Vegetarier/Veganer - wie handhabt Ihr die Ernährung Eurer Kinder, "müssen" die auch?

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  • , der hier und da einfach bisschen ungebildet ist oder es halt aus diversen Gründen schwerer hat, für das Wohl anderer zu entscheiden.

    <- konkret meine Mama

    Da gibt es sehr viele Gründe dafür, genauso wie beim Fleischverzehr oder gar aktiven Tötungen. Genau so sagen wir das auch unseren Kindern. Manchmal gestatte ich mir auch ein Ich-weiß-es-nicht.

    <- ganz allgemein menschen


    weil's mir aufn Sack geht.


    ansonsten finde ich patricks Worte ganz gut gewählt.

  • milbenfuß, ich verstehe, was du meinst.


    es gibt einfach handlungsweisen, die findet man an sich nicht gut, aber man verurteilt nicht die leute, die diese ausführen, weil man weiß, dass es dafür xtausend gründe geben kann. und man maßt sich nicht an, zu sagen "weil ich das kann, muss das xyz auch so machen!".


    welchen charakter diese gründe haben, das spielt doch keine rolle. ich glaube, ganz ganz viel hat mit gewöhnung zu tun. und es ist für menschen unabhängig (!!) von ihrer intelligenz immer erst mal mit kraftaufwand verbunden, gewohnheiten aufzubrechen oder ganz abzuschaffen. die kraft kann und WILL man eben oft nicht aufwenden.


    das hat nichts mit "charakterschwäche" oder "dummheit" oder oder oder zu tun.



    lg patrick

  • Georg und folgende, bitte nicht einfach Freda nachquatschen.


    Äh, ich quatsche nicht einfach Freda nach, das finde ich eine ziemlich unfreundliche Unterstellung. Ich kann nämlich für mich allein denken und schreiben.


    Du hast diesen Absatz geschrieben:


    So ist die Oma zB. weder ein Mörder, weil sie Fleisch ist, noch ein Rassist, weil sie Neger sagt oder ein Ausbeuter, weil sie Billigklamotten kauft; sondern halt ein Mensch, der hier und da einfach bisschen ungebildet ist [...]


    und auf den habe ich mich bezogen. Freda hatte zufällig und zufällig unmittelbar vor mir eine ähnliche Wahrnehmung, deshalb habe ich das Wort "auch" benutzt. #confused


    Und "zugeschlagen" habe ich auch nirgendwo.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • milbenfuß: Ich glaube, wir missverstehen uns. Es geht mir nicht um Fleisch oder nicht, sondern um die Wortwahl.
    Und da hast Du in einem Beitrag gleich drei Mal so gewählt, dass es klingt, als ob Du der Besitzer der Wahrheit bist. Ob Deine Mutter unwissend ist oder nicht, darüber kann ich mir kein Urteil erlauben.
    Aber die Worte "nicht alle Menschen sind schlecht" und zu denen müssen wir "gnädig" sein, ist nun mal in meinen Augen im besten Fall "unglücklich" formuliert.
    Als Person, die ab und an Fleisch isst, bin ich ja sehr froh, dass Du mich nicht als vollkommen schlecht ansiehst, aber Du kannst es Dir gerne sparen "gnädig" mit mir zu sein. Das brauche ich echt nicht.


    Dagegen kann ich mit einem "ich muss akzeptieren, dass andere anders darüber denken, aber für mich ist das aus dem und dem Grund nicht in Ordnung" gut leben. Und gerade gegenüber Kindern sollte man doch sehr genau auf die Formulierung achten, damit es nicht zu ungeahnten Missverständnissen kommt.

  • na wie gesagt - streich gnädig. und das mit dem, dass nicht alle Menschen schlecht seien, bezog sich darauf, dass vorher die Sorge darüber geäußert wurde, dass eben dieses den Kindern so kommuniziert werden könnte. #weissnicht Aber ich bin mir eh nicht sicher, ob es überhaupt böse Menschen gibt, is aber ne andere Sache. Dann zähle es unter unglückliche Formulierung, ich hab mördermäßige Kopfweh.


    und natürlich spreche ich mit meinen Kindern, die vier Jahre und jünger sind, nicht so wie mit Erwachsenen. ;)


    Die Große (4 Jahre) sagt es so: manche Menschen essen Fleisch, aber wir nicht. und dann eben die Gründe dazu, warum nicht.

