Schule - öffentlich, privat oder gar nicht?

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  • Zum Thema: ob Krippe, Kindergarten, Schule, privat oder öffentlich - es ist doch in erster Linie eine Frage der Qualität: ich kann mein Kind in eine richtig miese Privatschule mit extremen, reaktionären Konzepten schicken oder ich kann genauso gut mit einer Regelschule in der Umgebung gesegnet sein, die dem Kind alles mögliche bietet und es in jeder Hinsicht gut fördert.
    Und genauso gibt es unglaublich tolle Privatschulen, an denen ich gerne wieder Kind wäre, Homeschooling, das gut ist, Homeschooling, das nur bezweckt, die Kinder von Wissen fern zu halten...

    das ding ist aber, dass viele hier gerne eine wahl hätten. die ist leider meist nicht da.

    • Offizieller Beitrag

    Aber es gibt doch Privatschulen in D? Und, wenn ich es mal sagen darf, einige deutlich bessere als hier.
    (Ich habe genügend Kontakt mit Privatschülern gehabt, dass ich mein Kind HIER nicht in eine schicken würde, auf keinen Fall...)


    Vielleicht sollte man Corvidae und mir zugute halten, dass wir aus einem anderen Schulsystem kommen und wohl auch andere Vorstellungen von Privatschulen haben. Wir reden da wohl schon eher von was anderem...


    Und, da ich ja aus einem Land mit (noch) Homeschooling-Erlaubnis komme, nein, so besonders klasse finde ich diese Wahlmöglichkeit nicht. Es wird a) ausgenützt zu Ungunsten der Kinder und b) löst es für die Kinder, die Probleme haben, diese nicht.
    Es gäbe meiner Meinung nach bessere Lösungen, auch im Regelschulsystem - wir haben ja vor kurzem einiges angetönt, homunkulus. Ich finde zum Beispiel das frühe Eingreifen des schulpsychologischen Dienstes hier ganz gut.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • talpa, das ist in ordnung, wenn das bei euch so wunderbar funktioniert.
    ich habe hier ganz nah :D einen fall, bei dem hat das wunderbar geklappt und einen bei dem alle systeme versagt haben.
    und ja, ich habe hier eine privatschule, eine katholische die uns nicht nehmen würde.
    ich habe de facto keine wahl. außer ich ziehe in ein anderes bundesland.


    dieses keine wahl haben, das ist das was mich am ärgsten stört in unserer schullandschaft.

    • Offizieller Beitrag

    Aber dass es wohnortbedingt etwas knapp werden kann mit der Schulauswahl liegt doch in der Natur der Sache, nicht?
    Das kann mir auch in Holland passieren, wenn ich in der Pampas wohne, habe ich halt nicht dieselben Angebote wie in Amsterdam - oder verstehe ich Dich gerade falsch?


    Dauer-Homeschooling halte ich nicht für ideal, weil ich nicht wirklich glaube, dass es die Probleme löst. Ich gebe Dir aber komplett recht, dass es nötig wäre, in D zumindest kurzfristig zuhause unterrichten zu können. Das geht hier ja.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • eine andere Art von Freiheit? eine andere Art von Selbstbestimmung?

    Und wenn man dann mit der Schule fertig ist und eine Ausbildung anfängt kriegt man es nicht auf die Reihe, jeden Morgen pünktlich beim Arbeitgeber zu sein, weil man es nicht kennt/gewohnt ist? Wenn ich an mich als Jugendliche zurückdenke, hätte ich spätestens da massive Probleme bekommen.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Schulroutine da zwingend nötig ist, um einen "geregelten Tagesablauf" zu erlernen.
    Das soviele Jugendliche damit Probleme haben (trotz Schule) zeigt ja, dass es nicht nur daran liegen kann.
    Ich glaube eher, die Schule - so sie denn gut ist - kann einfach noch mehr vermitteln, gerade im sozialen Bereich, als es beim "alleine lernen" geübt werden kann.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und wenn man dann mit der Schule fertig ist und eine Ausbildung anfängt kriegt man es nicht auf die Reihe, jeden Morgen pünktlich beim Arbeitgeber zu sein, weil man es nicht kennt/gewohnt ist? Wenn ich an mich als Jugendliche zurückdenke, hätte ich spätestens da massive Probleme bekommen.


