Kita-Streik - Erzieherinnen unterstützen

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  • So eine Infoveranstaltung gab es hier gestern um 14 Uhr. Da konnte ich nicht - muss schließlich arbeiten #hammer.
    Jetzt hängen im Kindergarten Zettel aus, was die Erzieherinnen den ganzen Tag gemacht haben... Ich überlege schon, ob ich nen Zettel danebenhänge mit allem was ich so den ganzen Tag mache. Ich finde das alles jetzt viel zu spät. Und mich nervt auch das ewige Argument "Wir hatten ja ne Notgruppe, andere Kitas waren ganz zu" das ist genau so wie "Regt euch nicht auf, andere verdienen weniger als ihr"


    Nur noch 2Wochen #yoga

  • So eine Infoveranstaltung gab es hier gestern um 14 Uhr. Da konnte ich nicht - muss schließlich arbeiten #hammer.
    Jetzt hängen im Kindergarten Zettel aus, was die Erzieherinnen den ganzen Tag gemacht haben... Ich überlege schon, ob ich nen Zettel danebenhänge mit allem was ich so den ganzen Tag mache. Ich finde das alles jetzt viel zu spät.

    Bei uns wird die Infoveranstaltung abends um 20 Uhr sein.
    Und bei uns wurde auch schon vor dem Streik informiert.


    Jetzt wird halt noch mal informiert (weil ja nicht auszuschließen ist, dass nach Ende der Schlichtung weiter gestreikt wird).


    Ich denke, wer will, der hat in unserem Land genug Kanäle und Möglichkeiten, sich gründlich über ein Thema zu informieren.
    Und bei uns sind es auch noch bis zu 10 Wochen, je nachdem welcher Kindergarten wann über den Sommer schließt. :)

  • Na ich finde ja auch, dass es für solche Informationsveranstaltungen jetzt ziemlich spät ist.
    Und v.a. auch etwas merkwürdig in der Zeit, wo die Schlichtung läuft. Von welcher Prämisse geht man dann denn aus? Dass die Schlichtung gelingt oder nicht oder?


    Mit nur 4 Orten sind die Demos am Wochenende ja ziemlich dünn gesät.

  • Na ich finde ja auch, dass es für solche Informationsveranstaltungen jetzt ziemlich spät ist.
    Und v.a. auch etwas merkwürdig in der Zeit, wo die Schlichtung läuft. Von welcher Prämisse geht man dann denn aus? Dass die Schlichtung gelingt oder nicht oder?


    Mit nur 4 Orten sind die Demos am Wochenende ja ziemlich dünn gesät.

    Freda, es gibt 4 Demos, damit es GROSSE Demos werden, denke ich mir mal.
    Wenn an 150 Orten immer nur ein paar Hansele demonstrieren, dann erziehlt das doch null Wirkung.
    Es ist Wochenende, es ist warm. Wer, denkst Du denn, wird großartig zu den Demos gehen, außer den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst? Tausende von Kindergarteneltern etwa?



    Es ist zu befürchten, dass die Schlichtung ein für die SuE-Berufe in keinster Weise akzeptables Ergebnis hervorbringen wird.
    Keine wirkliche Verbesserung, keine Aufwertung.
    Also besteht das reale Szenario, dass die im SuE-Beschäftigten nach der Schlichtung sagen, "Wir streiken weiter, weil das Ergebnis für uns nicht akzeptabel ist".
    Also nützt man die Zeit während der Schlichtung, um diejenigen, die möglicherweise nach der Schlichtung von einem erneuten Streik betroffen sein werden (also die Eltern) erneut zu informieren, und zwar im Voraus.
    Sonst kratzen sich hinterher eine Menge Eltern am Kopf und meinen: "Warum streiken die denn weiter? Es gab doch eine Schlichtung? Was wollen die denn jetzt noch?"


    Und, wie gesagt - auch der Streik vor der Schlichtung kam nicht aus heiterem Himmel.
    Wer wollte, konnte schon seit Monaten informiert sein, was da abgeht und dass das auf einen Streik hinauslaufen kann.