    • Offizieller Beitrag

    und ja - ich bin mir sehrwohl bewusst, dass es auch Menschen gibt, die überhaupt keine Probelme damit haben, Tiere zu quälen, das betrifft wohl die meistn Viehbauern.


    Da pflegt aber jemand seine Vorurteile.
    Ich kenne etliche Landwirte (meist Milchbauern). Und nein, die quälen ihre Tiere nicht alle.
    Mein Vater war Bauer. Er hat die Tiere an den Schlachthof verkauft. Ja.
    Aber gequält hat er sie nicht.

  • ich schrieb nicht, ALLE. ich kenne aber viele konventionelle Betriebe, da sind die Tiere halt wirklich nur VIEH und keine Wesen mit einem Recht auf Würde. Wären alle Betriebe zB. Bio oder annähernd, wären wir ja schon nen Schritt weiter. Die Zustände in den meisten Betrieben sind nun mal nciht gerade tierfreundlich, inclusive Tiertransporte, keine Freilandhaltung usw. und für die Bauern ist das normal. und das zähle ich persönlich unter Tierquälerei.


    allerdings is das jetzt auch eher weg vom Thema, vielleicht sollte man da jetzt nen eigenen Thread eröffnen, wenn da noch klärungsbedarf ist oder per pn oder was weiß ich. ich bereu es gerade, überhaupt was geschrieben zu haben. vielleicht sollte ich um löschung bitten.

  • Was ich tatsächlich ziemlich spannend finde, ist, dass es offenbar drei Haupt - Tendenzen zu diesem Thema gibt.


    - die Art, wie und was ich esse, ist eine Entscheidung, die ich aus den unterschiedlichsten Gründen für MICH treffe, so lebe, aber es ist eben meine Entscheidung für mich und
    - die Art, wie und was ich esse, ist eine Entscheidung, die aus den unterschiedlichsten Gründen so essentiell wichtig für mich ist, dass ich auch möchte, dass meine Familie/Kinder danach leben, ziehe das zu Hause so durch, andernorts haben sie die freie Entscheidung.
    und
    - die Art, wie und was ich esse, ist eine Entscheidung, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht nur eine Entscheidung in puncto Essen ist, sondern eine Weltanschauung/Lebensform, die ich auf meine Familie übertrage, weil ich sie für die einzig richtige halte.


    Vielleicht ist der größte Unterschied der, ob das Eßverhalten aufgrund einer grundsätzlichen Weltanschauung so ist, wie es ist, und dann eben nicht mehr nur eine Entscheidung dahingehend, "was esse ich"?! Trotzdem erschließt sich mir nach wie vor nicht ganz, warum man seine Kinder (sehr stark ausgedrückt) dazu zwingen sollte, diese gewählte Lebensform auch zu leben - für mich ist weder mit Fleisch noch ohne Fleisch oder ohne tierische Produkte normal - das sind unterschiedliche Entscheidungen, die legitim und gleichwertig existieren, ja, aber ich glaube nicht, dass eines davon grundsätzlich besser ist, als das andere, oder eines davon schädlich. (und nur das wäre für mich ein Grund, sie meinen Kindern vorzuenthalten)


    Für mich war/ist Essen etwas so individuelles und auch fast intimes, denn immerhin stecke ich mir etwas in den Mund, das dann durch meinen Körper wandert und darin schaltet und waltet, dass für mich immer klar war, das gilt auch nur für mich.
    Natürlich habe ich für mein Essverhalten auch ethische und moralische Gründe und mit denen halte ich auch nicht hinterm Berg, aber meine Überzeugungen sind hier eben meine Überzeugungen für mich. Ich setze mich darüber mit meiner Familie auseinander (mein Mann würde deutlich mehr Fleisch essen, wenn es das hier gäbe und ist gänzlich unbeeindruckt von meiner Entscheidung)
    Hier bei uns wird kein Fleisch gekocht - ich kaufe für meinen Mann und die Kinder fürs Wochenende dann und wann Schinken oder mal Würstchen, wie gesagt, beim Bauern, den ich kenne, der selbst schlachtet und diese Wurst vertreibt, oder im Biomarkt - und dann wird natürlich auch mit den Kindern darüber gesprochen, warum wenn Fleisch bzw. Wurst, ich das dort kaufe und nicht das Billige im Supermarkt.


    Ich erhoffe mir durch diese Gespräche, dass meine Kinder lernen, bewusste Entscheidungen zu treffen und achtsam zu sein - dass sie, wenn sie älter sind, nicht wie in der Werbung impliziert finden, dass es super ist, wenn 150g Schinken im Supermarktregal 30cent kostet, sondern dass sie die Hintergründe verstehen und dementsprechend handeln. Das wäre schön.