    Weiß nicht. Kann sein, kann aber auch nicht sein.


    Ich war auf einer Regelschule. Auf der wurde auch Mathematik unterrichtet, welches natürlich ein Pflichtfach war. Mein Lehrer war ein extrem ätzender Idiot, der Mädchen zudem abgrundtief scheiße fand. Er konnte mir nicht klar machen, warum ich bestimmte Dinge für mein Leben können muss oder auch nicht, es war trocken, langweilig und ich hatte ständig eine 5. Ein bisschen mehr Lehrfreiraum hätte mir gut getan, ein bisschen mehr Entscheidungsfreiheit. Heißt Regelschule gleichzeitig, dass die Fächer, die gelehrt werden auch beim Schüler ankommen? Nein, genau so wenig wie Schüler von freien Schulen keine Disziplin entwickeln.


    Das ist mir zu schwarz weiß. Ich bin sicher, es gibt von allem etwas. So wie ich zwei Kinder kenne, die nach dem Waldkindergarten wirklich massiv Probleme mit der Einschulung hatten... Das ist doch alles typabhängig.

  • Leonora, so unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. :) Mir kommt es eher so vor, dass man sich rechtfertigen muss, gibt man das Kind nicht auf eine Privatschule.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • wir wohnen jetzt nicht gerade in einer strukturschwachen gegend. eher in einer mit sehr angepasster bevölkerung.
    und man kann sich das halt auch nicht immer aussuchen. ich bin und bleibe dabei: ich möchte die schule für meine kinder wenigstens aussuchen können, wenn ich sie schon hinschicken muss. dass ich das hier nicht kann liegt daran, dass ich das nicht darf - es gäbe genügend (staatliche, ja ich schimpfe nicht per se auf staatliche schulen, ich bin im prinzip froh drum;)) schulen, aber ich darf nicht wählen.

  • @ Talpa: Ich kann zu dem Thema ja noch wenig beitragen, aber der Gedankengang, das Kinder die aus einem KiGa mit sehr viel Struktur (z. B. Tagespläne) kommen sich als Freilerner erstmal wieder sortieren müssen, schon verstehen. Es gibt ja durchaus noch einige KiGas, die wenig Freuspielzeiten haben und dafür mehr verplante Zeiten (Frühstück, Bastelzeit, Malzeit, etc.)


    Zu den verpönten sehr strukturierten Kindergärten gehört übrigens Waldorf (was die TS als Alternative erwähnt). Wohl nirgends sonst geht es so strukturiert und geplant vor wie dort. ;)
    Finde ich aber immer wieder spannend, dass das als echte Alternative zum Freilernen gesehen wird (im Gegensatz natürlich zu den bösen öffentlichen Schulen, wo die Kinder eh keine Zukunft hätten).




    TS: Dein Kind ist noch sehr klein. Warte noch ein bißchen (außer, die Kigas bei Euch sind arg überlaufen) und suche Dir eine gute Kiga. Und dann schaust Du mal, was für Schuloptionen es gibt und wie Dein Kind drauf ist.
    Gerüchteweise habe ich davon gehört, dass es Kinder geben soll, die sehr gern in den Kiga und auch sehr gern in die Schule gehen.

  • Und wenn man dann mit der Schule fertig ist und eine Ausbildung anfängt kriegt man es nicht auf die Reihe, jeden Morgen pünktlich beim Arbeitgeber zu sein, weil man es nicht kennt/gewohnt ist? Wenn ich an mich als Jugendliche zurückdenke, hätte ich spätestens da massive Probleme bekommen.

    Dieses Argument werde ich nie nachvollziehen können.
    Jugendliche, die nicht regelmäßig/pünklich zur Ausbildung kommen gibt es - aber die waren alle in der Schule - das scheint allein nicht zu reichen.



    Wichtig finde ich, wie es dem Kind mit der Situation geht. Dabei sollte man auch die Zukunft im Blick haben. Beides in einer guten Balance zu halten (unter den nicht immer optimalen Umständen), ist meines Erachtens die Herausforderung an uns Eltern.

