Rechenschwäche - wie erkennen

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  • Hallo zusammen,
    Sohn zwei tut sich so schwer mit Mathe. Klasse zwei startet mit Wiederholungen aber selbst die Fällen ihm schwer. Vor allem minus rechnen über dem Zehner und Kettenaufgaben. Er macht dann auch total schnell dicht und ich habe stark dem Eindruck er hat kein System dahinter, rät eher rum und egal welche Vorgehensweise man ihm erklärt es kommt nicht an. Mir graut es nun vor den neuen Themen wie einmaleins wenn die Basics nicht sitzen. .... Nun denke ich so langsam über Themen wie Rechenschwäche nach. Unser Kinderarzt ist leider ne pfeife was so Themen angeht und spielt das immer herunter. Auch bei Kindern die klar Logopädie oder so bräuchten. ....
    Hat denn jemand von euch da Erfahrung und kann mir Einen Tipp geben wie man das erkennen und dann behandeln bzw damit umgehen kann?
    Muss dazu sagen der große ist ein Mathe crack und langweilt sich eher als dass er gefordert wird. Ich kenne das bisher also so hat nicht, wenn die Logik in den Gehirnwindungen nicht ankommen will. ....
    Die Lehrerin meint übrigens in Kopfrechnen wäre er gut es könne also keine Rechenschwäche sein, aber schriftlich sei er sehr langsam und er schafft oft in Tests die Hälfte der Aufgaben nicht.
    Danke für euren input!

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Das was du schreibst, hört sich schon nach Rechenschwäche an. Die Kopfrechenaufgaben können ja auch auswendig gelernt sein. Ich würde vielleicht mal zu einem anderen Kinderarzt gehen. Oder vielleicht findest du auch einen Therapeuten in eurer Nähe, der euch jemanden empfehlen kann, an den ihr euch wegen der Diagnostik wenden könnt.

  • Rechnet er noch mit Hilfsmitteln (Finger z.B.)?
    Gibt es irgendwelche Aufgabentypen, die er verstanden hat und kann er dann den Zusammenhang sehen zu Aufgaben gleichen Typs?
    Erkennt er ganz offensichtlich falsche Ergebnisse?
    Wie läuft das mit dem Kopfrechnen, ist es auswendig gelernt oder rechnet er da wirklich?

  • Ich habe bei meiner Tochter auch Rechenschwäche vermutet bzw. vermute ich immer noch.
    Mir hat dieses Buch sehr geholfen, um die Mechanismen zu verstehen und Fehler in der Methodik zu vermeiden:

    Klick

    Ich bin jetzt dazu übergegangen, mit der Tochter den Stoff zuhause komplett neu zu erarbeiten. Die Erklärungen in der Schule reichen ihr einfach nicht und die Hoffnung, dass das Kind immer da abgeholt wir, wo es auch steht, habe ich inzwischen auch nicht mehr.
    Also kümmere ich mich selber darum.

    Ich habe mich auch entschieden keine Diagnostik zu starten. Die Schule initiiert es leider erst, wenn die Noten schlechter als 5 sind (war bei uns nicht der Fall).

  • @gutetrude: ja er braucht noch die FInger oder Hilfsmittel, aber es ist ihm zunehmend unangenehm. Hab heute mit ihm noch Rest-Hausaufgaben gemacht, da hab ich ihm so Plättchen zum Rechnen gegeben, die wollte er nur ungern benutzen, "alle anderen in meiner Klasse können das auch ohne"! Hab ihm dann erklärt, dass es egal ist, wie das bei den anderen ist, sondern dass es darauf ankommt, dass er das Ergebnis am Ende richtig hat. Aber ich denke, es wird nun immer schwieriger für ihn zu folgen, wenn es anzieht.....manches ist sicher auswendig gelernt beim Kopfrechnen, oft ist es geraten, oft liegt er dann so eins daneben.
    Gekko: was war denn für dich der Grund, keine Diagnostik zu starten? Würde das nicht vielleicht in der Schule helfen, so wie wenn ein Kind ne Rechtschreibschwäche hat, dann wird das doch auch oftmals toleranter bewertet....