    Das Fischlein ist da und wird jeden Tag überglücklich bestaunt #herzen

    Einmal editiert, zuletzt von SLöckchen ()

  • Ich bin auch eine von der "mein-Vegetarismus-ist-meine-Angelegenheit"-Fraktion. Mein Mann ist begeisterter Fleischesser und tut es nur aus gesundheitlichen Gründen nicht täglich, unsere Kinder bekommen von mir Fleisch nicht nur nicht vorenthalten, sondern ein bis höchstens zweimal in der Woche auch zubereitet. Ich habe persönlich kein, na ja, sagen wir kein größeres moralisches Problem mit dem Verzehr von Fleisch- wenn es von artgerecht gehaltenen Tieren stammt!!-, das hatte ich früher (deswegen habe ich mit 14 Jahren den Fleischkonsum eingestellt), aber seit meiner ersten Schwangerschaft eine Abneigung gegen Fleischverzehr durch MICH, es würde mich mittlerweile anekeln. Mich moralisch für besser zu halten als Fleischesser, wäre absurd, da ich Milchprodukte und Eier regelmäßig esse und mir bewusst bin, dass auch dafür Tiere sterben müssen, und zwar nicht wenige.
    Ich wüsste allerdings nicht, wie ich mich selbst und vor allem meine Kinder auf Dauer ausgewogen und lecker komplett vegan ernähren sollte. Vielleicht nehme ich das irgendwann mal für mich selbst in Angriff, für Kinder kann ich es mir bisher einfach nicht vorstellen.

  • Da ich niemandem den Appetit verderben möchte, werd ich nicht explizit, aber es gibt ein paar echt unangenehme Dinge über unser Essen zu wissen. Ich selbst lebe sicher in vielerlei Hinsicht noch in seliger Unwissenheit, aber es gibt wirklich absolut ekelhafte Dinge, die ich mittlerweile gelernt habe und aufgrund derer ich bestimmte Lebensmittel nicht mehr essen würde. Würde ich diese "Lebensmittel", vor denen ich mich (aus gute Grund) einfach nur ekle, meinem Kind geben? Würde irgendjemand seinem Kind etwas zu essen geben, von dem er überzeugt ist, dass es (nicht nur moralisch untragbar, sondern auch ungesund und) absolut ekelhaft ist?
    Ich glaube eher nicht.


    Ich bin allerdings Realistin genug, um zu wissen, dass spätestens bei der Uroma Hopfen und Malz verloren ist bei der Bitte, dies oder jenes dem Kind eben nicht zu geben (und mein Kind ist noch nichtmal auf der Welt ;)). Oder dass es im Kindergarten, bei Freunden, auf Fahrten,... eben schwierig wird. Ich denke, ich werde mich dafür einsetzen, den Anteil an Nahrung, die ich für schlecht halte, für mein Kind gering zu halten, und ich werde ihm immer erklären, warum ich die Dinge so sehe wie ich sie sehe (und warum der Papa zum Beispiel einiges anders sieht und der Patenonkel, unser Mitbewohner, nochmal anders). Aber wenn es irgendwann meint, es müsste sich im Restaurant zur goldenen Möwe einen Pressfleischburger reinziehen, dann ist das so. Und wenn es auf dem Kindergeburtstag nunmal Sahnetorte gibt, wird es nicht daneben sitzen und heulen, weil's nicht mitessen darf.


    Ich werd halt versuchen, Alternativkuchen zu backen und hoffen, dass es bis zum ersten eigenständige Besuch der Burgerschmiede genug Tierliebe entwickelt hat, um von sich aus keine Tiere essen zu wollen.
    Aber wie gesagt... wenn nicht... es ist zwar mein Kind, aber auch jetzt schon ein Mensch ganz für sich und es wird ganz für sich entscheiden können.