  • Tja, was soll ich sagen, mein armes Kind ging in einen Regelkindergarten, danach in die normale Volksschule 200 m von uns entfernt und was soll ich sagen, sie ist dennoch ein aufgewecktes, begeisterungsfähiges und sozial unheimlich kompetentes Kind, das mit Freude in die Schule geht.


    Das gefällt mir. Hier wird es genau so werden.


    edit: ich halt doch lieber die klappe

    Einmal editiert, zuletzt von Schlumpfine ()

  • Dauer-Homeschooling halte ich nicht für ideal, weil ich nicht wirklich glaube, dass es die Probleme löst. Ich gebe Dir aber komplett recht, dass es nötig wäre, in D zumindest kurzfristig zuhause unterrichten zu können. Das geht hier ja.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Talpa, welche Probleme meinst du konkret?


    Ich weiß nicht, ich lese mich nun schon einige Zeit in die Fachliteratur zum Thema Homeschooling ein und ich finde die Ansätze sehr interessant, v.a. da sie meinem Bauchgefühl entsprechen, wobei es auch einige freie Schulen gibt, die ich hervorragend finde. Mit der normalen Regelschule habe ich so meine Probleme, wobei ich sicher zu denjenigen gehören, die die Schule bravourös gemeistert haben, zumindest was Noten und Leistung betrifft, hier also keine schwerwiegenden Traumata aufarbeiten möchte ;) . Ich glaube, dass das derzeitige westliche Schulsystem einfach nicht kind- und jugendgerecht ist und den Kindern Selbstständigkeit, Autonomie und Kreativität austreibt.


    @ Schlumpfine: Ich finde es absolut nicht diskussionsfördernd, wenn jemand seine Beiträge editiert mit dem Hinweis, dass er/sie doch lieber nicht mitdiskutieren möchte, etc.

  • kinder sind halt total unterschiedlich und das wird in unserer schullandschaft hier in D leider gar nicht/kaum berücksichtigt.

    in der schweiz auch nicht..das sagen sie zwar immer aber so ist es nicht. und @corvidea super wenn dein kind gerne zur schule geht. bei uns ist es nicht so. meine tochter ist jetzt in der 4. klasse und ich habe immer mehr das gefühl dass es verschwendete zeit ist. (nicht alles..aber vieles). alternative schulen haben wir nur viel weiterweg, aber auch da ist nicht immer alles friede, freude, eierkuchen. homescooling da bin ich ehrlich würde ich mir nie antun wollen. mir reichen die hausaufgaben völlig.

  • Staatliche Versuchsschule, davor städtischer KiGa
    Mit beidem sind wir sehr glücklich :)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)


  • Das gefällt mir. Hier wird es genau so werden.


    edit: ich halt doch lieber die klappe

    Das kannst du doch jetzt noch gar nicht wissen. #weissnicht



    Ich hab nichts gegen die Regelschule und auch nicht gegen Regelkindergärten.


    Allerdings habe ich nach unserem Kindergarten Jahre gesucht, das ist echt ein Glücksgriff nun, alle anderen konnte man vergessen.


    Meine Große ist auch absolut regelschulkompatibel, bei meinen zwei Mittleren sehe ich da ehrlich gesagt schwarz.


    Nicht jedes Kind passt in dieses Schulsystem!

    • Offizieller Beitrag

    guten morgen,


    auch ich bin ein wenig erstaunt ob der frage, ob schule oder nicht. in d gibt es nun mal schulpflicht und homeschooling ist nicht erlaubt. wozu dann die frage? oder ist sie an raben gerichtet, die nicht in d leben, gibt es ja auch einige.


    und talpas bedenken teile ich auch. ganz frisch hier angekommen, keine vorstellung und direkt zwei themen angesprochen, die nicht ganz ohne sind.


    na ja...


    for the record:


    mehrere kigas (auch umzugsbedingt), elternini, kathl., evangl. und awo.


    integrative regelschule mit JÜL.


    bis jetzt alles ok.

