Fehler in Schularbeiten die keine sind

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    • Offizieller Beitrag

    Sonja: kannst du die Lehrerin nicht einfach anrufen oder vorbeigehen in der Schule? Meine Erfahrung ist auch, dass die Lehrer vor lauter "was ist jetzt der genau der Punkt, wie soll ich das formulieren, ich habe noch sooo einen Stapel zu zu erledigen..." das ein wenig nach hinten verschieben. Aber wenn ich vorbei gehe oder anrufe, dann ist es in 10 Minuten erledigt. :)

  • @doroan: jetzt am Samstag anrufen? Melina meinte noch sie sei gestern krank gewesen. ev. liegt sie mit Grippe im Bett. nö ich warte jetzt mal noch ab. aber du hast recht hätte ich gestern tun sollen.


  • wie soll ich das sagen? wäre eine faire bewertung nicht dem anspruch nach immer eine solche, die alle vorherigen erfahrungen (austausch, persönlicher eindruck, wissen um kenntnisse und fertigkeiten) außen vor lässt? ich ahne natürlich das problem, dass es sonst im vorfeld schwieriger wird, vorerst nur zu ermahnen, aber dennoch...


    Habe noch nicht weitergelesen, also sorry, falls ich nur was wiederhole, was schon geschrieben wurde.


    Aber das fände ich total unfair und auch schlecht umsetzbar. Ich weise Schülerinnen auf ihre schlechte Schrift hin, und dann in der Arbeit interpretiere ich, was sie wohl schreiben wollten? Dann brauch ich in den Sprachen z.B. gar keine Arbeiten mehr zu schreiben. Das wäre durchaus diskutabel, aber in unserem Schulsystem so wie es ist nicht umsetzbar. Und was ist mit denen, die sich bemühen, ordentlich zu schreiben? Und es öffnet denjenigen TÜr und Tor, die mit Absicht undeutlich schreiben, um Fehler zu kaschieren.


    Und außerdem: wozu soll ich dann überhaupt noch hinweisen, dass ordentlich geschrieben wird, wenn klar ist, dass das in der Arbeit egal ist?


    Es geht ja auch nicht nur um Schikane der Schüler, sondern leserlich schreiben kann durchaus auch wichtig sein. Beschweren sich nicht viele über "Arztschriften" auf Rezepten, die keiner lesen kann? Ist doch blöd, wenn die Apotheke dann extra anrufen muss, um zu klären, was draufsteht.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Sorry, auch wenn man mir eine ganzen Schuhladen zum Probelaufen gibt, DAS halte ich für vorgeschoben #angst Wenn ich das Kind täglich sehe, und die Eltern eine konkrete Frage stellen (Gibt es Veränderungen - nein. gut. Ja. Kurze Stichpunkte welche). Das ist Arbeit von 10 Minuten (und das sagt dir eine Frau, die neben mehreren Ehrenämtern gern mal regelmäßig 10 bis 16 Stunden im Büro gearbeitet hat, 6 Tage die Woche - und wenn man sich die Zeit auf dem Klo daheim nimmt - es geht um (wahrscheinlich verhaltensändernde) Medikamente. Die Eltern wollen ja keinen allgemeinen Entwicklungsstand aus Spaß. Ist dann wohl eine Frage der Prioritäten #pfeif


    Dazu möchte ich sagen, dass zum Beobachten von Kindern - teilweise 30 pro Klasse - eine gewisse Konzentration gehört. Die ist an manchen Tagen oder in gewissen Phasen auch mal eingeschränkt. Und auch so ist es nicht immer leicht jederzeit in allen Klassen den Überblick zu behalten. Ich weiß jetzt nicht wieviele Tage die Lehrerin Zeit hatte, das Kind zu beobachten. Aber wenn sie nun die Frage gerade gar nicht klar beantworten kann, sollte sie auch nicht irgendwas sagen, nur um geantwortet zu haben. Klar, sie hätte vielleicht eine kurze Notiz schreiben können, dass sie es gerade nicht einschätzen kann. Aber auch das kann mal durch die Lappen gehen.