    Ich glaube, dem Herzen nach gehöre ich zur dritten Gruppe. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es einfach für falsch halte, unsere Mitgeschöpfe für Teile oder "Produkte" ihrer Körper auszubeuten und zu töten. Grundfalsch und durch nichts zu rechtfertigen. Aber ich bin kein "Vegan-Faschist" und ich weiß, dass jeder die Freiheit hat, im Rahmen geltenden Rechts selbst zu entscheiden, was er oder sie macht. Mein Freund isst Fleisch, unser Mitbewohner isst "Produkte" vom lebenden Tier. Ich heiße das nicht unbedingt gut, aber ich hab auch kein Recht, den beiden irgendetwas zu "verbieten" oder so. Ich gebe zu, zuweilen Diskussionen anzufangen. Ich gebe zu, dass ich gern in einem rein veganen Haushalt leben würde. Aber ich bin hier nicht weisungsbefugt und Ende.
    Ich koche ausschließlich vegan, wer was unveganes will, soll sich das selbst kochen (und hinterher ordentlich abspülen). Damit können hier alle gut leben und ich denke mal, das wird auch für unser Kind gelten. (Das kann natürlich nicht so bald selbst was kochen. ;))

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Ich darf nicht mehr editieren, daher nachgeschoben: Ich halte die gesamte "Wer ist der moralischste von allen"-Diskussion für bescheuert, ehrlich gesagt. Ich ess keine Tierprodukte, meine beste Freundin hat ein Patenkind in Afrika, eine Kollegin von mir verzichtet völlig aufs Autofahren. Wer ist jetzt die "Moralischste" von uns? Allein die Frage ist schwachsinnig. Jeder tut für die Welt, was er kann und jedes bisschen hilft. Aufrechnerei ist nur Eitelkeit.

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  • Dieses Editier-Zeitlimit ist zu kurz. ;)
    Mir fiel noch die Geschichte einer Freundin (omnivor) ein, die gewöhnlich sehr auf die Qualität ihres Essens achtet. Ihr Kind bekommt zum Abendessen Fleischwurst. Kommentar: "Man will ja nicht wissen was da drin ist, aber es schmeckt ihr so!"


    Ich weiß nicht, ob ich das besser finden soll, als eine gut ausgewählte und im Kleinkindalter strikt durchgezogene veg* Ernährung.

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  • Dieses Editier-Zeitlimit ist zu kurz. ;)
    Mir fiel noch die Geschichte einer Freundin (omnivor) ein, die gewöhnlich sehr auf die Qualität ihres Essens achtet. Ihr Kind bekommt zum Abendessen Fleischwurst. Kommentar: "Man will ja nicht wissen was da drin ist, aber es schmeckt ihr so!"


    Ich weiß nicht, ob ich das besser finden soll, als eine gut ausgewählte und im Kleinkindalter strikt durchgezogene veg* Ernährung.


    vielleicht wirst du sie verstehen, wenn dein Kind in das Alter kommt in dem es sich von fast nichts ernährt, weil ihm fast nichts schmeckt, und in dem du froh bist wenn es wenigstens irgendetwas isst, und wenn das Fleischwurst ist. :)

  • Dieses Kind isst ALLES! Es ist gut zwei und isst mit Vorliebe Karotten, Apfelschnitze, Käsebrot,... Alles mögliche. Sogar die Antipasti isst es mit. Das ist wirklich nicht das Problem.


    Ich wüsste allerdings nicht, woher mein Kind Fleischwurst kenne oder beziehen sollte, da sowas in unserem Haushalt nicht vorkommt, und auch in dem der Großeltern nicht und nichtmal in dem der Uroma. Wenn es in das Alter kommt, in dem es nichts mehr essen mag, werden wir mit Seitan experimentieren müssen. ;)


    Außerdem... echt mal... die Mutter würde freiwillig niemals Fleischwurst essen, weil es sie davor völlig graust und weil sie Fleischwurst für mega ungesund hält... Warum gibt sie ihrem Kind davon? Das ist wahrscheinlich eines der Themen, bei denen man erst wahrhaft mitreden kann, wenn man selbst Mutter ist.

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  • Dieses Kind isst ALLES! Es ist gut zwei und isst mit Vorliebe Karotten, Apfelschnitze, Käsebrot,... Alles mögliche. Sogar die Antipasti isst es mit. Das ist wirklich nicht das Problem.


    Dann wird ihm doch etwas Fleischwurst auch nicht schaden, wenn es sich sonst so vielseitig ernährt, oder nicht?


    Und die Mutter wird schon wissen warum sie es ihrem Kind gibt, und sei es auch nur weil es ihm richtig gut schmeckt, Essen hat ja immer noch auch etwas mit Genuß zu tun... :)

  • Ich darf nicht mehr editieren, daher nachgeschoben: Ich halte die gesamte "Wer ist der moralischste von allen"-Diskussion für bescheuert, ehrlich gesagt. Ich ess keine Tierprodukte, meine beste Freundin hat ein Patenkind in Afrika, eine Kollegin von mir verzichtet völlig aufs Autofahren. Wer ist jetzt die "Moralischste" von uns? Allein die Frage ist schwachsinnig. Jeder tut für die Welt, was er kann und jedes bisschen hilft. Aufrechnerei ist nur Eitelkeit.


    schön gesagt.

