war mein Mann gestern.
Wir hatten über Tag den jüngsten Enkelfratz hier, der jetzt 10 Monate alt ist. Ist inzwischen ein Mobilo geworden, krabbelt, steht auf und macht die ersten zaghaften Schritte allein.
Und gestern krabbelter er zielstrebig auf eine Zimmerpflanze zu. Seine Mutter hat mir gesagt, dass er "eigentlich" ganz gut auf ein neutrales, aber deutliches "Nein" reagiert, solange man dabei nicht lächelt. Lächeln bedeutet, dass er das Nein ignorieren kann.
Tja, und dann hat der Opa "Nein" gesagt, als seine Hand zur Blumenerde ging. Opa ist ein lieber, geduldiger, lustiger Mensch. Nur leider mit einem deutlich lauten, männlichen Organ. Das Nein war wohl eindeutig zu laut für den Minimenschen.
Der guckte mich an, verzog das Gesicht und fing dann jämmerlich an zu weinen. Das winzige Menschlein musste dann erst mal ausgiebig getröstet werden. Das war zu viel für ihn.
Im Laufe des restlichen Tages hat der Zwerg einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern von seinem Opa gehalten. Und immer, wenn er beim Krabbeln oder Spielen zu sehr in die Nähe meines Mannes kam, verzog er das Gesicht, guckte mich an und jammerte vor sich hin.
"Liebes Ehedings, du hast voll und ganz verschissen. Wie konntest du nur das böse Wort in den Mund nehmen. Wie KONNTEST DU NUR?"
Der amüsierte sich als Kinderschreck und akzeptierte den Sicherheitsabstand vom Kleinen. Kurz bevor meine Tochter ihren Sohn wieder abholte, hielten wir es für angebracht, das Kind und den Opa wieder zu näher zu einander zu bringen. Sprich, ich musste mal dringend aufs Örtchen und drückte das Kind dem Opa in die Hand und sagte noch: "Bring das wieder in Ordnung, du Kinderschreck!"
Danach bekam mein Kinderschreck doch wieder ein Lächeln vom Enkelsohn und die beiden alberten herum. Wie die beiden das angestellt haben, bleibt ihr Geheimnis. Wahrscheinlich hat dieser Opa das Kind bestochen und ihm die Brille als Friedensangebot gegeben, die immer heißt begehrt beim Baby ist.
Gruß