    Ja müsste mich wohl mal schlau machen, wo man das testen kann. Danke schonmal für den Buchtipp!

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Bei meiner Großen hat das damals die Caritas gemacht, heraus kam das sie unterer Durchschnitt ist und wahrscheinlich immer in Mathe ein Problem haben wird.
    Das war auch so, sie musst immer das doppelte wie andere lernen. (ist jetzt fast 14 Jahre her)

    Dem Knirps habe ich im ersten Schuljahr einen Abacus gekauft, damit hat der dann den Blick für Mengen gelernt.

  • Ich finde schon, dass man das Kind mal testen lassen sollte. So aus der Ferne sehe ich das schon abklärungswürdig. Wenn Ihr das früh erkennt, dann kann man mit ihm noch ne Menge erarbeiten, bevor es in die weiterführende Schule geht.
    Hier kann man das in der Kinderpsychiatrie machen oder beim schulpsychologischen Dienst. Oder bei selbständigen Lerntherapeuten, die haben natürlich schneller Zeit, lassen sich aber meist privat bezahlen.

  • Hm ja guter Tipp mit der Kinderpsychatrie / schulpsychologischem Dienst. Da ruf ich mal an.
    Weiß denn einer generell inwiefern die Kassen so ne Therapie übernehmen? Hab mal bißchen gegoogelt, in unserer Nähe gibt es zwei Therapeuten die Dyskakulie behandeln, einmal mit der sog Wasserglasmethode.... Sagt euch das was? Ist sowas generell privat zu zahlen?

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • meine Tochter hat adhs und auch dyskalkulie. sie ist in lerntherapie mit super erfolg. wir bezahlen das bis jetzt selber. kann aber sein dass bald was übernommen wird. wir haben eine neue Schulleiterin die sehr kompetent ist in diesen Bereichen.

    bei der Abklärung (adhs) mit 10 Jahren war sie auch unterdurchschnittlich in allen Bereichen von Mathe. iq allgemein: 125-130.
    momentan ist sie durchschnittlich, schreibt in der schule 5 (2 in Deutschland) und keiner weiss recht wieso.

    also ich würde mich da sofort drum kümmern..ansonsten gibts immer mehr Lücken.

  • Es gibt eine Vereinbarung der Kultusminister-Konferenz, wonach Dyskalkulie nicht analog Legasthenie mit einem Nachteilsausgleich begegnet werden kann. Der Knackpunkt ist, dass man bei Legasthenie die Rechtschreibung ausblenden und die anderen Ergebnisse bewerten kann. Bei Rechenschwäche bleibt da faktisch nix übrig. Insofern sollte mich wundern, wenn die Schulen bei Dyskalkulie initiativ würden.

  • Sonja: wo hast du das dann testen lassen? Klingt Auf jeden Fall sehr motivierend das freut mich. Doof dass das nicht bewertet wird Wie bei Legasthenie. ..... Die Noten frustrieren die Kinder doch am schlimmsten. ....

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Noch was: mit welchem Anschauungsmaterial könnte ich denn helfen.....ich denke gerade an den guten alten Abakus....ist sowas zu empfehlen? Oder was gibt es sonst noch?

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Es gibt eine Vereinbarung der Kultusminister-Konferenz, wonach Dyskalkulie nicht analog Legasthenie mit einem Nachteilsausgleich begegnet werden kann. Der Knackpunkt ist, dass man bei Legasthenie die Rechtschreibung ausblenden und die anderen Ergebnisse bewerten kann. Bei Rechenschwäche bleibt da faktisch nix übrig. Insofern sollte mich wundern, wenn die Schulen bei Dyskalkulie initiativ würden.