  • vielleicht wirst du sie verstehen, wenn dein Kind in das Alter kommt in dem es sich von fast nichts ernährt, weil ihm fast nichts schmeckt, und in dem du froh bist wenn es wenigstens irgendetwas isst, und wenn das Fleischwurst ist. :)


    genau. ich gestehe dass ich meinem Sohn ab und zu Fischstäbchen (natürlich bio...oder msc) oder Würstchen brate einfach dass es kein Gemotze gibt. ist der einfachere weg...mit meiner Tochter könnte ich mir vorstellen zumindest vegetarisch zu leben. mein Sohn und mein mann ohne Fleisch...schwierig.

  • Ja, genau, bio oder zertifiziert. Aber praktisch zu sagen: "Mein Kind bekommt absichtlich minderwertiges Essen, das ich mit der Kneifzange nicht anfassen würde",... vielleicht bin ich da überkritisch (vielleicht liegts am Thema Ernährung, vielleicht auch an der Freundin), aber da komm ich einfach nicht mit. #weissnicht

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  • Hallo Du,
    bei uns ist es so daß Horst und ich schon lange Vegetarier waren als Frieda zur Welt kam. So gab es bei uns zu Hause grundsätzlich vegetarisches Essen. Als Frieda größer wurde haben wir ihr erklärt warum wir Vegetarier sind und ihr erlaubt wenn sie woanders ist und weiß was es ist was gegessen wird, selber zu entscheiden ob sie das möchte oder nicht. Im Kindergarten zum Beispiel gab es einmal die Woche Fleisch oder Fisch ( es wurde dort täglich frisch gekocht ) und wenn sie wußte was es ist und es essen wollte durfte sie es selbst entscheiden und auch Fleisch oder Fisch essen. Zu Hause habe ich das allerdings nicht gekauft oder gekocht. Da hätte ich echt Probleme mit und das versteht Frieda auch. Schnitzel kann man ja auch lecker vegetarisch oder vegan machen :) Seit ca einem Jahr lebe ich nun vegan und habe meiner Familie natürlich erklärt warum ich das möchte. Frieda hat außer Eier und Milch und ab und zu Mozarella sowieso fast vegan gelebt;-) Als sie nun ( sie war da grad 6 geworden ) meine Beweggründe hörte machte sie sich auch Gedanken. Sie hat dann lange ( für sie lang - 2 Monate ) streng vegan ( aus eigenem Wunsch ) gegessen. Dann wollte sie wieder mal Mozarella, den ich ihr dann auch spendiert habe. Nun entscheidet sie immer wieder neu für sich. Sie fargt immer ( aiuch woanders ) nach was im essen ist und ob es vegan ist und dann überlegt sie sich ob sie es essen will. Ich finde das prima so, denn sie lernt darüber nachzudenken WAS sie ißt und warum, sie ernährt sich sehr gesund und ausgewogen ( wenn ihr jemand Schokolade anbietet lehnt sie meist ab und fragt ob sie Obst haben kann......) und sie lernt ihre eigene Entscheidung zu treffen.
    Zur Zeit ißt sie zu 99% vegan :)

    Liebe Grüße,
    Chris mit Frieda Lina,
    "Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken."







  • Außerdem... echt mal... die Mutter würde freiwillig niemals Fleischwurst essen, weil es sie davor völlig graust und weil sie Fleischwurst für mega ungesund hält... Warum gibt sie ihrem Kind davon?


    Ich bin auch so eine Mutter. Ich würde keine Fleischwurst essen, meine Kinder dürfen das schon. Wenn ich sie kaufe (was sehr selten ist), dann normalerweise in Bio. Aber wenn sie an der Fleischtheke explizit nach einem Stück fragen (also dort geschenkt bekommen), ist das für mich absolut in Ordnung. Nur weil es für mich nicht appetitlich ist, für meine Kinder und fast alle Menschen in ihrer Umgebung aber schon, dürfen sie es trotzdem essen. Und auch ungesunde Sachen (worunter Fleischwurst für mich auch ganz klar fällt) dürfen sie in Maßen essen, sie dürfen ja auch Schokolade und sowas.