  • Denkst Du wirklich, dass sich viele privat an den Wochenenden über mehr als 100 km auf den Weg machen, um an den Veranstaltungen teilzunehmen?
    Hier vor Ort hätte ich mir gut vorstellen können, hinzugehen. Aber so? Was ist mit Ballungsräumen wie Berlin wo Millionen wohnen? Warum wird dieses Potenzial nicht genutzt? Zumindest in allen Großstädten hätte man planen können.


    Wenn das alles schon lange so klar ist, warum gibt die ver.di solche Pläne 2 Tage vorher bekannt (also ich habe heute eine Mail dazu bekommen, direkt von der ver.di)? Dann hätte man das doch viel langfristiger groß planen können.


    Ich glaube übrigens, wenn die Schlichtung von den Betroffenen nicht akzeptiert wird (egal was ausgehandelt wird), werden viele Eltern auf einen nochmaligen unbefristeten Streik sehr ungehalten reagieren.
    Ich übrigens (aus den von mir ja schon genannten Gründen - keine wirkliche Durchschlagskraft, unzumutbar für die Kinder) auch. Ich glaube, da werden auch "Informationsveranstaltungen" nichts daran ändern.


    Und ich finde es übrigens auch eine Frechheit, den Eltern zu sagen, sie hätten den Streik ja schon gut 1/2 Jahr vorher planen können #hammer .

  • Liddy, hier kams aus heiterem Himmel. Nicht mal die streikenden Erzieherinnen wussten, dass unbefristet gestreikt wird. Infos gab es vorher fast gar keine. Es hin ein Infozettel von Verdi aus und das wars.
    Klar kann ich mich überall informieren. Aber was ein bundesweiter Streik für meine Stadt und meinen Kindergarten bedeutet krieg ich so immernoch nicht raus.
    Ich bleibe dabei - alles beschissen organisiert und von Verdi viel zu wenig 'Säbelrasseln'

  • Wenn das alles schon lange so klar ist, warum gibt die ver.di solche Pläne 2 Tage vorher bekannt (also ich habe heute eine Mail dazu bekommen, direkt von der ver.di)? Dann hätte man das doch viel langfristiger groß planen können.

    Dass es eine Schlichtung gibt, ist seit einer Woche bekannt.
    Man kann nicht innerhalb von drei Tagen mehrere große Demos aus dem Boden stampfen.
    Man braucht Genehmigungen, muss Auflagen erfüllen, und, und, und...


    Das sind Großveranstaltungen, die kann man nicht von einem Tag auf den anderen machen.
    Ich denke, die Termine für die Demos wurden bekannt gegeben, sobald fest stand, wann und wo diese stattfinden können und dürfen.


    Edit:
    Kleine dezentrale Veranstaltungen sind bei uns übrigens für kommende Woche geplant. Aber wenn man zentrale, öffentlichkeitswirksame Großveranstaltungen machen will, dann bleibt ja nur das Wochenende.


    Zitat

    Ich glaube übrigens, wenn die Schlichtung von den Betroffenen nicht
    akzeptiert wird (egal was ausgehandelt wird), werden viele Eltern auf
    einen nochmaligen unbefristeten Streik sehr ungehalten reagieren.

    auch wenn ich mich dadurch hier sehr unbeliebt machen sollte... dann sollen die Eltern eben ungehalten reagieren.
    Wenn bei der Schlichtung ein mistiges Ergebnis rauskommt, werde ich als Betroffene im SuE auch sehr ungehalten sein... und eventuell wieder mit Streik reagieren. Das ist mein Recht. Ich möchte, dass mein Beruf aufgewertet wird und meine Arbeitsbedingungen und meine Bezahlung verbessert werden, dass meine berufliche Situation sich verbessert. Darum geht es mir. Ich möchte von meiner Arbeit meine Kinder ernähren können und im Alter nicht auf Sozialhilfe angewiesen sein.



    Mit den ungehaltenen Eltern werde ich in drei bis vier Jahren nichts mehr zu tun haben, wenn die nächste Generation Kinder in meine Einrichtung kommt.
    Aber ich habe noch mehr als 20 Jahre Arbeitsleben vor mir. Das möchte ich gerne unter akzeptablen Arbeitsbedinungen tun können. Dafür habe ich gestreikt, und dafür bin ich auch notfalls bereit, wieder weiter zu streiken.


