Nö. Ich schreibe ja, ich hätte den Ausstand - auch - an deutliche Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen geknüpft. Geld allein lockt keinen in einen stressigen, nervigen Beruf. Ich schrieb ja schon: Es gibt unterbezahlte Berufe, da gehen die Leute mit wehenden Fahnen und gerne hin - einfach weil die Bedigungen gut sind.
Für mich gehört das untrennbar zusammen. Vielleicht bin ich ja bescheuert, aber ich wäre deutlich zufriedener, einen erfüllenden Job unter menschenwürdigen und meinen Ansprüchen genügenden Bedingungen zu haben statt etwas zu machen, was meiner Überzeugung nach wenig befriedigend ist, einfach, weil die Rahmenbedingungen schlecht gesteckt sind und mit mir nicht angemessen umgegangen wird - und dann etwas mehr Geld einzusacken.
Es ist ein Irrglaube, dass sich Anerkennung in Entlohnung spiegelt. Anerkennung spiegelt sich auch in guten Sozialleistungen, in einer ansprechenden Arbeitsplatzgestaltung, in fairen Gleitzeitlösungen, in offenen, selbst gestaltbaren Arbeitsbedingungen, im gestalterischen Freiraum allgemein - der für mich das ultimative Zeichen für Vertrauen und Wertschätzung ist. Ich würde darauf pochen, dass die Arbeitsbedingungen sich bessern. Und das in einer größeren, landesweiten Aktion mit Standardschreiben an die jeweiligen kommunalen Stellen/Arbeitgeber. Man kann dies als Protestpostkarte an Eltern ausgeben etc. Davon unberührt kann jeder seinen Streik und seine Geldforderungen haben, das ist vollkommen legitim. Nur, wie gesagt, muss man auch die Kolleg_innen mitdenken, die gar keine Tariflöhne erhalten. Die haben von mehr Kohle für die Tarifleute - genau: nichts! Denen brächten gestalterische Verbesserung etwas. Und auch das klare Bekenntnis gegen solche Arbeitsverhältnisse und für tarifgebundene Kräfte - seitens der Eltern und der Tarifkräfte.