    Der Unterschied zu Arbeit im Büro - die auch anstrengend ist, keine Frage - ist, dass man als Lehrerin immer präsent sein muss. Im Büro habe ich auch bei Stress mehr Möglcihkeiten, mal für zwei Minuten abzuschalten. Das im Klassenzimmer zu machen ist schwierig. Und in den Pausen geht das oft auch nicht, weil da meistens was zu regeln ist, zu kopieren ist, Schülerinnen was wollen, Kolleginnen was wollen. Sprich: die Konzentrationsfähigkeit wird auch eine harte Probe gestellt. Klar ist mir als Mutter mein Kind wichtig und ich hätte es gerne, dass der Lehrerin das Kind auch wichtig genug ist, um gleich alles zu merken. Realistisch ist das aber leider nicht.

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  • Habe noch nicht weitergelesen, also sorry, falls ich nur was wiederhole, was schon geschrieben wurde.


    Aber das fände ich total unfair und auch schlecht umsetzbar. Ich weise Schülerinnen auf ihre schlechte Schrift hin, und dann in der Arbeit interpretiere ich, was sie wohl schreiben wollten? Dann brauch ich in den Sprachen z.B. gar keine Arbeiten mehr zu schreiben. Das wäre durchaus diskutabel, aber in unserem Schulsystem so wie es ist nicht umsetzbar. Und was ist mit denen, die sich bemühen, ordentlich zu schreiben? Und es öffnet denjenigen TÜr und Tor, die mit Absicht undeutlich schreiben, um Fehler zu kaschieren.


    Ich finde es schon ein bisschen unfair, einem Schüler die schlechte Schrift erst immer durchgehen zu lassen, und dann auf einmal hat er lauter Fehler. Man könnte ja z. B. bei der ersten Arbeit bei allen Schülern die unleserlichen Wörter anstreichen aber nicht bewerten und ankündigen, dass es ab der nächsten Arbeit als Fehler gewertet wird. Dieses Vorgehen wäre zumindest transparent.


    Schüler, die sich bemühen, aber wirklich nicht in angemessener Geschwindigkeit ordentlicher schreiben können, haben dann allerdings trotzdem noch ein Problem.

  • nez perce, vielen Dank. Du kannst das mal wieder besser in Worte fassen als ich.


    Als ich mit 22 Jahren meine erste Chorprobe halten musste (1,5 Stunden) hat mir sofort gedämmert, was am Unterrichten so anstrengend ist. Konzentration, Reaktion, ständig Abgleich zwischen Erwartung/Ziel und Ist-Zustand, Zeitmanagement, Bewertung (das jetzt nur für den Moment, hinterher muss ja noch nachbereitet werden, zu organisieren gibt es wirklich einen Haufen)- das kann einen schon mal überfordern. Und dann will wirklich ständig jemand was von einem. Auch in den Pausen.


    Eine Rückmeldung fordern ist nicht das Problem. Einen (knappen) zeitlichen Rahmen dafür setzen schon. Gerade momentan.

  • @doroan: jetzt am Samstag anrufen? Melina meinte noch sie sei gestern krank gewesen. ev. liegt sie mit Grippe im Bett. nö ich warte jetzt mal noch ab. aber du hast recht hätte ich gestern tun sollen.

    Ähem, das sehe ich jetzt erst. Wenn sie krank ist, ist sie krank. Dann kann sie auch nix rückmelden.


  • Ich finde es schon ein bisschen unfair, einem Schüler die schlechte Schrift erst immer durchgehen zu lassen, und dann auf einmal hat er lauter Fehler. Man könnte ja z. B. bei der ersten Arbeit bei allen Schülern die unleserlichen Wörter anstreichen aber nicht bewerten und ankündigen, dass es ab der nächsten Arbeit als Fehler gewertet wird. Dieses Vorgehen wäre zumindest transparent.


    Schüler, die sich bemühen, aber wirklich nicht in angemessener Geschwindigkeit ordentlicher schreiben können, haben dann allerdings trotzdem noch ein Problem.


    Was ist denn nicht transparent daran, wenn man die Schülerinnen im Alltag darauf hinweist, dass undeutliches Schreiben zu Fehlern führen kann und das dann in der Arbeit auch so umsetzt?