    Lieber verzichte ich für die nächsten drei bis vier Jahre auf oben erwähnte Packung Merci-Schokolade und setze mich stattdessen für eine echte und langfristige Aufwertung meines Berufes ein.

  • Ja, dass es eine Schlichtung gibt, weiß man erst seit einer Woche, aber dass es ein Problem gibt, weiß man schon seit mehr als einem Monat, wie Du sagst, schon seit Monaten. Natürlich hätte die ver.di schon viel länger planen können (und ich bin sicher bei dem Geplänkel mit Streik und Schlichtung war das schon weit vorausberechnet, was kommen wird).


    Meine Kinder waren/sind übrigens nicht nur 3-4 Jahre in der KiTa, ich werde am Ende die KiTa mehr als 12 Jahre begleitet haben (wobei davon bei uns schon 9 rum sind).


    Und ich werde es wohl nie verstehen, warum die Erzieher sich die Eltern zum Feind machen wollen, wo man doch im selben Boot sitzen sollte #weissnicht . Man erreicht sein Ziel meist nicht unbeschadet mit dem Kopf durch die Wand und oft lohnt es sich Umwege zu machen, um Freunde/Verbündete zu gewinnen, die einem bei der Erreichung des Ziels hilfreich sein können. Das sollte man nicht vergessen, auch im aktuellen Tarifkonflikt nicht.

  • Danke Liddy dass Du hier geduldig und immerfort weiter sachlich erklärst und auf alles eingehst. Ich bin absolut auf der Seite der SuE und ich denke auch weiterhin, ja die Eltern sollen ungehalten sein und protestieren!!! Nur so wird sich was ändern!

  • Aber die Eltern können die Erzieher nur wirkungsvoll unterstützen, wenn sie sich nicht ständig Sorgen um ihre Kinder und ihre Arbeit machen müssen. Das raubt wahnsinnig viel Energie und Nerven. Ungehaltene Eltern sind keine gute Unterstützung für die Erzieher.


    Ich bin übrigens auch auf Seiten der Erzieher, was die Forderungen angeht!

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()


  • Und ich werde es wohl nie verstehen, warum die Erzieher sich die Eltern zum Feind machen wollen, wo man doch im selben Boot sitzen sollte #weissnicht . Man erreicht sein Ziel meist nicht unbeschadet mit dem Kopf durch die Wand und oft lohnt es sich Umwege zu machen, um Freunde/Verbündete zu gewinnen, die einem bei der Erreichung des Ziels hilfreich sein können. Das sollte man nicht vergessen, auch im aktuellen Tarifkonflikt nicht.

    niemand, den ich kenne, will sich die eltern zum feind machen, und niemand will mit dem kopf durch die wand.


    die streikenden setzen sich für eine längst fällige verbesserung ihrer arbeitsbedingungen und aufwertung ihres berufes ein.


    nachdem jahrelange forderungen und appelle nichts gebracht haben und die tarifverhandlungen gescheitert sind, nehmen die beschäftigten ihr grundrecht auf streik wahr, um ihre berechtigten ziele zu erreichen.
    welches mittel bleibt denn sonst noch?


    wieso mache ich mir jemand zum feind, wenn ich ein recht wahr nehme, dass im grundgesetz steht?


    sorry für kleinschreibung, bin am telefon



    edit:

    Zitat

    Meine Kinder waren/sind übrigens nicht nur 3-4 Jahre in der KiTa, ich
    werde am Ende die KiTa mehr als 12 Jahre begleitet haben (wobei davon
    bei uns schon 9 rum sind).

    freda,
    lass es 12 jahre sein... mein restliches arbeitsleben geht länger.
    und meine altersarmut wird auch länger dauern.

  • Meine Fragen werden ja auch nicht beantwortet.
    Welches Ziel haben die Erzieher mit dem 4-wöchigen unbefristeten Streik erreicht, das sie nicht auch hätten anders erreichen können?


