höflich... Oder ich sage "Liebe Mama, bitte gib mir doch das Brot ;) " Augenzwinkern inclusive.

    Ich weiß, auch das ist nicht so die Liste, die du dir vorgestellt hast, aber vielleicht kannst du mit der Antwort trotzdem was anfangen.

  • Hallo Jaxell,

    wenn bei meinen Kindern solche bzw. ähnliche Sachen passieren, wie du sie schilderst (Mediathek, Freunde besuchen), habe ich das immer als Anlass genommen, zu überlegen, ob meine Kinder vielleicht wieder einen Schritt in Richtung Selbstständigkeit machen und mehr Freiheiten brauchen. Dein Sohn ist jetzt in einem Alter, in dem Kontakte und Beziehungen ausserhalb der Familie immer wichtiger werden. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, das Zeitfenster fürs Nach-Hause-Kommen ein bisschen zu erweitern. Ich bin übrigens froh, wenn meine 7-jährige Tochter 30 Min. nach Schulschluss hier auftaucht (Wegzeit normalerweise 5 Min.). ;)

    Bei einem patzigen Umgangston, den es hier auch manchmal gibt, sage ich einfach, dass ich so nicht angesprochen werden möchte bzw. fordere die Kinder auf, normal und freundlich mit mir zu reden.

    Wenn dein Sohn weiterredet, obwohl er still sein soll, macht er das, weil er nicht merkt, dass euch sein Verhalten nervt oder sucht er so nach Aufmerksamkeit? Vielleicht hilft es, wenn ihr ihm sagt: Ich merke, dass du mir gerade etwas sehr Wichtiges sagen willst. Ich bespreche noch mein Anliegen mit Papa fertig, dann bin ich sofort für dich da. Oder sowas in die Richtung. Und falls er ein Kind ist, dass einfach gern redet, kannst du auch sagen: ich höre dir gern zu, aber jetzt brauche ich erstmal eine Pause. Und dann gehst du und trinkst einen Kaffee/Tee/Schnaps. :D

    Und morgens das Baby wecken, macht er das absichtlich oder kann er einfach nicht leise? Meiner grossen Tochter fällt es sehr schwer die Befindlichkeiten und Bedürfnisse anderer zu erkennen und dementsprechend schwierig ist es für sie, ihr Verhalten nach anderen auszurichten. Vielleicht geht es deinem Sohn ähnlich? Vielleicht könntest du ihn morgens bevor seine Routine losgeht nochmal direkt ansprechen (mit Körper- und Blickkontakt), darauf hinweisen, dass das Baby schläft, seinen Schlaf braucht und ihn bitten leise zu machen. Und ihn dann enger begleiten, damit er gar nicht erst laut wird. Falls er absichtlich laut macht, um das Baby zu wecken, würde ich, bevor ich erzieherische Massnahmen ergreife, erst versuchen nachzuvollziehen, warum er das macht. Ist er schon in seiner Rolle als grosser Bruder angekommen oder braucht er da noch Unterstützung? Spielt Eifersucht auf das kleine, von allen rund um die Uhr versorgte Baby eine Rolle während er der "Grosse ist, der schon so viel allein machen kann/muss? usw.

  • Die letzten Tage waren etwas anstrengend. Das merke ich jetzt gerade an Euren Antworten und meinem Eingangsposting. #angst

    Ich werde versuchen, besser/mehr auf ihn einzugehen und vielleicht mit einer Umorganisation Erleichterungen für alle zu schaffen. Wenn die Schuhe z.B. vor der Haustüre abgestellt werden, wird das Baby auch dann nicht wach, wenn man den Klettverschluss 27 mal auf und zu machen muss #pfeif etc.