    Mein Sohn ist erst in der ersten Klasse, aber wenn er was falsch schreibt oder unordentlich, dann wird das angestrichen. Ist das nicht Rückmeldung genug? In der 1. Klasse gibt es ja noch keine Noten, insofern sind die Fehler, die in "Tests" oder wie auch immer das in der 1. Klasse heißt, eh kein Drama. Bis zu dem Zeitpunkt, wo es benotete Leistungsbewertungen gibt, haben die Schülerinnen doch wirklich schon oft genug erfahren, dass Fehler in Leistungsbewertungen gezählt werden und auch unleserliches Schreiben.


    Kann es sein, dass wir gerade ein bisschen aneinander vorbeischreiben? Ich habe doch nicht gesagt, man soll die schlechte Schrift im Alltag durchgehen lassen und dann erst in der Arbeit Fehler anstreichen? Das wäre inkonsequent und auch fies.


    Und klar, Schülerinnen, die länger brauchen zum ordentlich schreiben, haben ein Problem. Aber die Lösung kann doch kaum darin bestehen zu sagen "Du brauchst länger, bei dir werte ich es nicht als Fehler, aber bei den anderen schon". Wenn das so gravierend wäre mit dem erhöhten Zeitbedarf, dann müsste man sich um einen Nachteilsausgleich bemühen, mit dem die Schülerin dann mehr Zeit bekäme. Oder schauen, welche Unterstützung angebracht wäre, um das Problem zu beheben.


    Aus eigener Erfahrung heraus kann ich auch sagen, dass es bei den Schülerinnen auch gar nicht unbedingt so toll ankommt, wenn man 8540 Extrawürste brät. Denn zum einen stellt sich da die Frage, wo die Grenze ist, und zum anderen fühlen sich die anderen Schülerinnen oft schnell benachteiligt, wenn sie mitbekommen, dass bei jemand anderem ein Auge zugedrückt wird. Und für die Motivation ist das auch nicht unbedingt förderlich. Wenn ich Schülerin wäre und mitbekommen würde, dass jemand schluderig schreibt und die Lehrerin keine Fehler für undeutliche Wörter anstreicht, würde ich mich ernsthaft fragen, wozu ich mir überhaupt noch Mühe geben soll. Und die Schülerin, die schludrig schreiben darf, wird sich fragen, wozu sie überhaupt ordentlich schreiben soll, wenn es letztlich eh egal ist.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Was ist denn nicht transparent daran, wenn man die Schülerinnen im Alltag darauf hinweist, dass undeutliches Schreiben zu Fehlern führen kann und das dann in der Arbeit auch so umsetzt?


    Es ging mir darum, dass erst immer wieder darauf hingewiesen wird, ohne es als Fehler zu werten, und dann wird es irgendwann ohne Ankündigung doch als Fehler gewertet:

    Zitat von gringuljete

    Wenn ich einem Schüler schon mehrmals gesagt habe, dass ich seine Wortendungen nicht lesen kann, stehen da halt irgendwann mal lauter Grammatikfehler, auch wenn ich vermute, dass die Wörter richtig geschrieben sein könnten.


    Kann aber sein, dass ich da was falsch interpretiert habe.


  • Es ging mir darum, dass erst immer wieder darauf hingewiesen wird, ohne es als Fehler zu werten, und dann wird es irgendwann ohne Ankündigung doch als Fehler gewertet:


    Kann aber sein, dass ich da was falsch interpretiert habe.


    Ah, danke für deine Antwort.


    Ich hatte das gar nicht so interpretiert, sondern eher, dass das im Alltag schon mehrfach gesagt wurde und dann halt als Konsequenz letzten Endes lauter Grammatikfehler in der Arbeit angestrichen sind. Kann aber sein, dass ich das falsch interpretiere.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Es geht weiter..... #hammer


    Heute hat er wieder eine (diesmal) Schulaufgabe bei besagter Lehrerin rausbekommen.


    Sie gab ihm die Arbeit mit den Worten: und dein Vater braucht mich gar nicht anrufen, dass haben zwei Lehrer korrigiert. Geht's noch??? #hammer #hammer #hammer


    Gleich noch eine Frage hinterher: 56 Punkte waren zu erreichen, er hat 25. Note 5.


    Kommt mir irgendwie spuky vor.