    Und ja, man macht sich die Eltern zum "Feind", weil die Kinder und sie die einzigen sind, die wegen des Streiks im Regen stehen. So einfach ist das. Nicht die Arbeitgeber (ich hatte oben mal eine Liste meines Resümees des bisherigen Streiks gemacht, da ist das "Ergebnis" aus meiner Sicht zusammengefasst). Und ich denke nicht, dass ein nochmaliger unbefristeter Streik da irgend etwas daran ändern würde.
    Alternativen hatte ich auch schon vorgeschlagen, aber die wurden ja alle abgebügelt, weil "sinnlos". Vielleicht. Aber auch sicher nicht weniger ergebnislos als ein unbefristeter Streik. Aber mit deutlich weniger Leid auf Seiten der Kinder und Eltern.

  • Freda,-

    Meine Fragen werden ja auch nicht beantwortet.
    Welches Ziel haben die Erzieher mit dem 4-wöchigen unbefristeten Streik erreicht, das sie nicht auch hätten anders erreichen können?


    [...]
    Alternativen hatte ich auch schon vorgeschlagen, aber die wurden ja alle abgebügelt, weil "sinnlos". Vielleicht. Aber auch sicher nicht weniger ergebnislos als ein unbefristeter Streik.

    nachdem jahrelang mit anderen Mitteln nichts erreicht wurde, wird nun zum Mittel des Streiks gegriffen.
    Der dauert nun unbefristet, bis die Ziele erreicht wurden.
    Ohne Streik wurde bisher jahrelang gar nichts erreicht.


    Bei den von Dir oben vorgeschlagenen Alternativen (so eine Art Streik "light", soweit ich mich erinnere) haben ja andere user schon begründet, warum die wohl wirkungslos bleiben würden.


    Der unbefristete Streik ist bisher nicht ergebnislos, weil der unbefristete Streik noch gar nicht beendet ist.
    Der Streik ist momentan nur unterbrochen.
    Ergebnislos ist der Streik erst dann, wenn er irgendwann mal ohne Ergebnis beendet wird.



    So, ich muss weg.

  • unqualifizierter einwurf am rande: super, dass in dresden ne demo ist. in der stadt, die in der kita-satzung ausgeschlossen hat, dass man sein geld im streikfall wieder bekommt. hiphiphurray.
    wir werden hingehen!

    • Offizieller Beitrag

    Danke Liddy dass Du hier geduldig und immerfort weiter sachlich erklärst und auf alles eingehst. Ich bin absolut auf der Seite der SuE und ich denke auch weiterhin, ja die Eltern sollen ungehalten sein und protestieren!!! Nur so wird sich was ändern!

    Das unterschreibe ich dick und fett. liddy, ich hoffe sehr mit und für euch, dass ihr das bestmögliche herausholt.

  • Haha! Verdi hat bei uns zurückgeschossen!


    Es kam ein offizielles Schreiben von Verdi, dass die Unterstellung, die Gewerkschaft würde die "Angebote" von Gegnerseite nicht annehmen, bzw. die Streikruhe brechen, als Verleumdung anklagt und verlangt, dass das Schreiben aus den Kitas entfernt, mindestens aber das Verdi Schreiben daneben aufgehängt wird. Richtig so!


    Wie ich in einem anderen Posting oben schon schrieb: Der erste Text lässt die Erzieherinnen zu den Verantwortlichen dessen werden, wie dieser Streik geführt wird. Die ganze Elternwut hat sich über die armen Frauen ergossen, obwohl das einfach nicht richtig ist.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Als wenn wir Eltern uns früher mal mit ner Demo beschwert haben.... Ehrlich Freda ;)


    hier kam es nur nach extremen Beschwerden und Einschränkungen für die Kinder durch Eltern zu "spontan" Demos wegen mangelnder Hortbetreuung - aber nur für die 1 oder 2 Schulen.... und meine "Kollegin" aus dem Elternrat meinte, bei den Schulkindern interessieren die Eltern auch keine Sachen, außer die Kinder sind nicht betreut. Aber nicht "wie"

  • NSG, heute kam im Radio, dass die Kosten für den Ausfall zurückerstattet werden, obwohl doch "in allen Einrichtungen Notgruppen waren".
    Samstag fahren Busse nach Nürnberg, 10 Uhr ab Plärrer, da dürfen auch gerne Eltern mit.