  • Es gibt in Deutschland aber durchaus Homeschooler Familien. Allerdings tragen das die wenigsten nach außen und machen es öffentlich. Es hängt auch vom Bundesland ab. In einigen ist das Kulturministerium etwas lockerer als in anderen.
    Ich kenne in Deutschland 3 Familien persönlich, die Homeschooling machen.
    Die einen führen Prozesse, die anderen beiden ein eher verdeckteres Dasein und haben sich in einem bürokratischem Schlupfloch eingerichtet. Ich kenne auch Familien, die ausgewandert sind, wegen der Schulpflicht.
    Sie sind extra an Orte gezogen, wo auch andere Homeschooler wohnen, um nicht alleine mit der Aufgabe dazustehen und den Kindern ein soziales Netz mit anderen Kindern zu ermöglichen.
    Das sehe ich als das größte Problem mit Homeschooling in Deutschland. Es ist nicht unmöglich, wenn man wirklich will und es einigermaßen geschickt anstellt. Aber da es eben so wenige Familien gibt, ist es hierzulande schon eine sehr isolierte Sache.

    Fix it even if you didn't break it

  • @ Schlumpfine: Ich finde es absolut nicht diskussionsfördernd, wenn jemand seine Beiträge editiert mit dem Hinweis, dass er/sie doch lieber nicht mitdiskutieren möchte, etc.


    Ich glaube, es ging ihr wie mir letzt in einem anderen Thread. Angefangen zu lesen, einem Post zugestimmt, weiter gelesen, festgestellt, dass derjenige voll getuppert wurde und den wunsch verspürt, sich das nicht anzutun.
    Kann ich verstehen.


    Ich hab auch ne Theorie zu den sarkastischen Beiträgen: Talpa hat ja den Troll-Verdacht. Und ich denke, so einige haben den Gedanken, dass die TS versucht, Beiträge rauszukitzeln, die in Richtung "Regelschule ist was schreckliches" gehen. Und genau auf dieses Bauchgefühl hat Corvidae reagiert. Ohne damit Leute angreifen zu wollen, die ihre Kinder alternativ beschulen.


    Ich denke ja, als nächstes stellt DenkMal eine Umfrage hier ein, wer alles aus sexuellen Gründen LZS praktiziert.
    Und dann noch eine zum Thema Impfen...

  • Ich möchte vorsichtig darauf hinweisen, dass sich im Regelschulsystem in den letzten Jahren - seit unserer Schulzeit - sehr viel getan hat. Gerade im Grundschulbereich. ...dabei sind die verschrieenen Hauptschulen methotisch oft sehr viel moderner, als die Gymnasien.


    Allerdings gibt es große Unterschiede - von Bundesland zu Bundesland - von Region zu Region und von Schule zu Schule. Und dann nochmal schulintern. Was nutzt es einem, wenn die Lehrerin der Parallelklasse die Lernwerkstatt der Schule sehr ausgiebig nutzt und sich dazu sehr gut fortbildet, man selber aber eine gefrustet Grundschullehrerin erwischt hat, die die zwei Jahre bis zur Pension noch überstehen will/muss.


    Ehe Ihr auf das "Regelschulsystem" schimpft, schaut bitte wirklich genau, was in Eurer Nachbarschaft angeboten wird.
    Vielleicht erlebt Ihr ja echte Überraschungen. Wo wir zuletzt gewohnt haben, hatte der Grundschulpausenhof (staatliche Schule) u.a. eine Teichlandschaft mit Brücken, Fröschen, Obstbäumen und Weidentippis. Das war so ziemlich das Gegenteil von dem, wie ich Schulhöfe kannte.


    (Falls es jemand interessiert, zu solchen Schulhof-Naturlandschaften gibt es ein ausgearbeitetes pädagogisches Konzept. Die Kinder werden bei der Planung/beim Bau/ bei der Pflege intensiv miteinbezogen. Zum Einstieg verlinke ich diesen Buchtipp: http://www.amazon.de/NaturErlebnisRäume-Kindergärten-Spielplätze-Jugendlichen-Erwachsenen/dp/3780052687/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1346239221&sr=8-13)