    Liebe Grüße, Bubenmama mit Bub 10 , Bübchen 9 und Schwesterlein 3

  • Dazu kann ich nur sagen, dass es bei uns in der Fremdsprache in reinen Vokabeltests schon eine 6 gibt, wenn nur die Hälfte der Punkte erreicht wurde. Insofern - was war das für eine Aufgabe?


    Falls du Zweifel hast, dass es mit rechten Dingen zugeht, vielleicht kannst du über Elternvertreter darauf hinarbeiten, dass Ihr einen Notenschlüssel kriegt?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Was findest du denn da spuky? Das klingt nah einem "Üblichen" System. um eine 4 zu bekommen, muss man oft mehr als die Hälfte richtig haben. (darüber kann man gerne streiten, aber ... so ist es eben) Beim Diktat bekommt man ja auch oft nach 6 Fehlern schon ne 4 oder 5 ;).


    Ich finde die Einstellung: Noten sind nicht so wichtig gut :) man neigt ja dazu seinen Gerechtigkeitssinn zu überstrapazieren..

  • Ja doch, das kann schon hinkommen, dass weniger als die halbe Punktzahl eine 5 ist. (in der 7. Klasse meines Sohnes wird meist großzügiger bewertet, so weit ich das überblicke, sonst würden die Klassenarbeiten noch viel grottiger ausfallen, als sie es ohnehin schon tun ;) ).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Gleich noch eine Frage hinterher: 56 Punkte waren zu erreichen, er hat 25. Note 5.

    Ja, kommt hin.

    Dazu kann ich nur sagen, dass es bei uns in der Fremdsprache in reinen Vokabeltests schon eine 6 gibt, wenn nur die Hälfte der Punkte erreicht wurde.

    Bei Vokabeltests wird oft mehr erwartet. Stellt Euch einfach vor, die HA waren 30 Vokabeln und jemand kann davon nur 15, das ist schon arg wenig für ein ausreichend (wenn es nur einfach Übersetzung Wort-Wort ist oder einfache Einsetzübungen).

  • Bei uns (Realschule in Bayern) ist es allgemein so, dass die Hälfte der Punktzahl die "letzte" 4, also gerade noch (!) ausreichend ist.


    Beispiel: Bei 20 Punkten in einer Stegreifaufgabe wären gäbe es die 4 von X Punkten (ich mache meist 12,5, weil ich in Geschichte z. B. auch mal halbe Punkte gebe, andere KollegInnen halten sich mit sowas gar nicht auf, in einer Fremdsprache wird das auch schwierig, wenn das Wort im Vokabeltest falsch ist, ist's halt falsch, da gibts kein "halb falsch/richtig") bis 10 Punkten. Die 5 beginnt dann logischerweise direkt darunter, also bei 9,5 bzw. 9 Punkten (wenn man keine halben Punkte macht).

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.


  • Ist völlig normal, für eine 4- braucht man selbst im liberalen Bremen 50%.


    Der Spruch ist sicher nicht nett, aber nach der Vorgeschichte kann ich ihn nachvollziehen. #angst

  • [/quote]
    Kann aber sein, dass ich da was falsch interpretiert habe.
    [/quote]


    Ich meinte: Es gibt immer eine gewisse Toleranz, was die Lesbarkeit von Handschriften angeht. Meine ist ziemlich groß. Wenn ich aber bestimmte Buchstaben bei einem Schüler tatsächlich nicht unterscheiden kann, weise ich ihn darauf hin. Und danach korrigiere ich auch entsprechend strenger.
    Und eine Korrektur ist nie ganz unabhängig von der "Vorgeschichte". Manches ist auch nur aus einem Gespräch im Unterricht heraus verständlich oder weil ich allgemein weiß, was einem Schüler zu dem Thema im Kopf herumspukt. Oder weil ich meine Tafelanschrift in stark veränderter Form wiedererkenne oder so.

  • Ok, der Notenschlüssel scheint wirklich normal zu sein.


    Was den Spruch betrifft: die Kritik war völlig berechtigt. Von daher verstehe ich nicht ganz wieso das nachvollziehbar ist!?


    Es ist schwierig ein Gesamtbild rüber zu bringen. Wir werden die Schule wechseln, wie mittlerweile 7 andere Kinder. Wir sind nicht die einzigen nervigen Eltern....

    Liebe Grüße, Bubenmama mit Bub 10 , Bübchen 9 und Schwesterlein 3