    Vielleicht sollte ich auch das Babyphone ausgraben, dass ich die Zimmertüren feste schliessen kann und das Baby trotzdem höre. 8o

    Auch wenn ich von Euch nicht das "bekommen" habe, was ich ursprünglich wollte, bin ich Euch trotzdem dankbar für Eure Antworten und den Input. #knuddel Ich glaube mein Hirn brauchte mal einen "Schubs" #schäm

  • Danke Jaxell für das Thema, mir hat das Lesen gerade auch geholfen! Ich finde es auch nicht einfach, man ist soviel mehr gefordert und hantiert so viel mit dem Baby rum, bzw. ist wieder in so nem Babybedürfnisse-Erfüllmodus, da in sich zu gehen und angemessen zu reagieren.. Gute Nerven wünsche ich Dir! (und mir #augen und unseren großen Kindern am besten gleich auch! #schäm )

  • Hach ja, die Fragen kenne ich irgendwoher #pfeif .

    Für das Heimkommen haben wir hier ein Zeitfenster von 1/2 h (wobei es in normalem Schritt ca. 10 min Weg sind). Ist er bis dahin nicht da, rufe ich im Hort an und beginne ihn zu suchen. Er weiß zwar auch, dass er immer zuerst nach Hause kommen soll, bevor er z.B. mit zu seinem Freund geht. Das klappt auch nicht immer, aber er ruft dann normalerweise gleich von da an und weiß, dass er dann ca. 1/2 h früher heimkommen muss, damit er unvorhergesehene schulische Sachen noch erledigen kann (dafür muss ich zumindest mal kurz ins Hausaufgabenheft schauen).
    Da er extrem vergesslich ist und gleich in der ersten Schulwoche nach den Ferien an 3 von 4 Tagen etwas in der Schule vergessen hatte, haben wir jetzt die Konsequenz eingeführt, dass ich sofort wenn er kommt in seinen Ranzen schaue. Fehlt etwas, muss er direkt zurück zur Schule gehen und das holen. Das hat er bisher einmal gemacht unter lautstarkem Protest ...

    Gegen lautes dazwischenreden, nerviges Dauergekasper am Esstisch und auch lärmendes Verhalten, während die Kleine schläft habe ich leider auch noch kein Rezept gefunden. Ich fühle mit Dir.
    Im Extremfall schicken wir ihn z.B. vom Esstisch weg in sein Zimmer, wenn es gar nicht anders geht #weissnicht .

  • ich habe schon viel drüber nachgedacht und verstehs bis heute nicht: warum ist bei einem kind im grundschulalter eine strafe weiterhin kontraproduktiv und gegenüber einer pädagogisch mühsam durchdachten "konsequenz" unterlegen? im gegensatz zum kleinkind ist es durchaus in der lage, den zusammenhang zu sehen, auch wenn er nich tlogisch ist. und ja - es ist ein erzwingen von erwünschtem verhalten. aber warum ist erzwungenes verhalten besser als aus tiefstem herzen vom kind so gewolltes verhalten, v.a. wenn es um die bei kindern so beliebten dinge wie hausaufgaben, pünktlichkeit, ordung, höflichkeit etc geht? morgendliches trödeln, welches zb dazu führt, dass ein geschwister zu spät kommt, man selber aber nicht (weil man selbst eben erst eine halbe stunde später mit der schule anfängt) - für mich ist das frech und gemein dem geschwister gegenüber. eine wirkliche konsequenz gibt es da für den augenblick nicht (alle kinder müssen zusammen mit dem auto zur schule gebracht werden).

    ich tue mich häufig schwer, etwas zu finde, was den namen "konsequenz" verdient, habe da auch kein patentrezept für. meine standardreaktion ist meist medienverbot am abend, funktioniert gut, v.a. eben bei den schulkindern. die kleinen können eher eine "konsequenz" erwarten (bei denen wäre sicher auch jede strafandrohung für die abendstunden bis dahin lange vergessen), wobei ich immer wieder die morgendlichen bockaktionen von dreijährigen ("ich will mich nicht anziehen") als herausforderung empfinde. und nein: ich nehme mein kind dann nicht im schlafanzug mit in die kita.

  • Gegen absprache nicht sofort heimkommen - wird abgeholt weil vertrauen weg.

    Patziger ton wird hier nicht gehoert

    Baby aufwecken - keine zeit fuer ihn