    da ist doch noch der rechenweg... interessante begründung, weil in den höheren klassenstufen wird doch zwischen ergebnis und rechenweg unterschieden und auch bei falschem ergebnis noch punkte verteilt, wenn der rechenweg imgrunde richtig war.
    ich meine mich dunkel zu erinnern, dass es in der frühen schulzeit bei mir mal aufgaben gab der art
    12+33=
    ist wie
    10+2+30+3=
    ist wie
    10+30+2+3=
    ist wie
    40+5=

    und es dann auch punkte gab, wenn dann am ende 35 rauskam.

    oder banaler bei additionen mit untereinanderschreiben, dass es auch teilpunkte gab, wenn die zehnerübertragung mal schiefging

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

    Einmal editiert, zuletzt von barney rubble (16. September 2014 um 01:22)

  • Ich zitiere aus dem KMK-Papier:

  • Hallo,

    ich würde das auch abklären lassen. Kinderpsychiater, Kinderpsychologen oder Schulpsychologen sind da die richtige Adresse. Niedergelassene Lerntherapeuten können das auch, aber die dürfen meist keine IQ-Tests machen (je nach Ausbildung). IQ-Test gehört aber zur Diagnostik dazu, da die Differenz zwischen IQ und Rechenleistung eine bestimmte Größe haben muss.

    Wenn es eine Rechenschwäche ist, liegt das Problem meist tiefer (fehlendes Mengenverständnis etc.). Schnelle Hilfe ist hier wichtig.
    Oft wird das Problem erst sehr spät erkannt.
    Es kann auch sein, dass einfach der Zehnerübergang noch nicht klar ist. Oft wird in der 1. Klasse nicht ausreichend der Zehnerbereich geübt, der sehr wichtig ist für das komplette weitere Rechnen.

    Es ist recht schwierig eine Rechenschwäche selbst zu therapieren, leider wird die Therapie nur in sehr seltenen und sehr schweren Fällen vom Jugendamt übernommen. Die Krankenkassen zahlen nichts.
    Bei einer evtl. Therapeutensuche ist es wichtig, sich die Ausbildung des Therapeuten anzuschauen, da der Begriff Lerntherapeut nicht geschützt ist.

    Ich drücke die Daumen, dass das Problem nicht schwerwiegend ist.

  • So ich hab jetzt mal Kontakt zum SPZ und zum schulpsychologischen Dienst aufgenommen. Danke für die Tips. Weiß nicht ob es sinnvoll ist beides parallel zu machen aber ich muss eh mal schauen wo ich zuerst einen Termin bekomme. 3-4 Wochen ab Anmeldung War so die Aussage. Gestern War es wieder eine Qual mit den Hausaufgaben. Wir haben dann abgebrochen und ich hab Einen zettel für die Lehrerin geschrieben. Sobald minus Aufgaben mit Zehner Übergang kommen kriegt er die Krise. .....

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Hilft da ein Abakus oder andres Material? Womit habt ihr da gute Erfahrung? Buch hab ich mir auch bestellt, hoffentlich finde ich da gute Tips für die nächsten Wochen. Mir graut es vorm einmaleins.

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Smarties haben hier immer den besten anklang gefunden, mit den kann man auch sehr gut Einmaleins üben.
    Oder diese Seite Rechenschnecke.
    Auch noch üben von verliebten Zahlen, kennts du das ? Dazu spielen wir auch noch heute fast jeden Tag diese Spiel. Durch diese Spiele kannst du ertmal den Druck rausnehmen, damit auch rechnen spaß macht, oft ist das eigentliche Problem nicht das rechnen sondern die negativ behaftete Situation. Wenn er eine Rechenschwäche hat bringten üben und Wiederhollungen viel, bei Dyskalkulie allerdings nichts bis wenig.

  • Prinzipiell ist alles gut, was das Kind sehen und anfassen kann. Da gibt es im Montessoribereich ganz viel. Schau Dich mal um, das kann man meist auch gut selbst basteln.
    Rechenplättchen habt Ihr ja schon, Abakus könnt Ihr ausprobieren, Rechenstangen habe ich in den ersten Klassen immer liegen, Seile mit Knoten drin, Perlenketten zum Drauffädeln usw.